Gemeindlicher Infogang Station 1 Feuerwehrhaus: Gemeinde investiert 5 Mio. Euro in den Brandschutz
Beim 31. Informationsgang der Gemeinde gab es an den sieben Stationen eine Menge Neuigkeiten für die 130 Teilnehmenden.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/rundgang-durch-veitshoechheim-art-11623905
Link auf Mainpost-Online vom 3.10.2024
Bei idealem Herbstwetter erlebten beim 31. Informationsgang der Gemeinde am letzten Samstag die am Gemeindegeschehen interessierten 130 Bürger, die der Einladung von Bürgermeister Jürgen Götz gefolgt waren, an den sieben Stationen auf der 2,3 Kilometer langen Strecke entlang dem Mainufer bis zum Schlusshock im Bauhof in der Thüngersheimer Straße über vier höchst informative Stunden.
Die Gemeinde Veitshöchheim muss in den nächsten Jahren nicht nur mehrere zig Millionen Euro in die Generalsanierung ihrer Schulen und den Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen investieren. Im Bereich des Hochbaus fallen für die Gemeinde für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses und des Fuhrparks 5,0 Mio. Euro Kosten an. Darüber informierten ausführlich bei der Station 1 im Feuerwehrhaus v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Götz und aus dem Hochbaureferat der Gemeinde Jan Speth und Juliane Strifler sowie 1. Kommandant Florian Fischer.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellte Bürgermeister Götz die Frage: "Warum muss das erst 1995 erbaute Feuerwehrhaus, dessen Dachgeschoss auch durch örtliche Vereine und für Feiern genutzt wird, für soviel Geld überhaupt saniert erweitert werden, zumal es doch im Vergleich zu anderen Gerätehäusern im Landkreis noch sehr gut dasteht? Wie er ausführte, sind nach dem 2018 durch das Büro Brandschutzplanung Renninger erstellten Feuerwehrbedarfsplan zwei zusätzliche große Fahrzeug-Einstellplätze und mindestens 70 Quadratmeter zusätzliche Lager- und Abstellflächen als Hoch- und Schwerregal sowie zusätzliche Parkplätze im rückwärtigen Bereich vonnöten, ebenso auch eine Einspeisemöglichkeit für Strom durch Aggregat/Netzersatzanlage im Katastrophenfall und die Trennung von privater Kleidung von der kontaminierten Einsatzkleidung.
Neben diesen Erweiterungen müssen Mängel an Fassade, Tore, Fenster, Heizung und Heizungssteuerung, Beleuchtung und der Netzwerk- und Medientechnik behoben werden. Bei der Baumaßnahme geht die Gemeinde neue Wege. Für sie übernimmt die BayernGrund gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag die Bauherrenrolle von Leistungsphase 1 bis 9, also einschließlich Bauüberwachung und Bauabnahme und Stellung der Förderanträge.
Per Powerpoint erläuterten dann seine Mitarbeiter aus dem Hochbaureferat die geplanten Anbauten auf der Nordseite des Gebäudes im Bereich der Parkplätze
und im rückwärtigen Bereich, wo bereits eine Überdachung ist und die Anhängeleiter steht (jeweils rot umrandet).
Da das Feuerwehrhaus ringsum von Straßen umgeben ist, kann gar nicht soviel wie nötig angebaut werden.
Als weitere Baumaßnahme soll deshalb aufgrund des Stellplatzdefizits auf der Wiese zwischen der Geflügelzuchtanlage und dem Parkplatz des REWE-Marktes eine Kalthalle (= unbeheizt, aber frostsicher) für zwei Stellplätze für LKWs errichtet werden.
Auszug aus Bayernatlas - Bebauungspläne Veitshöchheim
Im rückwärtigen Bereich der Kalthalle sind wieder Hochregallager eingeplant. Zur Trennung der Verkehrswege der Einsatzfahrzeuge von den Privatautos der Aktiven werden für letztere, wie auf dem Lageplan zu sehen, eigene Parkplätze neu geschaffen. Diese Verlagerung ist laut Strifler mit den Geflügelzuchtverein bereits so abgesprochen.
Ansicht von Südwesten: Anblick von der Geflügelzuchtanlage in Richtung Feuerwehrhaus. Hier sind im EG aufgrund der Spindanlage keine Fenster vorgesehen, sodass es hier nur Oberlichter gibt.
Ansicht vom Innenhof, rechts der Anbau.
Ansicht Nordwesten von der Seniorenwohnanlage aus auf den Anbau im Frühstadium der Planungsüberlegungen
Im Kellergeschoss kommt lediglich ein Fundament dazu. Von Bedeutung ist hier der Austausch der überalterten Heizung. Welche Varianten in Frage kommen, wird aktuell noch untersucht. Zugemacht werden hier auch einige Fenster.
Im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses kommen viele neue Spinde dazu, die eine Neustrukturierung und eine Schwarz-Weiß-Trennung für Damen, Jugend und Männer ermöglichen.
Im Anbau links sind zwei PKW-Stellplätze, so auch für das HvO-Auto und an der Hinterwand Hochregale vorgesehen. Ausgelagert wird nach hier auch der Atemschutz.
Im Altbau rechts werden die WCs verlegt und anstelle der Altanlage ein "Florians-Stüberl" als Aufenthaltsraum und daneben auch ein Büro für den Gerätewart eingerichtet.
In der Ecke hinten links entsteht ein barrierefreies WC, auch bei Veranstaltungen im Obergeschoss nutzbar.
Im Obergeschoss können die Vereinsvertreter beruhigt sein, denn hier gibt es bis auf den Treppenzugang keinerlei Änderungen.
Nach der Kostenschätzung fallen für die Baumaßnahme rund 3,8 Mio. Euro Kosten an.
Ein Ersatzneubau macht aufgrund der hier aufgezeigten Kosten, die gravierend höher liegen, keinen Sinn.
Nach dem Zeitplan soll die Baugenehmigung noch heuer eingereicht werden. Baubeginn voraussichtlich in einem Jahr.
In Planung ist laut Speth zur Umgehung der Engstelle in der Fischerau ein Geh- und Radweg entlang dem REWE-Parkplatz und dem DPD-Gelände zum Neuen Hafen (diese Verbindung wird von vielen Radfahrern auch schon bisher über den REWE-Parkplatz auch ohne Ausbau genutzt, wobei natürlich die Wegbreiten zum Teil nicht der Norm entsprechen).
1. Kommandant Florian Fischer gab dann Zahlen, Fakten und Beschaffungen zur Feuerwehr bekannt.
Erfreulicherweise ist die Zahl der Aktiven auf 113 gestiegen. Es stehen tagsüber 15 bis 20 Einsatzkräfte ausreichend zur Verfügung.
Am 5.10.2024 legen diese 15 Teilnehmer die Prüfung ab und können dann sofort in den Einsatzdienst starten.
Die hohen Einsatzzahlen bedeuten eine ganz schöne Belastung für die aktiven Mitglieder.
Investitionen Fuhrpark
Das neue Boot kann hier im Marina-Hafen von April bis Oktober im Wasser liegen. Die Gemeinde hat den Anliegeplatz vom Verein für 5000 Euro erworben. In der übrigen Jahreszeit wird für den Trailer mit Boot ein Stellplatz im Feuerwehrhaus benötigt.
Im Anschluss konnten die Teilnehmer des Info-Ganges dann im Marina-Hafen
Im ersten Halbjahr 2025 hofft der Kommandant mit der Auslieferung der zwei bestellten Fahrzeuge MTW für 95.000 Euro und HLF 20 für 493.000 Euro:
Wünschenswert ist für ihn weiter die Beschaffung eines Logistik-Fahrzeugs mit Kosten von 450.000 Euro.
Beschafft wurde von der Feuerwehr dieser freistehende mobile Hochwasserschutz, der speziell auf harten und ebenen Flächen wie Asphalt und Beton entwickelt wurde. Das Boxwall-System kann kurz vor dem Hochwasser eingesetzt werden, welches auch einfach alleine aufgebaut werden kann.
Es wird allein durch das Gewicht des ansteigenden Wassers verankert und stabilisiert, ist somit als Ersatz und Alternative zu den Sandsäcken und optimal für Öffnungen wie Garageneinfahrten, Kellereingänge, Hauseinfahrten, Garagen etc. einzusetzen, welches auch keine Montage benötigt.
Es bietet bis zu einer Höhe von 50 Zentimeter einen optimalen Schutz z.B. auch bei Gewitterregen, Starkregen, Hangwasser, steigendem Pegel von Flüssen und Bächen etc und ist einfach und platzsparend (stapelbar) zu lagernSchließlich betrieb Fischer auch noch Werbung für ein Mitmachen bei der Feuerwehr.
Fotos Dieter Gürz - Folien Gemeinde - Ansichten und Grundrisse Architekten Domscheit & Siegordner