Kommandeurswechsel bei den Divisionstruppen der 10. Panzerdivision von Podzus auf Abed - Eindrucksvoller Appell und Serenade vor dem Veitshöchheimer Schloss und Empfang im Haus der Begegnung für die 146 geladenen Gäste
Kommandeurswechsel bei den Divisionstruppen der 10. Panzerdivision von Michael Podzus auf André Abed
146 geladenen Gästen bot sich ein eindrucksvoller Appell mit anschließender Serenade vor dem Veitshöchheimer Schloss.
Link auf Mainpost-Online vom 8.9.2024
Teil 1: Appell im Hofgarten
Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Donnerstag bei einem Appell im Veitshöchheimer Hofgarten das Kommando über die Divisionstruppen der 10. Panzerdivision von Brigadegeneral Michael Podzus (li.) an Brigadegeneral André Abed (re.) übergeben. Foto nach vollzogener Übergabe durch den Kommandeur der 10. Panzerdivision Generalmajor Ruprecht von Butler (2.v.r.), im Bild auch der niederländische Brigadegeneral Martin Bonn (2.v.l.), der anstelle von Podzus nun die Funktion des stellvertretenden Kommandeurs der 10. Panzerdivision übernimmt.
In den Genuss des Schauspiels eines militärischen Spektakels (bei der Bundeswehr "Appell" - vom Divisionskommandeur "feierliche Veranstaltung" genannt) auf der Schlossterrasse des Veitshöchheimer Rokokogartens kamen 146 geladene Gäste und wenige zufällig vorbeikommende Zaungäste davor.
Bei dem öffentlichen Appell traten Abordnungen des Divisionsstabes und der Divisionstruppen an. Letztere wurden im Zuge der Refokussierung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung seit 2023 umstrukturiert. Daher verfügt die 10. Panzerdivision, die dem NATO-Bündnis ab 2025 als „Division 25“ einsatzbereit und kaltstartfähig zur Verfügung steht, künftig wieder über Divisionstruppen. Somit können die vier Brigaden der "Zehnten" jederzeit mit bestimmten Fähigkeiten verstärken werden im Bereich Aufklärung, Versorgung, Artillerie sowie Pionier- und Fernmeldewesen.
Die vier Brigaden der "Zehnten" sind die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ in Cham, die Panzergrenadierbrigade 37 im sächsischen Frankenberg, die Deutsch-Französische Brigade mit Hauptsitz im baden-württembergischen Müllheim im Markgräflerland und die niederländische 13. Leichte Brigade, die am 30. März 2023 in die 10. Panzerdivision integriert wurde mit Hauptstandort im niederländischen Orischot.
Der besondere Tag zu seiner Verabschiedung ging auf Wunsch von Podzus hin im idyllischen Ambiente auf der durch Sommerblumenarrangements prunkvoll dekorierten Schlossterrasse des Rokokogartens im Herzen der Garnisonsgemeinde über die Bühne, auch um seine besondere Verbundenheit zur Standortgemeinde in den letzten acht Jahren zum Ausdruck zu bringen.
Brigadegeneral Michael Podzus wirkte nachhaltig in Veitshöchheim seit Oktober 2016 als Kommandeur der Divisionstruppen, Standortältester und stellvertretender Kommandeur der 10. Panzerdivision.
In seiner Abschiedsrede schilderte er ausführlich die umfangreichen Veränderungen der Divisionstruppen unter seiner Ägide, seine häufigen Dienstreisen nach Litauen, für dessen Verteidigung Deutschland eine besondere Verantwortung übernommen habe, die vielen Übungsserien und die Amtshilfe der Bundeswehr in der Corona-Pandemie.
Als er das Kommando über die Divisionstruppen vor acht Jahren übernahm, bestanden diese aus dem nun beim Appell der Panzerbrigade 12 unterstellen Artilleriebataillon 131 Weiden, dem Artillerielehrbataillon 345 Idar Oberstein, der Stabsfernmeldekompanie in Veitshöchheim und dem nicht aktiven Pionierbataillon 905 Ingolstadt. Am 19. Oktober 2017 kam das nicht aktive Unterstützungsbataillon Einsatz 10 Veitshöchheim mit damals 40 Reservisten hinzu.
Einen weiteren Aufwuchs erfuhren die Divisionstruppen mit der Aufstellung des Fernmeldebataillon 10 Veitshöchheim im Oktober 2021. Anfang des Jahres 2024, so Podzus, hätten bei diesem Appell nur die Hälfte der Truppenteile gestanden, wenn ihm nicht am 1. April 2024 das Aufklärungsbataillon 10 Füssen, das Versorgungsbataillon 8 Füssen und neu das Panzerpionierbataillon 4 Bogen unterstellt worden wären. Ihren Abschluss fand die Neuaufstellung der Divisionstruppen der 10. Panzerdivision nun beim Appell mit der Ausgliederung des Artilleriebataillons 131, das nun als Panzerartilleriebataillon 131 (PzArtBt. 131) der zur Division gehörenden Panzerbrigade 12 in Cham unterstellt wurde.
Podzus dankte allen Truppenteilen, dass sie die für die Umgliederung erforderlichen Maßnahmen notwendigerweise parallel zu Ausbildung und Übung sowie noch bestehender Baustellen und nicht immer optimalen Rahmenbedingungen so hervorragend mit Engagement, Motivation und Professionalität gemeistert hätten. Er meldete sich ab mit den Worten: "Ich bedanke mich für Ihre Loyalität und bin sehr stolz auf Ihre Leistungen. Es war mir eine Freude und Ehre, über einen so langen Zeitraum ihr Kdr DivTr sein zu dürfen."
Während nach der Rede von Podzus das HMK den "Marsch des Soldaten Robert Bruce" spielt, betritt Divisionskommandeur Generalmajor von Butler die Bühne, gefolgt von Brigadegeneral André Abed (re.), dem neuen Kommandeur der Divisionstruppen und Brigadegeneral Martin Bonn, dem neuen stellvertretenden Divisionskommandeur aus den Niederlanden.
Podzus meldete seinem Chef, dass die Divisionstruppen "Stillgestanden" zum Appell angetreten sind, die dieser mit "Guten Tag" begrüßte und diese wie aus einem Mund mit "Guten Tag, Herr General" antworteten.
Obligatorisch bei einem militärischen Appell war dann das Abschreiten der Front der angetretenen Soldaten: Brigadegeneral Michael Podzus tat dies letztmals zusammen mit seinem Chef, während das HMK Veitshöchheim den Präsentiermarsch spielte.
Dahinter folgte mit drei Meter Abstand der Führer der Paradeaufstellung, der Chef des Stabes der 10. Panzerdivision Oberst i.G. Lars Apfel.
Es folgte nun als größerer Akt der formelle Unterstellungswechsel des bisher zu den Divisionstruppen gehörende Artilleriebataillon 131 an die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ in Cham (PzBrig 12), eine etwa 4500 Soldaten starke Brigade des Heeres, mit mehrfacher Übergabe der Truppenfahne, von der Fahnenabordnung des Bataillons an den Bataillonskommandeur 131 Oberstleutnant Stefan Zadlo, von diesem an den Kommandeur der Divisionstruppen Podzus, von diesem an den Divisionskommandeur von Butler, von diesem an den Kommandeur der Panzerbrigade 12 Oberst Axel Hardt (Foto links),
von Hardt dann wiederum an seinen neuen Bataillonskommandeur Zadlo und von diesem an die Fahnenabordnung des Artilleriebataillons 131.
Im Anschluss daran heftete PzBrig 12-Kommandeur Hardt das von einem Träger gereichte Fahnenband seiner Brigade (Foto links) verdeckt vom DivKdr und seinem Stellvertreter an die Truppenfahne des Artillerie-Bataillons 131, während dessen Kommandeur Zadlo (oben rechts) wie die Fahnenträger strammsteht.
Beim Appell im Hofgarten wurde das Artilleriebataillon 131, das bislang zu den Divisionstruppen gehörte, an die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ unterstellt und bildet künftig deren Brigadeartillerie ab. Damit wird laut Divisionskommandeur auch die PzBrig 12 wieder direkt zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt. von Butler: "Damit haben wir die Struktur Division 2025 von Seiten der 10. Panzerdivision vollständig eingenommen."
Nach dem Zurücktreten der Truppenfahne und dem "Marsch der Finnländischen Reiterei" war nun der Divisionskommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler mit seiner Rede an der Reihe. Für ihn war es nach seinen Worten der letzte Appell, für den er nach dreieinhalb Jahren als Divisionskommandeur der verantwortliche Führer war. Am nächsten Freitag werde dann sein Veitshöchheimer Vorgänger, der Kommandeur Feldheer, Generalleutnant Harald Gante das Kommando von ihm an Generalmajor Jörg See weitergeben. Deshalb sei auch für ihn dieser Tag mit dem Blick auf das Veitshöchheimer Schloss noch einmal sehr bewegend.
Der Generalmajor führte zunächst zum Russland-Ukraine-Krieg aus, dass die ukrainischen Soldaten auch für unsere Freiheit kämpfen. Russland dürfe diesen Krieg nicht einfach so gewinnen. von Butler: "Dies würde suggerieren, dass im 21. Jahrhundert ein großflächiger Angriff eines Staates auf seine Nachbarn, ein Szenario, welches wir also über 77 Jahre in Europa hinter uns gelassen glaubten, dann doch Erfolg haben könnte. Deshalb haben wir die Verpflichtung, die Ukraine unverändert darin zu unterstützen, sich zur Wehr zu setzen."
Dieser Krieg habe auch für die 10. Panzerdivision eine Zeitenwende gebracht, die nun nicht mehr mehrere Brigaden führe (vor eineinhalb Jahren wurde ihr hier im Hofgarten die 13. Niederländische Brigade zugeordnet), sondern als Großverband über Reserven verfügen müsse, um den Kampf nicht nur im unmittelbaren Gefecht, sondern auch im rückwärtigen Raum und in der Tiefe gleichzeitig führen zu können.
Dazu habe man die Divisionstruppen der 10. Panzerdivision umgegliedert und ihr weitere Truppenteile unterstellt, so dass zu ihr nun fünf aktive und zwei Ergänzungstruppenteile gehören. Letzter Akt der Umgliederung war beim Appell die Unterstellung des Artilleriebataillons 131 aus dem Bereich der ehemaligen Divisionstruppen der Panzerbrigade 12, um diese direkt zum Gefecht der verbundenen Waffen zu befähigen. Ruprecht von Butler: "So kann ich nun dem Kommandeur Feldheer melden, dass wir die Struktur Division 25 von Seiten der 10. Panzerdivision vollständig eingenommen haben."
Die besonderen Leistungen von Podzus für die 10. Panzerdivision in den letzten acht Jahren würdigte der Divisionskommandeur mit der Verleihung der Ehrennadel der "Zehnten".
Wie der Divisionskommandeur sagte, geht mit Brigadegeneral Michael Podzus nach 46 aktiven Dienstjahren eine ohne Frage hochgeschätzte Persönlichkeit in den Ruhestand. In den acht Jahren in Veitshöchheim habe er den Wandel von einer Stabilisierungsdivision in eine zunehmend einsatzbereitere Division 2025 begleitet und aktiv mitgestaltet wie kein anderer. Sein Wirken als Vorbild, Leistungsträger und Mutmacher habe denn auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Oktober 2022 mit dem Bayerischen Verdienstorden honoriert. Besonders auch in seiner Funktion als Standortältester sei der Name "Podzus" zu einem Markenzeichen der engen Einbindung der Bundeswehr in die Region geworden, habe er prägend für die Bundeswehr in der Öffentlichkeit gewirkt. Nähere Ausführungen dazu machte auch Bürgermeister Jürgen Götz in seiner Rede beim Empfang (siehe nachstehend Teil 2).
Eine weitere Ehrennadel gab es für Podzus beim Empfang vom in der Kaserne beheimateten Traditionsverband der 12. Panzerdivision durch dessen Präsident Oberstleutnant a.D. Wolfgang Hagedorn.
Nach von Butlers Rede meldet nach dem Vortreten der Fahne der Divisionstruppen Brigadegeneral Michael Podzus (re.) an diesen die Divisonstruppen zur Übergabe an seinen Nachfolger. Mit der Übergabe der Fahne an seinen Chef gab er quasi seine Verantwortung für die Divisionstruppen ab.
Der Divisionskommandeur übergab anschließend das Kommando über die Divisionstruppen an Brigadegeneral André Abed und überreichte ihm dazu symbolisch die Fahne der Divisionstruppen. Der neue Chef der Divisionstruppen hat aber nicht mehr wie noch Podzus auch die Aufgabe des Stellvertreters des Divisionskommandeurs zu stemmen.
Abed ist in Veitshöchheim kein Unbekannter, denn er war hier schon Chef des Stabes, zuletzt seit November 2022 Abteilungsleiter Personal, Ausbildung und Organisation im Kommando Heer der Bundeswehr in Strausberg und damit laut Divisionskommandeur ideal vorbereitet für seine neue Aufgabe
Der neue Chef der Divisionstruppen hat aber nicht mehr wie noch Podzus auch die Aufgabe des Stellvertreters des Divisionskommandeurs zu stemmen. Ruprecht von Butler: "Es ist nun das besonders deutliche, nach außen sichtbare Zeichen unserer Binationalität in der Division 25, dass neben niederländischem Personal im Stab der Division, wir nun mit Brigadegeneral Martin Bonn zukünftig einen niederländischen stellvertretenden Divisionskommandeur haben."
Laut von Butler ist Bonn aufgrund seiner Führungs- und Einsatzerfahrung ideal für seine Aufgabe vorbereitet. Er war lehrgangsbester ausländischer Teilnehmer an der deutschen Generalstabsausbildung, Austauschoffizier im Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung, niederländischer Verteidigungsattaché in Berlin und stv. Kommandeur des European Union Militäry Assistance Mission für die Ukraine in Strausberg.
Den Appell begleitete das Heeresmusikkorps Veitshöchheim mit seinem neuen Leiter Hauptmann Wolfgang Dietrich. Die Heeresmusiker spielten zum Einmarsch der von Oberleutnant Enno Vatter vom Art LehrBtl. 345 geführten, direkt vor dem Schloss platzierten Ehrenformation mit den Fahnenabordnungen und dem Ehrenzug den "Regimentsgruß".
Das HMK spielte nach der Rede von Podzus den "Marsch der Soldaten des Robert Bruce", zum Abschreiten der Front durch die Kommandeure den "Präsentiermarsch", später beim Unterstellungswechsel den "Fahnentruppmarsch", vor der Rede des Divisionskommandeurs den "Marsch der Finnländischen Reiterei" und danach den "Fredericus Rex-Divisionsmarsch" - am Ende die Bayern- und die Deutschlandhymne.
Fahnenabordnungen der fünf aktiven und zwei Ergänzungstruppenteilen der Divisionstruppen der 10. Panzerdivision
und hier deren Wappen v.l.n.r.: nicht aktives Pionierbataillon 905 Ingolstadt, Artillerielehrbataillon 345 Idar Oberstein, Aufklärungsbataillon 10 Füssen, Fernmeldebataillon 10 Veitshöchheim, nicht aktives Unterstützungsbataillon Einsatz 10 Veitshöchheim, Versorgungsbataillon 8 Füssen, Panzerpionierbataillon 4 Bogen, ganz rechts das Wappen des Artilleriebataillon 131 Weiden, das nun der PzBrig 12 in Cham unterstellt ist.
An der Südseite der Schlossterrasse hatten Aufstellung genommen v.r.n.l.: Panzerpionierbataillon 4 Bogen, das Aufklärungsbataillon 10 Füssen und das Artillerielehrbataillon 345 Idar Oberstein und an der Nordseite
das Versorgungsbataillon 8 Füssen
das Fernmeldebataillon 10 Veitshöchheim
und nicht aktiv das Unterstützungsbataillon Einsatz 10 Veitshöchheim (links) sowie das Pionierbataillon 905 mit Kompanien in Ingolstadt, Holzminden und Gera (rechts).
Den Ehrenzug stellte das Artillerielehrbataillon 345 Idar Oberstein unter der Führung von Oberleutnant Enno Vatter. Dieser meldete als Führer der Ehrenformation an den Führer der Paradeaufstellung, den Chef des Stabes der 10. Panzerdivision Oberst i.G. Lars Apfel und dieser wiederum an den Führer der Divisionstruppen Brigadegeneral Michael Podzus.
Unter den geladenen Gästen beim Appell war neben Bürgermeister Jürgen Götz und seiner Frau Julia aus dem Ort auch Bundesverdienstkreuzträger Rudi Hepf.
Teil 2: Empfang im Haus der Begegnung
Unter den Gästen waren auch zahlreiche Weggefährten von Podzus. Im Anschluss an den Appell rief er beim Empfang im Haus der Begegnung viele einzelne Begebenheiten seiner beeindruckenden 46jährigen militärischen Vita, davon die letzten acht Jahre in Veitshöchheim, in Erinnerung.
Der Verwendungsbereich von Podzus lag, bevor er 2016 nach Veitshöchheim kam, hauptsächlich im Norden Deutschlands in Niedersachsen. Der Brigadegeneral war vor Veitshöchheim 13 Monate seit 1. Juli 2015 Deputy Director Ministry of Defence in Afghanistan und diente vor diesem Zeitpunkt als Oberst zwei Jahre lang als Verbindungsoffizier des Bundesministeriums der Verteidigung beim Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland in Berlin. Es war diese eine, wie er beim Empfang sagte, höchst interessante Zeitspanne im Umgang mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, dessen außergewöhnliche Persönlichkeit ihn zutiefst beeindruckt habe.
In die Schlagzeilen war der Brigadegeneral im Januar 2016 während seines Aufenthalts in Afghanistan gelangt, als er unbeschadet einen Sprengstoffanschlag im Stadtgebiet von Kabul überstand, während zwei Soldaten als seine Personenschützer mit in einem Konvoi vom Flughafen zur Militärbasis in der afghanischen Hauptstadt unterwegs waren. Die Soldaten erlitten leichte Schleudertraumata. Ein Fahrzeug vom Typ Enok wurde beschädigt.
Die Ehre erwiesen ihm und Divisionskommandeur Ruprecht von Butler (li.) neben Standortbürgermeister Jürgen Götz (3.v.r.) auch die Landtagsabgeordneten Dr. Andrea Behr, Björn Jungbauer und Volkmar Halbleib (re.).
Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und seine beiden Stellvertreter Elmar Knorz und Steffen Mucha (v.l.) verabschiedeten Podzus nach seiner achtjährigen Tätigkeit in der Balthasar-Neumann-Kaserne beim Empfang im Haus der Begegnung mit einem Hinweisschild und einem Druck mit örtlichen Ortsmotiven aus Veitshöchheim in den Ruhestand nach Hannover. Götz bedankte sich bei Podzus im Namen der Gemeinde für seinen nimmermüden Einsatz und sein großartiges Engagement, für die gute, vertrauensvolle und unkomplizierte Zusammenarbeit und für das freundschaftliche Miteinander.
Als Standortältester war Podzus in den letzten acht Jahren das Bindeglied zwischen militärischen und zivilen Behörden in der Region und hier auch zur Gemeinde Veitshöchheim. Laut Bürgermeister gab es immer wieder gemeinsame Schnittstellen bei vielen Anlässen und bei vielen Veranstaltungen, sei es der Tag der Militärmusik, der Tag der Bundeswehr, die Volkstrauer- und Weltgebetstage, Konzerte und Neujahrsempfänge, die Aktion gelbe Schleife an den Ortseinfahrten oder Problemchen wie die Wildschweine auf dem Standortübungsplatz. Besonders stellte das Veitshöchheimer Ortsoberhaupt die Coronahilfe der Kaserne und die Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr beim HvO-Einsatz heraus (siehe auch nachstehend am Ende ein Auszug der Berichte auf Veitshöchheim News).
Das Bläsersextett des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unterhielt beim Empfang unter der Leitung von Stabsfeldwebel Matthias Müller (links) mit einem bunten Reigen und Hits wie "A Groovy Kind of Love" von Phil Collins, "One Moment in Time" von Whitney Houston, "Hey Jude" der Beatles, den Song "Havanna" von Camila Cabello oder "That's a Plenty" von Benny Goodmann.
Die Casinogesellschaft "Balthasar Neumann" sorgte für die Bewirtung der Gäste.
Teil 3: Serenade im Hofgarten
Highlight der Verabschiedung von Podzus in den Ruhestand war dann nach Eintritt der Dunkelheit zu seinen Ehren mit seiner Frau Kerstin an seiner Seite eine feierliche Serenade im Fackelschein vor der Traumkulisse des Hofgartenschlosses durch das Heeresmusikkorps Veitshöchheim.
Die Serenade war zugleich die Premiere des neuen HMK-Leiters Hauptmann Wolfgang Dietrich als Nachfolger von Oberstleutnant Roland Kahle.
Der Hauptmann und seine 55 Musikanten hatten Glück, denn kurz bevor sie zur Serenade einmarschierten, hatte ein Windstoß zu Blitz und Donner die Notenpulte zu Fall gebracht, rechneten schon alle mit dem Schlimmsten wie beim Großen Zapfenstreich im Oktober 2019 zum 60jährigen Jubiläum der 10. Panzerdivision. Doch Gottseidank verzog sich das Gewitter in Richtung Thüngersheim, ohne dass im Hofgarten ein Tropfen niederging.
Im Bild stellt der Hauptmann dem Publikum die von Podzus ausgewählten, ausgesprochen "hymnischen" vier Stücke vor, die einen musikalischen Ohrenschmaus auf höchstem Niveau boten.
In Anlehnung an den Wohnsitz des Ruheständlers in Hannover spielte das Orchester zu Beginn das klassische Militärstück "Harmonisierter Zapfenstreich der Kgl. Hannoverschen leichten Infanterie von 1814". Bei dem Stück "Somewhere over the Rainbow" (Harold Arlen) aus dem Musical „The Wizard of Oz“ mit Verweis auf eine bessere Zeit brillierte Stabsfeldwebel Matthias Müller (links im Bild) virtuos am Flügelhorn. Bob Dillons Rockhymne "Knocking on Heaven`s Door" führt den Brigadegeneral in die Arme seiner Frau.
Auch das weltweit zu den populärsten Dudelsack-Kompositionen zählende "Highland Cathedral", das auch als schottische Nationalhymne im Gespräch war, war so ganz nach dem Geschmack der Eheleute Podzus, ebenso auch für den Divisionskommandeur. Für Generalmajor Ruprecht von Butler war es nach seinen Worten der letzte Appell, für den er nach dreieinhalb Jahren als Divisionskommandeur der verantwortliche Führer war. Am nächsten Freitag werde er das Kommando von ihm an Generalmajor Jörg See weitergegeben. Deshalb sei auch für ihn dieser Tag mit dem Blick auf das Veitshöchheimer Schloss noch einmal sehr bewegend.
Wie bereits beim Appell zuvor, erklang zum Abschluss nochmals die bayerische und die deutsche Hymne.
Fotos von Appell, Empfang und Serenade (c) Dieter Gürz
Michael Podzus (* 3. Juli 1959) ist ein Brigadegeneral der Bundeswehr und seit Anfang Oktober 2016 stellvertretender Kommandeur und Kommandeur Divisionstruppen der 10. Panzerdivision in ...
Impressionen vom neunjährigen Wirken des Standortältesten Brigadegeneral Michael Podzus in Veitshöchheim (Auszüge Veitshöchheim News)
Herzlich willkommen hieß Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz am 4. Oktober 2016 in seinem Dienstzimmer im Rathaus Brigadegeneral Michael Podzus an dessen ersten Diensttag in der hiesigen Kaserne in seinem neuen Wirkungskreis als stellvertretender Kommandeur der 10. Panzerdivision, Kommandeur der Divisionstruppen und als Standortältester.
Podzus ist Nachfolger von Brigadegeneral Andreas Helmut Hannemann, der in Veitshöchheim nur ein kurzes Gastspiel hatte. Dieser hatte erst im Oktober 2014 Ernst Otto Berk abgelöst, hatte die Funktion des Standortältesten aber kaum ausüben können, da er zunächst bis Ende November noch zu seiner alten Brigade nach Saarlouis und dann bis Ende 2015 ein Kommando in Afghanistan übernehmen musste.
Das Kommando über die Divisionstruppen der 10. Panzerdivision wurde von Brigadegeneral Andreas Hannemann an Brigadegeneral Michael Podzus übergeben. Die Übergabe vollzog der Kommandeur der 10. Panzerdivision Generalmajor Bernd Schütt in der Rhön-Kaserne in Wildflecken.
Der Aufgabenbereich von Podzus umfasst die Führung der Divisionstruppen zu denen neben der Stabsfernmeldekompanie in Veitshöchheim das Artilleriebataillon 131 in Weiden, das Artillerielehrbataillon 345 in Idar-Oberstein und das nicht aktive Pionierbataillon 905 in Ingolstadt gehören. Außerdem wird er die Aufgaben des Standortältesten für die Kaserne in Veitshöchheim wahrnehmen.
Im besonderen Rahmen der Jahresabschlussfeier des Stabes der 10. Panzerdivision, die per Biwak mit Lagefeuer und Fackelschein auf dem Gelände am Schenkenturm über die Bühne ging, erhielten zwölf Soldaten, darunter zwei Frauen ihrer Prüfungszeugnisse nach komprimierter Ausbildung zum Helfer vor Ort (HvO). Sie decken ab 7. Januar 2017 in Dreiergruppen im Schichtdienst als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Veitshöchheim die Tagesalarmierung von Montag bis Freitag von sieben bis 16 Uhr ab
Der Standortälteste Michael Podzus sprach in Anwesenheit der über 300 militärischen und ziviilen Mitarbeiter des Stabes der 10. Panzerdivision von einem besonderen Tag in der Bundeswehr, von einem Pilotprojekt und von einem "Scheck für die Zukunft".
Es sei nämlich bisher einmalig, dass die Bundeswehr außerhalb ihrer Sanitätseinheiten eine Helfer vor Ort-Gruppe während der Dienstzeit stelle und sich dafür zwölf seiner Leute freiwillig gemeldet hätten.
Zur Erinnerung an die Zeugnisausgabe nach bestandener Prüfung stellten sich zum Gruppenbild mit Firstresponder-Kreisbrandmeisterin Julia Sacher und ihren fünf Ausbildern sowie v.l. dem Standortältesten und stellvertretenden Divisionskommandeur Brigadegeneral Michael Podzus, Bürgermeister Jürgen Götz und Veitshöchheims Feuerwehrkommandant Robert Röhm die zwölf neuen Ersthelfer aus den Reihen der in der Balthasar-Neumann-Kaserne beheimateten Stabskompanie und der Stabsfernmeldekompanie der 10. Panzerdivision
Bürgermeister Jürgen Götz und Brigadegeneral Michal Podzus waren am 16. Mai 2017, dass die seit 1978 alljährlich stattfindende Woche der Militärmusik erstmals in der Region über die Bühne ging und das Heeresmusikkorps Veitshöchheim einen wesentlichen Anteil an dieser Veranstaltung hatte. Beide freuten sich sehr über die tolle Resonanz des Serenadenkonzertes der Heeresmusiker im Hofgarten.
Am 19. Oktober 2017 betonte der Kommandeur der Divisionstruppen Brigadegeneral Michael Podzus beim Appell zur Aufstellung des Unterstützungsbataillon Einsatz 10 in der Balthasar-Neumann-Kaserne vor den angetretenen 40 Reservisten ausdrücklich ihre Bedeutung für die Bundeswehr, im speziellen für die 10. Panzerdivision. Im Bild übergab Podzus die erste Truppenfahne des Verbandes an ihren ersten Kommandeur Oberstleutnant der Reserve Jürgen Dreßler.
Eine Gemeindefahne übergab im Juni 2018 Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz an Brigadegeneral Michael Podzus, dem Standortältesten der Balthasar-Neumann-Kaserne zur Verwendung im Innenbereich bei repräsentativen Anlässen der Bundeswehr. Damit künftig die Gemeindefahne, so der Bürgermeister, hinsichtlich der Größe den gleichen Rang wie die anderen gehissten Fahnen einnehme. Götz meinte humorvoll: "Wir haben uns bisher bewusst dezent im Hintergrund gehalten."
Ein Prunkstück und der ganze Stolz des Standortältesten Michael Podzus ist im Juni 2018 das in der Kaserne neu eingerichtete Fitness-Center, das täglich, auch am Wochenende, den Standortangehörigen offensteht. Der Brigadegeneral nahm auch die Idee des Chefs der Bundespolizei Dr. Schultheiß auf, in der Liegenschaft der Bundeswehr einen gemeinsamen Gesundheitstag aufgrund der hier vorhandenen besseren Voraussetzungen zu veranstalten.
Für Brigadegeneral Michael Podzus war es im Juli 2018 als Standortältester Veitshöchheim eine besondere Ehre und Freude, die Gäste des Richtfestes des neuen modernen wie imposanten Unterkunftsgebäudes an einigen Gedanken aus Sicht des Nutzers teilhaben zu lassen.
Podzus: "Der Bedarf für die angemessene Unterbringung unserer Soldaten hier in der BNK ist dringend und aus meiner Sicht vorrangig zu decken." Dies geschehe hier in vorbildlicher Weise. Die Hauptnutzer werden dann Soldaten der Bundeswehr-Fachschule und der Betreuungsstelle für die Zivile Aus - und Weiterbildung (ZAW) sein, die in ihren verschiedenen Ausbildungsgängen bis zu zwei Jahre in der Kaserne leben und lernen. Und darüber hinaus werden auch unterkunftspflichtige Soldaten am StO VHH einziehen.
Eine Deutsche Eiche ziert seit dem 17. Oktober 2019 den Platz vor dem Stabsgebäude der 10. Panzerdivision in der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne und steht als Symbol der Verbundenheit mit der Garnisonsgemeinde Veitshöchheim. Den Baum pflanzten Bürgermeister Jürgen Götz, Divisionskommandeur Generalmajor Harald Gante und der Standortälteste Brigadegeneral Michael Podzus. Am 1. Oktober hatte die 10. Panzerdivision ihr 60-jähriges Jubiläum mit einem Festakt in den Mainfrankensälen und einem Großen Zapfenstreich im Hofgarten Veitshöchheim gefeiert.
Info über Amtshilfe der Bundeswehr bei der Bewältigung der Corona-Pandemie
Empfang im Juni 2020 vor dem Löwen, den die 10. Panzerdivision in ihrem Wappen trägt (von links): Brigadegeneral Michael Podzus, stellvertretender Kommandeur, Paul Justice, Einsatzleiter im Kreis Würzburg, Eva-Maria Löffler, Leiterin des Geschäftsbereichs 1 im Landratsamt, Landrat Thomas Eberth und der Veitshöchheimer Bürgermeister Jürgen Götz vor dem Stabsgebäude in der Balthasar-Neumann-Kaserne.
„Es ist wirklich imponierend, was hier alles läuft“, sagt Landrat Thomas Eberth im Lagezentrum des Regionalen Führungsstabs 4 Süd der Bundeswehr. Seinen Antrittsbesuch bei der 10. Panzerdivision nutzt der neue Würzburger Landrat, um sich mit dem Veitshöchheimer Bürgermeister Jürgen Götz über die Amtshilfe der Bundeswehr bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu informieren. In der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim wurden damals 32 Hilfseinsätze von 172 Soldaten in sechs Bundesländern mit Hilfe des für militärische Einsätze neuen digitalen Führungsinformationssystems „Sitaware“ koordiniert.
Eine gelbe Schleife symbolisiert seit 4.8.2020 in Veitshöchheim, an fünf Stellen im Ort unterhalb der Tafeln mit den Partnergemeinden und der Zugehörigkeit zum Tourismusverein ZWEIUFERLAND, wie hier in Veitshöchheim an der Nordabfahrt der B 27 an der Einmündung der Friedhofstraße angebracht, die Solidarität der hiesigen Zivilbevölkerung zu den Streitkräften des eigenen Landes. Der Standortälteste und stellvertretende Divisionskommandeur Brigadegeneral Michael Podzus sprach von einer tollen Geste und bedankte sich bei Bürgermeister Jürgen Götz sehr herzlich, nun auch durch dieses äußere Zeichen das hervorragende Verhältnis zwischen Gemeinde und ihren hier stationierten Soldaten zum Ausdruck zu bringen.
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat am 13. Oktober 2022 den Bayerischen Verdienstorden an insgesamt 72 Ordensträger und Ordensträgerinnen im Antiquarium der Münchner Residenz ausgehändigt, darunter auch an die zwei Veitshöchheimer Bernhard Schlereth und Michael Podzus.
Eine Besonderheit des Bayerischen Verdienstordens "als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“ ist, dass die Zahl der lebenden Ordensträger auf 2.000 begrenzt ist.
Brigadegeneral Michael Podzus hat an fünf zum Teil sehr langen Auslandseinsätzen in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan teilgenommen. Aktuell trägt er als Kommandeur Divisionstruppen der 10. Panzerdivision sowie als Standortältester am Standort Veitshöchheim in herausragender Funktionen Verantwortung für die Bundeswehr in Bayern. Dabei sieht er auch die gesellschaftliche Rolle der Bundeswehr: Während der Corona-Pandemie leisteten seine Soldaten vorbildlich Amtshilfe in Altenheimen, Gesundheitsämtern und Impf- sowie Testzentren.
Bei der Veitshöchheimer Gedenkfeier am Volkstrauertag am 13. November 2022 gedachte Brigadegeneral Michael Podzus im Besonderen der Toten des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine.
Er stellte den schon über acht Monate dauernden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. "Wir sehen zerbombte und geplünderte Städte, grausame Massaker und wir trauern um die vielen gefallenen Soldaten und Zivilisten. Wir erleben, dass der Krieg als Mittel der Politik auch in Europa nicht ausgedient zu haben scheint und spüren, wie unser Glaube an ein friedliches Miteinander erschüttert ist", sagte Podzus.
Wie der stellvertretende Kommandeur der 10. Panzerdivision weiter sagte, richte sich die fürchterliche Aggression Russlands aber nicht nur gegen die Ukraine. Vielmehr müssten wir erkennen, gar befürchten, dass es hier um die Verteidigung unserer westlichen Werte, insbesondere unsere Demokratie und die Menschenrechte geht.
Podzus: "Dieser Krieg betrifft damit uns alle. Das ukrainische Volk verteidigt mit unbeschreiblicher Tapferkeit und Entschlossenheit sein Land und damit auch die westliche, freie Welt! Wir sind gut beraten, die Ukraine in diesem Krieg zu unterstützen und unsere Bundeswehr wieder so aufzustellen, dass wir einem derartigen Aggressor etwas entgegenzusetzen haben. Wir alle – besonders auch die 10. Panzerdivision – werden uns auf manche Veränderungen und Herausforderungen einstellen müssen."
Beim BRK-Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim am 12. Juli 2024 in den Mainfrankensälen verewigte sich Dr. Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages im Goldenen Buch der Gemeinde . Über den hohen Besuch freute sich mit Bürgermeister Jürgen Götz auch der Standortälteste der Balthasar-Neumann-Kaserne Brigadegeneral Michael Podzus.
Michael Podzus (* 3. Juli 1959) ist ein Brigadegeneral der Bundeswehr und seit Anfang Oktober 2016 stellvertretender Kommandeur und Kommandeur Divisionstruppen der 10. Panzerdivision in ...