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BRK-Rettungssanitäter schulten Vorschulkinder des Veitshöchheimer Kuratiekindergartens intensiv für Notfälle

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 "Eins, Eins, Zwei, Hilfe kommt herbei"– das ist der Spruch, den sich schon Kindergartenkinder merken können und dass man keinen Notruf absetzen muss, wenn man selbst ein Pflaster aufkleben kann.

Jessica Weiser (Bildmitte), Eva Geißelbrecht, und Christian Bargel vom Kreisverband Würzburg des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) kamen am Donnerstagmorgen auf Vermittlung eines Elternbeiratsmitglieds mit ihrem Rettungswagen in den Kuratiekindergarten in Veitshöchheim, um 14 als Piraten verkleideten Vorschulkindern Ängste zu nehmen und Wissen zu vermitteln,  wenn sich jemand verletzt und Rettungssanitäter um Hilfe gerufen werden.

Auf diese Fragen gibt  auch das Bilderbuch "Die Rettung" Antworten, die zunächst die Rettungssanitäterin Jessica Weiser anhand des Bilderbuches gemeinsam mit den Kindern erarbeitete.

Christian Rink: Die Rettung - Bilderbuch - Herausgegeben: Monika  Schaub, Darum (2020) ISBN-13: 978-3-947692-04-0

Insgesamt zehn Bilder zeigen im Buch die Aufgaben der Sanitäter auf großformatigen Fotos über beide Seiten und dazu kleine unterhaltsame Reime, wie hier zu sehen, als zu Beginn der  kleine Johann von seinem Rad gefallen ist. Die Kinder erfuhren von der Rettungssanitäterin, was man bei einem Notruf alles sagen muss, so Ortsangaben und was passiert ist. Wenn der Rettungswagen dann mit Blaulicht und "Tatütatü" angebraust kommt, muss man auch bei "Grün" selber an der Ampel warten. Das Helferteam benötigt dann Angaben,  wo es wehtut und ob man Medikamente einnimmt.

Im zweiten Teil stellte die Krankenschwester Eva Geißelbrecht den Kindern vor, wofür sich was im Notfallkoffer befindet. So hat die Rettungsfolie eine silberne und eine goldene Seite. Um die kühlenden Eigenschaften zu nutzen, muss die silberne Seite nach Außen zeigen und wenn sie wärmen soll, umgekehrt die goldene nach außen.

Links im Bild zeigt die Krankenschwester eine leichte SamSplint Schiene zum Ruhigstellen eines verletzten  Knochens oder zum Stabilisieren eines Gelenks.

Im Notkoffer enthalten waren natürlich auch ein Blutdruckmessgerät, ein Beatmungsbeutel, Infusionsschläuche, Spritzen und ein Kuscheltier für Kinder.

Sehr emsig meldeten sich die Vorschulkinder auf alle ihre Fragen, so ob sie das gezeigte Instrument kennen und wofür es ist, wie das, was sie gerade hochhält. Wie aus der Pistole geschossen kam sogleich die Antwort, dass das Stethoskop ein medizinisches Untersuchungsinstrument zum Abhören von Körpergeräuschen ist. Es setzt sich aus Schalltrichter, Schlauch und Ohrbügel zusammen.

Und auch ein elektronisches, wie ein kleiner Fernseher aussehendes Gerät, wurde gezeigt, das sich als EKG-Gerät herausstellte, das Aussagen ermöglicht, ob Herz-Rhythmus und Herzschlag-Abfolge okay sind.

Einige Kinder kannten bereits auch den an den rechten Finger geklemmten „Fingerhut“, das Pulsoximeter für die schnelle Diagnostik der Sauerstoffsättigung und des Pulses.

Die erfahrenen Retter beantworteten nicht nur Fragen, alle Kinder durften dann im dritten Teil in drei wechselnden Gruppen auch ihr Körperinneres mit dem Stethoskop abhören,

erfahren, wie das Pulsoximeter funktioniert

und wie sich die wärmende Funktion der Alufolie anfühlt.

Eindeutiges Highlight war dann natürlich im vierten Teil die Besichtigung des  Rettungswagens, so zunächst der Fahrerraum.

Hier konnten die Kinder die Technik wie  Funkgerät und Blaulichtsystem, sowie die Ausstattung wie Lampen, Helme oder Einsatzjacken bestaunen und letztere auch selbst anziehen.

Neugierig waren die Kinder natürlich besonders im Patientenraum des Fahrzeugs.

Hier entdeckten sie viel Interessantes wie Beatmungsgerät, Sauerstoffmasken, EKG, Schläuche, Spritzen, Ampullen mit Medikamenten, … alles sicher in den Schränken des Wagens verstaut und griffbereit für den Notfall.

Freudestrahlend ließ sich die kleine Lilly auf der modernen Notfall-Liege anschnallen und ausfahren.

Als dann die Rettungstrage aus dem Fahrzeug gezogen war und Lissys Freundinnen sie von ihren Tragegurten befreiten, war klar: Berührungsängste gab es keine mehr.

"Ein erfolgreicher Tag", resümierte Kita-Leiterin Claudia Perschen.

Die Vorschulkinder hatten viele Fragen gestellt, alles ganz genau beobachtet und durften vieles selbst ausprobieren. Damit war das Ziel des Besuchs erreicht: Zum einen erfuhren die Kinder, was sie im Notfall tun können und sollen, zum anderen wurde ihnen auch die Angst genommen, falls einmal wirklich der Rettungsdienst gerufen werden muss. Und eines wussten sie bereits vor dem Besuch: Im Notfall die 112 wählen!

Wie Perschen sagte, war das Thema nicht ganz neu für die Vorschulkinder, denn im Mai 2024 war schon Elke Mahler (Kleine Retter Würzburg) in ihrer Einrichtung, wo sie vieles über Erste Hilfe wie die Notrufnummer, stabile Seitenlage oder eine Wunde mit Verbänden und Pflaster versorgen gelernt hatten.

Wer weiß, vielleicht ist unter den Kleinen auch der eine oder andere zukünftige Rettungssanitäter.

Fotos (c) Dieter Gürz

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