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21 Französische Gäste aus der Partnerstadt Pont-l'Évêque verbrachten vier wunderbare Tage in Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 Abschlussabend im Bacchuskeller am Samstag

Vom 9. bis 12. Mai 2024 kam erstmals nach 2019 wieder eine Delegation aus Veitshöchheims französischer Partnergemeinde Pont-L'Évêque zu Besuch nach Veitshöchheim (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 10. Mai 2024).

Für den letzten Abend hatte die Vorbereitungsgruppe um Richard und Elisabeth Landfried sich etwas besonderes ausgedacht: Eine Weinprobe im Bacchuskeller, dazu ein herzhaftes Buffet vom Veitshöchheimer "Esswagen" mit Dessert.

Der gemeinsame Abschlussabend am Samstag im stilvollen Ambiente des Bacchuskellers mit den elf Veitshöchheimer Familien, die die 21 Gäste bei sich unterbrachten und sich um sie kümmerten, sollte nach den Worten des Veitshöchheimer Partnerschaftsbeauftragten Richard Landfried ein kleiner Höhepunkt der inzwischen schon 24. Begegnung sein. Bis auf zwei Neulinge unter den Gästen kennen sich alle schon seit vielen Jahren, manche schon seit dem Abschluss der Partnerschaft im Jahr 1995.

Begrüßen konnte Landfried Veitshöchheims stellvertretende Bürgermeister Elmar Knorz (2.) und Steffen Mucha, (3.), die ehemaligen Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Christel Teroerde (hinten 3.v.li.) und Eva Trampe (hinten li.) sowie die gemeindliche Jugendpflegerin Rebecca Hofmann.

Veitshöchheims zweiter Bürgermeister Elmar Knorz  (rechts von ihm Dolmetscherin Solenn Salm) lobte die gewachsene Freundschaft  und verwies auf die Wichtigkeit solcher grenzüberschreitender  Kontakte von Mensch zu Mensch im vereinten Europa angesichts der immensen globalen Krisen und Herausforderungen sind. Das gegenseitige Kennenlernen der Sprache und Kultur, der Verhältnisse und Denkweisen trage zum Abbau von Vorurteilen und Erweiterung des eigenen Horizontes bei.

Partnerschaftsbeauftragter Eric Legoux (im Bild mit Dolmetscherin Katja Vogeltanz) betonte im Namen des Komitees von Pont L-Évêque, wie sehr er und seine Mitreißenden von der großen Gastfreundschaft und dem gezeigten Willen, die Beziehung zwischen beiden Gemeinden zu fördern, berührt sind. Er erinnerte an all diejenigen, die die ersten Momente und die Kontinuität der schönen Geschichte dieser Partnerschaft geprägt haben und auch heute noch die Säulen dieses Abenteuers sind, das weitergeht. Legoux: "Wir haben die Pflicht, das Band, das uns seit 29 Jahren verbindet, zu pflegen und aufrechtzuerhalten."

Sein Resümee: "Liebe Freunde, wir haben gerade vier wunderbare Tage zusammen verbracht und ihr habt euch um jede Person in unserer Gruppe fürsorglich gekümmert. Der 29. Austausch ist wieder ein voller Erfolg gewesen. Es lebe die Städtepartnerschaft, es leben Veitshöchheim, es lebe Pont L-Évêque"

Die Franzosen erwarten nun nächstes Jahr die Veitshöchheimer in Pont L-Évêque, so Leqoux, um gemeinsam das 30jährige Jubiläum, die Perlenhochzeit zu feiern. Diese werde in seiner Heimat als ein seltener und kostbarer Moment in einem Leben angesehen. Legoux: "Vergleichbar mit den großen Dingen, die wir gemeinsam in unserem Austausch erleben durften."

Das in eine Weinprobe eingebundene Essen vorbereitet hatte Heike Baumann (Der Esswagen) aus Veitshöchheim in Buffetform.

Vorspeisen:

  • 🥩 kleines rustikales Brot mit marinierter Roter Beete, Apfelwürfeln und Schnittlauch,
  • 🥩 geschmolzene Blutwurst auf Roggenbaguette mit hausgemachtem Frucht-Chutney
  • 🥩 Mini Laugen-Gebäck mit Gerupftem, Radieschen und roter Rettichkresse
  • 🥩 Roggenbrot-Hälfte mit fränkischem Räucherfisch, Meerrettich-Creme und frischen Kräutern

 Hauptgericht:

  • 🥩 Piccata-Schnitzel mit Parmesan-Panade, Rosmarin-Kartoffeln und Sour Cream
  • 🥩 Silvaner Nudeln, Weinsoße mit Wurzelgemüse, verfeinert mit Sahne und  Räucherlachs
  • 🥩 Vegane Pasta mit Wurzelgemüse und Kräuterseitlingen
  • 🥩 Grillgemüse, Bunter Beilagen Salat mit Honig-Senf-Kräuter-Dressing

 

Knusperdessert:

  • 🥩 Vanille-Sahne Quarkcreme mit Zitronenabrieb, Mandelbällchen und Himbeeren
  • 🥩 Diverse Kuchen

Wein war das angesagte Getränk, eingeschenkt und kommentiert von der Hobbywinzerin Claudia Schönmüller (Leitern der Bayerischen Gartenakademie an der LWG und Gästeführerin im ZweiUferLand), die parallel zum Essen die Weinprobe zelebrierte, so zur Vorspeise aus ihrem kleinen Weinberg in Güntersleben einen Kerner Kabinett 22, zum Hauptgericht einen Grauen Burgunder 22 vom Bürgerspital und dazu korrespondierend einen Riesling 22 vom Juliusspital sowie zum Dessert als etwas Besonderes einen Spätburgunder Rose 21 vom Würzburger Weingut Tobias Winkler, dessen langer Ausbau im gebrauchten Tonneaux ihm Halt und Würze ohne fette Holzaromatik geben, richtig trocken und trotzdem saftig.

(re. die gemeindliche Jugendpflegerin Rebecca Hofmann)

Die Veitshöchheimer Musiker Rainer Schwander und Bernhard von der Goltz waren das i-Tüpfelchen eines gelungenen, genussvollen Abschlussabends. Sie umrahmten den Abschlussabend mit traditioneller französischer Musette-Musik und

und es gab auch eine gemeinsame Gesangsrunde mit allen Gästen mit Liedern wie "Ma Normandie", dem "Frankenlied" und "Die Gedanken sind frei".

Und es gab auch noch eine vom dritten Bürgermeister Steffen Mucha mit Bocksbeutel und Urkunde honorierte Siegerehrung für die auf den Plätzen eins bis drei gelandeten Teilnehmenden am Boule-Wettkampf an der Mainlände am späten Freitagnachmittag.

Und wie üblich ging man nicht auseinander ohne unter den Repräsentanten beider Kommunen Gastgeschenke mit traditionellen Köstlichkeiten der jeweiligen Region ausgetauscht zu haben.

 

Ausflug nach Creglingen am Freitag

Die Partnerschaftsbeauftragten Richard und Elisabeth Landfried hatten gemeinsam mit Doris Laug, Michaela und Anabel Kaiser ein schönes Programm entworfen für den ersten gemeinsamen Ausflug der beiden Partnerschaftsgemeinden Veitshöchheim und Pont l´Eveque: eine Fahrt nach Creglingen bei herrlichstem Sommerwetter.

Creglingen fasziniert durch viele Attraktionen: Obwohl es seit dem Mittelalter bereits Stadtrecht besitzt, hat es sich seine ländlichen Strukturen bewahren können. Mit viel Geschmack und Stil sind hier historische Gebäude restauriert und an jeder Straßenecke begegnet man Bezügen zur langen Ortsgeschichte.

Auf einem malerischen Wanderweg ging es aus dem Ort hinaus zu der etwa  zwei Kilometer außerhalb liegenden Herrgottskirche, vorbei an einem Fingerhut Museum. Hier ist das bekannteste und auch künstlerisch gelungenste Werk von Tilman Riemenschneider zu besichtigen.  Das Ehepaar Landfried hatte mit etwas Glück den Stadtführer Waldemar Rehfuß gewinnen können, der mit viel Sachverstand und auf französischer Sprache den historischen Werdegang des Altares, die Bedeutung und Aussagen der einzelnen Marienbilder sowie die Rezeption eines katholisch gestalteten Altares in einer protestantischen Kapelle.

Nach dem Rückweg bekam die Gruppe ebenfalls von Refuß eine kleine Stadtführung, die sich speziell mit den Bezügen zu der jüdischen Vergangenheit des Ortes und der Synagoge beschäftigten.

Nach soviel Information und Kultur wurde man in der Alten Posthalterei, einer ehemaligen Wechselstation für Postpferde zu einer fränkischen Brotzeit erwartet Auch hier bekamen die Gäste einen Einblick in das historische Reise- und Transportwesen. Zum Schmunzeln aller erzählte der Wirt, dass die Pferdefuhrwerke ihre Transportkosten nach dem Gewicht der reisenden Personen berechneten.

Nach diesem sehr gelungenen Ausflug war der Nachmittag frei für die individuelle Gestaltung der Gastfamilien mit ihren französischen Gästen.

Schifffahrt nach Würzburg mit Stadtführung am Samstag

Musste man am ersten Tag nach der Ankunft sich etwas sputen, um den Bus nach Creglingen um 9 Uhr zu bekommen, ging es am zweiten Tag etwas entspannter an: Man hatte Zeit für ein ausgiebiges Frühstück in den
Familien, und so traf man sich um 10.15 zum Einchecken in der "Alten Liebe" für eine Bootsfahrt nach Würzburg.

Als erstes durfte die deutsch-französische Reisegruppe das Boot betreten. Und so waren die Decksplätze wie zur freien Verfügung. Selbst für eingesessene Veitshöchheimer war erstaunlich, wie grün diese Einfahrt vom Norden nach Würzburg sich dem Zuschauer bietet.

In der Stadt angekommen, trennten sich die Wege: Die Gästeführerin, die auf die französische Gesellschaft mit einer französischen Führung wartete, hatte darum gebeten, dass die deutschen Gasteltern sich anderweitig die Zeit vertreiben, damit die Gruppe überschaubar klein ist und sie mit ihrer Stimme gut sich verständlich machen kann. Diese Führung, an die sich auch eine Führung durch die Residenz anschloss, ging gegen 13.30 zu Ende, sodass alle Familien sich eigenständig zu einem Mittagessen verabredeten; manche entschieden sich für kurze Wege und gingen direkt in das Restaurant neben der Residenz, andere verteilten sich in der Stadt, oder zu einem Picknick im Hofgarten.

So blieb auch am Abend etwas Zeit um sich auszuruhen und sich für den letzten Abend zurecht zu machen.

(Text und Fotos der beiden Reiseberichte nach Creglingen und Würzburg von Bernhard von der Goltz, Kulturreferent des Veitshöchheimer Gemeinderates)

Besuch Gottesdienst und Florianstag am Sonntagmorgen

Am Sonntag-Morgen waren die französischen Gäste eingeladen, bei den Feierlichkeiten zum Florianstag teilzunehmen: Festgottesdienst in der Vituskirche, Festzug zum Feuerwehrhaus und anschließendes gemeinsames Weißwurstfrühstück.

Altbürgermeister Rainer Kinzkofer (links) war extra zur Verabschiedung erschienen und erinnerte daran, wie er vor 29 Jahren den Grundstein für diese völkerverständigende Freundschaft mit dem damaligen Bürgermeister aus Pont l´Èveque legte.

Viele Gasteltern waren an diesem Morgen noch mit dabei um am Ende gegen 12.45 die Gäste auf dem REWE-Parkplatz zu verabschieden. 

Fotos Dieter Gürz (bis auf Creglingen und Schifffahrt)

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