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Veitshöchheimer Feuerwehr spendet 444 Euro des Erlöses aus Mistelzweig-Verkauf für kenianischen Kindergarten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Über eine Spende der Freiwilligen Feuerwehr Veitshöchheim von 444 Euro freuen sich die Vorstandmitglieder der Kolpingsfamilie Veitshöchheim Karola Weber und Gerdi Möller (Bildmitte) die sie am Rande des Neujahrsempfangs der Gemeinde in den Mainfrankensälen in Empfang nehmen. Die Spende, die beim Verkauf von Mistelzweigen während der Adventszeit von Silvia Schug  als Pächterin der Klinger-Gärtnerei in der Würzburger Straße erlöst wurde, übergeben im Bild in Anwesenheit von Bürgermeister Jürgen Götz Feuerwehrverein-Vorsitzender Werner Heß und Kommandant Florian Fischer (rechts).

Die Kolpingsfamilie pflegt eine Partnerschaft mit der Korlpingsfamilie Donyo Sabuk in Kenia, die dort in der Nähe von Nairobi einen Kindergarten unterhält. In Kenia ist das Bildungs-System etwas anders. Hier lernen die Kinder, deren Muttersprache Kikuyu ist, schon in der Kita die Anfänge von Lesen und Schreiben sowie Englisch und Suaheli, die am weitesten verbreitete Verkehrssprache Ostafrikas. Die Spende ermöglicht es für eine gewisse Zeit für die Gruppe einen Koch und die Zutaten für ein Mittagessen zu finanzieren. Durch den persönlichen Kontakt zur Kolpingfamilie in Kenia, ist sichergestellt, dass jeder Euro dort ankommt.

Es ist bereits das sechste Jahr, dass die Feuerwehr für kenianische Kinder spendet, insgesamt sind es nun schon 5344 Euro. "Wenn wir durch unsere Spende dazu beitragen können, das den Kindern in Kenia eine Perspektive ermöglicht wird, dann ist uns das recht", so begründeten die Feuerwehrleute ihr soziales Engagement. Ihr Dank gilt  Silvia Schug für ihr tolles, kostenloses Engagement.

Die Mistelzweige haben die Floriansjünger wieder mit ihrer Drehleiter im Ortsbereich "geerntet".

Misteln wachsen vor allem auf Pappeln, Linden, Weiden, Birken und Apfelbäumen. Hoch oben in alten Bäumen sind kugelrunde Kronen zu erkennen, die im Sommer durch die Blätter des Baumes verdeckt sind, nach dem Laubfall im Herbst jedoch gut sichtbar werden, wie im Bild links im Veitshöchheimer Hofgarten.

In den kahlen Ästen der Bäume sind die Gewächse mit ihren grünen Blättern auffällig. Die Größe variiert je nach Alter des Gewächses, jedoch von der Keimung bis zur Mistelkrone vergehen fast 10 Jahre.

Die Verbreitung der Samen findet durch Vögel statt. Beim Fressen der Beeren streifen vor allem Drosseln und Spechte das klebrige Fruchtfleisch mit dem Samen an der Baumrinde ab. Außerdem wird der unverdaute Samen mit dem Kot auf andere Bäume übertragen, wo es dann zur Keimung kommt. 

Um kaum eine heimische Pflanze ranken sich derart viele Legenden wie um die Mistel. Dabei ist das Gewächs an sich ziemlich unspektakulär. Die Mistel wächst als Parasit beziehungsweise sogenannter Halbschmarotzer auf Bäumen. Die Pflanze wurzelt dabei nicht im Boden, sondern bezieht ihre Nährstoffe ausschließlich von "ihrem" Baum. Diese Losgelöstheit von irdischen Belangen hat vermutlich zur Mistel-Deutung als besonders mysteriöse oder sogar heilige Pflanze beigetragen, da sie praktisch als Verbindung zwischen Erde und Himmel betrachtet werden konnte.

Hinzu kommt der Fakt, dass die Mistel als immergrünes Gewächs auch in der dunklen, kalten Jahreszeit mit gesunden Blättern demonstriert, dass sie voller Leben steckt. Mehr noch: Im Dezember schmückt sich die Pflanze mit ihren weißen Beeren. Das verlieh dem Sandelholzgewächs, das von Afrika bis Nordeuropa verbreitet ist, bereits in der Antike eine spezielle Symbolkraft.

Die besondere Bedeutung des Mistelzweigs an Weihnachten wurde vermutlich von den Germanen und den Kelten zementiert. Mistelzweige spielten für sie nämlich eine besondere Rolle beim wohl wichtigsten Fest des Jahres, der Wintersonnenwende. Denn nach der längsten Nacht des Jahres am 21. Dezember kehrt die Sonne mit all ihrer lebensspendenden Kraft zurück. Die Bedeutung der Winter- und Sommersonnenwende wurde unter anderem in steinzeitlichen Monumenten wie dem im englischen Stonehenge zelebriert.

Mistelzweige sollen den Germanen zur Wintersonnenwende als besondere Glücksbringer gedient haben. Die Kelten nutzten die Pflanze Überlieferungen zufolge als wichtige Zutat in Getränken, die übermenschliche Kräfte verleihen sollten. Der Mythos der Druiden wurde auch in der Populärkultur, zum Beispiel im Comic "Asterix und Obelix", unsterblich gemacht. Die Mistel ist bis heute eine beliebte Heilpflanze. Doch Vorsicht: Beim Abschneiden von Mistelzweigen sollten Handschuhe getragen werden, denn die Pflanze ist giftig und kann zu Hautreizungen führen.

Fotos: Dieter Gürz - Text-Quelle: VOGUE

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