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13 junge Leute aus zehn Nationen engagieren sich zwei Wochen lang auf dem Abenteuerspielplatz der Gemeinde Veitshöchheim - Bereits zum 17. Mal ein gelungenes Beispiel der Völkerverständigung

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Bürgermeister Jürgen Götz begrüßte heute die 13 aus zehn Nationen kommenden jungen Leute des diesjährigen Ijgd-Workcamps der Gemeinde Veitshöchheim  auf dem Spielplatz des NaturFreundehauses, in dessen Gästehaus sie zwei Wochen lang noch bis Ende dieser Woche logieren v.l.n.r. vorne Gemeindejugendpfleger Pascal Mader, Campleiter Felix Krage (29 Jahre - Deutschland), Ana (Serbien), Linnea (Finnland), Romane (Frankreich), Daria (Ukraineflüchtling - seit März 22 in München), Co-Campleiterin Olivera Milovanovic (27 Jahre - Serbien), Dana (Mexiko), Gemeindejugendpflegerin Rebecca Hofmann, Bürgermeister Jürgen Götz, hinten Chiara (Italien), Judith (Deutschland), Nuria (Spanien), Aroa (Spanien), zu (Albanien) und Suren (Armenien).

Betreut werden die internationalen Gäste im Alter von 17 bis 20 Jahren durch den 29jährigen Ijgd-Campleiter Felix Krage aus Deutschland und seiner 27jährigen Co-Leiterin Olivera Milovanovic aus Serbien. Fast alle verbringen zum ersten Mal auf einem Ijgd-Work-Camp ihre Ferien, um gemeinsam für einen gemeinnützigen Zweck zu arbeiten, gemeinsam zu kochen, zu feiern, Spaß zu haben und ohne hohe Kosten gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten.  Nach drei Jahren Coronapause richtet  die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Bundesverein "Internationale Jugendgemeinschaftsdienste" (Ijgd) ein solches Internationales "Work-Camp" bereits zum 17. Mal aus.

Die internationalen Gäste unterstützen Pascal Mader und Rebecca Hofmann bei der Betreuung von 200 Kindern auf dem Abenteuerspielplatz (ASP) "Holznagelhausen" montags bis freitags von 8.30 bis 14.00 Uhr.  Für ihren Einsatz in Holznagelhausen erhalten sie zwar keinen Lohn. Unterkunft und Verpflegung im NaturFreundehaus ist für sie jedoch frei. Sie müssen somit nur ihre Reisekosten und nicht in Deutschland wohnende Teilnehmende eine Anmeldegebühr von 190 Euro, hier Wohnende von 100 Euro entrichten.

Aufgabe des Ijgd-Leitungs-Duos ist es, Gruppen- und Freizeitaktivitäten zu initiieren, die Eigeninitiative der Teilnehmer zu fördern und nach Möglichkeit die ganze Gruppe in Diskussionen und Entscheidungen einzubeziehen. Wie die sich in Englisch unterhaltenden jungen Leute beim Besuch des Bürgermeisters sagten, verstehen sich alle im Workcamp prima. Auf dem ASP können sie ihre Ideen und Fertigkeiten einbringen, lernen wie ein Jugendprojekt durchgeführt wird, Arbeit im großen 32köpfigen ASP-Team erleben, die deutsche Sprache im Alltag erlernen und viele neue Bekanntschaften knüpfen. Die Ijgdler helfen auch bei der Mittagsbetreuung, für die sich in der ersten Woche 170 Kinder angemeldet hatten und geben hier das von Heike Baumann mit ihrem Esswagen gelieferte Mittagessen aus.

Alle sagen, dass ihnen die Arbeit mit den Kindern riesigen Spaß macht. Ständig würden welche den Kontakt mit ihnen suchen und Fragen stellen, auch wen die Verständigung oft nur durch Mimik und Gestik möglich sei. Wie die beiden Spanierinnen Nuria und Aroa erzählen, haben Kinder sogar ein spanisches Vokabelbuch mitgebracht, um sich besser mit ihnen unterhalten zu können. Fließend deutsch spricht die Ukrainerin Daria, die seit der Flucht vor eineinhalb Jahren in München wohnt

Von den zehn weiblichen Teilnehmern des Workcamps war zu hören, dass es eine schöne Erfahrung sei und auch Spaß mache, mal mit den Händen zu arbeiten, zu hämmern und zu sägen. Alle fühlten sich hier wohl, nicht zuletzt ein Verdienst des aufgeschlossenen ASP-Teams, das eine super Zusammenarbeit ermöglicht.  Bezeichnend für das gute Klima auf dem ASP ist, dass die jungen Leute meist auch nach 14 Uhr auf dem ASP blieben, weil es ihnen hier so gut gefällt.

Sehr gut gefällt es den Workcamp-Teilnehmenden das NaturFreundehaus, das mit seinen Räumlichkeiten und dem grünen Umfeld ein ideales Quartier darstellt.  Das gemeinsame Kochen und Einkaufen gehört zum Gruppenleben des Workcamps. Hierfür und um in ihrer Freizeit mobil zu sein, stellt ihnen die Gemeinde den Gemeindebus für die Dauer des Aufenthalts zur Verfügung. Täglich übernehmen zwei andere den Küchendienst. Die jungen Leute entscheiden selbst, was auf den Speiseplan kommt und können so auch den anderen Teilnehmern Gerichte aus ihren Heimatländern vorstellen.  So kochte die Mexikanerin Dana Tortillas, die Spanierinnen Nuria und Aroa Omeletts, die Italienerin Chiara Pasta und der Armenier Suren Gyros. Für die Gruppenleitung heißt es haushalten, denn der Ijgd-Bundesverband stellt ihnen für das Essen nur sechs Euro und für Unternehmungen zwei Euro pro Tag und Teilnehmer zur Verfügung.

Für die Fahrten vom NaturFreundehaus zum ASP und für Unternehmungen stellte ihnen die Gemeinde den Gemeindebus zur Verfügung. Am letzten Wochenende unternahmen sie mit dem Zug einen Ausflug nach Bamberg und einen Streifzug durch Würzburg. Natürlich waren sie auch schon am EU-Mittelpunkt. Stammgäste sind sie im Eiscafé Stephan. So drückte dem Campleiter bei seinem Besuch der Bürgermeister 50 Euro für das nächste Eis-Schlecken in die Hände. Guter Hoffnung sind sie, dass sie diese Woche doch noch bei freiem Eintritt ins Geisbergbad können, wenn es wärmer wird.

Für alle ist das Zusammenleben mit Menschen aus anderen Ländern, mit anderen Ansichten und anderer Mentalität eine tolle Erfahrung. Die Gemeinde lässt sich ihren vorbildlichen Beitrag zur internationalen Völkerverständigung über 6000 Euro kosten. Leider nutzten dieses Mal laut Bürgermeister keine jungen Leute aus Veitshöchheims Partnerstädten die Möglichkeit, am Workcamp teilzunehmen. Die Gemeinde kann nämlich bei der Ijgd sechs Plätze für Jugendliche aus Partnerstädten zu günstigeren Bedingungen reservieren.

Foto und Text: Dieter Gürz

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