„GEMEINSAM-FÜREINANDER“ - 15 Jahre Nachbarschaftshilfe Veitshöchheim
Beim Helfertreffen der Nachbarschaftshilfe am Samstag, 15.07.2023 im NaturFreundehaus blickte Andrea Huber bei Kaffee und Kuchen auf 15 Jahre Nachbarschaftshilfe zurück:
Am 08.04.2008 trafen sich zum ersten Mal Mitglieder aus dem gegründeten Bündnis Familie und aus den Pfarrgemeinderäten. Der Anlass war eine Anfrage etwas für alleinstehende Senioren, die auf Hilfe angewiesen sind, zu tun. Es stellte sich die Frage, was soll und kann Nachbarschaftshilfe leisten? Die Nachbarschaftshilfe möchte Menschen mit Einschränkungen bei der Bewältigung des Alltags helfen. Sie sollte jedoch kein Ersatz für professionelle Anbieter sein.
Mit der Zusage des Bürgerbüros der Gemeinde als Anlaufstelle, der Unterstützung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde und des Frauenbundes, konnte ein Flyer mit den wichtigsten Informationen erstellt werden.
Zur Auftaktveranstaltung am 25.10.2008 wurden alle im sozialen Bereich Tätigen zu einer Nachmittagsveranstaltung eingeladen. Im November bildete sich dann das Organisation Team. - Archivfoto Dieter Gürz
Über Presse und Flyer fanden sich in kürzester Zeit viele Helfer. Anfragen von Hilfsgesuchen, die nicht gleich vermittelt werden können, wurden über das Gemeindeblatt veröffentlicht.
Die Angebote, die sich aus dem Helferkreis ergaben, waren sehr vielseitig. So konnte ein Einkaufsservice, eine Babysitter Börse, Nachhilfeunterricht, Vorlesen im Kindergarten und Seniorenheim, Schulförderung, Kinderbetreuung und vieles mehr angeboten werden.
Eine geplante Telefonkette konnte leider nicht umgesetzt werden.
Zu Beginn wurden die Helfer und Interessenten monatlich eingeladen, um sich zu informieren und sich auszutauschen. Einmal im Jahr, so wie auch heute, wurden alle zum Helfertreffen zu einem gemütlich Nachmittag bei Kaffee und Kuchen eingeladen, um auch Danke für das geleistete Ehrenamt sagen zu können.
2015 konnte auch den Menschen in der Flüchtlingsunterkunft in der Friedensstraße durch die Nachbarschaftshilfe mit gespendeten Kinderwägen, Schulrucksäcken, Kinderkleidung, Koffer, gemeinsamen Feiern und vieles mehr geholfen werden.
Nachdem auch bei der Bundeswehr eine Unterkunft eingerichtet wurde bildete sich die Aktion „Veitshöchheim Hilft“, die mit Sachspenden und gemeinsamen Treffen Unterstützung leisteten wo sie nur konnten. Beide Initiativen die „Nachbarschaftshilfe Veitshöchheim“ und „Veitshöchheim Hilft“ schlossen sich zu einem späteren Zeitpunkt zusammen.
In Zusammenarbeit mit der Caritas-Sozialstation und mit der Unterstützung Ehrenamtlicher finden jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat gesellige Nachmittage für Senioren statt.
Ein Team von ehemaligen Mitgliedern des Frauenbundes bietet 14-tägig einen Spielenachmittag in der Sozialstation an.
Aktuell gibt es auch jeden Mittwoch ein Angebot für ukrainische Flüchtlinge, die in Veitshöchheim wohnen, sich zu treffen, sich auszutauschen und kennen zu lernen.
Mehrmals im Jahr wurde zu Vorträgen eingeladen. So konnte auch in diesem Jahr wieder durch eine Kooperationsveranstaltung der Pfarrgemeinden, der Caritas-Sozialstation, den Naturfreunde, der SPD, der Gemeinde zum Thema: „Schockanrufe“ eingeladen werden. Themen wie „Patientenverfügung, „Enkeltrick“, fanden großen Zuspruch. Ein geplanter Vortrag „Schlaganfall“ musste leider Corona bedingt abgesagt werden
Die Einladung zum Vortrag „ 1-Stunde Zeit“ war ein Versuch die Nachbarschaftshilfe neu aufzustellen. Mit neuen Ideen und Möglichkeiten konnten Mitstreiter im Organisationsteam gefunden werden.
Eine Präsentation der Nachbarschaftshilfe sollte die Möglichkeit, die Nachbarschaftshilfe organisatorisch durch einen Ehrenamtskoordinator oder Quartiersmanager zu unterstützten, aufzeigen.
Nach wie vor sind noch viele Helfer unterwegs, die Einkaufsfahrten, Besuchsdienste, Vorlesen und vieles mehr übernehmen.
Im März 2020 entstand sogar spontan durch die Unterstützung der Musikschule ein Einkaufsdienst für die Senioren, die aufgrund der Corona Pandemie, nicht aus dem Haus konnten.
In diesem Jahr hat die Nachbarschaftshilfe auch an dem Projekt „Feel Free“ teilgenommen, das junge Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen wollen unterstützt.
In der Vergangenheit wurde sowohl bei der Gründung in Waldbüttelbrunn und in Reichenberg die Nachbarschaftshilfe Veitshöchheim eingeladen, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Aktuell wurde auch eine Einladung aus Kürnach zur Gründung einer Nachbarschaftshilfe ausgesprochen.
Mit einem Newsletter, der im Gemeindeblatt und im Veitshöchheimer Blog veröffentlicht wird, soll auf die Angebote und Nachfragen aufmerksam gemacht werden, aber auch auf die Angebote, die für Senioren in Veitshöchheim stattfinden:
Ebenso wurde zwischenzeitlich ein neuer Flyer erstellt. Die Webseite mit allen Informationen und Kontaktdaten wird noch bearbeitet.
Zukünftig soll es auch das Angebot, das Rollstuhlfahrzeug, das von der Caritas Sozialstation zur Verfügung gestellt wird, für Fahrten zum Arzt oder zum Einkauf zu nutzen. - Foto Dieter Gürz
Einen herzlichen Dank allen, die über die Jahre der Nachbarschaftshilfe treu geblieben, allen die noch dazu gekommen sind und hoffentlich auch zukünftig noch dabei bleiben werden.
„Alles hat seine Zeit“ so möchten ich und einige aus dem bisherigen Organisationsteam das heutige Helfertreffen und das 15-jährige Jubiläum zum Anlass nehmen, sich aus dem bisherigen Organisation-Team zu verabschieden. Es war eine tolle Zusammenarbeit und hat sehr viel Freude gemacht. Klaus Rostek, Maria Engert, Christine Lazarus, Elisabeth Birkhold und ich werden natürlich weiterhin als Ansprechpartner der Nachbarschaftshilfe treu bleiben.
Große Freude bereitet mir aber die Tatsache, dass mit Hilfe aller bisherigen und hoffentlich auch neuen Helfern und Organisatoren die Nachbarschaftshilfe weiterhin bestehen bleibt.
Andrea Huber bedankte sich ganz herzlichen für die vergangenen Jahre der Zusammenarbeit und für das ehrenamtliche Engagement im Voraus in den kommenden Jahren.
Allen, die in diesen 15 Jahren im Organisationsteam der Nachbarschaftshilfe mitgearbeitet haben, wurden von dem neuen Team ein Präsent und eine Dankurkunde überreicht (v.l.n.r. Andrea Huber, Christine Lazarus, Gert Noll, Ute Schnapp, Elisabeth Birkhold , Klaus Rostek, Maria Engert).
Ein ganz besonderer Dank galt Klaus Rostek und Andrea Huber, die die Nachbarschaftshilfe mitbegründet haben und über 15 Jahre darum bemüht waren, die Nachbarschaftshilfe weiter zu entwickeln, fortbestehen zu lassen und neue Helfer zu finden.
Ihre bisherigen Aufgaben werden vom neuen Organisations-Team übernommen.
Zur Unterhaltung trug wie fast in jedem Jahr wieder Günther Stadtmüller mit einigen „Federweisheiten“ bei.
Ebenfalls erfreute der Chor „Mit Herz und Stimme“ unter der Leitung von Bernhard von der Goltz und Unterstützung von Claudia von der Goltz mit einigen Stücken die Helfer.
Bericht: Andrea Huber - Fotos Bettina Lohmann