Im Veitshöchheimer Ristorante "Etna" erspart Roboter "BellaBot" eine Halbtagskraft und begeistert Kinder und Senioren gleichermaßen
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Der Liefer-Roboter "BellaBot" von Pudu Robotics hat ein Katzengesicht und macht "Miau", wenn Gäste über die metallgrauen Ohren am Touchdisplay streicheln. Mitte letzten Jahres haben Marco und Julia Gagliardi dem 70 Sitzplätze aufweisenden Hauptraum ihres Ristorante Etna in der Würzburger Straße 65 in Veitshöchheim ein südländisches Flair verpasst und als neueste Errungenschaft zieht ein Service-Roboter mit einer gehörigen Portion Charme und seiner innovativen Bionik alle Gäste in seinen Bann, dessen Outfit haargenau zum tollen Ambiente des Lokals passt.
Die Gagliardis setzen den 22.000 Euro kostenden "BellaBot" seit Anfang Dezember letzten Jahres aus Personalmangel und zur Zeitersparnis ein. Nur wenige Stunden hatte die technische Installation und Programmierung von Fixpunkten und Bewegungs-Linien gedauert. Seitdem findet BellaBot mittels Sensoren und Kameras ohne fremde Hilfe von der Küche zu den einzelnen Tischen und wieder zurück. Vor allem bei der Bewirtung von Gruppen oder einem größeren Gäste-Andrang ist BellaBot für die Gagliardis eine wertvolle Hilfe, bringt eine immense Erleichterung und eine immense Zeitersparnis, erspart so in etwa eine Halbtagskraft.
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Auf vier Tabletts kann die 1,30 Meter große digitale Hilfe auf Rollen beispielsweise Getränke mit insgesamt 40 Kilogramm oder gleichzeitig acht Pizzen zu maximal vier vorher mit ihren Nummern angeklickte Tische (Bediendisplay links) transportieren, um dort angekommen "Buon Appetito" zu wünschen. Beim Abräumen verläuft das ganze ebenso, nur in die andere Richtung, nachdem der Roboter am Tisch vorgefahren ist und von sich gibt: "Hallo ich bin BellaBot, Ich bin hier um das Geschirr abzuräumen. Stellt bitte die Teller aufs Tablett und drückt weiter!"
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Und noch einen Vorteil hat dieser Service: Julia muss nicht mehr so schwer tragen. Und sie sieht sich jetzt auch wieder in der Lage, die 25 Sitzplätze im ebenso neugestalteten Nebenraum zu bedienen, was vor der Neuanschaffung wegen Personalmangel leider nicht mehr möglich war. Und Marco kann in der Küche auch das Essen zu einzelnen Tischen schicken, wenn seine Frau mal kurz weg muss zu neuen Gästen in der Hotelrezeption. Und Julia hat so auch mehr Zeit, um am Gast zu bleiben, um Getränke, Aperitifs, Menüs erklären und anbieten zu können. So macht nach ihren Worten die digitale Unterstützung das Berufsbild des Servicemitarbeiters auch wieder attraktiver.
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So schnurrt BellaBot gedrosselt von 2,6 auf 0,5 km/h durchs Restaurant, bleibt stehen, wenn etwas den Weg blockiert und sagt zum Störer mit sanfter, digitaler Stimme "Lieber Gast, du steht mir im Weg. Bitte lasse mich durch, das Essen wird sonst kalt!."
Und der BellaBot ist auch sonst auf "Zack", wenn es beispielsweise gilt ein "Happy Birthday" am Tisch anzustimmen.
"Der Roboter übertrifft unsere Erwartungen bei weitem”, erzählt Marco. Er sei zuverlässig, ohne Softwareabstürze und bis zu 16 Stunden am Stück hält er mit einer Batterieladung durch.
Obwohl BellaBot bei den Gästen natürlich erst einmal große Begeisterung weckt, sind für die Gagliardis menschlicher Kontakt und „herzliche wie kompetente Gastfreundschaft” unverzichtbar.
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Total begeistert von Bella sind natürlich alle Kinder, die vom Roboter gerne ein Bild malen, ein Selfie mit Bella machen oder beim Reservieren am Telefon sagen: "Wir wollen Bella besuchen". So hinterließ auch ein Gast in der Online-Bewertung ein Selfie mit Bella und dem Text "Schönes Lokal, tolles Essen, wurde von Bella bedient." So erspart BellaBot für die Gastwirtsfamilie nicht nur eine Halbtagskraft, sondern ist auch ein prima Werbefaktor.
Text und Fotos Dieter Gürz