Frühjahrswanderung des Verschönerungsvereins Veitshöchheim führte in den Botanischen Garten Würzburg
Der Verschönerungsverein Veitshöchheim hatte am 18. März 2023 zur Frühjahrswanderung eingeladen, an der auch Mitglieder und Interessierte teilnehmen konnten, die nicht so gut zu Fuß sind. Ziel war dieses Mal nämlich der bereits seit 320 Jahren bestehende Botanische Garten in Würzburg, eine der Lehre und Forschung dienende Bildungseinrichtung der Universität Würzburg. Der 1960 vom Gelände des Juliusspitals an das obere Ende des mittleren Dallenbergweges verlagerte Garten ist mit einer Fläche von 9 Hektar und auf mehr als 2500 Quadratmetern in 15 Gewächshäusern und insgesamt etwa 10.000 Pflanzenarten eine Fundgrube für jeden Pflanzenfreund.
Eine junge Gärtnermeisterin führte die 14köpfige Gruppe des Verschönerungsvereins eine Stunde lang in den in verschiedene Klimazonen eingeteilten Schaugewächshäusern in die Geheimnisse der Pflanzen- und Blumenwelt ein. Auf dem Rundgang ging es zuerst in den immerfeuchten Tieflandregenwald, der auch Mangroven beinhaltet. Dieser grenzt an den Bergnebelwald mit beeindruckenden Baumfarnen. Weitere Schauhäuser beherbergten Pflanzen der subtropischen Trockengebiete sowie tropische Nutzpflanzen wie Bananenstauden, Kakaobaum, Vanillebaum uvm. Die Führerin erklärte an ausgewählten Pflanzen deren Vorkommen, Wirkweise, Nutzen und Eigenheiten. Die Fragen aus der Runde zeigten, wie groß das Interesse an dieser Führung war.
Nach der eine gute Stunde dauernden Führung gab es noch die Gelegenheit, sich bei dem herrlichen Wetter in die Sonne zu setzen oder sich den Freilandbereich mit Gebirgspflanzenhaus und Alpinum, die nordamerikanische Prärieanlage mit winterharten Kakteen, Tertiärwald und Gehölzsammlung, Teich- und Sumpfpflanzen, Sieboldpflanzen, mediterrane Felsheide, einen historischen Bauerngarten und anderes mehr anzuschauen. Besonders angetan waren viele vom Arzneipflanzengarten. Anhand von informativen Schautafeln kann man hier so einiges lernen, zum Beispiel welche Kräuter und Pflanzen schon seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Volksmedizin haben und auch heute noch bei bestimmten Erkrankungen verordnet werden. Alle konnten so erleben, dass der Botanische Garten neben seiner Bedeutung für Forschung, Lehre, Öffentlichkeitsbildung und Artenschutz auch ein Ort der Entspannung ist.
Zur Kaffeezeit ging es dann zurück nach Veitshöchheim in einen Nebenraum des Markushofes, wo der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimische Orchideen Bayern e.V. Wolfgang Klopsch in seinem Vortrag über Land und Leute und insbesondere die Botanik der Natur- und Pflanzenwelt im südlichen Portugal informierte. Die Vielfalt der Natur und hervorstechend die wunderschönen Orchideen in Großaufnahmen ließen seine Wanderungen nach- und miterleben. Der seit 2009 im Ruhestand befindliche ehemalige Leiter der Staatlichen Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft der LWG zeigte einmal mehr, wie glänzend er es versteht, seine faszinierenden Bilder kurzweilig und professionell zu präsentieren.
Kaffee, Tee und andere Getränke mit Kuchen taten ein Übriges, um den interessanten Tag gemeinschaftlich und harmonisch ausklingen zu lassen.
Fotos Wolfgang Kraus