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Veitshöchheimer Künstler José F. Sanchez illustrierte ganz toll erstes Kinderbuch der Veitshöchheimer Autorin Emma B. Friese - Eine Abenteuer/Fantasy-Geschichte um die Ravensburg im Jahr 1176

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 Am 6. Dezember 2020 wurde hier auf Veitshöchheim News über die Neuerscheinung des Romans  "Im Westen riecht alles anders" der Veitshöchheimer Bürgerin Emma B. Friese berichtet (siehe nachstehnder Link). Nach dem Roman "Hinter dem Meer liegt die Freiheit" im Jahr 2021 hat die Autorin nun ihr erstes Buch für Kinder ab acht Jahren unter dem Titel "Das Geheimnis der Pergamentrolle" im Siva-Natara Verlag in Reichenberg herausgebracht.

Die Fantasy-Geschichte um die Abenteuer des Jungen Christof, der mit Sarah und Luca in der Ruine Ravensburg auf der Suche nach Geheimgängen  eine Pergamentrolle entdeckt hat und dann plötzlich verschwindet und sich im Jahr 1176 wiederfindet, hat der Veitshöchheimer Künstler José F. Sanchez (oben im Bild) mit tollen Bildern  illustriert.

Eine Freundin der Autorin schrieb nach Lesen des Buches:  "Ich hätte zuvor nicht gedacht , dass es so  spannend sein kann ein Kinderbuch zu lesen."

So entstand „Das Geheimnis der Pergamentrolle“, Emma B. Frieses erstes Kinderbuch

Emma B. Friese, Jahrgang 1940, wuchs in der Nähe von Berlin auf. Aus politischen Gründen flüchtete sie in den 70er Jahren mit ihrem Mann und ihren Kindern im Kofferraum eines Diplomatenfahrzeugs von Ost- nach Westberlin. Sie war viele Jahre als Hauptschullehrerin tätig und hat in der fünften und sechsten Jahrgangsstufe mit viel Freude das Thema Mittelalter mit den Kindern erarbeitet.

Die 82ährige wohnt seit fünf Jahren in Veitshöchheim. Ihre hier behemiateten Kinder und Enkel haben ihr von der Ruine der Ravensburg erzählt und dabei berichtet, dass sie zwischen den Steinen ein Geheimversteck von Geocaching gefunden hätten. Bei einem Spaziergang zeigten sie ihr dann die Burgruine, die sie sich eigentlich etwas größer vorgestellt hatte.

Bei einem abendlichen Picknick zwischen den alten Mauern wurde die Seniorin immer aufgeregter. Sie meinte, dass die Ruine ein magischer Ort sei und man doch darüber eine Geschichte schreiben könnte.

Die Lage der Burg war gut gewählt. Von dort oben aus konnte man damals den gesamten Handel auf dem Main und in den Straßen darunter kontrollieren. Gespräche mit Einheimischen verstärkten ihre Fantasie über mögliche Geheimgänge, die von der Burg bis zum Main hinunterführten und von Raubrittern genutzt wurden.

Sie fing an, eine Geschichte für Kinder zu schreiben. Über zwei Jahre schrieb sie, dann legte sie die Aufzeichnungen in die Schublade. Später holte sie sie wieder hervor, ließ sie zwei Kinder lesen und schrieb dann weiter.

2021 sprach Friese mit ihrem Künstlerfreund Josè Sànchez über die Geschichte, und sie beschlossen, das entstehende Buch mit Bildern des Veitshöchheiner Künstlers zu illustrieren. Trotz Coronaeinschränkungen trafen sie sich häufig und passten Bilder und Inhalt des Buches an.

Die Autorin möchte damit die Fantasie der 8-10jährigen anregen und hofft, dass viele Kinder wie sie selbst ein magisches Picknick in der Ruine der Ravensburg erleben.

Interessant ist, dass der Verein Burglandschaft e.V. in Eschau erst vor kurzem eine 3 D-Rekonstruktion der in den 1170er/1180er Jahren errichteten Burg erstellt hat,  die nach der Ermordung des Würzburger Bischofs Konrad I. am 3.12.1202 schon wenig später wieder zerstört wurde (siehe nachstehender Link auf Flyer und Fotos der Rekonstruktion).

Aufgabe des Künstlers war es, jeweils passend zu einzelnen Textpassagen der Autorin eine ausdrucksfähige Zeichnung zu erstellen.

Textpassage: "Von oben sahen die Kinder, dass sich nach Sonnenuntergang die Landschaft unterhalb der Ruine auf einmal seltsam verändert hatte. Es schien als hätte dicker, undurchdringlicher Nebel  Häuser und ihre Bewohner in einen weißen Schleier gehüllt, ebenso die Rebstöcke in unmittelbarer Nähe.."

(links ein Bestandsfoto von Burglandschaft e.V.)

In der Mauer entdeckten die Jungs diese an den Rändern angekogelte Pergamentrolle aus Tierfell mit Sonne, Mond, unzähligen Sternen, Linien, mehrere große Buchstaben und Monatsnamen in Latein geschrieben und unten links einen Feuer speienden Drachen. Die Kinder vermuteten, dass das was mit Astronomie zu tun hat.

Christof glaubte mit der Pergamentrolle in der Jackentasche plötzlich, in einem schmalen Graben eine Zugbrücke wahrzunehmen, rannte los und kehrte nicht mehr zurück. Noch in der Nacht begann mit der Polizei eine große Suchaktion, ohne Ergebnis.

In Kapitel II lernt Christof das Leben auf einem Marktplatz im Jahr 1176 kennen.

Christof trifft auf die Zauberin Genefe, die eine Schlange um ihren Arm trägt.

In Kapitel IV trifft Christof auf Kinder des Waldes, der sie vor bösen Geistern beschützt.

Hexen singen und tanzen bei Vollmond, bevor sie mit ihren Besen losfliegen und sich im Wald in wilde Tiere verwandeln.

Christof landet in Kapitel V in einem dunklen Verlies, nachdem ihn die Kirche als Ketzer verdächtigte und verfolgte, weil er aus einem späteren Jahrhundert kam.

Kapitel VI: Um vor lauter Einsamkeit den Verstand im Kerker nicht zu verlieren unterhält sich Christof mit Ratten.

Auf der Flucht vor Urban, dem Mönch, der ihn auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, rettet Christof ein riesengroßer Vogel, vom Mönch Totenvogel genannt, aus dessen Umklammerung. Christof kann das Zeitfenster mit letzter Kraft erreichen. Nach einem heftigen Sturm ist Christof aus dem Mittelalter verschwunden.

Kapitel VII: Christof erwacht wieder im 21. Jahrhundert, als er die weiche Zunge eines Hundes auf seinem Gesicht spürt und sein Blick auf die Ruine der Ravensburg fällt.

Von Alpträumen geplagt und lange von den Medien und der Polizei belagert, geht Christof dann wieder zur Schule, wo er mit seiner Alraune-Zauberwurzel um den Hals für Aufsehen sorgt. Diese verfügt nach seinen Angaben über Zauberkräfte und hat ihm auf seiner Zeitreise ins Mittelalter vor der Folterbank bewahrt.

In Kapitel VIII landet Christof bei einem Psychologen, dem er von seiner Begegnung mit den Minnesängern, dem Dreck auf den Straßen, den Ratten, den Bettlern erzählt, aber auch, wie er mit dem fahrenden Volk, später mit dem Medicus umherzog und über die ständige Verfolgung durch den Mönch, der im unterstellt hatte, mit dem Teufel im Bunde zu sein, über die Heilige Frau Walburga und die Zauberin Genefe. Dr. Hartenstein gelangt zu der Überzeugung, dass Christof doch nicht unter Halluzinationen leidet, als im Christof ein Medaillon reicht, das ihm der Minnesänger vor seiner Hinrichtung im Kerker übergeben hatte. Darauf abgebildet ist Gräfin Katheryn, die Geliebte des Minnesängers, dessen Name Adalher rechts eingraviert ist und das Datum 5. Mai 1174.

Am Ende treffen sich Chistof und seine Freunde am Fuße der Burgruine, wo die erstaunliche Geschichte begann. Später allein zurückbleibend fühlt Christof sich mit seiner Alraune als Wunderwaffe sicher. Sie beschützte ihn vor schwarzer Magie und allen bösen Dämonen. Sternschuppen verwandeln den Nachthimmel in ein geheimnisvolles Meer. Magie liegt in der Luft und die Mondgöttin befindet sich auf ihrem Weg durch die Sternbilder. Christof streicht über seine Alraune und singt dabei das Lied der Elfen, denn er weiß, dass Elze, die im Mittelalter die Sprache der Elfen beherrscht, ihm zuhört.

Fotos Dieter Gürz

 

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