Veitshöchheimer Feuerwehr zollte den Bediensteten des Hauses St. Hedwig mit Bratwurst und Glühwein ihre Anerkennung - Pflegekräftemangel führt zur Nichtbelegung von Pflegeplätze
“Bratwurst mit Glühwein bei diesem sonnigen Winterwetter – schöner kann man nicht Danke sagen,“ freute sich heute die Leiterin des Hauses St. Hedwig Barbara Bender (3.v.r.), die sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Veitshöchheim für die wunderbare Überraschung im Namen ihrer Bediensteten herzlich bedankte.
„Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapital der Menschheit." Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heus trifft gleichermaßen auf die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr als auch die Pflegekräfte in Altenheimen zu. Während die Feuerwehrleute sich dafür einsetzen, um Gefahrensituationen in Veitshöchheim erfolgreich abzuwehren und zu bewältigen, tut dies in nächster Nähe des Feuerwehrhauses das Pflegeteam des Hauses St. Hedwig der Caritas-Einrichtungen GmbH in der Würzburger Straße, um Schwerstkranke oder sehr betagte Menschen in ihrer letzten Lebensphase liebevoll zu umsorgen.
Die Corona-Krise zeigte eindrücklich, dass es ohne die Pflegekräfte nicht geht. Nach dem Ausbruch der Pandemie wurden sie endlich mehr wertgeschätzt, gingen die Menschen auf die Balkone, um für sie zu klatschen, wurden sie Helden der Corona-Krise genannt.
Obwohl selbst im Übermaß für das Gemeinwohl tätig, und dazu noch ehrenamtlich, wollten schon lange auch Feuerwehrkommandant Robert Röhm und Feuerwehr-Vereinsvorsitzender Werner Heß den Mitarbeitenden des Hauses St. Hedwig ihre Anerkennung demonstrieren. Aufgrund der strengen Corona-Auflagen war dies aber die ganze Zeit nicht möglich.
Quasi als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk lud nun heute die Freiwillige Feuerwehr die 72 Bediensteten des Hauses St. Hedwig in der Mittagspause ein, sich im Gartenpavillon eine von Feuerwehrkamerad Bernd Diegel frisch gegrillte Bratwurst mit Weck und beim Vereinsvorsitzenden Werner Hess einen Glühwein oder Kinderpunsch abzuholen.
Über das soziale Engagement seiner Feuerwehrführung freute sich denn auch Bürgermeister Jürgen Götz als oberster Dienstherr der Wehr, mit Schutzjacke erschienen. Wie präsent die Feuerwehr 24 Stunden am Tag sein muss, zeigte sich einmal mehr, als Feuerwehrkommandant Robert Röhm kurz nach Ablieferung des Gasgrills aufgrund eines Ölschaden-Alarms weg musste und deshalb auf dem Foto oben fehlt.
Foto Dieter Gürz
Mangels Personal zur Zeit eine grölßere Zahl von Pflegeplätzen nicht belegt
„Es tut einfach gut zu wissen, dass unser Engagement so geschätzt wird“ und „Toll, dass wir eine solche Anerkennung erfahren“ waren nur zwei der vielen positiven Reaktionen aus dem Pflegekräfteteam.
„Es ist sehr bedauerlich, dass wir nicht alle 94 Pflegeplätze belegen können, weil wir zu wenig Mitarbeitende haben“, berichtet Einrichtungsleiterin Barbara Bender. Etliche der im Haus St. Hedwig tätigen Pflegekräfte seien seit vielen Jahren hier. Die Arbeit hier im Haus sei wirklich abwechslungsreich und interessant. Sie würden es deshalb sehr bedauern, dass sich bislang zu wenig Personen auf die aktuellen nachstehend aufgeführten Stellenausschreibungen bewerben oder sich überhaupt für eine Tätigkeit im Pflegebereich interessieren.
Dabei verdient eine Pflegefachkraft in Ausbildung im ersten Lehrjahr etwa 1.170 Euro brutto im Monat. Da gesetzlich festgelegt ist, dass die Ausbildungsvergütung jährlich steigen muss, liegt das Gehalt im zweiten Jahr bei ca. 1.250 Euro und im dritten bei durchschnittlich 1.350 Euro brutto. Momentan machen im Haus St. Hedwig zwei junge Männer eine solche Ausbildung.
Bürgermeister Jürgen Götz setzt die Tradition der auswärtigen Altenheimbesuche zu Weihnachten fort
Seit seinen Amtsantritt im Jahr 1986 besuchte alljährlich der damalige Bürgermeister Rainer Kinzkofer bis ins Jahr 2013 alljährlich die in auswärtigen Senioreneinrichtungen untergebrachten ehemaligen Veitshöchheimer. Begleitete ihn bis 2004 immer der katholische Ortspfarrer Herbert Neeser, setzte seit 2005 auch dessen Nachfolger Robert Borawski diese Tradition fort.
Der Bürgermeister und der Pfarrer wollten damit den Senioren zeigen, dass sie in Veitshöchheim, wo sie viele Jahre miterlebt und mitgestaltet haben, nicht in Vergessenheit geraten sind. Waren es vor dem Bezug des Caritashauses Sankt Hedwig in Veitshöchheim noch an die 100 Senioren, die in den 20 umliegenden Altenheimen untergebracht waren, so schrumpfte diese Zahl bis Ende Kinzkofers Amtszeit auf die Hälfte. Statt früher vier Tage brauchten er und der Pfarrer für ihr Besuchsprogramm nur noch zwei Tage.
Wie Bürgermeister Jürgen Götz heute im Haus St. Hedwig berichtete, setzt auch er diese lange Tradition fort, heute erstmals nach zwei Jahren Corona-Pause, nun mit dem neuen Pfarrer Christian Nowak.
Wie für seinen Vorgänger ist es auch für Götz im Jahresablauf eine der Aufgaben, die ihn am meisten psychisch belastet, wenn er sieht, wie der Alterungsprozess ehemals agilen und ihm näher bekannten Mitbürgern zugesetzt hat.