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Jubiläumsausstellung 100 Jahre Geflügelzuchtverein Veitshöchheim 1920 e.V. zieht Groß und Klein mit 280 Ausstellungstieren von 18 Züchtern in 50 Rassen und Farben in ihren Bann

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Gruppenbild von der 100 Jahre-Jubiläumsausstellung in der Veitshöchheimer Vitusturnhalle mit ausstellenden Züchtern v.l. Toni Onay (Güntersleben), Harald Gimperlein (Veitshöchheim), Jugendleiter Alfons Christ (Thüngersheim), Kassier Hermann Gerhard (Himmelstadt), Ausstellungsleiter Wolfgang Holzheimer mit Tochter Dana (Würzburg), Vorsitzender Josef Kozilek (Güntersleben), Manfred Prost (Leinach) und Christa Meinel (Eußenheim).

Der Geflügelzuchtverein Veitshöchheim konnte dieses Wochenende  nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause wieder in gewohnter Umgebung der Vitusturnhalle seine Lokalgeflügelschau durchführen und zugleich, wenn auch mit zweijähriger Verspätung, nun endlich sein 100-jähriges Bestehen feiern.

15 erwachsene Züchter und drei Jugendliche präsentierten zwei Tage lang den staunenden Gästen 280 Ausstellungstiere, darunter 32 Wassergeflügel, 64 Hühner, 87 Zwerghühner und 97 Tauben in 50 Rassen und Farben.

Bestaunt werden konnten u. a. Fränkische Landgänse, Warzenenten, Deutsche Lachshühner, Wyandotten, Amrocks, Rheinländer, Italiener, Araucana, Seidenhühner, Barnefelder, Deutsche Reichshühner, Strupphühner und Englische Zwergkämpfer. 

Für Kinder eine Attaktion waren die im Ganzglasbrutkasten frisch geschlüpften Küken von Wachtel, Seidenhuhn und Araucana. Es gab eine reichhaltige Tombola mit 800 Treffern und auch für das leibliche Wohl war bei Kaffee und Kuchen gesorgt.

Die vier Preisrichter Florian Adlung (Eckental), Thomas Zöller (Mönchberg) Robert Lunz und Stefan Winterbauer (beide Weisendorf) bestätigten den Ausstellern nach den Kriterien Rassereinheit, Farbe, Pflege und Kondition eine hohe Qualität ihres Zuchtstandes, wenngleich gegenüber 2019 die Zahl der Vorzüglich-Bewertungen von 15 auf drei und die Hervorragend-Noten von 27 auf 21 zurückgingen. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass dieses Mal 60 Tiere weniger in den Käfigen als noch 2019 zu richten waren.

Bei den Vereinsmeisterschaften mit den Benotungen der fünf besten Tiere einer Rasse und Farbschlags  lagen beim Groß- und Wassergeflügel Leonhard Leitersbach, bei den Zwerghühnern Alfons Christ und bei den Tauben Johannes Ehehalt. Bester Jugendlicher war Lukas Willmy.
 Hier die Platzierungen:

Vereinsmeister Punkte
Groß- und Wassergeflügel

 
1. Leonard Leitersbach Hochbrutflugenten blau-gelb 473
2. Richard Stamm Fränkische Landgänse blau 473
3. Josef Kozilek Amrocks gestreift 460
Zwerghühner

 
1. Christ Alfons Zwerg-Rheinländer schwarz 473
2. Hermann Gerhard Deutsche Zwerg-Wyandotten silberfarbig 472
3. Hermann Gerhard Deutsche Zwerg-Wyandotten lachsfarbig 472
Tauben

 
1. Johannes Ehehalt Elsterpurzler rot 477
2. Theo Ehehalt Elsterpurzler gelb 476
3. Johannes Ehehalt Elsterpurzler blau 474
Jugend

 
1. Lukas Willmy Deutsches Modeneser Schietti schwarz-gescheckt 473
2. Dana Holzheimer Zwerg-Seidenhühner gelb 469
3. Jessica Christ Deutsche Zwerg-Lachshühner 468

Landesverbands-Ehrenpreise errangen Josef Kozilek, Hermann Gerhard, Leonhard Leitersbach und Alfons Christ (siehe die nachstehenden Abbildung der prämierten Tiere).

"Der immense Aufwand einer solchen Ausstellung für unsere Züchter hat sich gelohnt", sagt Josef Kozilek, seit 2020 erster Vorsitzender. So musste in der Schulturnhalle nicht nur der Boden, sondern auch alle umgebenden Wände zwei Meter hoch mit einer schützenden Folie versehen werden.

Seit der letzten Geflügelschau 2019 hat sich viel im Verein getan. Leider 2021 verstarben die altgedienten Zuchtfreunde Kurt Weidner, Karl-Heinz Schlereth und Theo Klein, die eine große Lücke im Verein hinterlassen.  
Der 74jährige Harald Gimperlein ist nun der letzte aus der alten Garde der  Geflügelzüchter aus Veitshöchheim. Er engagiert sich bereits seit 1963 im Vereinsvorstand, war von 2005 bis ins 100. Jubiläumsjahr 2020 erster Vorsitzender. So waren unter den 280 ausgestellten Tieren aus Veitshöchheim nur noch zehn Tauben von Gimperlein und neun Zwergkämpfer-Hühner von Rainer Wettengel zu bestaunen.
Der Großteil der aktiven Zuchtfreunde im Verein kommt nämlich nicht mehr wie früher aus Veitshöchheim, sondern aus dem Umland, so aus Güntersleben, Leinach, Thüngersheim, Himmelstadt, Zellingen, Steinfeld, Eußenheim, Kleinrinderfeld und Würzburg.  Der GZV wurde zum Sammelbecken, seitdem sich immer mehr Geflügelzuchtvereine in der Region auflösten.  Gab es früher 35 Vereine im Kreisverband Würzburg, sind jetzt es nur noch vier.
Die zehn Zuchtplätze der Zuchtanlage,  die der GZV 1992 an der neugebauten Bahnbrücke auf einer Pachtfläche der Gemeinde errichten konnte, sind ebenso wie die zwei alten Zuchtplätze gleich daneben in der Fischerau, aufgeteilt auf sechs Zuchtfreunde, darunter auch der 1. Vorsitzende Kocilek, aktuell alle belegt.
Vorsitzender Kozilek sieht aber keine Gefahr für die Rassegeflügelzucht. In den letzten Jahren seien wieder neue Mitglieder zum GZV gestoßen. Gerade in Krisenzeiten sei das Streben nach Selbstversorgung groß und somit auch der Wunsch nach Eiern aus eigener Produktion.
Zählte der GZV beim Festkommers zum 90jährigen Jubiläum 76 erwachsene und vier jugendliche Mitglieder, sind es aktuelle 84 Erwachsene und zehn Jugendliche. Die höchste Mitgliederzahl hatte der Verein 1989 mit 119 Erwachsenen und 13 Jugendlichen.

 3 x Vorzüglich

 

Vorzüglich

New Hampshire Goldbraun

Josef Kozilek

Landesverbands-ehrenpreis

 

Vorzüglich

Deutsche Zwerg-Wyandotten silberfarbig-gebändert

Hermann Gerhard

Landesverbands-ehrenpreis

 

Vorzüglich

Deutsche Modeneser Schietti-Rassetaube schwarz-gescheckt

Lukas Willmy

(Jugend)

Bezirksverband-Jugendehrenpreis

 21 x Hervorragend   einige Beispiele

 

Hervorragend

Hochbrutflugente blau gelb

Leonhard Leitersbach

Landesverbands-ehrenpreis

 

Hervorragend

Fränkische Landgans blau

Richard Stamm

Sachehrenpreis

 

Hervorragend

Seidenhuhn weiß

Wolfgang Holzheimer

Sachehrenpreis

 

 

 

Hervorragend

Schlesischer Kröpfer

weißplattenblau mit Binden

Alfons Christ

Landesverbands-ehrenpreis

 

 

Hervorragend

Araucauna schwarz

Toni Onay

Kreisverbandsehren-preis

 

Hervorragend

Zwergseidenhuhn gelb

Dana Holzheimer

(Jugend)

Kreisverbands-Jugend-Ehrenpreis

sehr gut  Jugend

 

 Sehr gut

Zwerglachs-Hühner

Jessica Christ

(Jugend)

Volieren

 

Siamesische Zwerg-Seidenhühner

Alfons Christ

 

Wachteln

Horst Eisenmann

 

Kanarienvögel Hermann Gerhard

 

Moderne Englische Zwergkämpfer

Dana und Wolfgang

Holzheimer

Tombola

Es gab eine reichhaltige Tombola mit 800 Treffern.

Besucher

Auch für das leibliche Wohl war bei Kaffee und Kuchen gesorgt.

Frisch geschlupfte Küken

Für Kinder eine Attaktion waren die im Ganzglasbrutkasten frisch geschlüpften Küken von Wachtel, Seidenhuhn und Araucana.

1992 bekam der Geflügelzuchtverein Veitshöchheim e.V. (GZV) in Veitshöchheim an der neugebauten Bahnbrücke von der Gemeinde eine Pachtfläche für die Errichtung einer neuen Zuchtanlage mit zehn Zuchtplätzen. Mit zwei Zuchtplätzen gleich daneben in der Fischerau verfügt der GZV somit über insgesamt zwölf Zuchtplätze, die aufgeteilt auf sechs Zuchtfreunde, darunter auch der 1. Vorsitzende Kocilek, aktuell alle belegt sind.

Der 74jährige Harald Gimperlein ist der letzte aus der alten Garde der  Geflügelzüchter aus Veitshöchheim. Er engagiert sich bereits seit 1963 im Vereinsvorstand, war von 2005 bis ins 100. Jubiläumsjahr 2020 erster Vorsitzender.

Alle Fotos Dieter Gürz

Streiflichter aus der Chronik des Geflügelzuchtvereins Veitshöchheim zum 100järhigen Jubiläum

  • 1920 (20. Februar Gründungsversammlung im Gasthaus Lamm)
  • Eine erste urkundliche Erwähnung eines Geflügelzuchtvereins in Veitshöchheim gibt es aus Anlass der Gründung Kleintierzuchtverein Veitshöchheim, bei dem sich der Geflügelzuchtverein und der Kaninchenzuchtverein (in den ersten Jahren mit Ziegenzucht) auflösten und zu einem gemeinsamen Verein zusammenschlossen.
  • In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Geflügelzuchtverein in Veitshöchheim natürlich auch schon einige Jahre vor 1920 existierte, aber darüber keine Aufzeichnungen mehr existieren.
  • Initiator der Gründung 1920 war Anton Sturm, der den Verein 19 Jahre als 1. Vorstand führte und diese Jahre auch dokumentierte.
  • Ab 1921 nahmen immer wieder Mitglieder mit ihren Geflügel an Bezirksausstellungen teil.
  • Es wird berichtet, dass der Geflügelzuchtverein Höchberg in der Gründungsphase den Veitshöchheimern mit Rat und Tat zur Seite stand.
  • 1924 auf dem Höhepunkt der Inflation wird von 130 zahlenden Mitgliedern berichtet.
  • 1926 Ein Zeitungsbericht berichtet von einer gemeinsamen Lokalausstellung mit dem Geflügelzuchtverein Margetshöchheim im Gasthaus Stern.
  • 1929 wurde eine Geflügelausstellung aus Anlass des 10-jährigen Bestehens im Gasthaus „Zum Stern“ veranstaltet. 116 Tiere in 24 Rassen wurden ausgestellt.
  • 1937 Man überlegt ein Grundstück zu erwerben. Der Verein hat 22 ordentliche Mitglieder.
  • 1939 Wechsel in der Vereinsführung, Anton Sturm tritt ab. In dieser Zeit gibt es staatlicherseits Reglementierungen, um die Zucht bzw. Eierproduktion zu optimieren.
  • 1943 kriegsbedingt ruht das Vereinsleben weitestgehend. Der Vorstand wechselt öfters, viele Mitglieder sind eingezogen oder in Gefangenschaft.
  • 1947 vorübergehende Auflösung des Vereins. Die Mitglieder stimmen mehrheitlich für die Auflösung. Die Gründe: Geldmangel, Futtermangel (Missernte im Hitzesommer 1947)
  • 1949 Am 20. Februar Wiedergründung - viele neue Mitglieder stoßen zum Verein.
  • 1950 erste Lokalschau nach dem Krieg. Erster Käfigbau im Verein und erste Brutapparate wurden angeschafft.
  • 1951 Philipp Wolf übernimmt den Vorsitz. Ab dieser Zeit wurden regelmäßig jährlich Lokalgeflügelschauen in Veitshöchheim veranstaltet.
  • 1960 Mitgliederstand: 31 Aktive und 14 Jungzüchter, es wird beschlossen die Bezirksschau durchzuführen
  • 1968 Fridemar Köbler übernimmt den Vorsitz. 2. Vorsitzender Gerd Gimperlein (kurze Zeit später wechseln 1. und 2. Vorsitzender die Positionen)
  • Zum 50-jährigen Bestehen des Vereins wird auch die Kreisschau veranstaltet.
  • 1971 – 1972  Es wird ein Pachtvertrag mit der Gemeinde Veitshöchheim abgeschlossen für ein Grundstück in der Fischerau und ein Geräteschuppen dort errichtet, sowie Parzellen zur Geflügelzucht für Vereinsmitglieder.
  • 1973 wieder richtet der Verein die Kreisschau in Veitshöchheim aus. In der Zwischenzeit wurde auch ein Vereinsbrutapparat angeschafft.
  • 1976 die Gerätehalle wird umgebaut zum Vereinsheim.
  • 1982 der Geflügelzuchtverein Veitshöchheim wird zum eingetragenen Verein und richtet erneut eine Kreisschau aus.
  • 1983 der GZV Veitshöchheim richtet die Bezirksschau Unterfranken aus in Unterpleichfeld mit 3550 Tieren.
  • 1984 vom GZV Veitshöchheim die Bundesversammlung des BDRG (Bund deutscher Rassegeflügelzüchter) in den Mainfrankensälen durchgeführt und organisiert.
  • 1987 der Mitgliederstand ist auf 104 Erwachsene und 12 Jugendliche angestiegen
  • Eine Zuchtwarteschulung wird vom Verein für Unterfranken in den Mainfrankensälen durchgeführt. Es wird erstmals eine Platzordnung für die Zuchtanlage erstellt.
  • 1988 noch einmal wird die Bezirksschau Unterfranken durch den GZV Veitshöchheim in Unterpleichfeld durchgeführt.
  • 1989 Es sind 119 Erwachsene und 13 Jugendliche im Verein und dieser führt noch einmal eine Zuchtwarteschulung für Unterfranken in den Mainfrankensälen durch.
  • 1990 der Verein erhält den Status der Gemeinnützigkeit.
  • 1992 Aufräumarbeiten und Umlegung der Vereinsanlage aufgrund der neu entstehenden Mainuferstraße.
  • 1995 Fridemar Köbler übernimmt den Vorsitz, nach Rücktritt von Gerd Gimperlein. Das Vereinsheim wird renoviert.
  • 1999 der Verein hat 112 Mitglieder, davon 11 Jugendliche. Durchführung der Landesverbands-Tagung in den Mainfranken-Sälen.
  • 2005 Harald Gimperlein wird 1. Vorsitzender. Zum ersten mal kann eine Lokalgeflügelschau nicht stattfinden auf Grund der Vogelgrippe und Aufstallungspflicht.
  • 2008 der Verein hat 98 Mitglieder, darunter 12 Jugendliche.
  • Räumlichkeiten für ein Käfiglager wurden erworben und die Zuchtanlage noch einmal Richtung Mainufer erweitert.
  • 2020 Josef Kozilek wird neuer 1. Vorsitzender.
  • Die geplante Jubiläumsschau zum 100jährigen Bestehen des Vereins muss entfallen, ebenso ein geplanter Tag der offenen Türe im Sommer 2020, wegen der Corona-Krise.
  • 2021 der Geflügelzuchtverein führt eine Gemeinschaftsschau beim Kleintierzuchtverein Duttenbrunn durch unter Auflagen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
  • 2022 die Jubiläumsschau zum 100jährigen Bestehen des Vereins kann ohne Auflagen und Einschränkungen wieder in Veitshöchheim stattfinden. Der Verein hat 84 erwachsene und zehn jugendliche Mitglieder.

Gedächtnisausstellung

für die 2021 verstorbenen langjährigen und engagierten Vereinsmitglieder und Züchter Kurt Weidner, Karl-Heinz Schlereth und Theo Klein

Kurt Weidner
war seit 1968 Mitglied in unserem Geflügelzuchtverein, davon viele Jahre im Vorstand, so auch als 2. Vorsitzender und Käfigwart.
Er züchtete erfolgreich Groß- und Wassergeflügel. In seinem langen Züchterleben waren u. a. Deutsche Puten, Perlhühner, Höckergänse, Fränkische Landgänse, Cayugaenten, Krummschnabelenten, Smaragdenten, Warzenenten, Australorps, Barnefelder und Amrocks bei ihm zu Hause und errangen dabei viele Preise, Meistertitel und Auszeichnungen, sowohl regional bei Vereinsmeisterschaften als auch bei überregionalen Ausstellungen.
Seine Amrocks Hühner errangen dabei auch den Bayerischen Meistertitel.
Beim Aufbau unserer Vereinsanlage war erst seit ihrer Entstehung in der Fischerau stets eine helfende Hand und mit vielen Arbeitsstunden maßgeblich beteiligt. Er war Träger der BDRG Bundesnadel in Silber und Gold.
Karl-Heinz Schlereth
war seit 1960 Mitglied in unserem Geflügelzuchtverein. Als langjähriger Vergnügungswart, war er Ausrichter und Organisator vieler schöner Vereinsfeiern, auch war er 2. Vereinskassenwart. Ebenso war er sehr engagiert bei Aufbau unseres Vereinsheims dabei.
Er züchtete erfolgreich u. a. Warzenenten, Australorps und Deutsche Lachshühner und war Träger der BDRG Bundesnadel in Silber und Gold.
Theo Klein
war seit 1954 Mitglied in unserem Geflügelzuchtverein. Er züchtete Zwerg-Paduaner, Wyandotten und Rhodeländer. Auch nach Aufgabe seiner Zuchten war er ein großer Förderer des Vereins und nahm bis zuletzt an unserem Vereinsleben teil.

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