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Veitshöchheimer Gemeinderat billigte Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald für das Jahr 2023 - Guter Pflegezustand - Schäden halten sich in Grenzen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In seiner heutigen Sitzung in den Mainfrankensälen billigte der  Gemeinderat  den vom Amt für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten (AELF) in Würzburg vorgelegten Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald für das Jahr 2023 mit Gesamtkosten für den Unterhalt des Forstbetriebes, ohne die Lohnkosten für die Waldarbeiter, von 21.500 Euro. Davon sind 7135 Euro Entgelt für die Betriebsleitung durch das AELF und 12.220 Euro für den Wegebau angesetzt.

Revierleiterin Annette Fricker hatte festgestellt, dass der Pflegezustand des Waldes weiterhin gut ist. Wie an zahlreichen toten Ästen in den Baumkronen und abgestorbenen Bäumen erkennbar sei, hätten natürlich auch die Witterungsverhältnisse ihren Tribut im Veitshöchheimer Wald gefordert. Aufgrund der günstigen, am natürlichen Waldaufbau ausgerichteten Voraussetzungen im Gemeindewald,  halten sich aber laut Fricker die Schäden durch die Trockenheit und Insektenkalamitäten der letzten Jahre in Grenzen. Insbesondere sei der durch Naturverjüngungsförderungen und konsequenter Pflege erreichte stufige und baumartengemischte Aufbau eine große Stütze.

Grundlage für die Bewirtschaftung des 230 Hektar großen Veitshöchheimer Gemeindewaldes ist dieser vom  AELF erstellte und vom Gemeinderat im Februar 2014 gebilligte Forstwirtschaftsplan (siehe nachstehenden Link auf Bericht), in dem Nachhaltigkeit oberstes Gebot ist. Seine Laufzeit beträgt 20 Jahre. Er gilt also bis Ende des Jahres 2033,  wobei nach zehn Jahren, d.h. 2023/2024  eine Zwischenrevision zur Überprüfung der Planungsziele vorgesehen ist.

Der Plan garantiert, dass auch weiterhin eine baumartenreiche Waldgeneration mit hohem Entwicklungspotential heranwächst. Die Nutzung ist sehr nachhaltig, da mit 1.360 Festmeter mehr zuwächst als geschlagen wird. Der Plan geht von jährlich von  einem Gesamthiebsatz von 1.030 Festmeter aus.

Die Mengen des Holzeinschlages und der Pflegeflächen bewegen sich nach knapp zehn  Jahren noch immer im Rahmen der damaligen Planung. So sieht der Jahresbetriebsplan 2023  eine Holzentnahme 1004 Festmeter vor, d.h. sowohl eine normale Holznutzung zur Wertschöpfung und Bedienung des Wert- und Stammholzmarkts als auch eine weitere Förderung von Biotop- und Totholzbäumen. 

Damit werden, so die Revierförsterin, auch die Erhaltung und Verbesserung des Natura 2000 Gebietes, insbesondere der Lebensraum der heimischen Vogel- und Insektenarten gefördert. In Deutschland umfasst Natura 2000 die im Rahmen der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) - und Vogelschutzrichtlinie gemeldeten Gebiete. Dazu zählen auch die  1033 Hektar großen Laubwälder um Würzburg.

Für den zu diesem Natura 2000  Gebiet dazu gehörenden 223 Hektar große Veitshöchheimer Gemeindewald musste heuer das AELF erstmals für die gezielte Entnahme von 400 Festmeter hiebsreifen Nutzholzes auch zur Pflege der Kronen der verbleibenden Bäume eine „Erheblichkeitsabschätzung forstlicher Maßnahmen“ vornehmen (siehe nachstehender Link auf pdf.Datei), denn hier gilt ein Verschlechterungsgebot. Erhebliche Beeinträchtigungen konnten vom AELF ausgeschlossen werden. Im Gegenteil würden die vorgesehene Totholz- und Biotopbaumanreicherung die  Strukturvielfalt im Gemeindewald erhöhen.

Link auf „Erheblichkeitsabschätzung forstlicher Maßnahmen in Natura 2000 Gebieten“ (pdf.Datei)

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