Gemeinderat stimmte Vorentwurfsplanung für Haus der Kinderbetreuung an der Eichendorffschule mit Bauzeit 2023-2025 und Kosten von rund 12 Mio. Euro zu
Als ersten von sechs in der Gemeinderatssitzung am gleichen Tag abgesegneten Bauabschnitten der Generalsanierung der Eichendorffschule will die Gemeinde Veitshöchheim in den Jahren 2023 bis 2025 nordwestlich der Grundschule einen Neubau als "Haus der Kinderbetreuung" errichten.
Der Gemeinderat billigte in der Sitzung am Dienstag die von Steffen Rothenhöfer, Andreas Schlichting-Gaentzsch und Valentin Bettinger vom Büro GRELLMANN/KRIEBEL/TEICHMANN & PARTNER (GKT) in Würzburg vorgestellten, mit dem AWO-Ortsverein als Betreiber abgestimmten Planstand der Vorentwurfsplanung. Auf dieser Grundlage soll nun sowohl die Baugenehmigung als auch der Förderantrag erstellt werden.
Der im Hangbereich unten bis zu viergeschossige Baukörper mit einer Bruttogeschossfläche von 3.332 Quadratmeter und einem umbauten Raum von 11.773 Kubikmeter erstreckt sich auf einer Länge von 55 Meter von der Nordostkante des Grundschulgebäudes (links im Bild) nach unten auf dem bestehenden Parkplatz bis zur Günterslebener Straße und ist durch einen konischen Flur zwischen zwei Spangen oben 15 Meter und unten an der Straße 19 Meter breit.
Um die wegfallenden Parkflächen zu kompensieren, wurde auf der Westseite der Grundschule ein Parkdeck mit 39 Stellplätzen auf zwei Ebenen eingeplant mit zwei Ein- und Ausfahrten. Die Bushaltestelle muss dazu nach oben verschoben werden, denn straßenseitig ist nach der Zufahrt eine Einfädelspur geplant für drei PKWS zum Aussteigen von Kindern, die mit dem Auto zur Schule oder zur daneben liegenden Kita Menschenskinder gebracht werden.
Die Baukosten wurden vom Architekturbüro anhand von drei Varianten ermittelt. Sie liegen in den Kostengruppen 300 / 400 zwischen 8 und 9 Mio. Euro brutto, die Gesamtkosten (KGR 200 / 700) zwischen 11,1 und 12,8 Mio. Euro.
Der Neubau dient ausschließlich der Schul-Kindbetreuung. Der AWO-Ortsverein, der für die schulische Betreuung in Veitshöchheim bereits 60 Kräfte beschäftigt. macht in diesem Bereich hier laut Bürgermeister eine hervorragende Arbeit. Er verwies auf die aktuell vom Kreisjugendamt in der letzten Kreistagssitzung genannten Zahlen hin, nach denen von den 580 Hortplätzen im Landkreis allein 207 auf Veitshöchheim entfallen, das sind 35 Prozent. so für die schulische Betreuung in Veitshöchheim bereits 60 Kräfte beschäftigt.
Da die Schul-Kindbetreuung der AWO derzeit auf vier Standorte im Ort verteilt ist und wegen des weiter steigenden Bedarfs durch das Baugebiet Sandäcker und wegen des gesetzlich beschlossenen Rechtsanspruchs war es laut Bürgermeister für die Gemeinde die beste Lösung an der Eichendorffschule einen Neubau als Bauabschnitt 1 nur für Hort und Mittagsbetreuung mit einer Hauptnutzfläche von 1850 Quadratmeter zu errichten. Der Neubau spiegele den kompletten Bedarf aus dem 2021 beschlossenen Bedarfsplan wider.
Da der Hort dann aus den verschiedenen Schulteilen nach Fertigstellung des Neubaus nach hier umzieht, sei in den Schulgebäuden wieder mehr Platz für die eigentliche Schulnutzung.
Durch das an die Grundschule in gleicher Höhe angebundene Treppenhaus erhält auch diese einen zweiten Rettungsweg. Im vorderen talseitigen Bereich sind alle pädagogischen Räume angeordnet, im hinteren Kopfbereich die Personal- und Technikräume.
Da laut Bürgermeister der Hort aus den verschiedenen Schulteilen nach Fertigstellung des Neubaus umzieht, ist im Schulgebäude wieder mehr Platz für die eigentliche Schulnutzung.
Raumprogramm
In den drei oberen Geschossen (siehe im Detail nachstehende Grundrisse) sind für 280 Kinder elf Horträume und für 60 Kinder drei Räume zur Mittagsbetreuung vorgesehen.
- 🙋♀️ Das oberste Geschoss (Ebene 0) enthält Räume für vier Hortgruppen (a 50 m²) , zwei Mehrzweckräume (166 m² und 42 m²), einen Personalaufenthaltsraum (66 m²), das Hort-Leitungsbüro (21 m²) und WCs,
- 🙋♀️ die Ebene 1 darunter Räume für drei Hortgruppen und drei Mittagsbetreungsgruppen (31 - 50 m²), einen Medienraum (34 m²), einen Bewegungsraum (41 m²), eine offenen Lernlandschaft (51 m²), einen Teamarbeitsraum (33 m²), ein Büro für JsA Grundschule und Beratung (31 m²), einen Raum für Elternbesprechung Grundschule (17 m²), das MB-Leitugsbüro (12 m²) und WCs
- 🙋♀️ die Ebene 2 Räume vier Hortgruppen, einen Werkraum mit Nebenraum (95 m²), einen Therapieraum/Elternbesprechung (42 m²), einen Elternwartebereich (69 m²), einen Lagerraum (65 m²) und einen Technikraum (30 m²) sowie WCs
- 🙋♀️ Das Gebäude ist auf einer Länge von 32 Metern teilunterkellert mit zurückgesetzter Außenfassade (Ebene 3), mit einem 195 m² großen, verglasten Speisesaal mit ebenerdiger Terrasse davor und einer 38 m² großen Aufbereitungsküche, die separat von hinten anfahrbar ist, sowie ein 36 m² großer Küchen-Neben- und -Lager-Raum.
Das vorstehend beschriebene Raumprogramm auf einer Gesamtfläche von 1850 Quadratmeter und die Aufteilung wurden laut Bürgermeister in Abstimmung mit dem AWO-Ortsverein geplant. Hieraus ergeben sich zu einem geringen Teil zu zehn Prozent nicht förderfähige Flächen (Pädagogische Sonderräume wie Werkraum, Therapieraum). Diesbezügliche Nachverhandlungen mit der Regierung von Unterfranken hätten nicht den erwünschten Erfolg gebracht.
Auf Nachfrage von Bernd Schäfer (UWG) erklärte der Bürgermeister, dass er mit einem staatlichen Zuschuss von 50 bis 60 Prozent der förderfähigen Kosten rechne. Eine belastbare Kostenberechnung werde aber erst noch durch das Büro GKT erstellt.
Fragen stellten weiter Ute Schnapp (SPD) zur Einnahme des Mittagessens Steffen Mucha (CSU/VM) zur Entsorgung im Küchenbereich.
Ohne weitere Diskussion stimmte dann das Gremium einmütig zu, dass auf der Grundlage des aktuellen Planungsstandes sowohl der Bauantrag an das Landratsamt Würzburg als auch der Förderantrag an die Regierung von Unterfranken erstellt werden
Fotos Dieter Gürz, Planzeichnungen GKT