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Nach zwei Jahren Abstinenz stieß der Florianstag der Veitshöchheimer Feuerwehr mit Fahrzeugweihe auf riesige Resonanz

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Bereits vor über zwei Jahren im April 2020 bekam die Freiwillige Feuerwehr Veitshöchheim ein neues, 460.000 Euro teures Löschgruppenfahrzeug LF 20, mit staatlichem Zuschuss von 100.000 Euro gefördert. Es sollte damals  am 6./ 7. Juni 2020 beim ursprünglich geplanten 155jährigen Jubiläum der Veitshöchheimer Wehr gesegnet und in Betrieb genommen werden. Doch aufgrund der Corona-Pandemie fiel das Stiftungsfest ebenso aus wie dann auch im Vorjahr das Floriansfest. Sehr froh waren daher Bürgermeister Jürgen Götz als oberster Dienstherr der Wehr und die Führung der Feuerwehr, dass heute das traditionelle Floriansfest wie vor Corona über die Bühne gehen und Pfarrer Robert Borawski die Fahrzeugweihe vor großer Kulisse nachholen konnte.

Darüber freuen sich von l.n.r. 1. Kommandant Robert Röhm, Pascal und Michael Birk, Kreisbrandmeister Christian Kordmann, Kreisbrandinspektor Markus Fleder, Bürgermeister Jürgen Götz, 2. Kommandant Florian Fischer und Pfarrer Robert Borawski.

Keine Frage, dass das neue Löschgruppenfahrzeug den ganzen Tag über das Interesse vieler Festbesucher auf sich zog.

Tradition hat, dass der Florianstag mit einem Gottesdienst begann, dieses Mal nicht jedoch wie sonst immer in der barocken Vituskirche, sondern wegen der Fahrzeugweihe erstmals im leer geräumten und mit Tischgarnituren ausgestatteten Feuerwehrgerätehaus.

Für zahlreiche örtliche Vereine, die alljährlich bei der Feier des Florianstages durch ihre Fahnenabordnungen ihre Solidarität zu den „Floriansjüngern“ dokumentieren, entfiel so der Festzug von der Vituskirche zum Feuerwehrhaus unter musikalischer Begleitung durch den Musikverein.

"Ich hab's vermisst!" sagte der Pfarrer zu Beginn: "Den großen Einzug mit den Fahnenabordnungen, mit Uniformen, Gruppen und Vereinen endlich wieder einmal Gottesdienst zu feiern und ich habe Euch vermisst, Euch, die Ihr zu dieser Gemeinde gehört, uns, die wir miteinander leben, glauben und vor allem auch feiern und es ist gut so, dass wir das jetzt wieder einmal tun können und ich hoffe, dass wir im Lauf des Jahres ein paar Mal solche Zusammenkünfte im Glauben und im Leben feiern können."

In seiner Predigt legte der Geistliche, den Heiligen Augustinus aus dem 4. Jahrhundert zitierend, allen Vereinsvertretern ans Herz: "Nur wer selber brennt, kann Feuer in anderen entfachen." Damit sei nicht ein Feuer gemeint, dass die Feuerwehr löschen muss, sondern es habe mit unserem Herzen und unserer Liebe zu tun. Wer nur Dienst nach Vorschrift mache, der könne niemand begeistern, keinen Verein führen und neue Mitglieder und Mitarbeiter finden.

Feuerwehrkamerad Udo Backmund erbat in seinen Fürbitten: "Lösche aus, den Hass, den Krieg und die Gewalt in unserer europäischen Nachbarschaft. Berge alle Flüchtlinge und Vertriebene und gib Kraft denen, die ihnen beistehen. Schütze all jene, die sich wie unserer Feuerwehr engagieren für den Nächsten, dass sie immer erfolgreich und gesund von ihren Einsätzen zurückkehren."

Nach langer Coronapause konnte der Musikverein unter der Leitung von Stefan Wagner wie schon bei der Maibaumaufstellung wieder für die Feuerwehr aufspielen. So begleitete er musikalisch den Gottesdienst, wo er zum Abschluss die ukrainische Nationalhymne erklingen ließ.

Danach unterhielten die Musiker drei Stunden lang bis 13 Uhr von der traditionellen bis zur modernen Blasmusik, auch mit Stücken von James Last, einem Udo Jürgens-Medley, Stücken von Goldplay aus den Charts und zum Schluss moderne Märsche aus dem Woodstock.

Bürgermeister Jürgen Götz verwies darauf, dass es für ihn sehr wichtig war, die Feuerwehrkameraden nicht mit einem nicht ungesegneten Fahrzeug zum Einsatz zu schicken. Deshalb sei das schon vor zwei Jahren ausgelieferte Löschfahrzeug bereits vor Inbetriebnahme ohne Öffentlichkeit und Kameraden gesegnet worden.

Veitshöchheim habe als erste Gemeinde im Landkreis einen Feuerwehrbedarfsplan aufgestellt, der nun Punkt für Punkt abgearbeitet werde. Das angeschaffte LF 20 sei einer der ersten Punkte gewesen. Als nächstes stehe im Frühjahr 2023 für 120.000 Euro die Anschaffung eines Mehrzweckbootes (gefördert vom Freistaat mit 85.000 Euro und vom Landkreis mit 28.000 Euro) an, was bei Verkauf des alten Bootes für die Gemeinde kostenneutral sei. 

Weiter beginne nun die Ausschreibung für ein neues HLF (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug für eine Besatzung von einem Gruppenführer und acht Feuerwehrangehörigen) mit Auslieferung voraussichtlich im Jahr 2024.

Auch baulich sind laut Bürgermeister entsprechend dem Bedarfsplan Investitionen nötig. So werde eine Slipstelle durch Marina e.V. gebaut, die die Gemeinde bezuschusse, damit dann auch das neue Boot der Feuerwehr zu Wasser gebracht werden kann.

Enorme Kosten verursache die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses mit zwei neuen Fahrzeugabstellplätzen und Lagerflächen im Bauherrnmodell, wofür 1,8 Mio. Euro veranschlagt sind.

Beschafft hat die Feuerwehr Veitshöchheim vor kurzem für 56.000 Euro neue Schutzanzüge. 2. Kommandant Florian Fischer stattete beim Florianstag auch Bürgermeister Jürgen Götz, dem obersten Dienstherr der Feuerwehr mit einer entsprechend gekennzeichneten  Einsatzjacke aus.

Kreisbrandinspektor Markus Fleder übermittelte im Namen der Kreisfeuerwehr die Glückwünsche zur Neubeschaffung und Indienststellung des neuen LF 20 als Mosaikstein des Feuerwehrbedarfsplanes der Gemeinde, wie vom Bürgermeister dargelegt mit den Worten: "Ihr könnt stolz sein, dass dieses Fahrzeug da ist und Dienst am Bürger verrichtet."  Denn die Anschaffung sei für die Sicherheit für die Bürger erfolgt, damit die Feuerwehr mit vernünftigem Gerät 24 Stunden am Tag bereit steht, um zu helfen. Fleder dankte den Feuerwehrkameraden für ihre sehr intensive Ausbildung am neuen Fahrzeug im Ehrenamt.

 

Am Feuerwehrhaus konnten die Vereinsvertreter und sonstigen Gäste ein paar gesellige Stunden verbringen. So genossen im  Laufe des Tages nach dem Gottesdienst laut Kommandant schätzungsweise  1200 Gäste den Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück und beim Mittagessen mit leckerem Braten, Klößen und Blaukraut und sonstigen Gerichten. Und zur Kaffeezeit gab es eine Menge gespendeter leckerer Kuchen. Am Ende des Tages hatte Dieter Leimkötter (1. Foto) 112,5 kg Pommes Frites zubereitet, waren von über 60 Kuchen, die der Feuerwehr gespendet wurden, nur noch Krümel übrig. Die Werbeaktion für neue Aktive stieß auf großes Interesse.

 

Nach dem Mittagessen kamen beim  Kinderprogramm u.a. mit Hüpfburg,  Zielschießen mit der Wasserspritze und sonstigen Aktivitäten auch die kleinen Gäste auf ihre Kosten.

 

 

Fotos Dieter Gürz

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