Toccante - Musik für Gitarre
Oliver Thedieck
Freitag, 27. Mai 2022, 19:00 Uhr
Kunsthaus Michel
Semmelstrasse 42
97070 Würzburg
Tel: 0931 13908
Kulturbeitrag: € 10
toccante (ergreifend, rührend) - Attribute die jedes Gitarrenkonzert so attraktiv und einzigartig erscheinen lassen
„Die Gitarre ist das einzige Instrument, das man an sein Herz drücken muß, damit es den Landschaften der Musik und des Menschen Ausdruck verleihen kann. Im Konzert klingt die Gitarre nicht für alle, sondern für jeden Einzelnen.“
Atahualpa Yupanqui
Bis ins 20. Jahrhundert war Spanien das Land der Gitarre. Erst in den 1920er Jahren begann eine ungemein bedeutende Entwicklung dieses Instruments auf dem südamerikanischen Kontinent.
Komponisten wie Agustin Barrios oder Heitor Villa-Lobos verstanden es auf kunstvolle Art und Weise, die musikalische Folklore ihrer Heimatländer mit den Einflüssen der europäischen Kunstmusik und des nordamerikanischen Jazz zu verweben und dabei dennoch dem Erbe der spanischen Meister wie Francisco Tárrega zu huldigen.
Dessen Werk Capricho Árabe steht durch das Zitat des Hauptmotivs in direktem Bezug zum namensgebenden Mittelpunkt des gesamten Programms, der Sonata Toccante des Dachauer Komponisten Florian Malecki.
Dessen 3-sätzige Sonate wurde im Jahr 2021 fertiggestellt und orientiert sich strukturell an Beethovens Sturmsonate (Sonate Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2). Damit ist Maleckis Sonate das Bindeglied zwischen dem traditionellen Repertoire der klassischen Gitarre und der europäischen Kunstmusik und ein eigenständiger und erfolgreicher Beitrag für das Repertoire derjenigen Gitarristen, die eine eher europäisch geprägte Musik für die klassische Gitarre suchen.
Die große Überraschung des Konzerts wird neben der Uraufführung der Sonata Toccante auch die Anwesenheit des Komponisten Florian Malecki sein. Vor dem Konzert gibt es die Möglichkeit einer Gesprächsrunde mit dem Künstler Oliver Thedieck und dem Komponisten, moderiert wird dieser pre-concert-talk von Christoph Lipport.
Der musikalischen Einfluß des größten Komponisten Johann Sebastian Bach wird deutlich in den Werken des aus Paraguay stammenden Agustin Barrios-Mangoree. Dessen Zyklus La Catedral wurde inspiriert durch einen Rundgang in der Kathedrale von Montevideo. Der 1. Satz bildet die sakrale Grundstimmung welche in einen ergreifenen Choral übergeht und schließlich in einem virtuosen Finale mündet.
Die Ergriffenheit über den Verlust des großen Tangokomponisten Astor Piazzolla verarbeitet der Argentinier Máximo Diego Pujol in seiner Elegia por la Muerte de un Tanguero und bereitet dem geschätzten Publikum eine musikalische Reise durch sämtliche Emotionen von Bestürzung bis Zuversicht.
Der Eintritt beträgt € 10, Karten unter www. kunsthaus-michel.de oder 0931 13908. Konzertbeginn ist 19:00. Pre-concert talk ist ab 17:30 Uhr geplant. Bei passendem Wetter findet das Konzert im schönsten Innenhof Würzburgs statt.