Rampe des Höchheimer Steges auf Veitshöchheimer Seite betoniert - Verkehrsfreigabe im Juli/August 2022 geplant, wenn es gut läuft
Abschließen konnte heute um die Mittagszeit die von der Firma Lupp als Subunternehmer beauftragte Firma Sucro Bau GmbH in Frankfurt die Betonierung der 100 Meter langen Rampe auf Veitshöchheimer Seite.
Hier legt Lupp-Baupolier Dennis Leibner Hand an die letzte Oberfläche der Rampe an, die direkt an den Brückenüberbau anschließt. Die Fuge zwischen Überbau und Rampe bleibt noch ausgespart bis etwa Mitte Mai.
Während der Beton der Veitshöchheimer Rampe nun die vorgeschriebenen 28 Tage lang aushärten kann, dauert es nach Angaben der Brücken-Projektleiterin Sylke Buchsot vom Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA), noch bis in die Woche vor Ostern, bis die Bewehrungsarbeiten an der Rampe in Margetshöchheim fertig sind und das dortige Traggerüst auf das Gewicht der Rampe justiert und abgenommen ist. Die Betonage der Margetshöchheimer Rampe ist dann laut Buchsot in der Woche nach den Osterfeiertagen vorgesehen.
Danach können die vier Randbleche zu den Fugen zwischen Überbau und den Rampen auf beiden Seiten aufgemessen, gefertigt und eingebaut werden.
Ziel sei es, so die WNA-Brückenbauspezialistin, mit der Ausbetonierung der beiden Fugen einen kraftschlüssigen Verbund zwischen Überbau und Rampen sicherzustellen. Dies sei nur möglich, wenn die Fugen auf beiden Mainseiten aus einem Guß erstellt werden.
In den Monaten Mai bis Juli werden dann, so der vom WNA aktualisierte Bauzeitplan, die Geländer und das Seilnetz auf der Gesamtlänge des "Höchheimer Steges" von 300 Meter eingebaut, auf Veitshöchheimer Seite, da wo die Rampe nach unten abknickt, ein Treppenturm als Abkürzung für die Fußgänger montiert, die Oberfläche des 3,20 Meter breiten Rad- und Gehweges kugelgestrahlt und mit einem rutschfesten Belag beschichtet.
Bevor die Brücke jedoch für den Verkehr freigegeben werden kann, muss dann noch ein Schwingungstest durchgeführt werden.
Buchsot: "Sofern keine Schwingungstilger benötigt werden, kann mit einer Fertigstellung im Juli/August 2022 gerechnet werden."
Wenn jedoch Schwingungstilger eingebaut werden müssen, würde sich die Fertigstellung um ein bis zwei Monate nach hinten verschieben, also in den September/Oktober 2022 hinein.
Zum Problem von Schwingungen bei Brückenbauwerken, die im Extremfall sogar dafür sorgen können, dass ein Bauwerk zusammenbricht und wie dieses Problem durch Schwingungstilger gelöst wird, siehe die Ausführungen allgemeiner Art in den nachstehenden Links.
Noch Mitte November 2021 hatte Bürgermeister Jürgen Götz in der Bürgerversammlung berichtet, dass die Maßnahme laut WNA voll im Zeitplan liegt und der neue Mainsteg im März 2022 übergeben werden könne.
Rückbau alter Ludwig-Volk-Steg
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Der Rückbau erfolgt laut WNA erst nach der Abnahme und Verkehrsfreigabe des neuen Höchheimer Mainstegs und nach der Brutsaison bzw. dem Abzug der Schwalben, die diese Saison noch die vorhandenen Nester am alten Steg nutzen und belegen können (auf beiden Mainseiten wurde je ein Schwalbenhaus mit 40 Nestern als Ersatznistplätze errichtet - bei einer Bestandserhebung waren120 Nester der Mehlschwalben nachgewiesen worden, die zuletzt von bis zu 35 regelmäßig angeflogen wurden).
Die Fa. Lupp erarbeitet laut WNA derzeit noch ihr Rückbaukonzept mit Terminplan.
Kostenrahmen
Von den Gesamtkosten von 9.843.000 Euro hat die Gemeinde Veitshöchheim, so der bisher veröffentlichte Stand, nach Abzug aller Zuschüsse von Bund und Land, noch einen Eigenanteil, wie auch Margetshöchheim in gleicher Höhe, von rd. 1,3 Mio. Euro zu tragen.
Wie das WNA auf Nachfrage mitteilt, liegen neben den Hauptvertragsleistungen zu verschiedenen Sachverhalten Nachträge der Baufirma vor. Abstimmungen mit der Baufirma zu Anspruchsgrund und der Höhe nach seien erfolgt, teilweise aber noch ausstehend. Daher könne derzeit noch keine abschließende Aussage zur Höhe der tatsächlichen Gesamtkosten getroffen werden.
Im Auftrag der Gemeinde Margetshöchheim, die Baulastträger des Steges ist, tritt das WNA als Bauträger auf, ist Vertragspartner der Baufirma Adolf Lupp, überwacht, dass die Ausführung den Regeln der Technik entspricht, rechnet komplett ab und ist auch noch nach der Abnahme für Gewährleistungs-Mängel zuständig.
Fotos Dieter Gürz
Begriffserklärung "Schwingungstilger"
Schwingungstilger werden als Dämpfungssystem eingesetzt, das die Eigenschwingungen einer Brücke reduziert. Durch die optimale Kombination von Masse, Frequenz und Dämpfung werden Schwingungen am Bauwerk wirkungsvoll minimiert.
Da beim Höchheimer Mainsteg die Möglichkeit besteht, dass einzelne Eigenfrequenzen der Seilbrücke durch den Fußgängerverkehr angeregt werden können, sollen nach Fertigstellung des Brückenbauwerks Schwingungsmessungen erfolgen.
Falls die so ermittelten Eigenfrequenzen tatsächlich in kritischen Bereichen liegen und sich das Schwingungsverhalten tatsächlich negativ auf das Wohlbefinden der Nutzer auswirkt, ist der Einbau von Schwingungstilgern am Überbau der Brücke vorgesehen.
Der Einbau erfolgt in enger Abstimmung durch das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg mit den beteiligten Gemeinden sowie mit Planer und Prüfingenieurin.
Die Schwingungstilger werden nach Maßvorgabe gefertigt.
Text: Sylvia Buchsot, WNA-Brückenbau-Projektleiterin
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Wackelnde Angelegenheit: Mit ihren Schritten können Fußgänger Brücken gefährlich zum Schwingen anregen. Ein mathematisches Modell zeigt nun, welche Rolle die Zahl der Personen dabei spielt. Da...
https://www.scinexx.de/news/technik/was-bruecken-in-schwingung-versetzt/
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Tilger und Dämpfer zur Reduzierung von Bauwerksschwingungen - PDF Free Download
Tilger und Dämpfer zur Reduzierung von Bauwerksschwingungen Dipl.-Ing. Rainer Middeldorf GERB Schwingungsisolierungen GmbH & Co. KG, Essen A Erfahrungen zur Dämpfung der Millennium Bridge in London
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