Corona-News: Gemeinde Veitshöchheim verbietet im Gegensatz zu Würzburg trotz staatlicher Lockerung Zuschauer in Sporthallen - VCC sagt nun alle weiteren Faschingstermine ab - Verstärkt Corona-Fälle in Schulen und Kitas in Stadt/Land WÜ
Freistaat Bayern erhöhte zulässige Besucherzahl bei Veranstaltungen
Da die Hospitalisierungswahrscheinlichkeit bei Personen, die sich mit der in Bayern derzeit vorherrschenden Omikron-Variante infiziert haben, deutlich niedriger als bei Infektionen mit anderen Varianten von SARS-CoV-2", hat das Bayerische Kabinett durch Anpassung der 15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ab Donnerstag, 27. Januar bei Veranstaltungen in Gebäuden, geschlossenen Räumlichkeiten, Stadien oder anderweitig kapazitätsbeschränkten Stätten die "höchstens nutzbare Kapazität von 25 Prozent auf 50 Prozent angehoben".
Für alle Vereine bedeutet das, es darf wieder mehr Publikum in die Halle oder auf den Sportplatz als es bisher der Fall war. Es gilt:
2G-PLUS bei Freizeiteinrichtungen, Veranstaltungen, Kultur und Indoor-Sport:
- 👉 Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, Gebäuden und Stadien;
- 👉 NEU Besucherobergrenze maximal 50 Prozent der möglichen Besucherzahlen;
Die Höchstteilnehmerzahl wird dabei nach der Anzahl der vorhandenen Plätze, bei denen ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Plätzen gewahrt ist, festgelegt. Die Abstände von 1,5 Metern sollen zwischen Personen eingehalten werden, die nicht dem eigenen Hausstand angehören. Sitzplätze sind vorgeschrieben.
Gemeinde Veitshöchheim verbietet entgegen der Lockerung der Bayerischen Staatsregierung Zuschauer in Sporthallen
Während die Stadt Würzburg laut Mainpost von heute derzeit keine weiteren Einschränkungen vorschreibt, gibt es in Veitshöchheim weiterhin verschärfte Regelungen, bleiben die Sporthallen laut Bürgermeister Jürgen Götz ohne Publikum – mit einer Ausnahme: "Bei Spielen von Kindern dürfen natürlich die Eltern anwesend sein", wenn sie den 2G-plus-Standard erfüllen beziehungsweise geboostert sind.
Unter das Verbot fällt auch, dass Zuschauer nicht die Rundenspiele der ersten Basketballmannschaft der TG Veitshöchheim besuchen dürfen. Laut Götz habe er sich mit der Vorstandsvorsitzenden der TG Ruth Lehrieder darauf verständigt, kein Publikum zuzulassen. Begründung: bei begrenzten Kapazitäten sei offen, wer bei einem entsprechenden Andrang in die Halle dürfe.
VCC sagt alle Faschingsveranstaltungen
Trotz der vom Freistaat Bayern allen Vereinen eingeräumten Erleichterungen hat sich nun auch der VCC "aufgrund der ständig steigenden Infektionszahlen" laut Veröffentlichung in VH Aktuell dazu entschlosssen, nach den Prunksitzungen auch alle anderen Faschingstermine abzusagen.
Starker Zuwachs der Corona-Neuinfektionen an den Schulen und in den Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg
Laut Mainpost von heute sind in der Region Würzburg aktuell 66 Kitas (davon 39 im Landkreis) und 83 Schulen, darunter Grundschulen, Förderschulen und weiterführende Schulen (ab 5. Klasse) von Corona-Fällen betroffen.
Quarantäne-Konzept für die Kitas
Tritt ein PCR-bestätigter Fall in einer Kita auf, müssen alle Kinder, die im Ermittlungszeitraum (= zwei Tage vor Symptombeginn des betroffenen Kindes bzw. zwei Tage vor Abstrich bei dem positiven Kind) in der Gruppe waren, in Quarantäne.
Stufenplan für die Schulen
Sobald es einen bestätigten Fall in der Klasse gibt, erfolgt eine tägliche Testung der Schüler. Nach einem zweiten Fall in der Klasse wird die intensivierte Testung nochmal um fünf Tage verlängert. Ab dem dritten bestätigten Fall ermittelt das Gesundheitsamt und spricht für die ganze Klasse eine Quarantäne aus. Diese dauert fünf Tage, bezogen auf den letzten Kontakt zum ersten Covid-Fall in der Klasse. Dann könne eine Freitestung erfolgen.
Das Gesundheitsamt veröffentlicht namentlich nur noch die Einrichtungen mit einem größeren Ausbruchsgeschehen ab vier positiven Fällen innerhalb einer Gruppe oder Klasse. Unter den in Stadt/Land genannten 19 Kitas ist keine aus Veitshöchheim dabei, unter den 33 Schulen jedoch die Grundschule Veitshöchheim.
In der Stadt haben sich inzwischen 18,2 Prozent der Fünf- bis 14-Jährigen bereits einmal mit dem Corona-Virus infiziert haben. Im Landkreis liegt der Anteil bei rund 14 Prozent.
In Stadt und Landkreis Würzburg sind mindestens 88,8 Prozent der Bewohner über 18 Jahren vollständig geimpft, rund 67 Prozent geboostert.
Unter den rund 16 400 Kindern zwischen fünf und elf Jahren gelten aktuell erst 1659 als grundimmunisiert, weil sie doppelt geimpft sind oder nach einer Genesung eine Impfdosis erhalten haben. Das entspricht einer Quote von 10,1 Prozent. Weitere 21,5 Prozent haben bereits eine erste Impfung erhalten.
Die 7-Tages-Inzidenz in Stadt und Land Würzburg geht immer steiler nach oben, so verzeichnete heute das RKI im Landkreis Würzburg binnen eines Tages 605 neue positive Corona-Fälle, wodurch die Inzidenz von gestern 1215 rasant auf 1506 schnellte, in der Stadt durch 426 positive Fälle von 1616 auf 1842 (= fünfthöchster Wert in Bayern - Bayerninzidenz 1301 - Bund 1127).
Im Gegensatz dazu geht im genau rasant die Anzahl der in Bayern auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Fälle rasant nach unten auf gestern 314 (der Grenzwert, nach der die früher geltende Bayerische Krankenhausampel auf gelb umspringt liegt bei 450).
Am 12.1.22 (nachstehende Grafik) waren noch 467 Intensivbetten belegt. Im Gegensatz dazu hat sich im gleichen Zeitraum in Bayern die Zahl der hospitalisierten Fälle von 333 auf 685 mehr als verdoppelt (liegt aber immer noch deutlich im grünen Bereich unter dem gelben Grenzwert von 1200 der früher geltenden Krankenhausampel).
Die Zahl der Covid-19-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, ist einer der Werte, mit dem die Staatsregierung die Schutzmaßnahmen in Bayern begründet.
Dabei gibt es lt. BR-Bericht vom 28.1.2022 bei dieser Zahl mehrere Probleme. Es wird nicht unterschieden zwischen Patienten, die wegen ihrer Corona-Infektion in die Klinik müssen, und Menschen, die aus einem anderen Grund im Krankenhaus aufgenommen wurden und bei denen dann zusätzlich eine Infektion festgestellt wurde.
Da weder das LGL noch Bayerns Gesundheitsministerium die Daten mit genaueren Gründen für den Krankenhausaufenthalt zur Verfügung stellen können, hat der BR stichprobenartig bei mehreren Krankenhäusern in größeren bayerischen Städten nachgefragt. Alle berichten mit Blick auf ihre Normalstationen: Die Mehrzahl der positiv getesteten Patienten ist wegen anderer Erkrankungen stationär in Behandlung - Corona ist eine Nebendiagnose.
Damit zeichnet die vom LGL gemeldete Zahl der hospitalisierten Corona-Fälle ein ungenaues Bild - weil sie nicht zwangsläufig abbildet, wie viele Patienten durch die Pandemie zusätzlich zum gewöhnlichen Patientenaufkommen behandelt werden müssen. Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante dürfte sich diese Problematik noch verstärken.
Die Uniklinik Würzburg liefert auf BR-Anfrage Daten zu allen Corona-positiven Patienten, nicht nur auf der Allgemein- sondern auch auf der Intensivstation. Demnach wurden in der Klinik zuletzt (Stand: 27.1.) insgesamt 31 Covid-Patienten stationär behandelt - davon 10 beatmet und folglich auf der Intensivstation. Für die verbleibenden 21 Covid-Patienten auf Normalstation galt: 19 davon, also fast alle, wurden "mit anderem führenden Leiden und begleitender SARS-CoV-2-Positivität behandelt"