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Unnachahmlich: Fastnachtstour mit dem 82jährigen VCC-Urgestein Rudi Hepf

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das Veitshöchheimer Faschings-Urgestein Rudi Hepf zog am Samstag nach einer längeren Corona-Pause bei der von der örtlichen Tourist-Information angebotenen  Fastnachtstour von den Mainfrankensälen in den Hofgarten, zum Fastnachtshaus und in das Jüdische Kulturmeusum wieder voller Enthusiasmus interesserierte Faschingsfreunde in seinen Bann.

 

Der 82jährige, der 1966 den Veitshöchheimer Faschingsclub mitgründete und 44 Jahre aktiv als Büttenredner in den Prunksitzungen auftrat und schon 1981 mit dem Till von Franken ausgezeichnet wurde, verfügt über ein unerschöpfliches Insiderwissen und hatte somit in seinem förmlich übersprudelnden Rededrang zahlreiche Anekdoten und "Geschichtle" aus dem Ort auf Lager. So zeigte er auf dem Foto am Treppenabgang auf sein eigenes  1,80 Meter breites  Schlafzimmer, wo die Ehebetten hintereinander aufgestellt werden mussten, als er 1959 von Würzburg in das Haus seiner Schwiegerleut einzog.

Erste Station waren die Mainfrankensäle, wo nach der Erweiterung seit 2015 im Foyer  die Sendung „Fastnacht in Franken“ dargestellt ist, mit dem Ziel, auch denen, die nicht regelmäßig an der Kultsendung des Bayerischen Rundfunks vor Ort sein können, Gelegenheit zu geben, diese Luft zu schnuppern.

Ausführlich schilderte Hepf, wie die im ersten Jahr 1987 aus dem oberfränkischen Lichtenfels gesendete "Fastnacht in Franken" ein Jahr später dank dem VCC  und Bürgermeister Rainer Kinzkofer nach Veitshöchheim kam und seitdem hier alljährlich bis auf den Ausfall 1991 wegen dem zweiten Golfkrieg in den Mainfrankensälen über die Bühne ging.  Er selbst habe bisher immer das Vergnügen gehabt, als Senator des VCC eine der 650 von über 10.000 Leuten begehrten Eintrittskarten für die Fernsehsitzung zu bekommen, wo er dann jedes Mal auf der Galerie

Der Karnvevalist vom Scheitel bis zur Sohle erzählte als Insider, was so alles bei der Aftershowparty im Haus der Begegnung und danach am frühen Morgen im Café Müller abgeht. Er informierte über Einschaltquoten, Politikprominenz, Sitzungspräsidenten und das Wirken des Veitshöchheimer Fränkischen Fastnachtspräsidenten Bernhard Schlereth.

Neben dem Panoramabild von der Generalprobe einer BR-Fernsehsitzung ist im Foyer auch das Panorambild vom Heckentheater des Hofgartens ein Hingucker der Ausstellung. Dies kommt nicht von ungefähr, denn der Hofgarten liefert unter dem Titel "Das Theater im Hofgarten Veitshöchheim – Theaterkulisse in Barock- und Rokoko" zeitszenische und optische Anknüpfungspunkte für die Kulisse von „Fastnacht in Franken“. So treffen sich im Interesse der Besucher Veitshöchheims zwei kulturelle Besonderheiten, über die die Dauerausstellung zusätzliche Informationen liefert.

Darsteller wie Waltraud und Mariechen sind in der Ausstellung als farbig gefasste Pappmaché-Figuren zu sehen, mit denen sich Besucher gerne ablichten lassen.

Dargestellt als Faschingsfigur ist in der Ausstellung auch eine Nachbildung der Veitshöchheimer Schlappsau. Wer als Narr etwas auf sich hält in Veitshöchheim, so Hepf, gehe wie er es jahrzehntelang selbst praktizierte, am Faschingsdienstag aus Tradition als Schlappsau. Im Bild schaut Hepf nach, ob die ausgestellte Schlappsau-Figur auch einen Liebestöter anhat.

Die Schlappsäu zieren neuerdings als Veitshöchheimer Kultfiguren nun auch das Fastnachtshaus in der Bahnhofstraße, hier im Bild bei der Faschingsbeerdigung am Faschingsdienstag um Mitternacht. Ausführlich bekamen die Gäste die Tradition des  Schlappsäu am Faschingsdienstag zu Gehör, wo sie von Haus zu Haus ziehen und jedes Mal verkostet werden.  Wie Hepf sagte, haben die Schlappsäue ihren Ursprung zu Zeiten des Fürstbischofs von Seinsheim, als dieser einmal im Jahr Veitshöchheimer Bürger zu einem Fest in den Hofgarten einlud und diese sich dann entsprechend verkleideten, um nicht erkannt zu werden.

Ausstellungsbesucher können auf dem Fotopodest der Promis  hinter einer Kostüm-Figur ablichten lassen.

Fotos Dieter Gürz

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