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Sportverein Veitshöchheim plant Kunstrasenplatz und neue Verkaufshütte - Mitgliedervotum fehlt noch coronabedingt - Gemeinderat stellte 25prozentigen Zuschuss (130.000 Euro) zu den Gesamtkosten von 520.000 Euro in Aussicht

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Voller Energie und Tatkraft hat die bis auf den Liegenschaftsvorsitzenden Peter Lampatzer im April 2019 neuformierte junge Vorstandschaft des 587 Mitglieder zählenden Sportvereins Veitshöchheim 1928 e.V. (SVV) mit dem 1. Vorsitzenden Andreas Brand und dem Sportvorstand Daniel Röhm an der Spitze, in den vergangenen beiden Jahren sich intensiv Gedanken um die Erneuerung und Weiterentwicklung seines Sportgeländes gemacht. Neben zahlreichen kleineren Maßnahmen, die zum Teil bereits umgesetzt oder zumindest angestoßen worden sind, möchte der Vorstand neben der kostenträchtigen Anlage eines Kunstrasenplatzes (467.000 Euro) noch den Bau einer Verkaufshütte (28.000 Euro) und die Drainage des Hauptplatzes (25.000 Euro) in Angriff nehmen. Hierzu bedarf es aber noch der Zustimmung der wegen Corona bislang noch nicht möglichen Mitgliederversammlung.

Der SVV steht so bei Gesamtkosten von  520.000 Euro vor  enormen finanziellen Herausforderungen. Bereits gesichert hat sich der Vorstand die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Veitshöchheim, die dem SVV das Nutzungsrecht für das riesige Sportgelände mit Vertrag vom 30. Januar 1991 im Erbbaurecht eingeräumt hat.

So bewilligte der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag einstimmig die Gewährung eines 25prozentigen Zuschuss in Höhe von 130.000 Euro und eines zinslosen Darlehens in Höhe von 100.000 Euro auf zehn Jahre mit einer Zinsanpassung ab dem elften Laufzeitjahr. Vom BLSV erwartet der SVV einen Zuschuss von 116.000 Euro und an Eigenleistungen sind 130.000 Euro eingeplant.

Kunstrasenplatz

Mit 20 Mannschaften im Jugend-, Herren- und Damenbereich, ist der SVV einer der am stärksten besetzten Fußballvereine im Landkreis Würzburg. Die beiden Großspielfelder sowie das Kleinfeld zur Günterslebener Straße hin wurden unter Normalbedingungen vor der Corona-Pandemie mit 200 Heimspielen pro Kalenderjahr und 36 Trainingseinheiten pro Woche intensiv genutzt. Vor allem der Trainingsplatz (im Bild) wurde sehr stark beansprucht. Die Belastung wird noch dadurch verstärkt, dass im Winter immer weniger Hallenzeiten zur Verfügung stehen. So entfällt die Nutzung der Bundeswehrhallen komplett.

Ein Kunstrasenplatz steht deshalb schon lange auf der Wunschliste beim SVV, um auch in den Monaten November bis März optimale Trainingsbedingungen zu haben. Er soll deshalb noch heuer auf dem bisherigen Trainingsplatz mit Kosten von 467.000 Euro vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliederversammlung in Angriff genommen werden.

Ein Kunstrasen der neuesten Generation, so die Vorstandschaft, lasse sich im Vergleich zu einem herkömmlichen Rasenplatz deutlich einfacher unterhalten. So entfalle neben dem Striegeln, Düngen, Mähen und Abstreuen des Platzes auch die Bewässerung, was zu einer Ressourceneinsparung in unserer ohnehin mit zunehmender Trockenheit zu kämpfenden Gegend führe.

Darüber hinaus würde das Hauptspielfeld in den Wintermonaten geschont werden und bräuchte im folgenden Jahr weniger Pflege. Erster Vorsitzender Andreas Brand: "Aus den genannten Gründen haben wir uns in der Vorstandschaft seit zwei Jahren umfassend mit der Thematik beschäftigt und uns vor der Projektvorstellung in der Mitgliederversammlung bereits mit der Finanzierung befasst."

Den Kosten für die jährlich von einer Fachfirma durchzuführende Pflege  würde die Kostenersparnis für Mietung anderer Kunstrasenplätze oder Trainingshallen, das Einsparen von Dünger, Streukreide und Sprit gegenüber. Zudem sei keine Tiefenlockerung mehr nötig. Der Platz könne für Trainingseinheiten oder Spiele vermietet werden.

So waren auch in der Gemeinderatssitzung die Ratsmitglieder mit Bürgermeister Jürgen Götz der Auffassung, dass ein Kunstrasenplatz eine immense Verbesserung für den SVV sei, ganzjährig im Freien trainieren zu können. Auf Wunsch von Bernhard von der Goltz (Grüne) wurde bei der Bewilligung der Fördermittel festgelegt, bei der Einstreuung des Kunstrasens kein Granulat, das mit für Mikroplastik im Meer verantwortlich sei, sondern wie von Sportvorstand Daniel Röhm zugesichert,  Kork zu verwenden.

Über den Bau des Kunstrasenspielfelds soll laut Daniel Röhm in der nächsten Generalversammlung abgestimmt werden.

 Neubau einer Verkaufshütte

Gegenwärtig gibt es auf dem Sportgelände zwei Verkaufsflächen, in denen bei Heimspielen oder bei sonstigen Veranstaltungen Speisen und Getränke angeboten werden können. Im Kopfbereich des Hauptplatzes in Richtung der Tennisplätze der Turngemeinde befinden sich eine hölzerne Verkaufshütte und ein integriertes Küchen- und Sanitärgebäude, welche beide deutlich in die Jahre gekommen sind und einer Sanierung bedürfen. Zudem wird insbesondere bei Jugendspielen der Verkaufsraum am Sportheim benutzt, der jedoch gerade bei direkt aufeinander folgenden Spielen zu klein dimensioniert ist.

Diesem Mangel möchte der Vorstand des SVV durch den Neubau einer gemauerten Verkaufshütte mit Küche und Sanitäranlagen Abhilfe verschaffen. Um als zentraler Verpflegungsstandort dienen zu können, soll das Gebäude an der Schnittstelle zwischen den beiden Großspielfeldern und dem bisher als Abstellfläche genutzten Garagenvorplatz errichtet werden. Die dafür benötigte Fläche wurde im Zuge der Hangabtragung und Gehölzentfernung zwischen den Großfeldern von der Baufirma bereits planiert.  Hier sind bereits Anschlüsse vorhanden, die mit geringem Aufwand genutzt werden können. Das geplante eingeschossige Gebäude hat eine Fläche von 48 m². Umfassend sollen etwa 72 m² gepflastert werden. Die Kosten belaufen sich auf 28.000 €

Der Neubau an dieser Stelle kann bei sämtlichen Heimspielen genutzt werden. Auf der Schotterfläche lassen sich bei Spielen auf dem mittleren Spielfeld oder sonstigen Veranstaltungen wie beispielsweise Saisonabschlussfeiern Tische und Bänke aufbauen.  In Richtung Hauptspielfeld soll eine kleine Terrasse angelegt werden, von der aus man eine optimale Sicht auf den Platz hat. Ein Nebeneffekt ist, dass die Zuschauer bei Heimspielen des SVV aus dem weitläufigen Hintertorbereich näher ans Spielfeld rücken.

Drainage des Hauptplatzes

Rund 6.000 Euro sollten ursprünglich für die Drainage des Hauptplatzes aufgewandt werden. Durch immer wieder auftretende Wasserlöcher und einsinkende Bereiche des Hauptplatzes ist der SVV gezwungen, die Drainage zu erneuern. Aufgrund dieses Defekts war es bereits seit Anfang Oktober 2019  nicht mehr möglich, Trainingseinheiten und Spiele stattfinden zu lassen. Die damalige Kostenschätzung betraf jedoch nur einen Teil der Drainage. Eine  Rücksprache mit Fachfirmen ergab nun, dass der tatsächliche Schaden höher als angenommen ist. So muss nun die komplette Drainage mit geschätzten Kosten von 25.000 Euro erneuert werden.

 

Weitere bereits initiierte Maßnahmen

Um das Sportgelände für den umfangreichen Spiel- und Trainingsbetrieb des Sportvereins in Schuss zu halten, sind fortlaufend kleinere Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen durchzuführen.

So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr die Böschung zwischen den beiden Großfeldern abgetragen und stattdessen eine geschotterte zentrale Torabstellfläche angelegt. 

Im Sportheim erfuhr der Vereinssaal eine Renovierung und der bisherige Jugendraum wurde zu einer weiteren Umkleidekabine umgebaut.

Im diesem Frühjahr werden die Flutlichter auf dem Trainingsplatz umgerüstet und durch energiesparendere LEDs ersetzt. Dank einer Förderquote von 75% amortisieren sich die Kosten über einen kurzen Zeitraum.

Aktuell werden die beiden in die Jahre gekommenen Holzbalkone am Sportheim durch Stahlkonstruktionen ersetzt, die eine längere Nutzungsdauer versprechen.

Hierfür bewilligte die Gemeinde bereits vor gut einem Jahr einen Zuschuss von 22.500 Euro.

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G
Mit Erstaunen stelle ich fest, dass der Verein, der in Veitshöchheim mit ehrenamtlichen Trainern nachweislich einen großen Anteil an der Kinder- und Jugendarbeit leistet mit 221 € Zuschuss je Mitglied nur die Hälfte von dem erhält, was z. B. der Tennisverein mit rd. 520 € je Veitshöchheimer Mitglied oder die Turntalentschule (5.000 € jährlich für u. a. 7 Veitshöchheimer Kinder) erhält. Sie haben darüber in früheren Artikeln berichtet.
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