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Gelbe Schleife an den Ortseingängen symbolisiert in Veitshöchheim die Verbundenheit mit der Bundeswehr

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 

Eine gelbe Schleife symbolisiert nun in Veitshöchheim, an fünf Stellen im Ort unterhalb der Tafeln mit den Partnergemeinden und der Zugehörigkeit zum Tourismusverein ZWEIUFERLAND,  wie hier in Veitshöchheim an der Nordabfahrt der B 27 an der Einmündung der Friedhofstraße angebracht, die Solidarität der hiesigen Zivilbevölkerung zu den Streitkräften des eigenen Landes. Der Standortälteste und stellvertretende Divisionskommandeur Brigadegeneral Michael Podzus sprach von einer tollen Geste und bedankte sich bei Bürgermeister Jürgen Götz sehr herzlich, nun auch durch dieses äußere Zeichen das hervorragende Verhältnis zwischen Gemeinde und ihren hier stationierten Soldaten zum Ausdruck zu bringen.

Beide bedauerten, dass Veitshöchheim nach vier Jahren nicht wieder am 13. Juni 2020 Schauplatz eines "Tages der Bundeswehr" wie bundesweit 14 andere Standorte wurde, mit dem die Bundeswehrführung die zivil-militärischen Beziehungen stärken, Auftrag, Strukturen und Ausrüstung erläutern wollten und dass die Besucher die Staatsbürger in Uniform kennenlernen und mit ihnen in Dialog treten.  Leider musste dieser Tag aber wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

Dem Pressetermin, u.a. auch mit TV Mainfranken, wohnten neben Bürgermeister und Standortältesten vom Traditionsverband 12. Panzerdivision dessen Präsident Oberstleutnant a.D. Wolfgang Hagedorn (2.v.r.) und  Hauptmann a.D. Gerhard Rolfs (re.) sowie Veitshöchheims Bauhofleiter Rudolf Köhler (li.) bei.

Der am 6. Mai 1992 gegründete, in der Balthasar-Neumann-Kaserne ansässige Traditionsverband 12. Panzerdivision mit derzeit 250 Mitgliedern pflegt neben der Kameradschaft auch die gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Bundeswehr und anderen gesellschaftlichen Gruppierungen. Mitglied kann jeder aktive oder ehemalige Soldat, Zivilbedienstete, sowie deren Hinterbliebene aus den Truppenteilen der 12. Panzerdivision ebenso auch Angehörige aller ehemaligen und aktiven Bundeswehrdienststellen werden.

Die Verbundenheit der Kaserne mit den Veitshöchheimer Bürgern kam bereits im letzten Jahr besonders zum Ausdruck, als Anfang Oktober 2019 die 10. Panzerdivision, die in Veitshöchheim ihren Hauptsitz hat und an 27 weiteren Standorten in Deutschland und Frankreich mit insgesamt 20.000 Soldaten stationiert ist, bei einem Festakt in den Mainfrankensälen ihr 60jähriges Bestehen feierte. Mit dem anschließenden Großen Zapfenstreich im Veitshöchheimer Rokokogarten wurde die tiefe Verbundenheit der Soldaten, sowie deren Familien und Angehörigen auch mit den Bürgern der Gemeinde Veitshöchheim in besonderer Weise unterstrichen. Sie sei gekennzeichnet, durch eine gegenseitige Wertschätzung und gelebte Partnerschaft, hob damals  Divisionskommandeur Generalmajor Harald Gante hervor.

Mit der Neuaufstellung der 10. Panzerdivision hier in Veitshöchheim in den Jahren 2014/15 wurde die Tradition von Großverbänden in der Garnisonsgemeinde weiter fortgeführt werde, welche mit dem Einzug der 12. Panzerdivision in die Balthasar- Neumann- Kaserne im Jahre 1965 begann. 

Bürgermeister Jürgen Götz betont, dass Veitshöchheim mit seiner Bevölkerung  seit nunmehr 55 Jahren zu seinen Soldatinnen und Soldaten steht und seit Gründung der Garnison eine aufgeschlossene Partnerschaft pflegt. Götz: "Unsere Mitbürger in Uniform sind von Anfang an ein fester, erfreulicher Bestandteil in unserem Gemeindeleben. Wir sind immer bestrebt, dass sie sich bei uns mit ihren Familien wohlfühlen."  Sehr häufig sei Veitshöchheim dabei für Zeit- und Berufssoldaten, auch für einige Kommandeure, zur zweiten Heimat geworden.

Erfreulicherweise würden sich von Beginn an viele Mitbürger in Uniform und zivile Mitarbeiter, in  den örtlichen Vereinen und Organisationen auf vielfältige Art einbringen.

Alle bisherigen Verbände haben in den über fünf Jahrzehnten des partnerschaftlichen Miteinanders durch zahlreiche eigene Veranstaltungen wie Konzerte, Tage der offenen Türe, Bürgerschießen, Standortbiwake, Wohltätigkeitsveranstaltungen, öffentliche Gelöbnisse u.v.a.m.  das Gemeindeleben bereichert.

Die Bedeutung der Gelben Schleife - Pressemitteilung auf https://www.gelbe-schleife.de

Die Gelbe Schleife ist das Original des Symbols für den Ausdruck der menschlichen Solidarität mit den Angehörigen unserer Streitkräfte.

Mit einem Richterspruch des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2008 wurde klargestellt, dass Deutschland die Wehrpflicht auch ohne Wehrgerechtigkeit erhalten darf. Die Wehrpflicht hat eine rechtliche Sonderstellung. Deshalb ist ihre Beibehaltung immer möglich.

Regierung und Parlament haben im Jahr 2001 ausschließlich aus politischen Gründen auf die Pflicht zur Ableistung des Wehrdienstes durch die jungen Bürger unseres Landes verzichtet. Damit wurden drei Entscheidungen getroffen:

  1. Die Wehrpflicht wird ausgesetzt. Der „Mantel aus Wehrpflichtigen“, der den bisherigen „Kern aus Berufs- und Zeitsoldaten“ gestärkt hat, wurde abgenommen. Der personelle Umfang der Bundeswehr wurde reduziert. Die Rekrutierung des „Kerns“ hatte ab diesem Zeitpunkt in Konkurrenz mit allen anderen Arbeitgebern im Land zu erfolgen. Ausnahmeregelungen für das Militär in Bezug auf Dienstzeit, dienstliche Kameradschaftspflege usw. entfallen.

  2. Eine Pflicht zur Teilnahme an Wehrübungen wird ausgesetzt. Die Anzahl nichtaktiver Truppenteile wird auf ein Minimum reduziert. Der trotzdem geleistete Reservistendienst ist freiwillig. Die Betreuung der Reservistinnen, Reservisten und Ehemaligen sowie die Stärkung der Mittlerfunktion zwischen Bundeswehr und Gesellschaft wird in großen Teilen auf den Reservistenverband e.V. übertragen und finanziell unterstützt. Sie wurde dadurch beliebig.

  3. Der persönliche Bezug zum militärischen Dienst bis in die Familien hinein wird auf die Angehörigen des Kerns und die immer geringer werdende Anzahl von Reservedienst Leistende reduziert. Er wird politisch aufgeweicht und weicht einem Anspruchsdenken auf eine teuer bezahlte Sicherheit durch eine eher gesichtslos gewordene „Berufsarmee“.

Der Gesetzgeber hat bei der Aussetzung darauf hingewiesen, dass es immer wieder erforderlich ist, diese Entscheidungen zu überprüfen und ggf. zu verändern. In Zeiten einer umfassenden, hybriden Bedrohung, deren Aktionen uns in Sekundenschnelle als Katastrophen erreichen können, sollte dies baldmöglichst erfolgen. Dass Weißbuch 2016 gibt dazu eine Vielzahl von Hinweisen.

Durch das Tragen des Symbols des Originals der Gelben Schleife sollten wir nun drei Dinge klar ausdrücken:

  1. Wir zeigen aus der Gesellschaft heraus unsere menschliche Solidarität mit unseren Soldatinnen und Soldaten auf, die den Willen des Grundgesetzes gemäß ihrem Eid mit Mut und Tapferkeit in die Tat umsetzen. Sie sollen wissen, dass wir ihnen moralisch den Rücken stärken. Wir wollen ihr markantes Gesicht erhalten.

  2. Wir wollen den fehlenden „Mantel“ so weit als möglich dadurch ersetzen, dass wir gerade in Zeiten einer globalen Bedrohung alles tun, um den positiven Geist in der Truppe und in den Reservistenkameradschaften durch unsere parteiübergreifende Solidarität zu stärken. Nur gemeinsam können wir sicher sein.

  3. Wir werden die Diskussion über die Wehrform in unserem Land kritisch, ehrlich und helfend führen. Dabei gehen wir von dem Grundsatz von Gerhard von Scharnhorst aus: „Alle Bürger (Anm. Team Gelb.: und Bürgerinnen) eines Staates sind die geborenen Verteidiger desselben.“ Mit und ohne Uniform.

Das Team Gelb  

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