Aktuelle Neuigkeit vom Mainsteg Veitshöchheim/Margetshöchheim: Wasserstraßenneubauamt veröffentlichte heute die Ausschreibung - Angestrebter Baubeginn im 3. Quartal 2020
Auf der nachstehenden Vergabeplattform des Bundes hat heute das Wasserstraßenneubamt Aschaffenburg die National Öffentliche Ausschreibung für den Ersatzneubau einer Hängebrücke bei Main-km 244,4 zwischen Veitshöchheim und Margetshöchheim mit anschließendem Rückbau des vorhandenen Ludwig-Volk-Steges bei Main-km 243,790 sowie die Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bekannt gegeben.
Ablauf der Angebotsfrist 27.05.2020 - 10:00 Uhr - Ablauf der Bindefrist 15.07.2020
Neubau der Hängebrücke: Beginn der Arbeiten im dritten Quartal 2020; Verkehrsfreigabe im ersten Quartal 2022 (ca.19 Monate Bauzeit);
Der Abbruch des bestehenden Ludwig-Volk-Steges erfolgt nach Fertigstellung des neuen Fußgängersteges (Bauzeit 6 Monate).
Baubeschreibung
Die Gesamtlänge der Brücke beträgt incl. Widerlager und Rampen ca. 311 m.
Die Brücke gliedert sich in die drei Abschnitte Rampe und Widerlager Margetshöchheim (ca. 96 m), Hängebrücke (ca. 122 m) sowie Rampe und Widerlager Veitshöchheim (ca. 93 m).
Die Seilbrücke als rückverankerte Hängebrücke hat eine Gesamtlänge von ca. 122 m. Die Masten sind rückwärts geneigt, seitlich neben den Überbau gestellt, rückwärtig mit je zwei Seilen abgespannt und in den Fundamenten verankert. Im Abstand von 3 m sind beidseitig der Überbauplatte Hängerseile angeordnet, die an seitliche Konsolen angeschlossen sind.
Die Überbauplatte mit einer Breite von 3,20 m wird im Bereich der Seilbrücke aus Stahlbeton-Fertigteilen mit einer konstanten Bauhöhe von 22 cm hergestellt. Die Gradiente berücksichtigt das erforderliche Lichtraumprofil am Main, es werden keine Pfeiler innerhalb des Gefährdungsraums angeordnet. Ein Teil des Überbaus ist entsprechend den Regelwerken gegen Schiffsstoß bemessen.
Die Rampen auf Margetshöchheimer Seite (Länge ca. 80 m) und auf Veitshöchheimer Seite (Länge ca. 72 m) sind als konventionelle Durchlaufträger konzipiert. Die Stützweiten betragen auf der Margetshöchheimer Seite ca. 5,5 bis 14 m und auf Veitshöchheimer Seite ca. 12 m. Der Überbau als schlanke Betonplatte hat eine Bauhöhe von 30 cm und ist auf Stützenpaaren gelagert. Auf Margetshöchheimer Seite wird die Rampe mit einem Zwischenpodest errichtet. Die Rampenneigung beträgt vom Rampenantritt bis Podest 7,56 % bzw. 6,00 % ab dem Zwischenpodest. Auf Veitshöchheimer Seite beträgt die Neigung konstant 6,56 %.
Wesentliche Bauleistungen Hängebrücke
Boden/Fels ausheben | 2.025 m³ |
Stahlspundwand herstellen | 2.375 m² |
Boden einbauen | 1.810 m³ |
250 Verpresspfähle herstellen | 2.900 m |
Pfahl in Festgestein herstellen | 1.410 m |
Stahlbeton herstellen | 533 m³ |
19 Betonfertigteile herstellen und einbauen | 71,3 m³ |
Betonstahl B St 500 S einbauen | 123 t |
Stabspannglieder einbauen | 32 St |
Stahlkonstruktion einbauen | 120 t |
Korrosionsschutz aufbringen | 326 m² |
Edelstahlelemente einbauen | 12 t |
Trag-, Hängerseile und Abspannseile einbauen | |
Beschichtung OS-F herstellen | 1.010 m² |
Pflanzarbeiten und Entwicklungspflege | 290 Gehölze |
Ersatzparkflächen errichten | 1.000 m² |
Bauablaufkonzept für Hängebrücke
Gründungsarbeiten (Baugruben, wasserdichte Spundkästen, Fundamente, Vermeidungs- und Minimierungsarbeiten für den Lärmschutz) ca. 4 Monate:
- - Zunächst erfolgt die Herstellung der Baugruben.
- - Ufernahe Baugruben (Rampenstützen 80 – 160, Widerlager Veitshöchheim sowie Treppe Veitshöchheim) und tiefe Baugruben (Mastfundamente und Abspannfundamente) werden als wasserdichte Spundwandkästen ausgeführt.
- - Die Baugruben für Widerlager Margetshöchheim und Rampenstützen 20 – 70 werden als offene geböschte Baugruben ausgeführt.
- - Die Herstellung der Gründung (geneigte Mikro-Verpresspfähle mit Bohr-Durchmesser ca. 20 cm) erfolgt mit kleinem Gerät. Nach Herstellung der Pfahlkopfplatten und Sockel werden die Baugruben wieder verfüllt.
Unterbauarbeiten (Stellung der Pylone, Abspannungen, Rampenstützen, etc.) ca. 4 Monate:
- Die Rampenstützen werden als fußeingespannte Stahlstützen hergestellt. Kopfplatten sind als Einbauteile im Ortbeton verankert, die Stützen werden mit Schubdornen als horizontale Sicherung eingebaut.
- Die Rampen werden konventionell auf einem Traggerüst mit glatter Sichtbetonschalung hergestellt.
Überbauarbeiten ca. 7 Monate:
- Die Montage der Strombrücke gliedert sich in drei wesentliche Abschnitte:
- - Aufstellen und Sichern der geneigten Maste inkl. Abspannseile
- - Einbau der Tragseile und Hänger
- - Einbau der vorgefertigten Betonsegmente
- Die in der Werkstatt vorgefertigten Maste aus Stahlrohren werden auf die Baustelle geliefert, zusammen mit den rückwärtigen Abspannseilen eingebaut und mit Hilfsabspannungen gesichert.
- Die Tragseile werden an einem zuvor eingebauten Hilfsseil girlandenförmig aufgehängt und eingezogen. Dabei werden die Klemmen und die angeschlossenen Hängerseile bereits auf die Tragseile montiert und für die Aufnahme der Überbausegmente vorbereitet.
- Die Überbausegmente werden mit Seitblechen und Querträgern im Fertigteilwerk vorgefertigt und auf die Baustelle geliefert. Die Montage der Überbausegmente erfolgt mit Turmdrehkränen von beiden Uferseiten aus. Die Elemente in Brückenmitte können ggf. vom Wasser aus eingebaut werden,
- Nach dem Einhängen aller Segmente werden die Fertigteile justiert und verschraubt sowie in Höhe und Lage eingestellt.
- Das Vergießen der Fertigteilfugen zu einer durchgehenden monolithischen Überbauplatte erfolgt nach der Vermessung und dem Soll-Ist-Vergleich der Überbaugeometrie.
- Abschließend wird das Geländer montiert und der Dünnschichtbelag auf die Laufplatte aufgebracht.
- Der Korrosionsschutz beschichteter Stahlbauteile (Masten, Rampenstützen, Bügelböcke etc.) wird mit Grundierung und den Deckschichten im Werk aufgebracht. So kann eine weitest gehende Unabhängigkeit von der Witterung erreicht werden.