Katholischer Frauenbund Veitshöchheim feierte am Weltfrauentag 50jähriges Bestehen - Kollekte erbrachte 512 Euro für Station TANZBÄR
Mit einem festlich gestalteten Gottesdienst in der Kuratiekirche, zelebriert von Pfarrer Robert Borawski und seiner Gemeindereferentin Roswitha Hofmann blickte der Katholische Frauenbund Veitshöchheim auf sein 50-jähriges Gründungsjubiläum zurück. Im Bild versammelten sich nach dem Gottesdienst um den Altar das Vorstandsteam mit anwesenden geehrten Mitgliedern und Ehrengästen zum Erinnerungsfoto v.l.n.r Ansprechpartnerin im Vorstandsteam Erika Blankart, Beirätin Irmgard Friedrich-Mehling, Pfarrer Robert Borawski, Maria Grötsch (Gründungsmitglied), Kassenwartin Gisela Cronimus-Hohmann (40 Jahre), Mitglied Barbara Leberfinger, KDFB-Diözesanvorsitzende Edeltraud Hann, Brigitte Schnackig (30Jahre), Mitglied Barbara Schleifenbaum, Martina Härtlein (Gründungsmitglied), Bürgermeister Jürgen Götz, Mitglied Elsbeth Hirn, geistliche Beirätin des Frauenbundes Roswitha Hofmann, Helmtrud Hornung und weitere Ansprechpartnerin im Vorstandsteam Andrea Huber.
Von den Gründungsmitgliedern wurden mit der KDFB-Ehrennadel in Gold mit Stein Ursula Feiler, Maria Grötsch, Martina Härtlein, Kunigunde Bittner, Gertrud Wohlfahrt, Christina Strigl und Philomena Krautschneider ausgezeichnet.
Gisela Cronimus-Hohmann, Helga Wenger, Irmgard Zellhahn und Elke Götz erhielten die Ehrennadel in Gold für 40jährige Mitgliedschaft und für 30 Jahre Zugehörigkeit geehrt wurden Rosemarie Hahner und Brigitte Schnackig.
Dem Frauenbund die Ehre gaben mit ihren Fahnenabordnungen v.l.n.r. der Eigenheimerbund, die Kolpingsfamilie, die Sportschützen, der Männergesangverein und die Wasserwacht.
Neben Frauenbundmitglied Gaby Konrad an der Orgel gestaltet musikalisch stimmungsvoll der ökumenische Singkreis „Mit Herz und Stimme“ unter der Leitung von Andrea Huber den Jubiläumsgottesdienst, so zu Beginn mit dem Lied "Komm Du Sonne der Welt, komm Du Sonne des Lebens".
Als Ehrengast verwies die KDFB-Diözesanvorsitzende Edeltraud Hann in ihrem Grußwort darauf, das just an diesem Tag am Weltfrauentag in allen fünf Kontinenten Frauen auf die Straße gehen, um weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen, die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung zu feiern und die Aufmerksamkeit für bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten zu schaffen und dazu zu ermuntern, sich selbst für eine Gleichstellung von Mann und Frau einzusetzen, gerade auch in der Kirche.
Die Aktion Maria 2.0, von katholischen Frauen aus dem Münsterland angestoßen, an der sich auch der Zweigverein vor Ort beteiligte, habe sich zu einer Graswurzelbewegung entwickelt. Der KDFB setze sich hier unter dem Motto "Maria schweige nicht" für eine gerechtere Kirche ein. Hann: "Für viele Gläubige ist gerade durch die Missbrauchsfälle und die Finanzskandale deutlich geworden, dass die kirchlichen Machtstrukturen von Grund auf verändert werden müssen."
Auf Augenhöhe sollten ALLE in der Kirche ihren Berufungen folgen können. So sage auch Pater Anselm Grün, dass es gut sei, dass die Frauen in der katholischen Kirche auf sich aufmerksam machen, dass sie aufstehen und ein Signal setzen, das die Kirche nicht mehr überhören kann. "Wir sind der Meinung", so Hann, "dass es ein WEITER SO in unserer Kirche nicht geben kann. Jetzt ist die Zeit zu handeln".
Die KDFB-Diözesanvorsitzende dankte allen im örtlichen Zweigverein für ihre Treue und wünschte ihnen nach dem Motto "Nur wer bewegt ist, kann andere Bewegen" viel Kraft und Mut, um die zukünftigen Herausforderungen zu bestehen.
Zum 50-jährigen Jubiläum des Veitshöchheimer Frauenbundes hatte sich zuvor auch Vorstandsmitglied Andrea Huber in ihrer Begrüßungsrede Toleranz, Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Religion gewünscht. Dies sei ein wesentlicher Bestandteil wofür der Frauenbund stehe.
Es war auch schon damals eine Zeit des Aufbruchs nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, als am 09. März 1970 einhergehend zur Emanzipation der Frauen in Kirche und Gesellschaft 22 Frauen in Veitshöchheim den Frauenbund Sankt Vitus als Zweigverein des damals schon 60 Jahre bestehenden Frauenbunds Deutschlands gründeten. Als 1970 die einzige weibliche Abgeordnete im Bundestag mit einem Hosenanzug auftrat, sollte sie aufgrund der Kleiderordnung (Frauen sollten Röcke tragen) des Saales verwiesen werden.
Zweck des Katholischen Frauenbunds Deutschlands ist Hubers Worten die Förderung von Gleichberechtigung von Frauen und Männer, Bildung, Religion, Umweltschutz und Verbraucherberatung. Ziel des KDFB sei so eine wertorientierte, christlich motivierte politische Interessensvertretung, um am Aufbau einer Gesellschaft und Kirche mitzuwirken, in denen Frauen und Männer partnerschaftlich zusammenleben und Verantwortung tragen für die Zukunft einer friedlichen, gerechten und für alle lebenswerten Welt.
Mit der Gründung des örtlichen Zweigvereins, so Huber, sei bis heute ein soziales Netzwerk entstanden, das mit regelmäßigen Treffen und gegenseitigen Besuchen gepflegt wird. Ein Besuchsdienst organisiert so nach wie vor die Besuche im Seniorenheim. Es besteht das Angebot alle 14 Tage den Spielenachmittag in der Sozialstation zu besuchen und ebenso sorgt sich ein Team des Frauenbundes um die Senioren beim geselligen Seniorennachmittag jeden zweiten Donnerstag im Monat.
Es wurden und werden immer noch Andachten in der St. Vitus Kirche, in der Martinskapelle und im Seniorenheim angeboten. Der Weltgebetstag zusammen mit der evang. Kirchengemeinde geht zwischenzeitlich auf Tournee in die Nachbargemeinden.
Viele Jahre bestand das Angebot des Adventskaffees im Haus der Begegnung. Bei runden Geburtstagen wird persönlich gratuliert und es finden interessante Angebote von Vorträgen in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe und der Sozialstation statt. Ein Faschingsnachmittag sorgt jedes Jahr für die fröhliche Stimmung der Bewohner im Seniorenheim. Eine kleine Gruppe von Frauen macht sich jährlich mit dem Gemeindebus auf den Weg zur Diözesanwallfahrt. Regelmäßige Angebote von gemeinsamen Busfahrten stärkten die Gemeinschaft. Eine Welt Verkauf bei Veranstaltungen und aktuell die Teilnahme an den Fair-Trade Veranstaltungen der Gemeinde unterstreicht die Verantwortung des Frauenbundes für Natur und Umwelt.
Erlöse aus Tombolas und Veranstaltungen werden an die Kirchengemeinde und soziale Einrichtungen als Spende weitergegeben werden. So wird laut Huber auch die Kollekte des Jubiläumsgottesdienstes in Höhe von 512 Euro zusammen mit dem Spendenerlös aus dem Verkauf der selbstgebackenen Lebkuchen anlässlich des Weihnachtsmarktes an die Station Tanzbär der Missio-Kinderklinik weitergeleitet.
Allen, die über diese 50 Jahre in irgendeiner Form sich mit ihrer treuen Mitgliedschaft und ihrem Engagement für den Frauenbund eingesetzt haben, sprach Huber ein herzliches Vergelt`s Gott aus.
Den bei Vereinsjubiläen obligatorischen Scheck der Gemeinde von fünf Euro pro Bestehensjahr überreichte Bürgermeister Jürgen Götz der Frauenbundsvorsitzenden Erika Bankhart.
Dass der "Frauenbund St. Vitus", der sich seit März 2007 Frauenbund Veitshöchheim nennt, die Interessen und Anliegen der Frauen formuliere und Miteinander und Füreinander seit über fünf Jahrzehnten äußerst engagiert praktiziere, verdient laut Bürgermeister Jürgen Götz unseren Respekt und Hochachtung.
Schon bald nach der Gründung sei so der örtliche Frauenbund, wie von der Vorsitzenden Andrea Huber zuvor geschildert, zu einer starken Gemeinschaft mit einem sehr regen Vereinsleben geworden. In den beiden Pfarrgemeinden St. Vitus und Kuratie seien es immer wieder die Mitglieder des Frauenbundes gewesen, die sich engagiert und Verantwortung übernommen haben.
Fürbitten trugen Erika Blankhart und Irmgard Friedrich-Mehling vor.
Frauenbunds-Vorstandsfrauen und Kinder kamen zum Vaterunser nach vorne.
Anstelle einer Predigt hatten zuvor der Pfarrer und die Gemeindereferentin im Dialog die Werte des Frauenbunds beleuchtet, dass es gelte, achtsam zu bleiben auf den Spuren Gottes im eigenen Leben und einen Blick in die Zukunft gewagt. Sinkende Mitgliederzahlen, immer weniger Ressourcen der jungen berufstätigen Frauen, dies könne man schon problematisch sehen. Aktuell unternehme man den Versuch, sich mit anderen Zweigvereinen zusammen zu tun oder sich mit anderen Gruppierungen wie der Nachbarschaftshilfe zu vernetzen.
Andererseits seien schon viele Ziele erreicht, die früher noch undenkbar waren.
Nach dem Gottesdienst hatte der Frauenbund zur Begegnung im Pfarrsaal eingeladen.
ERINNERUNGSFOTO 40 JAHRE KATHOLISCHER FRAUENBUND VEITSHÖCHHEIM im HdB mit allen Geehrten, unter den Sitzenden die sieben Gründungsmitglieder Maria Cades, Ursula Feiler, Maria Grötsch, Martina Härtlein, Hildegard Steppert, Maria Will und Berta Ziegler sowie stehend Frauenbundvorsitzende Lydia Götz (2.v.r.), Pfarrer Robert Borawski (3.v.r.), die stellvertretende Diözesanverbands-Vorsitzende Gudrun Schulte (4.v.r.), Prälat Rektor Walter Hohmann (8.v.r.) und Bürgermeister Rainer Kinzkofer (4.v.l.)