Bisher läuft es ganz gut auf dem Veitshöchheimer Abenteuerspielplatz - Mit 200 Kindern in der ersten Woche ausgebucht - In der zweiten Woche sind noch Plätze frei
"Bisher läuft es ganz gut," dieses Zwischenfazit zog am Mittwoch gegen Mittag Pascal Mader, der als von der Gemeinde angestellte Sozialpädagoge B.A. (Bachelor of Arts) für die Durchführung des 35. Veitshöchheimer Abenteuerspielplatzes (ASP)verantwortlich zeichnet. Bislang hatte er auch Glück mit dem Wetter, denn in den ersten drei Tagen, blieb der ASP während der Öffnung von Regen verschont.
Mader: "Wir sind mit 200 Kindern im Alter zwischen sechs und 13 Jahren voll ausgebucht. Für nächste Woche wurden nach derzeitigem Stand 160 Kinder angemeldet. Aber täglich kommen noch welche rein."
Sehr gut an kommt laut Mader auch das von Heike Baumann in ihrem Esswagen servierte Essen. Für die Hüttenübernachtung am letzten Tag in der nächsten Woche von Freitag auf Samstag haben sich bereits 100 Kinder angemeldet.
Inhaltlich ist heuer das Leben der Wikinger thematisch in den ASP eingebunden, wie bereits aus dem Schild am Eingang zu sehen ist. So wurde am Mittwoch eine Wikinger-Stadtgarde aufgestellt. Dazu werden diese noch Wikinger-Helme und Schwerter basteln.
Bereits am Mittwoch letzter Woche begannen die Aufbauarbeiten, wurden mehrere Groß-Zelte, Toilettenwagen, Bauwagen und die Umzäunung um das ASP-Gelände aufgestellt, vor dem Platz riesige Paletten Bauholz für die Hütten abgelagert, das Gelände mit Strom- und Wasseranschlüssen versehen und auch ein Lehmofen für das Pizzabacken geformt.
Sehr dankbar ist der Jugendpfleger für die tolle Unterstützung durch Bauhof, Team Orange, ASP-Förderverein, Elterninitiative und vielen Privatpersonen sowie zahlreichen Sachspendern. Der Bauhof liefere auch regelmäßig Paletten nach, so dass der Platz viel aufgeräumter gegenüber früher aussieht.
Das Ferien-Spektakel, das die gemeindliche Jugendpflege seit 1988 in Eigenregie anbietet, lässt sich die Gemeinde alljährlich um die 15.000 Euro kosten. Etwa ein Drittel des Aufwands kommt durch Spenden und Elternbeiträge wieder herein.
Betreut werden die Kinder unter der Leitung von Pascal Mader von einem geschulten Team aus 14 erfahrenen Honorarkräften als Gruppenbetreuer. Hinzu kommen noch Hilfskräfte als Springer und Bauwagenhelfer, so dass sind insgesamt 25 Kräfte für die Durchführung des Abenteuerspielplatzes im Einsatz sind.
Personelle Unterstützung beim Betrieb erfährt die ASP-Leitung auch wieder durch elf junge Leute aus fünf Ländern, die Teilnehmer eines Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes (Ijgd) sind, den die Gemeinde bereits zum 14. Mal ausrichtet. Aus Algerien und Albanien kommen die beiden Gruppenleitungen, die übrigen aus Russland, Spanien, Belgien und zwei aus Syrien sowie vier Teilnehmerinnen aus der Toskana, von denen drei bereits im letzten Jahr in Veitshöchheim auf Vermittlung von Veitshöchheims italienischer Partnerschaftsbeauftragten Ilse Feser dabei waren. Drei davon sind aus Greve in Chianti und eine kommt vom Gymnasium in Florenz.
Für zwei Wochen im Naturfreundehaus untergebracht, helfen die Ijgdler jeweils am Vormittag fünf Stunden lang im Bastelzelt, bei der Essensausgabe und sind als Springer unterwegs, wo es Arbeit gibt.
Am Mittwoch verzehrten die Kinder bereits mit Heißhunger die selbst zubereiteten Pizzas.
Diese wurden im vom Betreuerteam erstellten Lehmofen gebacken.
Zwei Pizzen holt Co-Leiter Julian Flittner gerade aus dem Ofen. Der 27iährige ist bereits seit seinem sechsten Lebensjahr jedes Jahr dabei, als Betreuer bereits zum 13. Mal.
Aus Holzpaletten als Fundament, Kanthölzern, Latten und Schwarten-Brettern baut jede der 14 Gruppen eine eigene Hütte. Es ist schon erstaunlich, wie in dem Gewusel alles diszipliniert und in geordneten Bahnen abläuft.
Die Hütten zieren Schilder, die die Kinder im Bastelzelt gemalt haben.
Über den Einfallsreichtum der Kinder staunt hier Camp-Leiter Pascal Mader.
Die Bilder offenbaren, dass auf dem ASP nicht nur fleißig gesägt und gehämmert wird. Zur Abwechslung von dem schweißtreibenden Hüttenbau können die Kinder sich bei vielen tollen Workshops kreativ beschäftigen.
Neben dem Malen von Schildern stand am Mittwoch-Vormittag noch das Basteln von Kettchen auf dem Programm, naturgemäß durch Mädchen.
Die Kinder konnten zwischendurch aber auch mal faulenzen oder sich bei Sportangeboten austoben.
Die Teilnehmer konnten weiter in „Berufe“ schlüpfen, wie Taxifahrer, Journalist oder Müllfahrer (wie der Junge mit dem Schubkarren auf dem Foto oben) nach dem Erwerb eines Schubkarrenführerscheins, bei denen sie Holznagelhausen-Taler verdienen können oder auch in der Poststelle (Foto links) durch das Verschicken von Grüßen und Botschaften.
Begonnen hat bereits auch Ragnarok-Turnier auf dem Bolzplatz. Es ist dies eine abgewandelte Form von Quidditch, eine fiktive Sportart aus dem Harry-Potter-Universum.
Das 35jährige Jubiläum des ASP wird am Freitag, 2. August 2019 groß auf dem ASP-Gelände gefeiert mit Grillen, Getränke, Glücksrad, Hüpfburg, Kuchen, Salate, Popcornmaschine.
Fotos (c) Dieter Gürz