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Gemeinde Veitshöchheim empfing am künftigen EU-Mittelpunkt nach dem Brexit 25 Gäste aus der französischen Partnerstadt Pont-l'Evêque

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

25 Gäste aus der französischen Partnerstadt Pont-l'Evêque mit Bürgermeister Yves Deshayes (mit Schärpe) und Partnerschaftsbeauftragter Philippe Carre (re.) an der Spitze, hieß heute Morgen am nach dem Brexit künftigen EU-Mittelpunkt im Ortsteil Gadheim Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz zusammen mit v.l. seiner Partnerschaftsbeauftragten Eva Trampe, deren Vorgängerin Christel Teroerde und Altbürgermeister Rainer Kinzkofer willkommen. Im Hintergrund wurden dazu neben der Gemeindefahne die Europafahne und die deutsche Fahne gehisst.

"Die vor 24 Jahren abgeschlossene Partnerschaft hat sich längst zu einer Freundschaft zwischen unseren Gemeinwesen entwickelt, in die viele Bürger einbezogen sind," betonte Bürgermeister Jürgen Götz in seiner von Eva Trampe für die Franzosen übersetzten Begrüßungsrede. So übernachten die Gäste wieder privat in hiesigen Gastfamilien und nahmen nach der Ankunft am Donnerstagabend in diesen das Abendessen ein. 

Wie der Bürgermeister ausführte, habe er diesen Platz in der Natur, ganz bewusst für den kleinen Begrüßungsempfang ausgewählt. Seit der Bürgerreise Veitshöchheims in die Normandie im letzten Jahr sei viel passiert in Europa, werde in den letzten Monaten unentwegt der Brexit diskutiert. Sollten die Briten tatsächlich aus der EU austreten und den Brexit wahrmachen, wäre genau hier am Steinquader mit der rot-weißen Eisenstange, der neue, von dem Pariser Institut für Geografie und Forstwesen ermittelte geographische Mittelpunkt.

Die Diskussionen in England und der wiederaufkommende Nationalismus in einigen Staaten Europas würden zeigen, so Götz, wie fragil die Europäische Union eigentlich sei. Die EU in der heutigen Form sei ein Gebilde, welches letztlich aus der deutsch-französischen Annäherung durch die Elysee-Verträge im Jahr 1953 entstanden ist und uns in den letzten Jahrzehnten Frieden, Freiheit und Wohlstand in Europa gesichert habe. Wie jedoch die Europawahl am vergangenen Sonntag zeigte, leider auch mit dem Sieg der Rechtspopulisten in Frankreich, drohe dieses Gebilde zu zerbrechen.

Noch wisse er nicht, ob der hier markierte Punkt für die Einheit oder die Spaltung Europas stehen wird. Er hoffe natürlich, dass es nicht zum Brexit komme und dieser Punkt dann als Mahnung für die Einigkeit Europas und damit auch als Symbol für die deutsch-französische Freundschaft stehen wird.

Götz: "24 schöne und erfolgreiche Jahre unserer Partnerschaft haben bewiesen, dass es auch über eine große räumliche Distanz hinweg  möglich ist, Freundschaften zu pflegen und Annäherung zu leben." Frische Impulse und die kontinuierliche Pflege der Kontakte würden der ständigen Erneuerung der Partnerschaft dienen.

Der Dank des Bürgermeisters galt deshalb allen die an der Organisation des Besuchs aus Frankreich beteiligt waren, besonders den Gastfamilien und dem Partnerschaftskomitee mit seiner Vorsitzenden Eva Trampe.

Er wünschte sich, dass die Partnerschaft weiterhin blühe und gedeihe, stets dem Frieden und Fortschritt, der Freundschaft und dem gegenseitigen Verständnis sowohl im Kleinen als auch auf dem gemeinsamen europäischen Weg dienen möge.

Der französische Bürgermeister Yves Deshayes führte laut Übersetzung von Eva Trampe aus, dass er zu Europa keine Rede vorbereitet, aber er teile voll die von Bürgermeister Götz vorgetragene Meinung. Er sei sehr glücklich  , wieder einmal ein Partnerschafts-Treffen zwischen den beiden Kommunen erleben zu dürfen und am Leben zu erhalten.

Diese  Partnerschaft müsse im Interesse der Weltoffenheit unserer Bürger, insbesondere auch für unsere Kinder fortbestehen. Er wünsche sich, dass die europäischen Bürger sich besser kennen lernen, mehr zu einander finden. So ein permanenter Austausch zwischen den Familien beider Kommunen diene der kulturellen Entdeckung und Bereicherung.

Auch Deshayes dankte den Mitgliedern der Komitees, die sich jedes Jahr für den Erhalt der Partnerschaft und die Entwicklung der Beziehungen engagieren, verschiedene Aktionen organisieren wie sportlicher Austausch, auf schulischer Basis, kulturell, Besichtigungen und Aufenthalte wie der jetzige durch Bürgerreisen und bestimmte Abordnungen.

Deshayes: "Das ganze Wochenende werden wir gesellige Momente miteinander erleben. Das ist das, was die Partnerschaft belebt und ausmacht." Das von der Veitshöchheimer Partnerschaftsbeauftragten und ihrem Komitee organisierte Programm sei sehr ansprechend.

Mit einem Händedruck beendeten die beiden Bürgermeister den Aufenthalt am künftigen EU-Mittelpunkt nach Eintritt des Brexits.

Zu Fuß ging es dann die wenigen Meter zum Markushof in Gadheim.

Hier wurden die Gastgeschenke übergeben

und stieß Veitshöchheims Ortsoberhaupt mit Gästen und Gastgebern auf ereignisreiche und frohe Tage an.

Auf dem Programm stehen Geselligkeit und Sightseeing. Den Freitagnachmittag hatten die Gäste dann zur freien Verfügung. Hier fuhren welche mit ihren Gastgebern mit dem Schiff nach Würzburg zur Stadtbesichtigung oder erkundeten Weingüter in der Umgebung. Am Freitag-Abend gibt es eine gemeinsame Weinprobe in Thüngersheim beim Weingut Geiger.  Am Samstag führt ein Ausflug der Franzosen in die Rhön, ehe dann auf Einladung der Gemeinde sich Gastgeber und Gäste zum geselligen Abschluss am Abend im Vereinsraum des Feuerwehrhauses treffen.

Fotos (c) Dieter Gürz

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