Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Mit dem Auto vor einer traumhaften beruflichen Zukunft -Kurzweilige Freisprechungsfeier der unterfränkischen Kfz-Innung in den Mainfrankensälen für 331 Kfz-Mechatroniker-Lehrlinge, darunter auch 16 junge Frauen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Ein imposantes Bild ergaben die über 300 Prüflinge des unterfränkischen Kfz-Gewerbes, die sich heute vor der Freisprechungsfeier der Kfz-Innung in den Mainfrankensälen auf der Eingangstreppe für ein Erinnerungsfoto versammelten.

Ein imposantes Bild ergaben die über 300 Prüflinge des unterfränkischen Kfz-Gewerbes, die sich heute vor der Freisprechungsfeier der Kfz-Innung in den Mainfrankensälen auf der Eingangstreppe für ein Erinnerungsfoto versammelten.

315 Junggesellen und 16 Junggesellinnen zogen alle gemeinsam in den Saal ein unter den Klängen des Andreas Bourani-Songs „Ein Hoch auf uns“, von den über 400 Gästen mit Standing Ovation empfangen.

315 Junggesellen und 16 Junggesellinnen zogen alle gemeinsam in den Saal ein unter den Klängen des Andreas Bourani-Songs „Ein Hoch auf uns“, von den über 400 Gästen mit Standing Ovation empfangen.

Von 345 Kfz-Mechatroniker-Lehrlingen hatten 331 das Prüfungsziel erreicht, das sind 96 Prozent. Die Anzahl der Mädels hat sich im Vergleich zu 2018 verdoppelt, das ist für Innungsobermeister Roland Hoier eine sehr erfreuliche Entwicklung, von der er hofft, dass sie auch die nächsten Jahre weiter anhält.

Der Serviceleiter des Veitshöchheimer Autohauses Keller ist nun schon seit fünf Jahren Obermeister der Kfz-Innung Unterfranken.

 

Hoier verdeutlichte, dass die Ausbildung einen sehr wichtigen Teil der täglichen Arbeit der Innung einnimmt. Deshalb sei auch die Freisprechungsfeier jedes Jahr ein Highlight, bei der die Kfz-Mechatroniker nach dreieinhalb Jahren  ihren langersehnten Gesellenbrief als Eintrittskarte in die Berufswelt in Empfang nehmen können.

Es fehlten aber auch nicht seine mahnenden Worte: "Wenn Sie ab morgen Autos reparieren, reparieren Sie die Autos immer mit dem Bewusstsein, dass anschließend jemand mit diesem Auto auf einer öffentlichen Straße fahren wird. Reparieren Sie deshalb die Autos so, als würden Sie mit diesem Auto fahren, denn dann machen Sie alles richtig."

Und er nahm ihnen die Illusion, dass das Lernen jetzt endlich ein Ende hat.  Denn die Automobiltechnik gehöre zu den modernsten und fortschrittlichsten Industriezweigen. Das hab zur Folge, dass sich in der Automobiltechnik das Wissen alle fünf Jahre verdoppele. Der Innungsobermeister: "Und damit wir auch in Zukunft zuverlässige Arbeit abliefern sind wir alle zu lebenslangem Lernen verpflichtet."  Dazu wünsche er allen die nötige Freude, Neugier und den entsprechenden Fleiß.

Die deutsche Automobilindustrie ist nach seinen Worten seit Jahren weltweit in Sachen Innovation führend. Trotz der aktuellen Dieseldiskussionen ist er überzeugt davon: "Wir  alle werden mit dem Automobil eine hervorragende Zukunft haben, denn die Menschen legen sehr viel Wert auf Mobilität." Deshalb wünschte er allen diese innere Gewissheit, einen Beruf gewählt haben, der Zukunft hat.

So  wünschte er allen eine gute Zukunft in der Hoffnung, dass es ihnen gelingen möge, aus ihrem Leben ein Meisterwerk zu gestalten. Eine erste aber sehr wichtige Stufe dazu haben alle an diesem Tag erklommen.

Und der Innungsobermeister hatte nicht zuviel versprochen, als er eine auf die Junggesellen abgestimmte sehr schöne und kurzweilige Feier ankündigte, an der viele Ehrengäste teilnahmen, so von der Regierung für Unterfranken, der Handwerkskammer für Unterfranken, der Kreishandwerkerschaften in Unterfranken, der Landräte bzw. stellvertretenden Landräte aus Unterfranken und der Berufsschulen.

Wie bereits in den vergangenen Jahren sorgte das Musik-Duo „Miss Sophie and The Groove“ aus dem Würzburger Raum sorgte zwischendurch immer wieder durch moderne und aktuelle Musik wie "Chöre" von Mark Forster, "Can't stop the feeling" von Justin Timberlake oder "An Tagen wie diesen" der Toten Hosen für Abwechslung.

Wie der Bandname schon sagt, steht im Mittelpunkt des Duos die junge Sängerin Sophia Weinberger mit ihrem unverwechselbaren Soul in der Stimme.

Als Showact begeisterten in diesem Jahr die beiden Cheerleader-Teams "Rise" und "Ignete" des TV Würzburg 1873.

Sie führten den begeistert mitgehenden Zuschauern vor Augen, das  Cheerleading eine anspruchsvolle, seit 2017 offiziell als Sportart vom Olympischen Komitee anerkannte Multisportart ist, die sich aus Tanz, Aerobic, Akrobatik, Bodenturnen und Anfeuern zusammensetzt und durch besondere Showeinlagen und Stunts aus Sprüngen und Pyramiden besticht.

Die Senior-Mädels „Fierce Athletics Ignite“ im Alter ab 16 Jahren haben genau mit diesen Eigenschaften im Vorjahr die Deutsche Meisterschaft des Cheerleading und Cheerdance Verbands Deutschland (CCVD) in Hamburg erreicht. Die Trainerin der Seniors, Hanna Rösler hatte Anfang 2014  gemeinsam mit ihrer Co-Trainerin Peggy Jankowski die Cheerleading-Abteilung im TV Würzburg 1873 gegründet.

Sehenswert und höchst akrobatisch war auch die Show des von Isabella Rützel und Laura Erk betreuten Junior Teams „Rise“ mit Mädels im Alter ab elf Jahren.

Die 331 Lehrlinge erhoben sich von ihren Plätzen, ehe Josef Möhler, der Vorsitzende des aus 182 Personen bestehenden Prüfungsausschusses der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Unterfranken sie von ihren Pflichten aus der Zeit ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung als Kfz-Mechatroniker freisprach und sie in den Gesellstand erhob.

In der alphabetischen Reihenfolge der Berufsschulen (im Bild oben die Azubis der Berufsschule Würzburg und unten ) kamen alle Prüflinge nach der Freisprechung auf die Bühne, ein jeder durch den stellvertretenden Innungsobermeister Michael Hagenauer persönlich aufgerufen. Hier überreichten dann Möhler und Hoier einem jeden seinen Gesellenbrief, der ihnen bescheinigt, dass sie sich sowohl in Theorie als auch in Praxis fundierte Kenntnisse in der Automobiltechnik, deren Wartung, Diagnose und Instandsetzung erworben haben.

Die neun Prüfungsbesten in den drei Kategorien (PKW, LKW und Fahrzeugkommunikation) durften sich über eine Urkunde und einen Förderpreis von 100, 150 und 200 Euro der Ehrenobermeister-Josef-Pfister-Stiftung freuen. Die Betriebe der drei Erstplatzierten erhielten die Ausbildungspreise 2019 der Kfz-Innung.

Pkw:

1. Platz Simon Fuchs, Lohr (Autohaus Fuchs, Lohr) - links

2. Platz Anna-Lena Bonfig, Estenfeld (Auto Löffler GmbH, Würzburg)

3. Platz Lukas Bader, Rimpar (Autohaus Konrad GmbH, Estenfeld)

Lkw:

1. Platz Max Voltz, Groß-Umstad (Robert Kunzmann Gmbh & Co.KG, Stockstadt) - links

2. Platz Christian Scheder, Kolitzheim (EF Autocenter Mainfranken GmbH, Würzburg) - rechts

3. Platz Tim Dessler, Sailauf (Suffel Fördertechnik Gmbh & Co.KG, Aschaffenburg)

System- und Hochvolttechnik:

1. Platz Benjamin Eisbach, Dieburg (Robert Kunzmann Gmbh & Co.KG, Aschaffenburg)

2. Platz Jonathan Aulbach, Hösbach (Hermann Arnold GmbH, Hösbach) -

3. Platz Adrian Zilk, Marktbreit, (Auto Meyer GmbH & Co.KG, Ochsenfurt)

auf dem Foto v.l.n.r. Prüfungsausschuss-Vorsitzender Josef Möhler, Karl Diehm (konnte als Geschäftsführer des Auftohauses Kunzmann gleich zwei der drei Aussbildungspreise 2019 der Kfz-Innung in Empfang nehmen), Adrian Zilk, Jonathan Aulbach, Benjamin eisbach und Innungsobermeister Roland Hoier

Für die Freigesprochenen sprach Anna-Lena Bonfig aus Estenfeld Dankesworte an Ausbilder, Lehrer und Eltern. Die junge Dame hatte als Abiturientin ihre Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin bei der Auto Löffler GmbH in Würzburg absolviert und im Bereich PKW das zweitbeste Prüfungsergebnis erzielt. 

Als Festrednerin der Feierstunde eröffnete Sylvia Gerl, die Geschäftsführerin der Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kraftfahrzeuggewerbe (BFC) e. V. im niedersächsischen Nordheim den frischgebackenen Kfz-Mechatronikern, dass jetzt der Welpenschutz vorbei ist, sie abliefern und sich neu justieren müssen und es weiter ganz viel zu lernen gibt, denn das Auto sei noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil gebe es keine Branche, die spannender ist und keine, in der so viel Bewegung steckt.

Die Branche stehe unter dem Schlagwort „Service 4.0“ vor einem Umbruch, verändere sich die automobile Welt rasant.

So werden heute Autobauer wie Volvo, Land Rover oder Jaguar von chinesischen oder indischen Konzernen geführt, sei Apple dabei, ein „Handy auf Rädern“, das iCar, zu entwickeln.

Aber davor brauche man keine Angst haben, denn auch diese Fahrzeuge, ganz egal wie sie aussehen werden, benötigen früher oder später eine Wartung, Diagnose, Instandsetzung, Inspektion.

Dies eröffne wunderbare Perspektiven.

 

In der Branche könne man zwei Dinge feststellen: Die Digitalisierung und die Elektrifizierung werden die Branchen verändern, ist sich Gerl sicher.
 

Auch werden die frischgebackenen Kfz-Mechatroniker mit Sicherheit noch erleben, dass ein Auto fliegen kann. Gerl verwies hier auf die Lufttaxis "Volocopter 2x und 4x" - die 320 Kilometer schnell sind,  von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, im Bereich des Starts und der Landung allerdings elektrisch, mit einer Reichweite von 800 Kilometern. Die Referentin sprach von sensationellen Aussichten, dass derzeit diesbezüglich mit einem chinesischen Großaktionär zusammenarbeite und Audi das gleiche mache in Kooperation mit Airbus.

Wie Autos in der Zukunft aussehen können, dazu hatte sie Bilder aus mitgebracht.

Sie hatte erst vor kurzem 48 angehende Kfz-Betriebswirte nach China begleitet und sie seien aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Gerl: "Freuen Sie sich auf das, was ihnen demnächst in ihrer Werkstatt begegnet."

 

In Deutschland setze Audi zur Zeit auf Virtual Reality, also um dem Kunden einen virtuellen Rundgang um das Traumauto im Wunschformat 3D zu ermöglichen. Die Kunden könne sich hier zur alternativen Figuration Fahrzeugteile und Zubehör einblenden und anschauen lassen.

BMW setze auf VPP, ein ultimatives interaktives Visualisierungswerkzeug, ein grafischer Bildschirm für 3D-Konfiguration. Auf diese Weise können Händler ihren Kunden mehr Produktoptionen anbieten, wie sie es vor Ort könnten.

Auch bei Mercedes beschreite man beim Vertrieb solche Wege.

Auch die Zukunft der Werkstatt sehe vernetzt aus. Wie schon in China zu sehen, sei es spannend, was da auf die Betriebe wartet.

Auch die Tankstellen würden ihr Erscheinungsbild verändern und über ein Flachdach zur Landung von oben verfügen.

 

Viele Kfz-Betriebe befänden sich schon heute auf dem Weg zur „vernetzten Werkstatt“.  Online-Terminvereinbarung, digitale Direktannahme, Video-Service-Checks oder Online-Diagnose sind laut Gerl schon heute zum Teil im Einsatz.

Was bei Computern seit langem möglich ist, werde es wohl  schon bald auch bei Autos geben wie  Fernwartung und Ferndiagnose. Und was das ganz Tolle an der Sache sei: Die Junggesellen seien von Anfang dabei und können das Ganze mitbegleiten.

Denn wer die Welt bewegen wolle, müsse immer Motor sein. Deswegen hofft Gerl, dass alle schön am Gas hängen bleiben.

 

Wie Gerl den Junggesellen suggerierte, könnte so, wie auf der Folie dargestellt ihr perfekter Chef aussehen.

Gerls Appell an die jungen Leute: "Bleiben Sie am Ball  bilden sie sich fort und nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten." Das Spektrum der Entwicklungsmöglichkeiten erstrecke sich vom Servicetechniker und Kfz-Meister, der Übernahme eines Betriebes bis zu einer Weiterqualifizierung zum Kfz-Betriebswirt oder zum Automobilökonomen.

Und: Mit dem Auto hätten sie eine traumhafte Zukunft.  Gerl: „Sie werden nicht nur gebraucht, Sie werden händeringend gesucht.“ Die Ampel stehe auf grün. Sie hätten sich  keinen besseren Beruf aussuchen können.

Als krönenden Abschluss der alle beeindruckenden Freisprechungsfeier verlosten die Festrednerin Sylvia Gerl und der Innungsobermeister Roland Hoier zehn hochwertige Preise von Sponsoren unter den Freigesprochenen, darunter auch zwei Eintrittskarten für ein Bundesligaspiel von Borussia Dortmund.

Kommentiere diesen Post