Kurzweilige Faschingsfeier mit dem katholischen Frauenbund Veitshöchheim in St. Hedwig
"Sankt Hedwig, Helau! Veitshöchheim, Helau! Frauenbund, Helau!" So eröffnete heute die Leiterin Barbara Bender (links) den bunten Faschings-Nachmittag im Caritas-Altenheim St. Hedwig. Sehr zu ihrer Freude, brachten Erika Blankart und ihre Mitstreiterinnen vom Katholischen Frauenbund Sankt Vitus, wie schon seit vielen Jahren, mit Liedern zum Schunkeln und Mitsingen und humorvollen Vorträgen eine tolle Stimmung und Mordsgaudi ins Haus.
Und die närrischen Damen verwöhnten wie immer die etwa 60 anwesenden Altenheimbewohner im Beisein zahlreicher Angehöriger bei der Kaffeetafel mit leckerem, selbst gebackenem Kuchen.
Der pensionierte Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Karl-Peter Sorge, der seit 2010 die „Tradition“ des Nachtwächters in Veitshöchheim lebendig erhält, überzeugte in St. Hedwig auch als Büttenredner, als er zunächst die Auswirkungen eines übermäßigen Medikamenten- und Alkoholkonsums auf die Schippe nahm und sich bei seinem zweiten Auftritt als "Lebensmittelfeger" auf Einkaufstour durch die örtlichen Supermärkte begab.
Lydia Götz gab humorvoll preis, was sie in den 40 Jahren als Caritas-Sammelkönigin so alles bei ihren Hausbesuchen erlebt und wie sie sich "durch die Straßen getrunken" hat.
Später schlüpfte Lydia Götz zusammen mit Elsbeth Hirn in die Rolle von zwei Ratschweibern, die nach dem Motto "Mer red ja nix, mer sagns bloß" über so manche Begebenheit im Ort lästerten wie den künftigen EU-Mittelpunkt in Gadheim, Frauen in der Kirche oder den nur mäßigen Kirchenbesuch am Dienstagmorgen.
Waltraud Sturm und Erika Blankart trugen als Putzfrauen Emma und Marie, die eine Pause machen, einen Sketch vor, in dem Marie fortlaufend Fremdwörter verwechselte (siehe Text am Ende).
Erika Blankart machte sich im Sketch "Ein Abend der bleibenden Eindruck hinterlässt" über die Verdauungsprobleme eines Bekannten nach dem Genuss von zwei Liter Federweißen nebst Zwiebelkuchen lustig.
Die 81jährige Martina Härtlein gefiel mit ihren selbst gedichteten Lebensweisheiten über das Altwerden mit positiven Aussagen wie "Auch wenn wir bescheiden, funkstill und auf Diät sind und nicht mehr die erste Geige spielen, so haben wir nochso manches Gold im Mund".
"Wir sind so schön, wir sind so rund, wir sind die Girls vom Frauenbund", stimmten im Chor selbstbewusst die nicht mehr so ganz jungen, sangeslustigen Damen an.
Den Refrain "Holla di ha, Holla di hi, Holla di ho" sangen alle voller Begeisterung mit, als die Gitarrenspielerin Elsbeth Hirn als krönenden Abschluss der Faschingsfeier ihre Schnaderhüpferl (Liedreime) zum Besten gab, die sie über anwesende Bekannte gedichtet hatte.
Zwischen all den Vorträgen schunkelte und sang die Narrenschar bei Liedern wie "Lustig ist das Zigeunerleben", dem "Veitshöchheim-Lied" und "So ne Feier die ist lustig" oder "So ein Tag, so wunderschön wie heute" .
Emma | So Marie, jetzt machen wir aber eine Pause! |
Marie: | Ja, das machen wir, lange brauchen wir ohnehin nicht mehr. Ich war nämlich beim Chronologen und der hat mir ein Mikroskop gestellt. |
Emma: | Das heißt nicht Mikroskop, sondern Horoskop. |
Marie: | Das ist doch egal, also der Horoskopologe hat mir gesagt ... |
Emma: | Du meinst der Astrologe, der stellt nämlich das Horoskop. |
Marie: | Aber Emma, ein Astrologe ist doch ein Handschriftendeuter. |
Emma: | Nein Marie, ein Handschriftendeuter ist doch ein Grafologe. |
Marie: | Das weiß ich ganz genau, ein Grafologe ist ein Lehrer an der Schule. |
Emma: | Aber Marie, das verwechselst du, ein Lehrer ist ein Pädagoge. |
Marie: | Ein Pädagoge hat was mit der Krankenkasse zu tun. Die haben mich wegen meiner Plattfüße zum Pädagogen geschickt. |
Emma: | Plattfüße? Da bist du doch sicher beim Orthopäden gewesen. |
Marie: | Das ich nicht lach', ein Orthopäde hat doch was mit der Rechtschreibung zu tun! |
Emma: | Jetzt hör aber auf, du bringst ja alles durcheinander. Rechtschreibung - das ist doch ein Ortograf. |
Marie: | Hör auf mit dem Ortograf. Diese Brüder habe ich gefressen, da hat einer einmal meine Familie vergrößern wollen! |
Emma: | Ein Ortograf hat deine Familie vergrößern wollen? |
Marie: | Ja, der hat mit seiner Balalaika knipsen wollen! |
Emma: | Ich verstehe, der hat deine Familie mit seiner Leica knipsen wollen. Wie kommst du auf Balalaika? |
Marie: | Weil du ballaballa bist. Ich habe es dir bloß verständlich machen wollen. |
Emma: | Jetzt hör auf, einer der fotografiert ist doch kein Ortograf, sondern ein Fotograf, der mit der Leica knipst! |
Marie: | Also ist das möglich! Fotograf, das ist doch ein Plattenspieler. |
Emma: | Das war ein Phonograph, heute sagt man Grammofon. |
Marie: | Wie kannst du nur, Grammofon, das ist ein sprachwissenschaftlicher Gelehrter. |
Emma: | Du bist unmöglich, ein sprachwissenschaftlicher Gelehrter ist ein Grammatiker. |
Marie: | Nein, Emma, mir graust's vor dir. Pass einmal auf, das musst du doch wissen. Ein Grammatiker schreibt doch so schaurige Theaterstücke wie 'Othello oder der Mord war nicht nötig'. |
Emma: | Du meinst Othello, 'der Mohr von Venedig' und nicht der 'Mord war nicht nötig'. Und das sind Dramatiker, die so was schreiben. |
Marie: | Nein, das stimmt nicht, Dramatiker kriegen keine Luft, wenn sie die Treppe hinaufgehen. |
Emma: | Marie, ich bitte dich, das sind doch Asthmatiker. |
Marie: | Mach keine dummen Witze, Asthmatiker sind arme Leute, die kriegen immer ein Reißen in den Gliedern, wenn es regnet. |
Emma: | Das sind doch Rheumatiker. |
Marie: | Emma, in Krankheiten kenne ich mich aus, Rheumatiker zucken immer so zusammen. |
Emma: | Hör jetzt endlich auf mit dem Blödsinn, die, die immer so zusammenzucken sind Neurotiker. |
Marie: | Neurotiker ist mein Bruder, der ist Steuermann auf einem Frachtschiff. |
Emma: | Ist ja gut, dein Bruder ist ein Nautiker und kein Neurotiker. |
Marie: | Du kannst froh sein, dass der dich nicht hört, der täte dich zum Duett auffordern. |
Emma: | Aber ich kann doch gar nicht singen. |
Marie: | Singen, von wegen, der tät dich zusammenschießen oder mit dem Säbel aufspießen. |
Emma: | Ach so, du meinst, der täte mich zum Duell fordern. Wenn zwei sich bekämpfen, dann ist das ein Duell. |
Marie: | Zwei stehen sich nie gegenüber, das sind immer noch zwei dabei und das sind dann also vier oder ein Quartal. |
Emma: | Vier sind ein Quartett und die singen. |
Marie: | Quartett, dass ich nicht lache, Quartett ist ein Boden, den man kreuz und quer verlegt. |
Emma: | Aber Marie, das ist doch ein Parkett. |
Marie: | Ich will dir einmal etwas sagen. Wenn du einmal in eine bessere Gesellschaft kämst, dann halt lieber deinen Mund, du blamierst dich bloß. Pass auf, ich will's dir erklären, wenn so eine Gesellschaft beisammensitzt, beim Essen und Trinken, das ist ein Parkett. |
Emma: | Nein Marie, das ist ein Bankett, ein Festbankett. |
Marie: | Bankett, das ist im Kino, erstes, zweites, drittes Bankett. |
Emma: | Spinnst jetzt du oder ich? Der Kinoplatz ist ein Parkett, erstes, zweites oder drittes Parkett. |
Marie: | Du schlägst dich doch mit deinen eigenen Worten. Du hast grad behauptet, das Parkett ist ein Fußboden! |
Emma: | Und das stimmt ja auch! |
Marie: | Du kannst doch nicht behaupten, dass die Leute im Kino auf dem Fußboden sitzen. |
Emma: | Meine liebe Marie, die sitzen ja auch nicht auf dem Parkett, sondern im Parkett! |
Marie: | Komm jetzt hören wir auf zu streiten. Was ich dich schon lange fragen wollte: Wohin geht's im Urlaub? |
Emma: | Dieses Jahr geht's an den Bodensee. |
Marie: | Na hoffentlich ist bis dahin der Krieg aus! |
Emma: | Spinnst du? Dort ist doch kein Krieg. |
Marie: | Ja, wenn ich dir's sag. Hörst du kein Radio? |
Emma: | Aber sicher, ich hab sogar zwei! |
Marie: | Dann schalt es morgen früh ein. Erst heute morgen haben sie es wieder gebracht. Konstanz - gefallen - fünf |
Emma: | Oh Marie, das ist doch der Wasserstand! |
Marie: | Ach so, dann geh ich mit dir und wir machen eine Kreuzfahrt. |