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Laridée begeisterte mit französischer Folklore im überfüllten Veitshöchheimer Bacchuskeller - Ein Abend mit Musik und Poesie

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Seit 24 Jahren spielen die vier Vollblutmusiker von Laridée zusammen, auf kleinen und großen Bühnen und Festivals und werden jährlich für mehrere Konzerte in Frankreich eingeladen. Nach 2015 bei den Sommerkonzerten im Synagogenhof gab Laridée nun wieder in Veitshöchheim ein Konzert im mit annähernd 100 Zuhörern überfüllten Bacchuskeller. Obwohl ein Mitglied der Gruppe (Tobias Schrödter - Gesang und Querflöte)  krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte, gab der mehrstimmige Gesang dem Trio eine kraftvolle Energie, die nichts mehr von historischer Verstaubtheit übrigließ.

 

An den Instrumenten gab der Veitshöchheimer Christian Hartung (rechts) der Musik durch seinen vielseitigen Einsatz an Geige, Cello, Drehleier und Akkordeon eine instrumentale farbige Vielseitigkeit. Der Ochsenfurter Peter Wendel (Bildmitte), der in den meisten Liedern den Solopart innehatte, moderierte auf sehr unterhaltsame Art und Weise die Geschichten und Begebenheiten, mit denen die Lieder Eingang in das Repertoire der Gruppe fanden.  Andreas Pitter aus Hannover (Gesang, Gitarre) trat kontrastierend zum sonoren Bass von Peter Wendel mit einem hellen Tenor  ebenso als Gesangssolist auf.

 

Die Fabeln des Franzosen Jean de la Fontaine (16211-1695) bieten einen großen Fundus an Lebensweisheiten und Gleichnissen, die – obgleich sie in der Tierwelt beheimatet sind – ein Spiegelbild des menschlichen Miteinanders sind. Die Eigenvertonungen dieser Fabeln sind ein Kernstück der Musik von „Laridée“, so die Fabel von der Grille und der Ameise. Ergänzt wird das Repertoire der Gruppe mit traditionellen bretonischen Tänzen und Musik befreundeter Folkbands.

Die musikalische Sprache ist ausdrucksstark und tanzfreudig. Die Prägung auch der Eigenkompositionen durch bretonische Folklore ist unüberhörbar. Peter Wendel und Christian Hartung, die man von der Irish-Band „Black Velvet Band“ her kennt, zeigen anschaulich die gemeinsamen keltischen Wurzeln der bretonischen und der irischen Musik. Auch in Deutschland gab es in den 80er Jahren eine Renaissance der Folkloremusik, gepaart mit der Rückbesinnung auf die Musik des Mittelalters, die ähnlich frisch und schwungvoll daherkam. Die Gruppen hießen damals Fiedel Michel, Zupfgeigenhansel, Lilienthal u.a.

Die Geschichten und Fabeln, von denen die Musik von Laridée erzählte, waren meist Alltagsbegebenheiten: Da ging es um Mädchen und Burschen, Fischfang und Jagd, soldatische Tugend und Ungehorsam – also das Leben in seiner ganzen Vielfältigkeit. Das Publikum bedankte sich mit kräftig anhaltendem Applaus.

Foto: Dieter Gürz - Text mit Unterstützung von Bernhard von der Goltz

 

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