Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Bürgerschaftliches Engagement der Veitshöchheimer Nachbarschaftshilfe besteht seit zehn Jahren

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Erinnerungsfoto zum zehnjährigen Bestehen der Veitshöchheimer Nachbarschaftshilfe

„Geschenkte Zeit ist das Kostbarste, was Menschen einander geben können.“ Diese Weisheit des aus Gaukönigshofen stammenden Mariannhiller Missionars Adalbert Ludwig Balling ist Leitschnur für das  Projekt „Zeitbörse – Helfen und Geholfen werden“ des Arbeitskreises „Nachbarschaftshilfe“ im Bündnis für Familie Veitshöchheim.

Seit 2008 gibt es dieses bürgerschaftliche Engagement der Nachbarschaftshilfe in Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Vielen Menschen aus Veitshöchheim konnten seitdem bei kleineren und größeren Notlagen Hilfe, Unterstützung und Beratung angeboten werden.

Zum zehnjährigen Bestehen hatte nun Andrea Huber und ihr Organisationsteam  zum informativen und geselligen Helfertreffen ins Kuratie-Pfarrheim zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Durch sein Kommen bezeugte auch Bürgermeister Jürgen Götz seinen Respekt und seine Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit des Arbeitskreises.

Diesem gehören u.a. an als allgemeine Ansprechpartner Andrea Huber als Vertreterin des Frauenbundes und der Pfarrgemeinden St. Vitus und Kuratie, Ute Schnapp, die als Gemeinderätin für den Jugend- und Familienbereich verantwortlich zeichnet, Klaus Rostek, der als Familienpfleger beim Landkreis beschäftigt ist und die Menschenskinder-Erzieherin Sieglinde Penz von der Christuskirche. 

Wer Hilfe benötigt oder seine Hilfe anbieten möchte, kann sich zunächst an Philipp Meister vom Bürgerbüro der Gemeinde wenden, der alle Anfragen im Bürgerbüro der Gemeinde koordiniert und an das Organisationsteam weitergibt.

Wie Andrea Huber und Klaus Rostek in ihren rückblickenden Worten feststellten, unterliegt in unserer schnelllebigen Zeit auch die Nachbarschaftshilfe ständigen Veränderungen, galt es Höhen und Tiefen zu durchlaufen, sei nicht immer alles perfekt gelaufen. Dies sei aber auch kein Wunder, da die Nachbarschaftshilfe kein organisierter Verein, sondern nur ein loser Zusammenschluss sei. Die Erfolge könne man auch nur schlecht messen, da im Mittelpunkt der Tätigkeit des Arbeitskreises die Hilfe zur Selbsthilfe stehe und vieles sich so ohne weitere Rückmeldungen verselbständigt habe.

Die Schwerpunkte der Nachbarschaftshilfe lagen auf Besuche bei Menschen zu Hause und im Altenheim zum Vorlesen, Unterhalten und Gesellschaft leisten, Hilfe bei Einkäufen, Behördengängen und Anträgen, Fahrten zu Ärzten, und Begleitung bei Spaziergängen und Hilfen im Haushalt wie beispielsweise kleine Reparaturen. Und auch in der Flüchtlingshilfe engagierte sich die Nachbarschaftshilfe vor Ort.

Bewährt habe sich auch die Zusammenarbeit mit der Grundschule zur Nachhilfe von Problemschülern und das Projekt "Man spricht deutsch" für Migrationskinder im Bilhildiskindergarten.

Darüber hinaus hat die Nachbarschaftshilfe gemeinsam mit dem Frauenbund und der Sozialstation Informationsveranstaltungen zu Themen wie „Demenz“, „Helfer vor Ort“, "Kultur im Ort" oder einen „Erste-Hilfe-Auffrischkurs“ angeboten. Damit werde deutlich, wie vielfältig die Angebote, das Engagement im sozialen Bereich, in der Unterstützung und Beratung von Menschen in Veitshöchheim sind.

Im Vordergrund der Nachbarschaftshilfe steht die menschliche Anteilnahme und der Aufbau von regelmäßigen Beziehungen mit vereinsamten Menschen. Die Nachbarschaftshilfe setze nur dort ein, so war zu hören, was die professionelle Hilfe von Pflegekräften oder Therapeuten nicht abdecken kann. Da die älteren Leute aber nicht von sich aus tätig würden, müssten neben den Bürgern im Umfeld auch die Profis wie die Sozialstation und Hausärzte auf die Dienste der Nachbarschaftshilfe aufmerksam machen.

In dieser Grauzone möchte Huber neue Impulse setzen mit dem Projekt "Eine Stunde Zeit", um die Menschen, die bereit sind, anderen zu helfen, nicht zu überfordern. Die Helfer müssten auch selbst bestimmen können, wann, wie und wie lang ihre Einsätze sind.

NIcht bewährt hat sich in der Vergangenheit, so Huber, der durch den örtlichen Einkaufsmarkt REWE Roth OHG angebotene Einkaufsservice. Verlaufen habe sich auch die Babysitterbörse und auch die anvisierte Telefonkette als Kommunikationsforum erwies sich als nicht umsetzbar.

Rückblickend brachten die zehn Jahre Nachbarschaftshilfe Huber einen reichhaltigen Erfahrungsschatz, nette Bekanntschaften und ein tolles Netzwerk, das sie mit aufbauen konnte.

Der Bürgermeister dankte dem Team der Ehrenamtlichen für ihren engagierten Einsatz für Hilfsbedürftige. Es sei eine ganz tolle Sache und trage zur Lebensqualität Veitshöchheims bei, dass es im Ort eine solche Einrichtung gibt.

Kommentiere diesen Post