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Landrat Eberhard Nuß verteilte als Nikolaus die Seepferdchen beim Schwimmkurs der Veitshöchheimer Wasserwacht

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Eines von drei Grundschulkindern kann nicht schwimmen, das ist für Landrat Eberhard Nuß eine alarmierende Zahl. Deshalb wurde vor einigen Jahren im Raum Würzburg das interkommunale Projekt "Tauch´ nicht ab! Lern´ Schwimmen" ins Leben gerufen. 

Vorbildlich agiert auf diesem Gebiet die Wasserwachts-Ortsgruppe Veitshöchheim, die jährlich in jeweils drei Frühjahrs- und Herbstkursen 90 Kindern ab sechs Jahren das Schwimmen beibringt. Der Landrat ließ es sich deshalb nicht nehmen, nun zum Abschluss eines Kurses in das Lehrschwimmbecken des Veitshöchheimer Schulsportzentrums zu kommen, um den Kindern das Seepferdchen-Abzeichen auszuhändigen.

Und da der Abschluss des Herbstkurses schon traditionsgemäß am Nikolaus-Tag über die Bühne geht, schlüpfte Eberhard Nuß ins Nikolausgewand. Ihn begleitete Jürgen Mehnig als Knecht Ruprecht mit einem Sack voller Geschenke für die Kinder.

"Wenn ich in die leuchtenden Augen der Kleinen sehe, geht mir das Herz auf" bekannte der Landrat. Die Kinder nahmen voller Stolz von ihm das Abzeichen entgegen, das ihnen bescheinigt, dass sie nun schwimmen können (auf dem Foto oben ist jedoch nur die Hälfte der Kinder abgebildet, da für die anderen ein Fotografierverbot seitens der Eltern erlassen wurde).

 

Wie die Schwimmtrainerin und stellvertretende Jugendleiterin Sonja Knöchel erläuterte, steht zu Beginn der montags, donnerstags und sonntags stattfindenden Kurse die Wassergewöhnung und der Abbau von Ängsten vor dem Wasser im Vordergrund. Danach gehe es um das Erlernen der richtigen Technik im Brustschwimmen. Spielerisch und mit viel Geduld werde dann auf das Seepferdchen-Abzeichen hingearbeitet, d.h. 25 Meter m schwimmen, ein Sprung ins Wasser, tauchen nach einem Ring in schultertiefem Wasser und die Kenntnis der Baderegeln. Aber auch jeder andere Erfolg der Kinder werde zum Ende des Kurses gewürdigt z.B. mit einer Urkunde über fünf Meter freies Schwimmen.

Die Nachfrage ist so groß, dass für  2019 bereits alle sechs Kinderschwimmkurse ausgebucht sind.

Ist aus dem Kind eine richtige Wasserratte geworden, kann es im Anschluss an den Schwimmkurs am Kindertraining der Wasserwacht im Rahmen ihrer Jugendarbeit teilnehmen.

Etwa ein Viertel der Kursteilnehmer, so Jugendleiterin Jenny George, meldet sich dann beim Schwimmtraining der Wasserwacht an.

 „Spaß am Sport“ steht hier nach den Worten der Jugendleiterin Jenny George im Vordergrund und kein Drill. In mehreren unterschiedlichen Altersgruppen lernen die Kinder alles, egal ob Kraulen, Rücken- oder Brustschwimmen. Neben der Schwimmausbildung lege die Wasserwacht als Mitgliedsverband des Roten Kreuzes auch großen Wert auf die Ausbildung in Erster Hilfe. Neben dem Schwimmtraining veranstaltet die Jugendleitung auch Zeltlager, Naturexkursionen, Radausflüge, Schlauchbootfahrten und vieles mehr. So geht heuer die Jugend zur Weihnachtsfeier auf die neue Eisbahn in Würzburg.

Der Landrat konnte sich so davon überzeugen, dass die Wasserwacht auch im Bereich der Jugendarbeit  Vorbildliches leistet. Von den 500 Mitgliedern sind 115 Kinder und Jugendliche. Wie auf dem Foto zu sehen, trainierte im Anschluss an den Kinderschwimmkurs die Gruppe der vom Technischen Leiter Daniel George (rechts) betreuten 12 - 14jährigen.  Inhaltliche Schwerpunkte des Trainings ist die Vorbereitung auf das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, Silber und der Junior-Wasserretter.

Die jüngste Gruppe sind die Anfänger im Alter von 6 - 8 Jahren, die das Seepferdchen erworben haben. Spielerisch werden hier die Kinder an das Tief- und Streckentauchen herangeführt, einfache Knotenkunde und der Einstieg in die Erste Hilfe vermittelt.

Im gleichen Alter gibt es die Gruppe der Fortgeschritttenen, in der die Grundlagen des Juniorwasserretters gelegt werden. Die Schwimmstile werden intensiver und die Ausdauer gestärkt. Die Kinder lernen die Grundlagen der Ersten Hilfe kennen und legen das Jugendschwimmabzeichen Silber ab.

In der Gruppe Kinder 9 - 11 Jahre sind inhaltliche Schwerpunkte die Vorbereitung auf das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Silber und den Junior-Wasserretter sowie Verbesserung des Schwimmstils. Außerdem kann das Schnorchelabzeichen abgelegt werden.

Jugendliche ab 15 trainieren gemeinsam mit den Aktiven Wasserwachtsmitgliedern. Trainingsziele sind das Aufrechterhalten der körperlichen Leistungsfähigkeit, das absolvieren der Rettungsschwimmscheine Silber und Gold sowie die Vorbereitung auf den Wachdienst.

Weiterführende Ausbildungen: Sanitäter, Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst (Schnelleinsatzgruppe), Bootsführer, Taucher, Ausbilder

So zollte denn der Landrat den beim Ortstermin anwesenden Ehrenamtlichen der Wasserwacht ein großes Lob für ihren Einsatz für den Nachwuchs, v.l.n.r. Landrat Eberhard Nuß, Co-Trainer Dominik Lurz, Webmasterin Eva Urlaub, Co-Trainer Jakob Grunwald, Schwimmtrainerin und stellvertretende Jugendleiterin Sonja Knöchel mit Maskottchen Lotte, Walter Fehrenz von der Kreiswasserwacht, Schwimmlehrer und Sanitätsbeauftragter Wolfgang Knöchel, Jugendleiterin Jenny George und zweite Vorsitzende Kathrin Lasher.

Wasserwacht hat einen enormen Stellenwert im Veitshöchheimer Gemeindeleben

Die Ortsgruppe ist wie oben ausgeführt die  Anlaufstelle für Kinder- und Jugendschwimmausbildung in Veitshöchheim.

Circa 60 Helfer leisten ehrenamtlich jedes Jahr mehr als 2.200 Stunden im Wachdienst, der Ausbildung und der Organisation von Freizeitaktivitäten.

Dank der großzügigen Wasserflächen am Main, des in den 60er Jahren entstandenen Geisbergbads und der naheliegenden Badeseen des Naherholungszentrums Erlabrunn ist die Ortsgruppe sehr aktiv im Bereich der Schwimmausbildung und der Wachaufsicht über diese Wasserflächen.

Die regelmäßige Erste Hilfe- und Rettungsschwimmausbildung sind die wesentliche Grundlage zum Aufbau der eigenen Rettungseinheit, der Schnelleinsatzgruppe, sowie der Unterstützung bei der sanitätsdienstliehen Absicherung von örtlichen Festen und Veranstaltungen, beispielsweise in den Mainfrankensälen.

Da das Leben aber nicht nur aus Ausbildung und Arbeit besteht, sorgen Jugendleitung und Schwimmgruppenleiter gemeinsam durch vielfältige Freizeitaktivitäten, wie z.B. das jährliche Zeltlager oder Ausflüge für den nötigen Ausgleich.

Dabei werden Werte wie Gemeinschaft und Verantwortungsbewusstsein früh durch direkte Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die tägliche Arbeit der Wasserwacht geprägt.

Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung (SEG WR)

Die Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung (SEG WR) der Wasserwacht ist eine mobile Einsatzkomponente des Rettungsdienstes. Sie wird an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr von ehrenamtlichen Einsatzkräften besetzt.

Die Suche und Rettung Ertrinkender ist das Hauptziel der Schnelleinsatzzgruppe. Aber auch die Bergung von Leichen, Fahrzeugen oder sonstigen Gütern aus dem Wasser gehört zu den typischen Einsatzmustern.

Darüber hinaus ist die SEG auch bei Großschadensereignissen oder im Katastrophenschutz aktiv. Alle Einsätze verlaufen in Kooperation mit dem Landrettungsdienst und weiteren Hilfsorganisationen.

Da die Schnelleinsatzgruppe viele verschiedene Einsatzmuster zu bewältigen hat, benötigt sie auch Einsatzkräfte mit einer entsprechend vielseitigen Ausbildung. Dazu zählen vor allem Rettungstaucher und Leinenführer, Einsatzleiter, Bootsführer und Sanitäter.

Zur Grundausstattung gehören selbstverständlich Fahrzeuge, Boote und Tauchequipment. Darüber hinaus stehen der Schnelleinsatzgruppe verschiedenste Rettungsmittel zur Verfügung, wie etwa Rettungsbojen, Wurfsäcke, Rettungsgurte oder Spineboards (wirbelsäulenschonenendes Rettungsbrett). Auch Notfallkoffer mit medizinischem Material sind unverzichtbar.

Neues Domizil

Vor einem Jahr begann für die Wasserwachts-Ortsgruppe, die im Juni 2016 ihr 50jähriges Jubiläum feierte, eine neue Ära durch die Nutzung ausreichend dimensionierter Räumlichkeiten im Gebäude Nr 8 im Gebäudekomplex der LWG in der Herrnstraße als Untermieterin der Gemeinde. Das Erdgeschoss  dient zur Unterstellung der Fahrzeuge der Wasserwacht und das Dachgeschoss als Vereinsräume.

Zuvor hatte die Wasserwacht seit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Jahr 1995 dort sehr beengte Räumlichkeiten. Im 2007 eingeweihten neuem Kiosk- und Umkleidegebäudes des Geisbergbades wurde für die Ortsgruppe  ein Aufenthaltsraum geschaffen.

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