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Wohlbefinden durch Vogelbeobachtung im Veitshöchheimer Caritas-Altenheim St. Hedwig - Ein LBV-Projekt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das Veitshöchheimer Caritas-Altenheim St. Hedwig ist eines von über 70 Pflegeeinrichtungen in Bayern, die sich kostenfrei an der Vogelbeobachtung beteiligen. Im Bild stellte dazu am Donnerstag die Projektkoordinatorin Kathrin Lichtenauer (re.) von der LBV-Landesgeschäftsstelle in München eine Futterstation mit Futter für die Dauer der Maßnahme und anschauliches Material zur Bestimmung der Vögel zur Verfügung.

Um die Vogelbeobachtung als dauerhaftes Angebot zu etablieren, bilden Pflegekräfte unter der Leitung der "Vogelbeauftragten" Silvia Rothmann- Bär (4.v.l.) und Bewohnern ein Team, das sich regelmäßig um die Vogelfutterstationen kümmert. Die Vogelfutterstelle kann auf der Terrasse vor dem Kaminzimmer oder bei kalter Witterung auch im Haus durch die Fensterscheiben ganzjährig beobachtet werden.

"Wir haben uns bewusst für die Teilnahme an diesem innovativen Präventions-Projekt des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) für mehr Lebensqualität im Alter beworben und sind ausgewählt worden, mit dabei zu sein," freute sich St. Hedwig-Leiterin Barbara Bender.

Mit der Präventionsmaßnahme „Alle Vögel sind schon da“, so erklärte Kathrin Lichtenauer den Senioren in St. Hedwig, wolle der LBV gemeinsam mit den Forscherinnen der Katholischen Universität Eichstätt (KU) den Bewohnern von vollstationären Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit bieten, trotz eingeschränkter Mobilität oder einer Demenzerkrankung eine unmittelbare Begegnung mit der Natur zu erleben, um so das persönliche Wohlbefinden als Grundvoraussetzung für eine gute Lebensqualität, auch im hohen Alter, zu verbessern.

Wissenschaftlich begleitet werde das dreijährige Projekt deutschlandweit zum ersten Mal durch die Professur für Sozial- und Organisationspsychologie (Prof. Dr. Elisabeth Kals) an der KU, um die Wirksamkeit zu dokumentieren.

Finanziell gefördert werde das Projekt von mehreren Pflegekassen und die Stiftung Bayerisches Naturerbe des LBV unterstütze das Projekt mit der Übernahme der Kosten der Vogelfutterstation. Die Schirmherrschaft habe die bayerische Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Hummel übernommen.


Die Einrichtung solcher Vogelfutterstationen wie im Bild, soll laut Lichtenauer möglichst vielen Bewohnern die Gelegenheit bieten, ihre persönlichen Aktivitäten durch die Beobachtung, Bestimmung und Fütterung von heimischen Vögeln zu bereichern. Im Fokus der Maßnahme stünden Bewohner, die aufgrund ihrer altersbedingten Pflegebedürftigkeit nicht mehr oder nur noch mit Hilfe nach draußen in den Garten oder auf die Terrasse gehen können. Aber nicht nur die in ihrer Mobilität eingeschränkten Bewohner sollen von dem Projekt profitieren, sondern auch Bewohner mit zum Beispiel einer Demenzerkrankung können durch die Vogelbeobachtung Naturverbundenheit erfahren.

Lichtenauer ist sich sicher, dass die Maßnahme zum Erhalt der psychosozialen Gesundheit beitrage, die kognitiven Ressourcen stärke und die körperliche Aktivität und Mobilität der Senioren steigere.

Zum leicht verständlichen, anschaulichen Informationsmaterial zur Bestimmung von heimischen Vögeln gehören auch Plüschtiere, die beim Drücken die Sing-Laute der Vögel wiedergeben.

"Vogelbeauftragte" Rothmann-Bär ist im Haus für den Erhalt und die Pflege der Vogelbeobachtungsstation zuständig und übernimmt die Kommunikation mit dem LBV, koordiniert im Haus auch die wissenschaftliche Befragung.

Fotos (c) Dieter Gürz

 

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