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Achtklässler des Gymnasiums Veitshöchheim erlernten wichtige Kompetenzen zum Schutz vor Essstörungen und anderen Suchterkrankungen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Spiele, in denen sich die Klasse zusammen auf eine schmelzende Eisscholle (Stühle) rettet und einander festhält, waren Inhalt eines  nicht alltäglichen  Präventionsprogramms am Gymnasium Veitshöchheim. Dieses "Maistep" genannte Programm durchliefen über mehrere Wochen hinweg in fünf Doppelstunden alle 80 Schüler und Schülerinnen der drei achten Klassen. Es bezweckte, so Oberstudienrätin Berit Holzner, die das Ganze eingefädelt, initiiert und zusammen mit ihrer Kollegin Almuth Schnitter organisiert hatte, den  13jährigen einen Anstoß in eine lebensfrohe Richtung zu geben.

Holzner: "Dieses Resilienz Training soll ihnen helfen, den eigenen Körper und das Leben zu genießen und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und damit Essstörungen und Suchterkrankungen aller Art durch die Stärkung der Persönlichkeit vorzubeugen."

Auch dieses Partner-Spiel zur Balancierung von zwei Stäben diente dazu, Achtsamkeit, Solidarität und zwischenmenschliche Fähigkeiten zu stärken.

 

 

Fotos: Berit Holzner

Spiele, in denen sich die Klasse zusammen auf eine schmelzende Eisscholle (Stühle) rettet und einander festhält, waren Inhalt eines  nicht alltäglichen  Präventionsprogramms am Gymnasium Veitshöchheim. Dieses "Maistep" genannte Programm durchliefen über mehrere Wochen hinweg in fünf Doppelstunden alle 80 Schüler und Schülerinnen der drei achten Klassen. Es bezweckte, so Oberstudienrätin Berit Holzner, die das Ganze eingefädelt, initiiert und zusammen mit ihrer Kollegin Almuth Schnitter organisiert hatte, den 13jährigen einen Anstoß in eine lebensfrohe Richtung zu geben.

Ins Leben gerufen hatte das erlebnisorientierte MaiStep (Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention) im Jahr 2009 die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsmedizin Mainz, so die dortige Erkenntnis, seien sehr schwer zu behandeln und häufig einhergehend mit schwerwiegenden körperlichen Schäden bis hin zur Todesfolge (16 Prozent der magersüchtigen Betroffenen). Das Alter von 13 Jahren bilde in diesem Zusammenhang mit Beginn der Pubertät und körperlicher Veränderungen eine kritische Übergangsphase. Maistep könne hier Essstörungen vorbeugen.

Nach erfolgreicher Implementierung in Rheinland-Pfalz ist es seit 2015 Lehrkräften in ganz Deutschland möglich, sich von Mitarbeitern der Universitätsmedizin Mainz in der Durchführung des praxiserprobten Konzepts "MaiStep" kostenfrei schulen zu lassen.

Dieses Angebot nutzte Berit Holzner zu Beginn dieses Schuljahres zusammen mit acht Kolleginnen und der Schulsozialarbeiterin Nancy Atland. Vorgestellt wurde das Schul-Training zunächst auf dem Elternabend der achten Klassen, ehe dann die fünf Doppelstunden während der Unterrichtszeit unter großem zeitlichen Einsatz der Trainerinnen über die Bühne gingen.  Die Einheiten waren laut Holzner sehr schülerorientiert, die Lehrerinnen Anleiterinnen und Moderatorinnen.

"Dabei konnten die Jugendlichen wichtige Kompetenzen zum Schutz vor Essstörungen und anderen Suchterkrankungen erlernen", resümiert die Betreuungslehrerin.  Statistisch gesehen ist es nach ihren Worten so, dass jedes viertes Mädchen und auch immer mehr Jungen ein riskantes Essverhalten zeigen, das auch die Lebensfreude beeinträchtigt. 0,5 bis 0,75 Prozent der Mädchen würden an der schweren und gefährlichen Suchterkrankung Magersucht leiden.

Die Betreuungslehrerin betont, es sei nicht darum gegangen, über verschiedene Formen der Essstörungen aufzuklären. Holzner: "Das Resilienz Training bezweckte, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und die eigene Persönlichkeit zu stärken und dadurch damit Essstörungen und Suchterkrankungen aller Art vorzubeugen."

In Auseinandersetzung mit dem Schönheitsideal und dem Umgang mit dem eigenen Körper erarbeiteten sich die Schüler die Inhalte selbst, sammelten nach dem Motto "Welche Strategien helfen mir, stressige Zeiten gut zu überstehen?" Tätigkeiten für einen persönlichen Stimmungstank, um daraus in schlechten Zeiten Energie tanken zu können.

 Die Einheiten wechselten interaktiv ab zwischen Spielen und Übungen, die Klassen arbeiteten mit Mindmaps, Kärtchen und Gegenständen, bewegten sich zu Musik und sahen in Filmen, wie mit Hilfe von Photoshop-Bearbeitung ganz normale Jugendliche in Models für die Titelseite eines Modemagazins verwandelt werden.

"Besonders gut hat mir gefallen, dass wir etwas gelernt haben und dass wir es dann in Spielen gleich eingeübt haben" fasste Nele Köhn ihre Erfahrungen zusammen. Janis Schiller meinte: "Es war lustig! Es hat Spaß gemacht!"

 

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