Fulminante Fastnachtsgala der Tanzsportgarde Veitshöchheim gab einen Vorgeschmack auf die "Fastnacht in Franken"
Ein Rausch an Farben bot sich am Freitagabend den 600 Gästen bei der ersten von zwei ausverkauften Fastnachtsgalas der Tanzsportgarde Veitshöchheim in den Mainfrankensälen in der stimmungsvollen barocken Dekoration der Fernsehsendung nach dem fulminanten Einzug mit viel Helau.
Link auf Facebook-Fotoalbum - 179 Fotos

Das von Sitzungspräsident Norbert Kronthaler nach seinem Prolog mit trefflichen Reimen moderierte sechsstündige Programm mit sieben exzellenten Beiträgen in der Bütt und neun schmissigen Marsch- und farbenprächtigen Schautanznummern bescherte den 600 Gästen eine Prunksitzung der Spitzenklasse mit einem Rausch an prächtigen Farben. Es war ganz großes Kino, was die 150 Akteure, darunter 90 Tänzerinnen der TSGV und sechs Protagonisten der Kultsendung des BR, auf der Bühne in Szene setzten.
Im Stimmungsbarometer ganz oben an kamen, gemessen an den stürmisch geforderten und dann auch gewährten Zugaben, der närrische Musikant Matthias Walz aus Karlstadt, das Männerballet "Turedancer" aus Zellingen, die Comedy-Walküre Daphne de Luxe und der Oberbayer Martin Wichary.

Daphne de Luxe brachte "mit ihrer Gosche wie ein Schwert" so der Sitzungspräsident, selbst noch zur „Geisterstunde“ mit ihrer "Comedy in Hülle und Fülle“ den Saal zum Sieden. Ihr pointenreicher, häufig mit vulgärem und wollüstigem Wortschatz angereicherter Vortrag über ihre Erlebnisse in einer Arztpraxis sorgte Satz für Satz für dröhnendes Gelächter unter den Zuhörern. Hier einige Beispiele "Wenn man den Pfurz wieder riechen kann, ist die Erkältung vorbei" oder “Ein Beamter stirbt lieber, bevor er schwitzt". Aufs Korn nahm sie Senioren in Fahrrad-Klamotten "von der Linienführung ganz schlecht" und beschrieb köstlich wie sich einer auf die Lenkstange plumpsend seine Hoden ruinierte. Alle im Saal mit nahm der schwergewichtige Shooting-Star über die Bühne schwebend, mit ihrem Abschlusslied "Das Leben tanzt Sirtaki" und in der Zugabe servierte Daphne noch eine Tiergeschichte u.a. "Wenn wir in der Scheiße stecken, sollten wir den Schwanz einziehen."

"Happy Birthday! 100 Jahre Freistaat Bayern" stimmte leidenschaftlich der in den Landesfarben gekleidete Pianist Matthias Walz mit seiner charakteristischen Frisur im Stil der 50er-Jahre an. Bayern sei die Vorstufe zum Paradies meinte er, mit Seehofer-Stimmer "Mia san mia" trällernd. "Skandal ein Sozi wars" rief er die Gründung des Freistaats in Erinnerung, dabei den Spider Murphy-Hit spielend. Dem SPD-Mann Martin Schulz widmete er das Lied "Wärst du doch in Würselen geblieben" und "Das bisschen spritzen ist doch kein Problem", so bekam Bundes-Landwirtschaftsminister Christian Schmitt sein Fett ab. Als er dann anstimmte "Er isses gworden, der alte Chef hat ausgedient" meinten schon alle, nun komme Söder dran. Irrtum, das bezog er auf FCB-Trainer Jupp Heynckes. Aber sofort kam dann "Dahoam is dahoam, Bayern ist jetzt Söderland". Schließlich folgte ein Loblied auf die Franken und seine Willkommenskultur für die Flüchtlinge: "Hier reißt man die Zäune nieder" und "Kommt zu uns, hier sind die Franken daheim, nirgends wo sonst ist es so schön!". Und als Zugabe hofierte er die Veranstalter stimmgewaltig mit dem Lied "Fasching hier in Veitshöchheim, so schön wie heute wirds nimmer mehr."

Das Millionenpublikum der Fernsehsitzung "Fastnacht in Franken" am 2. Februar, der 30. aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim, darf sich freuen. Was der sechsfache Meister im Männerballett, die Turedancer aus Zellingen, wie eine Woche zuvor schon bei der VCC-Prunksitzung mit der farbenprächtigen Show "Des Kaisers neue Kaiser" in ihrem zehnten Jubiläumsjahr aufführte, war allererste Sahne und ein spektakulärer Augenschmaus sondergleichen.

Eine ganz andere Klangfarbe wie "Guad ummikomma ins Neijahr?" brachte wie im Vorjahr der aus Oberbayern in die fränkische Fastnachtshochburg importierte Kabarettist "Wiggerl" Martin Wichery in die Sitzung. Mit "Franken Helau" einmarschierend hatte der Oberbayer aus dem Landkreis Erding gleich das Publikum auf seiner Seite. Bayerns größte Therme dort stufte er als Rentnerwaschanlage ein. Zum Besten gab der 44jährige seine Erlebnisse in jungen Jahren als halbstarker Mofarocker. Der Saal tobte, als er eine Dame aus dem Saal mit roten, Paarungsbereitschaft signalisierenden Stöckerlschuh auf die Bühne holte und mit ihr tanzend das Lied "Stöckerlschuh" schmetterte, der absolute Wahnsinn.

Und als Zugabe intonierte der Wiggerl noch mit dem Publikum analog dem Karel Gott-Hit "Wann wird es endlich wieder Winter".

Ein stürmisch umjubeltes Highlight der TSGV-Gala war zweifellos auch der grandiose Storchen-Showtanz "Ausgeklappert?", mit dem die Ü15-Garde in Tanzgemeinschaft mit der CF Zellerau die Gäste verzauberte. Mit ihren farbenprächtigen, höchst originellen Kostümen, an denen Helga Wenger vier Monate zu nähen hatte, flogen die 23 Storchen-Girls schnell wie der Wind über die Bühne. Der neue Schautanz ist wiederum ein gelungenes Meisterwerk der Trainerin Sylvia Schraut, den sie zusammen mit Nicole Scherbaum einstudierte.


Als erster in der Bütt erschien Peter Kuhn aus Oberwerrn von der Schwarzen Elf Schweinfurt. Er ist zwar keine Stimmungskanone mit Witzen am laufenden Band. Gleichwohl honoriert das Publikum seine geistreichen Vorträge mit starkem Applaus. Er ist einer der besten Büttenredner im Land, der seit 1992 in der BR-Kultsendung der Politik und der Gesellschaft den Spiegel in der Tradition der gereimten Rede vorhält, heuer als „Chemiker in einer Kläranlage“. Was er dort in den Klärbecken für Kotzbrocken rumschwimmen sieht, erinnere ihn an die Politik. Wie bei der Chemie und deren nicht immer verständliche Sprache vermisse er auch in der Politik häufig die Inhaltsstoffe. Die SPD sei völlig ausgelaugt, beim ph-neutralen Martin Schulz der Lack ab. Auch in Bayern sah er viel Diskrepanz. Angesichts einer braunen Brut in Reinkultur - "der ganze braune Scheiß, alles stinkt nur noch zum Himmel", seien Klärwerke und deren Belebungsbecken bitter nötig, mit Toleranz dem Fremdenhass zu begegnen. Sein Rezept: Ein jeder kläre vor seiner eigenen Tür.

Für prächtige Laune sorgte Frankens närrischte Putzfrau Ines Procter von den "Erlabrunner Narreköpf", bei der sofort der Funke aufs Publikum übersprang. Die prominenteste Putzfrau Frankens strapazierte, mit ihren Erlebnissen als leidgeprüfte Hausfrau die Lachmuskeln am laufenden Band, als sie aus dem Nähkästchen plauderte.
"Aus Mädchen mit Träumen, werden Frauen mit Weinflaschen" so gestand sie ihre Trinksucht und „Seit meine Tochter in der Pubertät ist, weiß ich, warum manche Tierarten ihren Nachwuchs fressen!“ Kein gutes Haar ließ sie auch an ihrem Mann. Sich auf einer Kreuzfahrt auf hoher See befindend, würde sie sich freuen, wenn es heißt: "Mann über Bord."

Ganz schön frech Jonas Paul, Kuhns Kollege von der Schwarzen Elf Schweinfurt, als er nach seinem Einzug erklärt: "Ich wurde eingeladen in eine wunderbare Stadt vor dem besten Publikum der Welt aufzutreten" und nach dem Beifall des Publikums weiterfährt "aber ich hatt ja hier schon zugsagt und deshalb hat es net geklappt."
"Hilfe, uns gehn die Heringsbrötli aus, Heringsbrötli aus" stimmte er dann jeweils mit dem Publikum an. Es war dies die Schlagzeile, die er bei seinem Ferienjob bei einer Zeitung zu neuesten hereinkommenden Meldungen fertigte, so dass die deutlich gestiegenen Temperaturen in der Ostsee aufgrund des Klimawandels die Heringsbestande stark gefährden, Silberfischbestände nach durch bei einem Test von Nordkorea ins Meer gestürzten Atombombe vernichtet sind, es keine Brötchen mehr gibt durch den aussterbenden Bäckerberuf, beim Katerfrühstück des 1. FC Köln nach dem Abstieg die Heringe knapp werden. "Auf Schritt und Tritt marschieren sie mit, alle machen mit, Böses nimmt hier seinen Lauf" machte er mobil hinsichtlich des Wahlerfolgs der AFD, der ihn am meisten schockiert habe im letzten Jahr. Da könne einem scho echt Angst werden, was sich da zusammenbraue, vor allem im Osten, beklagte er.
Ein Loblied sang der junge Mann, den der Sitzungspräsident schon zu den Großen im Fasching zählte, zum Schluss auf das schöne Frankenland, das Publikum zum Mitsingen einladend.


Dem Franken in die Seele und auf's Maul schauen ist die Spezialität von Fredi Breunig aus der Rhön, der humorvoll schilderte, was der „Zwanziger-Euroschein“ auf seiner Reise in den Taschen seiner Besitzer so alles mit machen muss.

Die TSGV-Cupcakes begrüßten am Eingang stürmisch die Gäste.

Pompös der Einzug der Garden mit dem 1. KaGe Elferrat Würzburg und seiner Ranzengarde.



Ein Heimspiel hatte deren für die Landesgartenschau in Würzburg werbende Prinzenpaar Prinz Friedrich I. und seine Prinzessin Conny I. „Vom blühenden Leben“ (alias Friedrich Reim und Cornelia Holz), sowie den Gästen der KCK Winterhausen und der CF Zellerau.

Nach der Eröffnung tanzten sich die niedlichen Tanzmäuse im Vorschulalter herzerfrischend mit ihrem Marschtanz in die Herzen des Publikums.

Sie sorgten für Furore, die fünf federleicht und wie ein Wirbelwind akrobatisch über die Tanzfläche fliegenden Tanzmariechen der TSGV v.l.n.r. Jana Meyer, Elea König, Yasmina Kissner, Maja Friedrich und Sarah Scherbaum.






In einem Marschblock waren die Jugend-, Junioren- und Ü 15-Garde zu sehen.

Jugendgarde

Juniorengarde

Ü 15-Garde

Viel Phantasie, Witz und Farbe ins Programm brachten die vom Publikum stürmisch umjubelten Schautänze der TSGV mit ihren aufwändigen Kostümen.

Die Jugendgarde interpretierte mit ihremSchautanz mit sehr aufwändigen Requisiten einen "Kindertag im Forschungszentrum", wo Professor Dr. Zweistein allerhand Fragen aus Kindermund wie "Warum blubbert Brause?" oder "Warum jucken Mückenstiche" zu beantworten hatte.


Angesichts des verrücktspielenden Wetters setzte die Juniorengarde der TSGV mit ihrem ausdrucksstarken Schautanz die Frage "Ist das nur ein Märchen?" um.


Den Glanz des alten Ägypten führte die Gastgarde der KCK Winterhausen eindrucksvoll mit ihrem Schautanz vor Augen.

Zum krönenden Abschluss der turbulenten Fastnachtsgala begeisterten die schönsten Omis und Opas des Hofkellerballetts der TSGV mit ihrem Schautanz


Der „Weekend-Express“ (Erwin Kopp, Ottmar Albert und Hubert Fischer) sorgte vortrefflich für den musikalischen Rahmen und animierte durch Stimmungslieder zum Mitsingen.

Zum rauschenden Finale mit dem Sänger Norbert Knorr weit nach Mitternacht stürmten viele Akteure begeistert auf die Bühne oder tanzten inmitten des Publikums.


Übersicht Mitwirkende
Sitzungspräsident: Norbert Kronthaler
Gastgesellschaften: KCK Winterhausen und Carnevalfreunde Zellerau Würzburg
In der Bütt:
- Peter Kuhn (Schwarze Elf Schweinfurt) als Chemiker in einer Kläranlage
- Ines Procter (Narreköpf Erlabrunn) als Putzfrau
- Martin Wichary als „Wiggerl“ Bayer
- Matthias Walz aus Karlstadt als Gratulant „100 Jahre Freistaat Bayern“
- Jonas Paul (Schwarze Elf Schweinfurt) als „Ferienjobber“
- Fredi Breunig als „Zwanziger“
- Daphne de Luxe mit „Comedy in Hülle und Fülle“
Musik:
- Sitzungskapelle Weekendexpress: Erwin Kopp, Ottmar Albert, Hubert Fischer
- Norbert Knorr (Finale)
Tänze:
- Marschtanz Tanzmäuse (Trainerinnen: Alexandra Körner, Jennifer George, Sabrina Henken, Julia Öhrlein )
- Tanzmariechenschau: Elea König, Jana Meyer, Yasmina Kissner, Maja Friedrich und Sarah Scherbaum (Trainerinnen: Kristina Hauser, Monja Zorn, Nicole Scherbaum)
- Marschblock Jugend, Junioren, Ü 15: Trainerinnen: Kristina Hauser, Janina Barsowski, Anita Horn, Monja Zorn und Alexandra Körner)
- Jugend Schautanz „Kindertag im Forschungszentrum“ (Trainerinnen: Kristina Hauser, Anita Horn, Alexandra Körner)
- Juniorengarde Schautanz „Ist das nur ein Märchen“ (Trainerin: Evely Lorenz, Katja Hemm)
- Ü-15-Garde: Schautanz „Ausgeklappert?“ + „Hofkellerballett“ (Trainerinnen: Sylvia Sylvia Schraut und Nicole Scherbaum )
- Schautanz „Altes Ägypen“ KCK Winterhausen (Trainerin: Nicole Kahn)
- Männerballett Turedancer Zellingen „Des Kaisers neue Kleider“ (Trainerteam: Vaness Schultz, Christian Drescher)



