Kreative Vielfalt - Der Adventskranz im Fokus der Studierenden der LWG Veitshöchheim
Der starke Kontrast von Farbe, Oberflächenstruktur und Bewegungsform gibt diesem Kranz einen außergewöhnlichen Ausdruck. Die brüchige Bewegungsform der grauen Stacheldrahtpflanze (Calocephalus) findet ihren Gegenspieler in der wolligen Struktur des weinroten Fuchsschwanzes (Amaranthus).
Die angehenden Techniker und Technikerinnen der Gartenbauklasse der Staatlichen Meister- und Technikerschule an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim können laut Pressemitteilung der LWG im Fach ´Marketing - Gestaltung und Warenpräsentation´ ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Jeden Mittwochnachmittag steht der Gestaltungsunterricht auf dem Stundenplan – und je nach Jahreszeit werden unterschiedliche Themenbereiche bearbeitet.
Basteln und Gestalten ist Frauensache? Nein! Nicht selten entdeckt auch der Eine oder Andere in dieser Unterrichtsstunde seine kreative Ader. Im Bild (v.l.): Felix Hornung, Raphael Dolderer und Sebastian Glasl.
Unsterblichkeit ist das Symbol des Kranzes
Passend zur Jahreszeit sind derzeit Weihnachts- und Adventskränze das Thema. In der christlichen Symbolik steht die Kreisform des Kranzes für die Unendlichkeit, für die Unsterblichkeit, für den „Anfang ohne Ende“.
Unterstrichen wird diese Symbolik des ewigen Lebens durch die Verwendung von immergrünen Nadel- oder Laubgehölzen. Für die Fülle des Lebens kommen Früchte und Samenstände zum Einsatz.
Im Adventskranz findet die Symbolik der Farben ihren Höhepunkt. Besteht Ihr Kranz dabei den Style-Check? Denn die Klassiker in der Farbwahl sind in diesem Jahr verstärkt wieder Grün und Rot, obwohl sich mittlerweile auch viele Trendfarben wie Eisblau, dunkles Violett, Rosé oder Silber auf dem Adventskranz wiederfinden.
Wenn ein stimmiges Gesamtbild mit einem emotionalen Ausdruck entsteht und beim Betrachter der Wunsch nach ´Das will ich unbedingt haben!´ ausgelöst wird, ist die Aufgabe perfekt erfüllt.
Kleine adventliche Farbenkunde
Bald schon brennt die letzte Kerze, doch wissen Sie eigentlich, wofür die Farben des Kranzes stehen? Oder Hand aufs Herz – können Sie aus dem Kopf heraus alle Farben Ihres Kranzes benennen? Dann gleich einmal nachschauen.
Sollte dabei der Rot-Grüne-Klassiker auf dem Tisch stehen, liegen Sie nicht nur voll im Trend, sondern legen ganz besondere Farbakzente: Denn Grün bringt Harmonie ins Leben und hilft Körper und Seele ins Gleichgewicht zu bringen. Dunkles Tannengrün gibt innere Ruhe und Gelassenheit. Grün steht aber auch für die Hoffnung, die Hoffnung auf erwachendes Leben nach einer langen und dunklen Jahreszeit. Rot ist die wärmste Farbe, die wir kennen. Sie ist die Farbe der Liebe, der Energie und des Lebens. Helles, feuriges Rot wirkt anregend und freudig. Ein dunkles und tiefes Rot hat eine passive und erdverbundene Wirkung.
In der Benotung werden die Gestaltung und die handwerkliche Ausführung bewertet. Der Einsatz und die Wirkung von Proportionen, wie z. B. der ´Goldene Schnitt´ und die Bewegungs- und Geltungsformen der Pflanzen spielen eine Rolle. Im Bild (v.l.): Lydia Frotscher, Michael Grießer und Hanna Stadelmann
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Die Ideen der Studierenden bei der Umsetzung sind immer vielfältig: So werden große Kränze aus Weinreben oder Clematisranken gewickelt und gebunden, oder kleinere Kränze auf einer Unterlage aus Stroh gesteckt. Die Auswahl an Naturmaterialien ist auch in der kalten Jahreszeit riesengroß. Efeu, Buchsbaum, Moos, Reben, Stroh, Blätter, Ranken, aber auch Früchte und Blüten kommen zum Einsatz.
Besonders beliebt sind Hortensienblüten, die im Kranz trocknen können und trotzdem ihre Ausstrahlung behalten. Hagebutten, Physalis, Zieräpfel oder die Früchte von Feuerdorn und Eberesche bringen mit ihrer Farbe Leben in das Werkstück. Als ausgebildete Gärtner in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau oder Baumschule ist es für die Studierenden oft eine neue Erfahrung, sich handwerklich mit floristischer Gestaltung zu beschäftigen.
Die ganz besondere Symbolik der Farben findet nicht nur im Adventskranz, sondern auch in der Dekoration des Festtagstisches ihren Höhepunkt. In diesem Jahr sind vor allem wieder die klassischen Farben Rot, als Farbe der Liebe, und Grün, für Harmonie und Gleichgewicht, im Trend. Gesteck von Sebastian Daisenberger: ´Besinnliche, urige Weihnacht in der Mountain Lodge´.
(Bilder: © Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim)