7. Veitshöchheimer Repair Café: Großteil der Reparaturen war wieder erfolgreich
Wieder richtig zum Laufen brachte Heino Klingenfuß diese um die 200 Jahre alte, zuletzt eine Stunde am Tag vorgehende Uhr aus der Zeit des Wiener Kongresses, die das Wohnzimmer der Familie Stahr ziert.
75 Prozent der Reparaturen waren erfolgreich, in 14 Prozent der Fälle fehlten vor Ort lediglich Ersatzteile: Bereits zum siebten Mal fand am Samstag in der Veitshöchheimer Eichendorffschule die Selbsthilfewerkstatt Repair Café statt. Die Veranstalter zeigten sich insgesamt zufrieden, mussten aber aufgrund des schönen Wetters einen Besucherrückgang verzeichnen.
„Insgesamt 39 reparaturbedürftige Objekte fanden dieses Mal den Weg auf die Werkbänke der etwa 15 freiwilligen Helfer, im Vergleich zum sechsten Repair Café waren das sieben Gegenstände weniger“, berichtet der Veitshöchheimer Daniel Schiel, der die Veranstaltung zusammen mit dem gemeindlichen Klimaschutzmanager Jan Speth organisiert. 60 Prozent waren elektrische und elektronische Geräte, 28 Prozent Näharbeiten und 12 Prozent mechanische Defekte, so die Bilanz.
Diplominformatiker Uwe Fiebig nahm sich des Uralt-Radios des evangelisches Militärpfarrers Johannes Müller an, dessen Mutter es mit ihrem ersten Gehalt vor 50 Jahren gekauft hatte. Das nostalgische Radio ließ sich zwar einschalten, aber es kamen keine Sender.
„Vom CD-Player über eine historische Wanduhr bis hin zum Plattenspieler war wieder alles dabei“ informiert der Klimaschutzmanager. Schwerpunktmäßig wurden dieses Mal Lampen verschiedener Bauart und kaputte Kleider mitgebracht. „Die Gäste waren dabei überwiegend älter“, so Speth. Fast die Hälfte der Besucher war über 60 Jahre alt, zeigt die Statistik. 83 Prozent der Besucher kamen aus Veitshöchheim, 17 Prozent waren Auswärtige.
Dieses Mal waren die Leute mit erstaunlich vielen defekten Lampen gekommen - hier im Bild lötet Industriekaufmann Eberhard Riermaier ein verschmortes Kabel wieder zusammen.
„Es ist schön, dass sich das Repair Café in Veitshöchheim so gut etabliert hat“ freuen sich die beiden Organisatoren. Einziger Wehrmutstropfen: Möglicherweise zeichnet sich eine gewisse Sättigungsphase bei der Anzahl der Reparaturen ab - es kamen am Samstag nämlich weniger Besucher als bei den vorherigen Veranstaltungen. Bedingt war der Rückgang aber auch durch die gute Witterung.
Elektrotechniker Michael Fries ist voll in seinem Element und es macht ihm richtig Spaß wie auf dem Foto eine 23 Jahre alte Stereoanlage mit defekten Riemchen wieder zum Laufen zu bringen.
Erika Weinhold hatte viel zu nähen. Im Bild verpasst sie dem an der Naht gerissenen Anorak von Myrna Arnegger einen Nylon-Flicken.
Der ehrenamtliche Helferkreis hatte sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen: Kistenweise wurde Werkzeug aufgebaut, Kaffee und Kuchen wurden angeboten und sogar eine Saxophon-Spielerin gab im Wartebereich ihr bestes.
Involviert waren unter anderem auch Bastler, Kuchenbäcker, Helfer am Empfang und Hausmeister. „Wir sind froh, dass wir diese Helfer haben“, lobt Bürgermeister Jürgen Götz das ehrenamtliche Engagement.