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Gemeinde Veitshöchheim feierte die Eingemeindung des Weilers Gadheim vor 40 Jahren - Eine Liebesheirat war es nicht, aber die richtige Vernunftehe

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

1976 war es ein rauschendes Fest, als im Garten des Schönbachhofes die Eingemeindung des zur Gemarkung Oberdürrbach gehörenden Weilers Gadheim mit seinen 102 Einwohnern und einer Fläche von 341 Hektar nach Veitshöchheim gefeiert wurde. Damals stießen v.l.n.r. Bürgermeister Erich Steppert mit dem Gadheimer Ortssprecher Edmund Kilian und seinen beiden Stellvertretern Hans Stephan (3. Bürgermeister)  und Josef Ries (2. Bürgermeister) an. 40 Jahre später zierte nun dieses Archivbild die Rückseite des Menüplans der Jubiläumsfeier an gleicher Stelle im nunmehrigen Markushof, zu der Bürgermeister Jürgen Götz neben seinem Gemeinderat und Ehrengästen die heute im Weiler lebenden 76 Einwohner eingeladen hatte.

1976 war es ein rauschendes Fest, als im Garten des Schönbachhofes die Eingemeindung des zur Gemarkung Oberdürrbach gehörenden Weilers Gadheim mit seinen 102 Einwohnern und einer Fläche von 341 Hektar nach Veitshöchheim gefeiert wurde. Damals stießen v.l.n.r. Bürgermeister Erich Steppert mit dem Gadheimer Ortssprecher Edmund Kilian und seinen beiden Stellvertretern Hans Stephan (3. Bürgermeister) und Josef Ries (2. Bürgermeister) an. 40 Jahre später zierte nun dieses Archivbild die Rückseite des Menüplans der Jubiläumsfeier an gleicher Stelle im nunmehrigen Markushof, zu der Bürgermeister Jürgen Götz neben seinem Gemeinderat und Ehrengästen die heute im Weiler lebenden 76 Einwohner eingeladen hatte.

Erinnerungsfoto nach dem Gottesdienst in der Markuskapelle vor der Jubiläumsfeier  im Speisesaal des Markushofes mit Gadheimern, aktuellen und ehemaligen Gemeinderatsmitgliedern und weiteren Ehrengästen wie MdL a.D. Christian Will, Pfarrer Herbert Neeser und Altbürgermeister Rainer Kinzkofer.

Erinnerungsfoto nach dem Gottesdienst in der Markuskapelle vor der Jubiläumsfeier im Speisesaal des Markushofes mit Gadheimern, aktuellen und ehemaligen Gemeinderatsmitgliedern und weiteren Ehrengästen wie MdL a.D. Christian Will, Pfarrer Herbert Neeser und Altbürgermeister Rainer Kinzkofer.

Auftakt der Jubiläumsfeier war ein ökumenischer Gottesdienst in der Markuskapelle, einer der ältesten Kapellen des Landkreises, erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum verglich in ihrer Predigt die Gadheimer mit einer gallischen Asterixgemeinde. Sie seien wie diese eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft, ein eingeschworenes Dorf (Auszüge aus ihrer Predigt weiter unten).  Der katholische Orts-Pfarrer Robert Borawski stellte die Frage, ob nun  die Veitshöchheimer ihren Landgewinn durch die Eingemeindung feiern oder die Gadheimer, dass sie nun zu einer großen, zukunftsfähigen Gemeinde gehören.
Auftakt der Jubiläumsfeier war ein ökumenischer Gottesdienst in der Markuskapelle, einer der ältesten Kapellen des Landkreises, erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum verglich in ihrer Predigt die Gadheimer mit einer gallischen Asterixgemeinde. Sie seien wie diese eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft, ein eingeschworenes Dorf (Auszüge aus ihrer Predigt weiter unten).  Der katholische Orts-Pfarrer Robert Borawski stellte die Frage, ob nun  die Veitshöchheimer ihren Landgewinn durch die Eingemeindung feiern oder die Gadheimer, dass sie nun zu einer großen, zukunftsfähigen Gemeinde gehören.
Auftakt der Jubiläumsfeier war ein ökumenischer Gottesdienst in der Markuskapelle, einer der ältesten Kapellen des Landkreises, erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum verglich in ihrer Predigt die Gadheimer mit einer gallischen Asterixgemeinde. Sie seien wie diese eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft, ein eingeschworenes Dorf (Auszüge aus ihrer Predigt weiter unten).  Der katholische Orts-Pfarrer Robert Borawski stellte die Frage, ob nun  die Veitshöchheimer ihren Landgewinn durch die Eingemeindung feiern oder die Gadheimer, dass sie nun zu einer großen, zukunftsfähigen Gemeinde gehören.
Auftakt der Jubiläumsfeier war ein ökumenischer Gottesdienst in der Markuskapelle, einer der ältesten Kapellen des Landkreises, erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum verglich in ihrer Predigt die Gadheimer mit einer gallischen Asterixgemeinde. Sie seien wie diese eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft, ein eingeschworenes Dorf (Auszüge aus ihrer Predigt weiter unten).  Der katholische Orts-Pfarrer Robert Borawski stellte die Frage, ob nun  die Veitshöchheimer ihren Landgewinn durch die Eingemeindung feiern oder die Gadheimer, dass sie nun zu einer großen, zukunftsfähigen Gemeinde gehören.

Auftakt der Jubiläumsfeier war ein ökumenischer Gottesdienst in der Markuskapelle, einer der ältesten Kapellen des Landkreises, erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum verglich in ihrer Predigt die Gadheimer mit einer gallischen Asterixgemeinde. Sie seien wie diese eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft, ein eingeschworenes Dorf (Auszüge aus ihrer Predigt weiter unten). Der katholische Orts-Pfarrer Robert Borawski stellte die Frage, ob nun die Veitshöchheimer ihren Landgewinn durch die Eingemeindung feiern oder die Gadheimer, dass sie nun zu einer großen, zukunftsfähigen Gemeinde gehören.

Darauf gab später der Bürgermeister bei der Jubiläumsfeier im festlich gedeckten Speisesaal des Ausbildungshotels des Markushofes zur Antwort, dass beide Seiten von der Heirat 1976 gleichermaßen profitiert hätten und zusammengewachsen seien. Er hob besonders das aufgeschlossene, offene und fruchtbare Verhältnis der beiden Ortsteile hervor (siehe seine Rede weiter unten).  Der Landwirt Walter Dieck sprach den Gadheimern quasi aus der Seele, als er aus eigenem Erleben sagte, dass ihre damalige Entscheidung für Veitshöchheim im Grunde genommen nur noch eine Formsache gewesen sei, da alle ihre  Wünsche wie eine Kanalisation, ein kleines Baugebiet für den Weiler und Bürgernähe mit Veitshöchheim leichter zu erreichen waren. Eine Liebesheirat sei es dadurch aber  nicht geworden, sondern von den Möglichkeiten, die sie hatten, die zielführendere (ausführliche Rede weiter unten).
Darauf gab später der Bürgermeister bei der Jubiläumsfeier im festlich gedeckten Speisesaal des Ausbildungshotels des Markushofes zur Antwort, dass beide Seiten von der Heirat 1976 gleichermaßen profitiert hätten und zusammengewachsen seien. Er hob besonders das aufgeschlossene, offene und fruchtbare Verhältnis der beiden Ortsteile hervor (siehe seine Rede weiter unten).  Der Landwirt Walter Dieck sprach den Gadheimern quasi aus der Seele, als er aus eigenem Erleben sagte, dass ihre damalige Entscheidung für Veitshöchheim im Grunde genommen nur noch eine Formsache gewesen sei, da alle ihre  Wünsche wie eine Kanalisation, ein kleines Baugebiet für den Weiler und Bürgernähe mit Veitshöchheim leichter zu erreichen waren. Eine Liebesheirat sei es dadurch aber  nicht geworden, sondern von den Möglichkeiten, die sie hatten, die zielführendere (ausführliche Rede weiter unten).

Darauf gab später der Bürgermeister bei der Jubiläumsfeier im festlich gedeckten Speisesaal des Ausbildungshotels des Markushofes zur Antwort, dass beide Seiten von der Heirat 1976 gleichermaßen profitiert hätten und zusammengewachsen seien. Er hob besonders das aufgeschlossene, offene und fruchtbare Verhältnis der beiden Ortsteile hervor (siehe seine Rede weiter unten). Der Landwirt Walter Dieck sprach den Gadheimern quasi aus der Seele, als er aus eigenem Erleben sagte, dass ihre damalige Entscheidung für Veitshöchheim im Grunde genommen nur noch eine Formsache gewesen sei, da alle ihre Wünsche wie eine Kanalisation, ein kleines Baugebiet für den Weiler und Bürgernähe mit Veitshöchheim leichter zu erreichen waren. Eine Liebesheirat sei es dadurch aber nicht geworden, sondern von den Möglichkeiten, die sie hatten, die zielführendere (ausführliche Rede weiter unten).

Christian Will, 89
Christian Will, 89

Unter den Gästen konnte der Bürgermeister mit Christian Will einen Protagonisten der Gebietsreform begrüßen, der sich als Landtagsabgeordneter des Stimmkreises Würzburg-Land (von 1970 bis 1994) erfolgreich für die Eingemeindung des Weilers nach Veitshöchheim eingesetzt hatte. Denn wenn es nach dem Willen der Würzburger Stadtväter mit OB Klaus Zeitler an der Spitze gegangen wäre, so Will, hätte man heute kein Jubiläumsfest feiern können. Dies habe er aber verhindern können, da es ihm im Benehmen mit dem damaligen Innenminister Bruno Merk gelungen sei, seinen Parteifreund Wolfgang Bötsch, der damals Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Würzburg-Stadt war und dem Stadtrat sowie dem Landtag angehörte, bei einem Grenzgang dazu zu bewegen, dass die Stadt auf Gadheim verzichtete.

Erich Steppert, 93
Erich Steppert, 93

Dies bestätigte auch der heute 93 Jahre alte Erich Steppert, der damals (von 1974 bis 1986) verantwortlicher Bürgermeister war. Er hob hervor, wie segensreich es für den Weiler gewesen sei, dass es dem damaligen bischöflichen Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer im Jahr 1988 gelang, hier im Ortsteil Gadheim den damaligen Schönbachhof zu erwerben und das rund 10.000 Quadratmeter große Areal dem Don Bosco-Berufsbildungswerk für Jugend fördernde Baumaßnahmen im Erbbaurecht zur Verfügung zu stellen.

Altbürgermeister Rainer Kinzkofer
Altbürgermeister Rainer Kinzkofer

Zum Mikrofon griff auch Altbürgermeister Rainer Kinzkofer, der die Entwicklung des Weilers von der Eingemeindung bis heute zunächst als Gemeinderatsmitglied, dann von 1986 bis 2014 als Bürgermeister und zuletzt als Kreisratsmitglied hautnah mitverfolgte und in seiner Amtszeit prägte. Er erläuterte die wichtige Bedeutung der Vergrößerung des Gemeindegebietes um ein Drittel für Veitshöchheim. So konnte die Gemeinde das Gewerbegebiet erweitern und nach Erwerb des Juliusspitalwaldes einen eigenen Brunnen bohren. Er hob auch die Bedeutung des Markushofes als Arbeitgeber, Treffpunkt und seinen Werbeeffekt für Veitshöchheim hervor.

Kinzkofer schilderte auch die Geschichte Gadheims, das 1249 mit Veitshöchheim zum Kloster Sankt Stephan in Würzburg und 1579 mit Oberdürrbach zum Juliusspital in Würzburg kam.

Bei der Jubiläumsfeier zugegen war auch Pfarrer Herbert Neeser, seit 1973 in Veitshöchheim Kuratus und seit 1984 zugleich Ortspfarrer von St. Vitus, ehe er am 1.11.2004 in den Ruhestand trat. Ehrengäste waren weiter Erwin Oppl und Rudi Hepf, zur Zeit der Eingemeindung im Gemeinderat und der damalige, heute 90 Jahre alte Ortssprecher Edmund Kilian.

Bürgermeister Jürgen Götz
Bürgermeister Jürgen Götz

Eingemeindung aus der Sicht der Veitshöchheimer: Bürgermeister Jürgen Götz

"Zu jeder Heirat gehört auch ein bisschen Liebe" heißt es so schön. Und nachdem vor 40 Jahren die große Mehrheit der Gadheimer Bürger sich - trotzverlockender Angebote der Stadt Würzburg – für die Zugehörigkeit zu Veitshöchheim entschieden hat, muss den Gadheimern doch ein gewisses Maß an Sympathie für Veitshöchheim unterstellt werden.

Diese Sympathie wurde durchaus erwidert, wuchs doch durch die Eingemeindung Gadheims unsere Gemeindefläche um rund ein Drittel. Wir feiern also heute Rubinhochzeit. Ein Rubin ist ja ein wertvoller Edelstein –jetzt könnten wir natürlich wieder diskutieren wer denn wohl wertvoller für den anderen war oder ist. ln diesem Fall würde ich nur sagen - liebe Gadheimer schaut nach Oberdürrbach. Dort wurde ich im Frühjahr gefragt, ob wir sie noch nehmen würden, wenn sie einen neuen Bürgerentscheid initiieren würden.

Wenn wir also einmal bei dem Bild der Hochzeit bleiben wollen, fungierten damals 1976 als "Brautwerber", der damalige Landrat Dr. Fritz Wilhelm, der Landtagsabgeordnete Christian Will und der damals amtierende Bürgermeister von Veitshöchheim, Erich Steppert. Die Interessen der damals mehr als 100 Gadheimer vertrat Edmund Kilian. Drei der Vier genannten sind heute auch unter uns.

Gemeinsamkeiten gab es längst, historische, gesellschaftliche und kulturelle. Beispielsweise gehörten die Gadheimer Katholiken (mit den Unterdürrbachern) bis 1831 schon einmal zur Pfarrei Veitshöchheim. Zunächst eigenständig, dann zur Pfarrei St. Josef in der Dürrbachau gezählt, wurde erst 1983, also sieben Jahre nach dem Zusammenschluss, die Pfarreigrenze der gemeindlichen Grenzziehung angeglichen. Allerdings steht ja mit der St. Markuskapelle in Gadheim und ihrem spätgotischen Flügelaltar ein kunst- und kulturhistorisches und auch von allen anderen Veitshöchheimern geschätztes Kleinod. Als religiöser Mittelpunkt des Weilers und als Station auf dem fränkischen Jakobsweg haben die Gadheimern ihre Kapelle gehegt und gepflegt. Bis Ende der 60er Jahre waren Mesnerdienste, Glockenläuten, der Kirchenschmuck oder das Läuten der Glocken Sache der Bürger. Vor gut 15 Jahren ist die Markuskapelle umfassend innen und außen saniert und dies von der Gemeinde Veitshöchheim durch Übernahme von rund ein Viertel der Gesamtkosten unterstützt worden.

Oder: Bereits seit den 50er Jahren haben die Gadheimer Kinder in Veitshöchheim die Schule besucht. Viele der Gadheimer Familien leben schon seit etlichen Generationen hier oben auf dem Berg. Sie haben hier ihre Höfe und Häuser, ihre Felder und Wiesen und seit der Baugebietsausweisung Rimparer Weg genügend Fläche für Neubauten. Sie schätzen die Landschaft um sich herum, vom einen oder anderen als "fränkische Toskana•• bezeichnet (Dieck Walter) und die gute Gemeinschaft. Vor allem die Landwirtschaft hat sie zusammen geschweißt. Sie arbeiten zusammen und sie feiern zusammen. Der monatliche Stammtisch gibt ihnen Gelegenheit, sich auszutauschen und die Gemeinschaft zu pflegen.

Zur Maibaumaufstellung, der Markusprozession oder dem Erntedankfest hier kommen gern auch die Mitbürger von unten aus dem Dorf. Umgekehrt sind natürlich die Gadheimer dabei, wenn sich der Faschingszug durch die Straßen schlängelt, Weinfeste, Ausstellungen oder Märkte stattfinden.

Die Gadheimer haben nicht nur ihre Höfe und Häuser behalten, sondern auch ihre "Charakterköpf". Das heißt, sie wissen immer ganz genau, was sie wollen und was nicht. Das hat sich auch im Ortsbild niedergeschlagen, das sein ganz spezielles Aussehen bewahrt, seine Besonderheiten verstärkt hat. Beispielsweise durch Erhaltung des Dorfplatzes als Mittel- und Treffpunkt, wo man zusammen Brotzeit macht oder auf einen Geburtstag anstößt. Im Jahr 2009 wurde der Platz durch Auszubildende des Markushofs zu einer grünen Oase mit einem Kalk-Quellstein umgestaltet.

Der St. Markushof ist eine Außenstelle des Don Bosco Berufsbildungswerks Würzburg und bildet Lageristen, Köche, Bäcker, Gärtner und Gastronomiefachkräfte aus.

Mit den etwa 200 Beschäftigten und Auszubildenden pflegen die Gadheimer gute Nachbarschaft, sie nehmen Anteil, sie arbeiten und feiern zusammen. Und die anderen Veitshöchhöchheimer, also die weiter unten, die "Ur"-Veitshöchheimer sind auch stolz, dass unser Ort neben seiner Lage am Main, mit dem Schloss und dem Park, den alten Gassen, den vielen Firmen und überörtlichen Einrichtungen mit dem Markushof in Gadheim eine weitere attraktive, aber auch segensreiche Einrichtung hinzugewonnen hat.

Traditionell führen jährlich die Feldgeschworenen von Gadheim und Veitshöchheim Grenzgänge durch, bei der sie auf den Feld- und Waldwegen die Grenzzeichen überprüfen. Der Gemarkungsgrenzgang führt entlang der aus der Echterzeit stammenden großen historischen Grenzsteine. Ebenfalls einmal im Jahr findet für die Siebener beider Ortsteile ein gemeinsamer Gottesdienst und anschließendes Beisammensein statt. Viele von ihnen stellen ihre Ortskenntnis, ihr Wissen im Natur- und Landschaftsschutz jahrzehntelang der Gemeinschaft zur Verfügung.

Bürger beider Ortsteile treffen sich bei Freizeitaktivitäten privat oder in den Vereinen, und tragen so zur Festigung unserer Gemeinde bei.

Erst am Donnerstag beim Stammtisch haben mir die Gadheimer wieder eine lange Liste mit Verbesserungsvorschlägen mitgegeben.

Natürlich weisen die Gadheimer uns Veitshöchheimer auch immer gerne darauf hin, dass wir ohne sie nie das wären was wir sind. Ob das die Flächen im Gewerbegebiet betrifft oder auch den Waldfriedhof. Denn spätestens dort kommen die meisten Veitshöchheimer auch einmal nach Gadheim.

Also man kann sagen, das aufgeschlossene, offene und fruchtbare Verhältnis der beiden Ortsteile prägt unsere Gemeinde, die Unterschiede trennen uns nicht, sondern bereichern und verstärken den Facettenreichtum des gesamten Ortes.

So sind wir in den vergangenen Jahrzehnten zusammen gewachsen und zusammengewachsen. Beide haben von der Heirat im Jahr 1976 profitiert.

Und wie in einer guten Ehe ergänzen wir einander, geben einander Halt und Heimat. Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft die Bürger beider Ortsteile die gemeinsamen Herausforderungen mit Zuversicht, Kraft und Gottes Segen erfolgreich zum Wohle von uns allen fortsetzten mögen."

Gadheimer Walter Dieck
Gadheimer Walter Dieck

Aus der Sicht der Gadheimer: Flurbereinigungsgenossenschafts-Vorsitzender Walter Dieck

"Mit Wirkung vom 1.7.1976 wird der Weiler Gadheim in die Gemeinde Veitshöchheim eingegliedert. So stand es im Mitteilungsblatt der Gemeinde 1976. Welch eine Umschreibung für die Tatsache, dass sich von einem Tag auf den anderen, die Gemarkungsfläche um ca. 1/3, von 740 auf 1076 ha erhöht, und sich daraus ganz neue Zukunftsperspektiven für die Gemeinde auftaten, und dies fast zum 0-Tarif.

Stellen sie sich einmal vor, Gadheim hätte sich für Würzburg entschieden. Damit man das Ganze besser versteht, vor allem für die Jüngeren unter uns, die die Grenzverläufe nicht so genau kennen, es sind ja auch einige jüngere Gemeinderäte unter uns.

Die Gemarkungsgrenze verliefe dann von der Kaserne auf Höhe des Wertstoffhofs, genauer, die Trafostation der Energieversorgung, entlang der Schokoladen Frankonia Richtung Gadheim durch Mehlig & Heller hindurch bis zur Kreisstraße, von dort an der Kreisstraße wieder Richtung Veitshöchheim bis zum Sportplatz, dann dem Gebrannten Hölzlein entlang Richtung Sendelbach.

Betrachtet man das von einer anderen Seite, würde Veitshöchheim südlich und östlich von Würzburg fast erdrückt.

Wie hätte sich Veitshöcheim unter diesen Voraussetzungen als eigenständige Gemeinde wohl entwickeln können? Spekulationen darüber überlasse ich ihnen.

Damals war Gadheim ein rein landwirtschaftlich geprägter Weiler mit acht Vollerwerbsbetrieben. Zukunftsorientiert, pragmatisch und bescheiden, wie wir sind, stellten wir uns vor, halbwegs vernünftige Rahmenbedingungen für die zukünftige Bewirtschaftung zu haben, soweit es in der Hand der Kommune liegt, eine bessere Wohnqualität durch eine Kanalisation, die damals noch fehlte, ein beschränktes Wohngebiet nur für Gadheimer und Bürgernähe durch einen Ortsverbindungsweg für kurze Wege. Mehr wollten wir nicht.“

All diese Wünsche waren mit Veitshöchheim leichter zu erreichen. So war die Entscheidung der Gadheimer für Veitshöchheim im Grunde zwar nur noch Formsache, aber eine Liebesheirat war dadurch nicht. Es war von den Möglichkeiten die wir hatten die zielführendere, wie man heute so schön sagt.

Rückblickend können wir feststellen: Der Entschluss uns mit Veitshöchheim zusammen zu tun war richtig. Es war und ist eine Win Win Situation für beide Seiten, über die Verteilung allerdings wollen wir heute nicht diskutieren.

Die anfänglich zurückhaltende vielleicht auch durchaus distanzierte Haltung gegenüber der Gemeinde, bedingt sicherlich auch durch die wechselvolle Geschichte der Gadheimer, wich einer, auf Gegenseitigkeit beruhender Wertschätzung und einer vertrauensvollen kooperativen Zusammenarbeit, nur ein Beispiel: die Unterstützung unserer Flurbereinigungsgenossenschaft durch die Gemeinde beim Erhalt und Verbesserung unserer Wirtschaftswege. Unsere Anregungen, Sorgen und Nöte fanden Gehör.

Nach ca. 20 Jahren Eingemeindung fühlten sich die Gadheimer laut Altbürgermeister Rainer Kinzkofer, als "Gadheimer Veitshöchheimer". Heute, 40 Jahre danach, zählen wir uns nicht nur zu den Veitshöchheimern, wir sind Veitshöchheimer. Mit einer Ausnahme allerdings und die ist wichtig, - wenn es um Gadheim oder Gadheimer Belange geht, sind wir Gadheimer."

Gemeinde Veitshöchheim feierte die  Eingemeindung des Weilers Gadheim vor 40 Jahren - Eine Liebesheirat war es nicht, aber die richtige Vernunftehe

Auszug aus der Ansprache von Pfarrerin Silke Wolfrum beim Gottesdienst

"Ich kenne die Gadheimer als eine stolze und selbstbewusste Gemeinschaft. Ein eingeschworenes Dorf. Ihr helft euch und miteinander schafft ihr eine ganze Menge. Eure eigene Freiheit ist euch wichtig. Das ist eurer Gesicht!" so charaktisierte die evangelische Pfarrerin Wolfrum die Gaheimer in ihrer Ansprache beim ökumenischen Gottesdienst in der Markuskapelle. Und wenn ein Veitshöchheimer Bürgermeister seinen Gästen die Kommune vorstelle, habe sie noch nie erlebt, dass er nur von Veitshöchheim spreche. In einem Atemzug werde Gadheim genannt. Manchmal erinnere sie das ja an Gallien, ein kleines Dorf, mit selbstbewußten Bewohnern, die auch ihre Feindschaften pflegen, ohne Frage. Aber gegen die großen Römer seien sie immer zusammengestanden. Sie wollten ihre Freiheit und ihre Gemeinschaft nicht in einer großen fremden Macht untergehen sehen. Solche Asterixgemeinden seien wichtig. Es gebe sie an vielen Orten und ein bißchen auch hier in Gadheim.

Die Pfarrerin verglich die Gadheimer weiter mit dem biblischen Isaak bei seiner Land- und Brunnensuche im Auftrag seines Vaters Abraham, der nie aufgegeben, sondern solange weiter gesucht habe, bis eine gute Lösung gefunden wurde. Und auch die Gadheimer hätten sich aufgemacht, gesucht, abgewogen, geprüft und dann entschieden: "Veitshöchheim soll es sein. Da wollen wir hingehören."

„Weiter Raum“ habe Isaak den gefundenen dritten Brunnen genannt, wo er endlich Friede, Sicherheit und Zukunft für seine Kinder gefunden habe. Weiter Raum sei auch hier oben reichlich. Und der Gemeinderat lasse ihn den Gadheimern. Seit einigen Jahren gebe es vorn am Dorfplatz einen Brunnen, wo Wasser sich aus der Quelle ergieße.

Und immer wieder im Jahr würden Menschen nach Gadheim kommen, mit Rucksack und Wanderstab, Pilger unterwegs auf dem Jakobsweg von Fulda nach Würzburg. Hier in der Markuskapelle sei ein Ort der Ruhe.

Und immer wieder im Jahr würden Menschen da am Brunnen aus dem Bus steigen, eine Reisetasche in der Hand und oft einen unsichtbaren Rucksack voller komplizierter Lebensgeschichte auf dem Rücken. Wolfrum an die Gadheimer: "Ihr habt ihnen hier einen Ort gegeben, wo sie ihre Zelte aufschlagen können, wenn auch nur auf Zeit. Eine Ausbildung machen, in ihrem Tempo."

Und zum Schluss gab die Pfarrerin sehr zur Erheiterung aller den Gadheimern noch einen Tipp: "Soweit ich weiß hat der Brunnen auf dem Dorfplatz noch keinen Namen. Ich hätte da so eine Idee, wenn der Brunnen einen Namen bekommt, kann man das feiern und dann gibt es ein Brunnenfest. Liebe Gadheimer, das fehlt Veitshöchheim noch!"

Ein für den CSU-Ortsverein geschossenes Erinnerungsfoto
Ein für den CSU-Ortsverein geschossenes Erinnerungsfoto

Ein für den CSU-Ortsverein geschossenes Erinnerungsfoto

Als Oberdürrbach 1976 nach Würzburg eingemeindet wurde, entschieden die Gadheimer mit großer Mehrheit, sich der Gemeinde Veitshöchheim anzuschließen. Zum Zeitpunkt der Umgemeindung hatte Gadheim eine Fläche von 341 Hektar - was etwa einem Drittel der Fläche von Veitshöchheim entspricht - sowie 102 Einwohner. Mit dieser dazugewonnenen Fläche konnte unter anderem das Veitshöchheimer Industriegebiet erweitert werden.  Der Weiler Gadheim, der schon immer von der Landwirtschaft geprägt war, hat heute 76 Einwohner und vier Landwirtschaftsbetriebe im Nebenerwerb. Für die Nachkommen der Gadheimer wurde Ende der 90er Jahre am Ortseingang ein kleines Wohngebiet erschlossen. Ansonsten haben sich die stolzen Gadheimer im Dorfbild ihr ganz spezielles Aussehen bewahrt.

Als Oberdürrbach 1976 nach Würzburg eingemeindet wurde, entschieden die Gadheimer mit großer Mehrheit, sich der Gemeinde Veitshöchheim anzuschließen. Zum Zeitpunkt der Umgemeindung hatte Gadheim eine Fläche von 341 Hektar - was etwa einem Drittel der Fläche von Veitshöchheim entspricht - sowie 102 Einwohner. Mit dieser dazugewonnenen Fläche konnte unter anderem das Veitshöchheimer Industriegebiet erweitert werden. Der Weiler Gadheim, der schon immer von der Landwirtschaft geprägt war, hat heute 76 Einwohner und vier Landwirtschaftsbetriebe im Nebenerwerb. Für die Nachkommen der Gadheimer wurde Ende der 90er Jahre am Ortseingang ein kleines Wohngebiet erschlossen. Ansonsten haben sich die stolzen Gadheimer im Dorfbild ihr ganz spezielles Aussehen bewahrt.

Gemeinde Veitshöchheim feierte die  Eingemeindung des Weilers Gadheim vor 40 Jahren - Eine Liebesheirat war es nicht, aber die richtige Vernunftehe
Gemeinde Veitshöchheim feierte die  Eingemeindung des Weilers Gadheim vor 40 Jahren - Eine Liebesheirat war es nicht, aber die richtige Vernunftehe
Gemeinde Veitshöchheim feierte die  Eingemeindung des Weilers Gadheim vor 40 Jahren - Eine Liebesheirat war es nicht, aber die richtige Vernunftehe

In fünf Bauabschnitten entstanden im Markushof verschiedene Einrichtungen, um junge Menschen mit besonderem Förderbedarf auszubilden und in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Seit 1992 gibt es eine Werkhalle für den Garten- und Landschaftsbau und Gewächshäuser für den Zierpflanzenbau. 1999 folgte das Ausbildungs-Hotel mit Küche und Restaurant. 2003 konnte das Richtfest zum dritten Bauabschnitt gefeiert werden; die alten Gebäude längs der Hauptstraße wurden abgerissen und ein Gebäude mit Wohn- und Gruppenräumen errichtet. Im Jahr 2004 wurde der Wintergarten-Anbau am Tagungshaus „Franken“ fertiggestellt. Als letztes Überbleibsel des ehemaligen Schönbachhofes wurde dann 2007 der Längsbau an der Kreisstraße abgebrochen und an seiner Stelle ein Neubau für die Ausbildung von Bäckereifachkräften erstellt. Der Markushof hat sich seitdem für Geschäftsleute, öffentliche Einrichtungen, kirchliche Gruppen und auch für die Gadheimer zu einem beliebten Tagungsort und Treffpunkt entwickelt. Er prägt zudem das Ortsbild und hat zu einer deutlichen Aufwertung beigetragen. Es sind hier insgesamt etwa 200 Beschäftigte tätig, darunter zahlreiche Jugendliche, die dort ausgebildet werden - z.B. zu Fachlageristen, Beiköchen, Bäckereifachangestellten, Gärtnern, Hotelfachangestellten oder auch IT-Fachkräften. Als letztes wurde im September 2014 ein 1,8 Millionen Euro teures Wohnheim mit Internat eingeweiht, in dem 24 psychisch belastete Auszubildende leben.

Mit der St. Markuskapelle und ihrem spätgotischen Flügelaltar beherbergt der Weiler ein kunst- und kulturhistorisches und von allen Veitshöchheimern geschätztes Kleinod, erstmals 1301 urkundlich erwähnt, 1467 als Jakobskapelle geweiht.

Mit der St. Markuskapelle und ihrem spätgotischen Flügelaltar beherbergt der Weiler ein kunst- und kulturhistorisches und von allen Veitshöchheimern geschätztes Kleinod, erstmals 1301 urkundlich erwähnt, 1467 als Jakobskapelle geweiht.

Ein Schmuckstück des Weilers ist auch der neugestaltete Dorfplatz. Den zuvor schmucklosen, als pflegeleichte Rasenfläche angelegten Platz verwandelten im Frühjahr 2009 Auszubildende des Markushofes  in Absprache mit den Gadheimer Bürgern in eine reichlich aufblühenden Sommerblume-Oase unter lauschigen Bäumen. Attraktion der Neugestaltung ist inmitten des Pflanzbeetes ein elf Tonnen schwerer Muschelkalk-Quellstein. Die Caritas-Don-Bosco gGmbH Würzburg sponserte sämtliche Material- und Pflanzkosten, bis auf die für die Pumpe notwendige Elektroanlage. Die Erd- und Pflanzarbeiten übernahmen Jugendliche, die im Markushof als Werker im Zierpflanzen-, Garten- und Landschaftsbau und als Hochbaufacharbeiter ausgebildet werden. Auch die Pflege übernahm seitdem der Markushof gemeinsam mit Gadheimer Bürgern.

Ein Schmuckstück des Weilers ist auch der neugestaltete Dorfplatz. Den zuvor schmucklosen, als pflegeleichte Rasenfläche angelegten Platz verwandelten im Frühjahr 2009 Auszubildende des Markushofes in Absprache mit den Gadheimer Bürgern in eine reichlich aufblühenden Sommerblume-Oase unter lauschigen Bäumen. Attraktion der Neugestaltung ist inmitten des Pflanzbeetes ein elf Tonnen schwerer Muschelkalk-Quellstein. Die Caritas-Don-Bosco gGmbH Würzburg sponserte sämtliche Material- und Pflanzkosten, bis auf die für die Pumpe notwendige Elektroanlage. Die Erd- und Pflanzarbeiten übernahmen Jugendliche, die im Markushof als Werker im Zierpflanzen-, Garten- und Landschaftsbau und als Hochbaufacharbeiter ausgebildet werden. Auch die Pflege übernahm seitdem der Markushof gemeinsam mit Gadheimer Bürgern.

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