Veitshöchheimer Mittelschüler hinterließen am Boy's-/Girl's DAY im Altenheim St. Hedwig eine bleibende Erinnerung
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Eine bleibende Erinnerung hinterließen im örtlichen Alten- und Pflegeheim St. Hedwig die Jungs der Veitshöchheimer Mittelschule, die am diesjährigen Boysday einen auch mit dem Rollstuhl befahrbaren Barfußpfad für die 94 Heimbewohner anlegten. Fachkundige Hilfestellung leistete ihnen dabei der Würzburger Bautechniker Hans-Berthold Wiegand, der den Pfad konzipiert und auch die Materialien besorgt hatte. Die Jungs waren in Anwesenheit zahlreicher Heimbewohner mit Feuereifer bei der Sache. Hocherfreut war auch Schulleiter Otto Eisner, denn der handwerkliche Einsatz war zugleich auch eine praktische Lehrstunde in Mathematik hinsichtlich Flächen- und Mengenberechnungen. Es gelang den Schülern tatsächlich, den Pfad mit den unterschiedlichen Belagsarten Sand, Kiesel, Granitpflaster, Rindenmulch, Split und Basaltsteinen tatsächlich bis zur Mittagszeit fertig zu stellen.
Eine zweite Gruppe bastelte gemeinsam mit Heimbewohnern Dekorationen für das bevorstehende 20jährige Jubiläum des Hauses.
Wie Diplom-Sozialpädagogin Theresa Öchsner, an der Schule für die Vertiefte Berufsorientierung zuständig, resümierte, waren die Buben sehr stolz auf ihr "Werk" und genossen im Speisesaal zufrieden ihr Mittagessen mit Currywurst und Nachtisch, zu dem sie Einrichtungsleiterin Barbara Bender eingeladen hatte.
Und schließlich bekamen die 16 Jungs auch noch einen Einblick in die Altenpflege. Pflegedienstleiter Fabian schilderte seinen beruflichen Werdegang und seine Karriere vom Altenpfleger bis zur Pflegedienstleitung obwohl er mit Mathe in der Schule auf "Kriegsfuß" war.
Sie bedankte sich für das Engagement der insgesamt 16 Schüler und übergab ihnen feierlich die Boy's-Day-Zertifikate für den engagierten Einsatz an diesem Tag. Sie brachte zugleich ihre Freude zum Ausdruck, dass mit den Schülern die Jugend ins Haus Einzug gehalten hatte. Sie lud die Jungs ein, gerne auch mit Familienmitgliedern vorbei zu kommen und ihnen das geschaffene Werk zu zeigen. Der Barfußpfad, so sagte sie, komme nicht nur den Bewohnern zugute, sondern auch den vielen Enkeln, die hier immer wieder zu Besuch sind.
Zur gleichen Zeit werkelten nur wenige Meter vom Altenheim entfernt sieben Mädchen im Autohaus Keller, aufgeteilt in drei Gruppen. Im Lager/Teiledienst gab es für Maya und Jamie spannende Einblicke in das Lagerwesen. Sie mussten Bestände mit entsprechender Vorarbeit wie Fahrgestell-Nummer ermitteln und Bestellungen vornehmen. Sie waren ganz konzentriert bei der Sache und fanden das spannend, "SOOO in die Materie abzutauchen"
In der Werkstatt im Einsatz erhielt Leonie Einblicke in Kundendienst, Reparaturen wie an der lebenswichtigen Bremse, Diagnosen mit Datenspeicher-Auslesung und Fehlermeldungen. Aufgrund der Erfahrung, die sie hier sammelte, sagte sie am Ende: "Das ist kein Beruf für mich."
Die dritte Gruppe durfte im Karosserie-Zentrum Zierleisten ankleben. Das sehr laute Heraustrennen von Seitenteilen bereitete hier Franka Kopfschmerzen. Und zu den Schweißarbeiten und dem Schleifen mit der Flex meinte Bianca: "Da sprühten die Funken, das war auch ein wenig gefährlich, da braucht man Schutz- und spezielle Arbeitskleidung."
Solche praktische Erfahrungen zu machen, ist für Theresia Öchsner sehr wichtig. Berufsorientierung ohne Scheuklappen sei ein wichtiges Unterrichtsprinzip der Mittelschule Veitshöchheim.
Seit nunmehr acht Jahren gehört deshalb der bundesweite Aktionstag "Boy's-/Girl's Day" zum Schnupperprogramm der Berufs(wahl)orientierung und ist an der Mittelschule Veitshöchheim eine verpflichtende, betreute Schulveranstaltung für alle Schüler und Schülerinnen der siebten und achten Klassen.
Damit der Boy's-/Girl's Day den größtmöglichen Erfolg bringt und auch noch nachhaltig wirkt, versucht Theresia Öchsner aus der Kompetenzwerkstatt niederschwellige Angebote im Veitshöchheimer Netzwerk zu finden. Dies sei nicht immer einfach, erklärt sie, zumal in diesem Jahr der Anteil der Mädchen in den siebten Klassen besonders hoch ist.
Während die Schülerinnen vor allem technische und handwerkliche Berufe kennlernen konnten, arbeiteten die Jungen in Altenheimen, Kindergärten sowie Behinderteneinrichtungen und konnten dabei viele Ausbildungsberufe mit Zukunft praktisch erfahren.
Den Aktionstag wertete auch Bürgermeister Jürgen Götz durch sein Erscheinen in beiden Häusern auf.