Besuch von „Bella Musica“, jungen Musikern aus Greve in Chianti, Salzburg und Würzburg in Veitshöchheim
Bereits seit Monaten laufen die Vorbereitungen für eine Veranstaltung der Extra-Klasse. Unter der Leitung des aus Würzburg stammenden David Hummel, der seit 1988 in Salzburg lebt und dort als Referent am Mozarteum tätig ist, haben sich junge Musiker von dort und von der Musikschule Greve in Chianti zu „Bella Musica“ zusammen geschlossen, um mit weiteren Kollegen aus Würzburg erst in Salzburg, dann in Veitshöchheim in Kooperation mit der hiesigen Sing- und Musikschule ein Konzert in den Mainfrankensälen darzubieten.
Erster Ansatzpunkt der Zusammenarbeit war die nun seit 22 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen Veitshöchheim und Greve in Chianti, aber auch die schon viel früher existierende Verbindung durch Ferdinand III. von Toskana, der nicht nur im Veitshöchheimer Schloss, sondern auch in Würzburg – Toskanasaal in der Residenz – seine Spuren hinterlassen hat.
Forschungen zu diesem Thema führt das STUDIUM FAESULANUM, unter der Leitung von Baron Hans von Weidinger, der in Wien und auf Schloss Sezzate in Greve in Chianti lebt, durch. Diesem war vor allem wichtig, den jungen Musikanten diese toskanischen Spuren in Franken zu vermitteln, weshalb dann auch noch ein zweites Konzert im Toskanasaal der Würzburger Residenz geplant ist.
Die maßgeblichen Personen der Veranstaltung v.l.n.re. Musikschulleiterin Dorothea Völker, Luca Rinaldi, Bürgermeister Jürgen Götz, Dr. Horst Schäfer-Schuchardt (Präsident der Würzburger Società Dante Alighieri), Lorenzo Lotti, Marcel Molnar, David Hummel, Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, Baron Hans von Weidinger, Partnerschaftsbeauftragte Ilse Feser
Die Gruppe erreichte Veitshöchheim am Mittwochabend per Schiff und wurde auf die zahlreichen, von der Sing- und Musikschule vorbildlich vermittelten Privatunterkünfte verteilt. Waren sie auf dem Weg von Salzburg hierher mit Schnee und winterlichen Straßenverhältnissen konfrontiert, so schien bei ihrer Ankunft in Veitshöchheim zumindest für kurze Zeit die Sonne – was hoffen ließ!
Bereits am ersten Abend konnte im kleinen Kreis über das aktuelle Projekt und vor allem über das weitere Vorgehen im Bereich des seit über 20 Jahren lebendigen Kontaktes zwischen den beiden Musikschulen gesprochen werden. Hilfreich war dabei die Anwesenheit von Luca Rinaldi, der seit Januar neuer Präsident der Scuola di Musica di Greve in Chianti ist, und des Kulturassessors des Gemeinderats von Greve, Lorenzo Lotti, der bei diesem Treffen auch die Vertretung des toskanischen Bürgermeisters Paolo Sottani inne hat.
Nach den Proben für das Konzert wurde die Gruppe von Bürgermeister Jürgen Götz im Sitzungssaal des Rathauses empfangen.
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Nach einen kleinen Konzert mit Musik von Mozart begrüßte der Bürgermeister die Musikanten, ihre Begleitung und weitere geladene Gäste und stellte den Ort und die seit 22 Jahren bestehende Partnerschaft mit Greve in Chianti vor. Ergänzt wurde dies durch die Vorführung des Filmes über Veitshöchheim.
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Lorenzo Lotti wiederum bedankte sich für die Einladung und sagte, dass Bürgermeister Paolo Sottani, der bereits zweimal hier war, ihm schon von der Schönheit Veitshöchheims und der hier erfahrenen Gastfreundschaft erzählt habe, und dass er das schon heute bestätigen könne. Nachdem bei dem Besuch der Veitshöchheimer Gruppe im Oktober schon darüber gesprochen wurde, dass sich die Kultur wie ein roter Faden durch die letzten beiden Jahrzehnten ziehe, sei es nun wieder ein kulturelles Ereignis, das die Partnergemeinden zusammenführe.
Luca Rinaldi, der Präsident der Scuola di Musica di Greve in Chianti, bedankte sich ebenfalls dafür, dass nach seiner bis jetzt schon fünfjährigen Leitung diese Projekts beim toskanischen Partner jetzt auch noch die Sing- und Musikschule Veitshöchheim mit ins Boot geholt werden konnte.
Genauso äußerte sich auch David Hummel vom Mozarteum in Salzburg. Er war im Vorfeld schon mehrfach nach Würzburg und Veitshöchheim gekommen, um den musikalischen Teil abzusprechen.
Baron Weidinger, der in der italienischen Partnergemeinde höchstes Ansehen als Förderer von Kunst und Kultur genießt, betonte nochmals, wie wichtig ihm der Bezug von Ferdinand III. zu Veitshöchheim ist. Er berichtete über die Forschungen des von ihm gegründeten STUDIUM FAESULANUM zu diesem, der zeitweise toskanischer Herrscher in Franken war, und spannte gar den Bogen zu Mozart, der auf einer seiner Reisen ebenfalls durch Veitshöchheim gekommen sei.
Eine weitere Angelegenheit war Luca Rinaldi wichtig: Er bedankte sich bei den Veitshöchheimern für die gezeigte Solidarität, als vor zwei Jahren nach einem Starkregen viele Instrumente der Scuola di Musica zerstört worden waren. Damals konnten 3.500 Euro gesammelt werden, die durch Spenden bei Konzerten der Sing- und Musikschule, das Ergebnis der Verkäufe toskanischer Spezialitäten auf dem Weihnachtsmarkt durch das Partnerschaftskomitee, Spenden des Musikvereins sowie der Gemeinde Veitshöchheim zusammen gekommen waren. Mit dieser Spende war die Musikschule in der Lage, die zerstörten Instrumente zu ersetzen.
Partnerschaftsbeauftragte Ilse Feser: "Darüber habe ich mich natürlich besonders gefreut, denn das, was damals gelungen war, bedeutet gelebte Partnerschaft".
Anschließend ging es bei inzwischen strahlender Sonne noch zu einem Gruppenfoto in den Hofgarten und alle sind sehr gespannt auf das Konzert heute Abend in den Mainfrankensälen bei freiem Eintritt, das allein schon auf Grund der zahlreichen Akteure eine logistische Herausforderung darstellt.