Veitshöchheims Pfarrer Robert Borawski feierte 25jähriges Priesterjubiläum
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"Wer glaubt, ist nicht allein!" Unter diese Losung stellte Pfarrer Robert Borawski am Sonntagnachmittag den Festgottesdienst in der Kuratiekirche, bei dem er sein 25jähriges Priesterjubiläum feierte.
Die mit über 400 Besuchern übervolle Kirche offenbarte seine Beliebtheit unter den Gläubigen und zeigte, dass viele mit dem 63jährigen glauben. Viele geistliche Freunde und Weggefährten, neun Konzelebranten, 32 Ministranten, erwiesen dem Seelsorger an seinem Jubeltag die Ehre. Mit ihm feierten auch viele aus Politik und Gemeinde, Sozialen Einrichtungen, verschiedenen Gruppen und Vereinen und Freunden aus seinen früheren Wirkungsstätten.
In Würzburg geboren und in der Zellerau aufgewachsen hatte Borawski nach fünfjähriger beruflicher Tätigkeit als Architekt 1984 als 32jähriger ein Theologiestudium begonnen.
Nach seiner Priesterweihe 1991 wirkte er zunächst in Wildflecken, als Regionaljugendseelsorger für den Landkreis Rhön-Grabfeld und als Kuratus in Ostheim vor der Rhön. Acht Jahre war er dann Pfarrer und stellvertretender Dekan im Markt Werneck und seinen sechs Ortsteilen, bevor er 2005 nach Veitshöchheim kam. Nach einjähriger Vakanz hatten damals die 6.400 Veitshöchheimer Katholiken wieder einen Ortspfarrer. Borawski wurde am 30 Oktober 2005 in der Vituskirche als Nachfolger von Herbert Neeser offiziell in sein Amt eingeführt.
Seitdem ist er Herr über fünf Kirchen, drei Kindergärten und die beiden Kirchengemeinden Sankt Vitus und Kuratie Heilige Dreifaltigkeit. Borawski schlug sein Domizil in dem historischen, jedoch wegen Schadstoffbelastung längere Zeit leer stehenden Pfarrhaus im Altort auf. Einen gewissen Bezug zum Ort hatte der Geistliche schon vorher, betätigte er sich doch in den der 70er Jahren ein Jahr lang als Fremdenführer im Hofgarten.
Das Zitat Martin Luthers „Niemals empfindet man die Hand Gottes kräftiger über sich, als wenn man die Jahre seines vergangenen Lebens betrachtet“ vor Augen, schaute Borawski voller Dankbarkeit zurück auf die 25 Jahre seit seiner Priesterweihe.
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Laudatio Bürgermeister Jürgen Götz über das Wirken des Pfarrers in Veitshöchheim
Bürgermeister Jürgen Götz überbrachte zum silbernen Priesterjubiläum im Namen der Gemeinde Veitshöchheim, und damit auch stellvertretend für den Gemeinderat und alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch ganz persönlich die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Der Bürgermeister stellte besonders die Frohnatur des Jubilars heraus.
Götz: "Es ist zwar nicht verbrieft, aber ich bin mir fast sicher, das Bischoff Friedhelm Hofmann damals als im Jahr 2005 durch die Pensionierung von Pfarrer Neeser die Pfarrstelle in Veitshöchheim frei wurde, er einen Priester gesucht hat, der für die Faschingshochburg Veitshöchheim passend eine gewisse Faschingsaffinität mitbringt. Einen der sich auch in Verkleidung in eine Prunksitzung wagt, einen der am Faschingsdienstag die Schlappsäu beherbergt, einen der fernsehtauglich auch einmal in einer Büttenrede erwähnt werden darf. "
Nicht zuletzt diesbezüglich habe Bischoff Hofmann damals die richtige Wahl getroffen, denn der Seelsorger sei im Fasching genauso mit Feuer und Flamme dabei, wie er dies auch in seiner Arbeit als Priester praktiziere. Mit seiner offenen, unkomplizierten und geselligen Art sei er ein Pfarrer zum Anfassen für Jung und Alt gleichermaßen.
Pfarrer Borawski hinterlasse Spuren durch seine vielschichtige Arbeit auf zahlreichen Gebieten in der Gemeinde, im sozialen und gesellschaftlichen Bereich die katholischen Kindergärten, die Sozialstation St. Stephanus, das Seniorenheim St. Hedwig, die Seniorenarbeit, Veranstaltungen und Konzerte in den kirchlichen Einrichtungen seien hier nur stellvertretend erwähnt, auch sei er vielen Menschen in seelischen Nöten ein wichtiger Beistand.
Auch die politische Gemeinde verdanke seinem Wirken wertvolle Impulse, Anstöße und tatkräftiges Anpacken. Er erhebe nicht nur seine Stimme, wenn es um christliche Nächstenliebe geht. Er sei auch stets zur Stelle, wenn es um das menschliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft gehe. Er ziehe sich nicht nur auf seine geistliche Aufgabe zurück, sein Amtsverständnis habe vielmehr stets auch die gesellschaftliche Realität in der Gemeinde im Blick.
Seine hervorragenden Predigten würden nicht nur von der Kanzel gehört, sein Wort gelte auch viel, wenn es um das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen gehe. Dabei sei sein Wort stets geprägt von Toleranz, Mitmenschlichkeit und Verständnis.
Seine Zuneigung, aber auch seine Sorge, gelte der jungen Generation genauso wie den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Viele junge Familien hätten durch seine Art, den Gottesdienst zu feiern und auf Mitmenschen zuzugehen, Zugang zum christlichen Glauben gefunden. In den Pfarrgemeinden Kuratie Heiligste Dreifaltigkeit und St. Vitus sei eine Lebendigkeit verankert, die auch kritischen Zeiten standhalten könne.
Der Bürgermeister wünschte dem Pfarrer weiterhin alles Gute, viel Kraft, Gesundheit und Energie, aber auch Glück und Zufriedenheit, um all die Pläne in die Tat umzusetzen, die er sich noch vorgenommen hat. Götz: "Ich wünsche mir vor allem, dass Sie uns als Pfarrer hoffentlich noch recht lange erhalten bleiben."
Da Pfarrer Borawski im Jahr 2013 in die Kunstkommission der Diözese berufen wurde, übergab ihm das Ortsoberhaupt als kleines Geschenk der politischen Gemeinde ein neues Buch, in dem die Dorfkirchen unserer fränkischen Heimat in Bezug auf Ausstattung und Architektur dargestellt sind.
Borawskis Studienkollege Klaus König übernahm die Rolle des Jubelprimizpredigers. König war Kaplan in Veitshöchheim und ist jetzt Pfarrer in Gaukönigshofen. Sie hätten gemeinsam während ihrer Ausbildung viele wunderbare und lustige Augenblicke erlebt. So sei man etwa beim Priesterseminar auf der Bude gehockt und der Jubilar hätte beim Tee voller Genuss Spottgedichte für den Heiligen Nikolaus gemacht, speziell solche, die die ehrenwerten Schwestern im Seminar zum Ziel hatten. König präsentierte ein Bild, das der Jubilar, frustriert eine schlechte Fortbildung in Bad Königshofen schwänzend, auf einem Rastplatz in Aquarell gemalt hat, das nun auch sein Messgewand ziert. Es stellt das Alte Testament auf einem Kreuz und eine Blume dar, die sowohl das Buch, als auch das Kreuz durchwurzelt und so alles zum Leben bringt, analog dem vom Jubilar ausgesuchten Oster-Predigtthema vom lebenden Messias, der für seine Jünger das Brot bricht.
Konzelebranten
Neben König assistierten Pfarrer Borawski
- Dechant Hermann-Josef Ludwig aus Boppard, sein Primizprediger vor 25 Jahren.
- aus seinem früheren Wirkungsort Werneck Diakon Martin Hünnerkopf
- aus Veitshöchheim der hier wohnende Ruhestands-Dekan Josef Kraft
- Pfarrer Dr. Christian Lutz, ehemals ein Praktikant und jetzt ein guter Freund
- Pfarrer Helmuth Volllmuth aus seiner Heimatgemeinde Heilig Kreuz in Würzburg
- Dekan Gerhard Weber aus Rottendorf
- Kaplan Paul Reder aus Bad Kissingen (mit Bruder Christian Rentsch und der Studentenverbindung Unitas Hetania, bei der Borawski geistlicher Beirat ist)
- Professor Hans Rechenmacher, sein 15. Nothelfer, wenn mal wieder eine Aushilfe gebraucht wird
Praktizierte Ökumene: Pfarrer Borawski war auch Dekanatsbeauftragter für Ökumene, interreligiösen Dialog und Weltanschauungsfragen und hat daher laut Bürgermeister demzufolge keine Berührungsängste zu den evangelischen Mitchristen. Ganz im Gegenteil. Dies wurde deutlich, als die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum zum Mikrofon griff, um die Glückwünsche der evangelischen Kirchengemeinde zu überbringen und erklärte, dass sie ihn sehr schätze. Damit er an seinen arbeitsfreien Tagen, das ist immer der Montag, zur Ruhe komme, schenkte ihm sie das Buch "Jesus nimmt frei".
Fotos über den Ablauf des Festgottesdienstes
Auch die Ministranten hatten ein originelles Geschenk für ihren Pfarrer
Die Band Kontiki gestaltete musikalisch den Festgottesdienst. Sie überraschte mit einem neuen Lied zum Thema „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ – Diakon Dirk Rothmann beeindruckte mit seinem Orgelspiel.
Im Innenhof begrüßte der Musikverein den Jubiläumspfarrer mit einem Ständchen.
Im übervollen Pfarrsaal waren alle zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Hier sangen Kinder aus allen drei katholischen Kindergärten im Ort (Kuratie, Bilhildis und Martin) dem Dienstherrn ihrer Erzieherinnen "Alles Gute und halt die Ohren steif!" und überreichten ihm als Geschenk eine selbst kreierte Stola.