Eine Erfolgsgeschichte: Die TV-Sendung "Fastnacht in Franken" des Bayerischen Fernsehens - Gehört sie bald der Vergangenheit an? Schlereth liebäugelt mit der ARD
Eine Erfolgsgeschichte: Die TV-Sendung "Fastnacht in Franken" des Bayerischen Fernsehens In diesem Jahr sahen erneut fast vier Millionen Zuschauer die bunte TV-Narrenshow aus Veitshöchheim. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs? Main-Post-Reporter Achim Muth (Foto: Gürz) hat bei der diesjährigen Veranstaltung nach Antworten gesucht - inmitten von Politik-Granden, Faschingsstars und Bockwurstduft. Reportage in der Mainpost vom 1.2.2016.
Ein Hauptakteur bei "Fastnacht in Franken" ist der Veitshöchheimer Bernhard Schlereth (seit 2003 Präsident des Fastnachtsverbandes Franken; bereits seit 1997 dessen Schatzmeister). Schlereth ist außerdem Vizepräsident im Bund Deutscher Karneval und leitender Direktor des Deutschen Fastnachtmuseums in Kitzingen.
Nur wenige Tage nach der erfolgreichen BR-Sendung mit der zweithöchsten Einschaltquote und dem vorstehenden euphorischen Bericht vom 1.2.2016 konnte man völlig überraschend am 3.2.2016 in der Mainpost lesen:
Wechselt „Fastnacht in Franken“ zur ARD? Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth will mit den Narren ins Hauptprogramm und kündigt seinen Rückzug an
Nicht mehr aktuell dürfte dann die auf die Fernsehsendung des BR aufbauende Dauerausstellung "Fastnacht in Franken" sein.
Dauerausstellung in den Mainfrankensälen: "Die Welt von Fastnacht in Franken“
Eintauchen in die barocke Faschingskulisse der Kultsendung "Fasnacht in Franken" - das können Besucher der Dauerausstellung "Die Welt von Fastnacht in Franken" im Foyer der neu gestalteten Mainfrankensäle. Besonderheit: Der Ort der Ausstellung ist zugleich der Drehort der Sendung. Ein Hingucker sind vor allem die beiden Panoramabilder auf acht Millimeter starkem splitterfesten Glas. Ein Bild zeigt eine Generalprobe der BR-Fernsehsitzung, das andere eine Sitzung im Heckentheater des Hofgartens. Die Ausstellung ist kostenlos und hat vier inhaltliche Schwerpunkte: die Darsteller auf der Bühne, die Produktion im Hintergrund, das Publikum vor der Bühne und die - in Anlehnung an den Hofgarten - barocke Theaterbühne. In insgesamt zwölf Stationen werden Streiflichter aus der mehr als 25-jährigen Geschichte der Fernsehsendung gezeigt. Darsteller wie das ewig lästernde Witwenpärchen Waltraud und Mariechen sind als farbig gefasste Pappmaché-Figuren zu sehen. Ausstellungsbesucher können auf einem Podest in die Rolle verschiedener Faschings-Promis schlüpfen und sich in deren Kostümen ablichten lassen.
Kleiner Rückblick auf die TV-Sendung "Fastnacht in Franken"
1987 hieß es zum ersten Mal „Franken Helau“ im Bayerischen Fernsehen. Damals sendete der BR noch aus dem oberfränkischen Lichtenfels. Eigentlich sollte die Sendung turnusgemäß durch Franken ziehen, aber Logistik und Organisation in Veitshöchheim überzeugten die Organisatoren. Die vom Fastnachts-Verband Franken und dem BR geplante Sendung fand somit in Veitshöchheim ihre feste Bleibe.
Seit fast drei Jahrzehnten profitiert Veitshöchheim nun schon bundesweit von der enormen Werbewirksamkeit der Fernsehsendung „Fastnacht in Franken“. „Man redet von Veitshöchheim, nicht von der Fastnacht in Franken“ so der Rheinland-Pfälzer Volker Wagner, Präsident des Bundes Deutscher Karneval. So wie Mainz, Köln und Düsseldorf profitiere auch Veitshöchheim gewaltig von der Popularität des Karnevals - die Sendung sei eine unbezahlbare Werbung für den Ort.
Bei den Mitwirkenden seit 1987 tut sich ein Veitshöchheimer besonders hervor: Bruno Gold ist mit seinem Keyboarder Joe Döll der einzige, der bei jeder Sendung dabei war - sei es mit den Gebrüdern Narr (bis 2007), den Drei Hainis, der Formation Circus Bavaricus oder seit 2009 mit den Parodis.
Bunter Hingucker: das "Haus der Fastnacht"
Viel Farbe, viele bekannte Figuren aus "Fastnacht in Franken", viele Details: das "Haus der Fränkischen Fastnacht" in der Bahnhofsstraße (Fotos: Gürz).
Für viele Touristen ist es ein beliebtes Fotomotiv: der seit September 2015 neu gestaltete Sitz des Fastnacht-Verbandes Franken (FVF) mitten im Veitshöchheimer Altort, in der Bahnhofstraße 13. Auf der Fassade des Hauses finden sich auf einer Länge von 28 Metern allerlei Fastnachtsgestalten: grazile Tänzerinnen, bekannte Protagonisten der erfolgreichen Sendung "Fastnacht in Franken" sowie furchterregende Masken, die hinter Gittern hervorlugen. Bei den künstlerischen Arbeiten am Haus war der gelernte Positivretuscheur Werner Hofmann federführend - bekannt als Regisseur, Schauspieler, Kabarettist und Fasenachter aus Karlstadt. Der Fastnachtsverband Franken hatte im Jahr 1999 von der Gemeinde Veitshöchheim zunächst das Dachgeschoss und später das ganze Gebäude erworben und hier sein „Haus der Fränkischen Fastnacht“ eingerichtet. Im Fastnachtshaus führt seit einem Jahr mit Susanne Kleym eine hauptamtliche Touristik-Fachkraft die FVF-Geschäftsstelle.
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"Heimat hat Zukunft": So lebt es sich in Veitshöchheim
Ein Rokokogarten voller Geschichten, eine besondere Fasnachts-Tradition und jede Menge Kunst und Kultur: Veitshöchheim zieht Einheimische wie Touristen in seinen Bann - und ist diese Woche Ort des...
http://live.mainpost.de/Event/Heimat_hat_Zukunft_So_lebt_es_sich_in_Veitshochheim
Die hier aufgeführten Berichte sind großteils auch Inhalt der MP-Serie "Heimat hat Zukunft in Veitshöchheim"