TV-Fastnacht weiter in Veitshöchheim - Bürgermeister und Fastnachtspräsident unterzeichneten Sechs-Jahres-Vertrag
Veitshöchheim bleibt auch weiterhin, wie seit 26 Jahren, die Heimat des fränkischen Fernsehfaschings. Im Bild unterzeichneten gestern der Fränkische Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth (li.) und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (2. v.r.) einen Rahmenvertrag. Mit ihnen freuen sich darüber Kathrin Degmair (re.), die neue Leiterin des Studios Franken beim Bayerischen Rundfunk und Kirsten Stang (2.v.l.), die Geschäftsführerin der von der Gemeinde im April gegründeten Mainfrankensäle GmbH.
"Erfreulicherweise konnten wir die Fernsehsitzung auch für die nächsten sechs Jahre in Veitshöchheim sichern" erklärte der Bürgermeister nach der Vertragsunterzeichnung vor der Süd-Kulisse der Mainfrankensäle. Er sei aufgrund der geführten Gespräche mit allen Beteiligten optimistisch, dass dies auch für die Zeit danach der Fall sein werde.
Damit sind die Irritationen vom Tisch, die ein Bericht in der Mainpost vom 28. April 2014 ausgelöst hatte. Damals hatte der FVF-Präsident gegenüber der Mainpost geäußert, dass die Narren weiterhin Interesse haben, ihr mittlerweile bundesweit beliebtes Spektakel auch künftig in den Mainfrankensälen auszutragen, sich aber an den Mietkonditionen für die "Fastnacht in Franken" nichts Gravierendes ändern dürfe.
Die aktuelle 13,5 Millionen Euro teure Bauphase der Mainfrankensäle soll Ende 2014 abgeschlossen sein. Dann werden die im Jahr 1981 mit einem teilbaren Saal eröffneten Mainfrankensäle mit einem Fassungsvermögen bis zu 800 Besucher zeitgemäß umgebaut, energetisch und funktional verbessert sein. Der Anbau zur Mainseite hin schafft ein dreimal so großes, nun 727 Quadratmeter großes zentrales Foyer und zusätzliche Tagungs- und Gruppenarbeitsräume mit insgesamt 483 Quadratmeter Nutzfläche.
Dass nach der größten Investitionssumme in der Geschichte der Gemeinde Veitshöchheim die Tarife für die Nutzung der Räumlichkeiten künftig den marktüblichen Preisen anzupassen sind, war stets der erklärte Wille des Gemeinderates. "Uns war aber auch klar, dass wir den örtlichen Vereinen und Einrichtungen im Rahmen der örtlichen Vereins- Kultur- und Fremdensverkehrswerbung Sonderkonditionen einräumen müssen", erklärt Bürgermeister Jürgen Götz. So bestand nach seinen Worten auch Einigkeit, mit dem Fastnachtsverband eine einvernehmliche Regelung zu treffen. So habe man für die 29 Tage, an denen die Mainfrankensäle ausschließlich für die Faschingsveranstaltungen des BR und den Prunksitzungen des Veitshöchheimer Carneval-Clubs und der Tanzsportgarde zur Verfügung stehen, ein Pauschalhonorar vereinbart, dass alle Seiten zufriedenstelle, auch die beiden örtlichen Faschingsvereine.
Ein besonderer Willkommensgruß des Bürgermeisters in den Mainfrankensälen galt BR-Franken-Studioleiterin Kathrin Degmair. Er überreichte ihr verschiedene Führer und historische Schriften über Veitshöchheim. Vom BR waren neben der neuen Studioleiterin auch Redaktionsleiter Thomas Rex und der operative Sendungsleiter Rüdiger Baumann präsent.
Bürgermeister Jürgen Götz hatte das Vergnügen, auf der Baustelle "Mainfrankensäle" bis auf Jonas Paul und die Garden alle Künstler der letzten Fernsehsitzung begrüßen zu können, vom Sitzungspräsidenten Bernd Händel über Michl Müller, Volker Heißmann und Martin Rassau, Peter Kuhn, Norbert Neugirg, Oliver Tissot, Oti Schmelzer bis hin zu Sebastian Reich und Matthias Walz. FVF-Präsident Schlereth hatte nämlich seine "Fastnachtsfamilie" zu einem Brainstorming zur Qualitätssicherung der Sendung in sein Fastnachtshaus in Veitshöchheim eingeladen und dabei besprochen, was zuletzt gut gelaufen und was verbesserungswürdig ist, wo den Künstlern der Schuh drückt und auch neue Ideen und Tendenzen wurden diskutiert, beispielsweise was man im Finale macht. Gegenstand waren auch Anfragen an Künstler, ob sie in Aachen auftreten und wie man damit umgeht. Die Meinungen darüber seien auseinander gegangen.
Akteure und BR-Leute waren beeindruckt von der Größe des neuen Foyers. FVF und BR sehen durch die neu hinzugekommenen Räume vor allem auch Vereinfachungen im Ablauf der Sendung, da sie nun wesentlich mehr Platz und Möglichkeiten haben. Allein der Fastnachtsverband hat 200 Mitwirkende. Vom BR kommen dann noch 80 Leute dazu, die die Sendung abwickeln. So stieß denn auch der Bürgermeister mit seinen berühmten Gästen auf ein gutes Gelingen an.
Bei einer Führung durch das Haus, das immer noch eine Baustelle ist, erläuterte Architektin Manuela Jatz den Bautenstand und was in den nächsten Wochen passiert. Die Besucher konnten deutlich den Fortschritt seit der letzten Sendung erkennen.
Jürgen Götz äußerte sich optimistisch: "Wir sind auf dem besten Weg, dass wir am 1. Januar 2015 eröffnen können und wie die Fachleute signalisiert haben, die nächste Faschingssession nicht gefährdet ist."
Die BR-Leute jedenfalls, so die Architektin, können ab Mitte September bereits Maß nehmen, da dann schon alle Einbauten im großen Saal erfolgt sind.
Die gemeindliche Kulturreferentin Martina Edelmann gab einen kurzen Einblick in die von ihr konzipierte Dauerausstellung "Willkommen in der Welt von Fastnacht in Franken und barocke Bühnenwelten", die vor allem im Foyer und ansatzweise auch in den neuen Tagungsräumen ansprechend präsentiert werden wird. Die neuen Räumlichkeiten der Touristik und die Ausstellung sollen künftig das Eingangsportal zu Veitshöchheim bilden. Schwerpunkte werden auch die Darsteller auf der Bühne sein, die Produzenten im Hintergrund und das Publikum vor der Bühne. Insgesamt werden laut Edelmann in zwölf Stationen einzelne Aspekte dieser drei Themenkomplexe dargestellt.