Spielparadies im Veitshöchheimer KiGa St. Martin übergeben - Imponierende Eigenleistungen
Groß war die Freude am letzten Freitagnachmittag im Kindergarten Sankt Martin: Mit einem großen Fest wurde die Übergabe und Segnung des mit tollen Spielgeräten vollkommen neu gestalteten und um 500 Quadratmeter erweiterten Außenbereichs gefeiert.
Diese 23.000 Euro ohne Eigenleistungen teure Maßnahme war aus zwei Gründen notwendig: Zum einen war der Gartenbereich des vor 20 Jahren in Betrieb genommenen dreigruppigen Kindergartens dringend sanierungsbedürftig. Der TÜV hatte für die Spielgeräte keine Freigabe mehr erteilt, so dass heuer im April alle Spielgeräte aus Sicherheitsgründen abgebaut werden mussten.
Zum anderen erforderte die Umstellung der Gruppen-Strukturen im Kindergarten aufgrund der geänderten Altersstruktur neben der Sanierung des Bestandes auch Spielmöglichkeiten für Krippenkinder mit Schaukel, Sandkasten und kleinen Spielgeräten.
Austoben können sich nun die größeren Kinder auf einer Doppelschaukel, einem Klettersechseck, einer neuen Doppelrutsche, einer Sandbaustelle oder im Klanggarten. Drei Spielbereiche wurden durch große Muschelkalkquader eingefasst und auf 80 Meter Länge ein Doppelstabgitter-Zaun errichtet.
Nach den Worten von Bürgermeister Rainer Kinzkofer haben die Kinder in der Gemeinde einen hohen Stellenwert. Die Gemeinde habe sich deshalb hier gerne erheblich eingebracht, nach Abzug der Eigenleistungen zwei Drittel der tatsächlichen Kosten übernommen und dem KiGa-Träger weitere 500 Quadratmeter Fläche überlassen, so dass er nun über 2.400 Quadratmeter und damit über den größten Freibereich aller fünf örtlichen Kindergärten verfügen kann.
Weiter leisteten Bauhofmitarbeiter beim Herrichten des Geländes, beim Aufstellen der Spielgeräte und beim Setzen der Zaunpfosten eine Arbeit im Wert von 3.300 Euro und halfen auch mit Gerät und Werkzeug.
"Wir haben uns auf die Gemeinde, vor allem aber auch auf unsere Eltern verlassen können" lobte der der Vorsitzende des Kindergartenvereins. Professor Dr. Ulrich Riegel: "Auch wenn es viel Arbeit war haben wir gezeigt, dass Sankt Martin keine Kinderbewahranstalt ist, sondern unser Kindergarten, den wir als Eltern mittragen und dass er uns wichtig ist." Dass der Außenbereich jetzt so da steht und nun ein Spielparadies ist, sei neben der Hilfestellung durch die Gemeinde hauptsächlich durch Elternarbeit passiert. Neben 1100 Arbeits-Stunden von Eltern habe der Elternbeirat Geschäfte im Ort abgeklappert und seien so durch verschiedene Eltern-Aktionen zur Finanzierung des Eigenanteils des Kindergartenvereins 4.000 Euro zusammen gekommen. Allein 500 Euro spendete die VR-Bank. Als beispielsweise an einem Tag der angelieferte Sand abgeladen und in die Sandkästen geschaufelt werden musste, seien fast 50 Leute dagewesen.
Für alle Helfer hatten die Kinder mit ihren Erzieherinnen Sonnenblumen gebastelt und Plätzchen gebacken, so dass ein jeder eine Blume und ein Kekstütchen als kleines Dankeschön mit nach Hause nehmen durfte.
Einige wenige waren so fleißig und hatten nach den Worten der KiGa-Leiterin Gaby Treutlein etwas anderes verdient, da sie den Großteil des Sommers im Kindergarten verbrachten. So überreichte sie an den Organisator und "Spielplatzvater des Jahres" Uli Riegel eine goldene Schaufel und an dessen Frau Carolin einen Blumenstrauß. Besonders hervor taten sich auch Sebastian Kräml, Jochen Steinberger und Heinrich Bauer, die für ihren Einsatz eine silberne Schaufel nebst Urkunde erhielten.
Pfarrer Robert Borawski wünschte sich in seinem Segensgebet, dass die Kinder hier, umgeben von Mauern, in Gottes Obhut so sein können wie im Paradies und der neugestaltete Außenbereich ein Ort fröhlichen Spielens und Lernens werde.
"Wir haben viele Wochen immer zum Fenster hinaus geschaut, haben gesehen, wie viele Leute immer ganz fleißig waren, haben Bagger, Laster und die vielen Geräte beobachtet" sprach Treutlein ihren Kindern aus dem Herzen.
Die Kleinen sangen: "Unsere neuen Spielgeräte sind ganz wundervoll und allen Helfern danken wir ganz schön."
Schon so lange hatten sie so sehnsüchtig darauf warten müssen, um endlich dort spielen zu können. Kein Halten gab es deshalb mehr für sie, als endlich Bürgermeister Rainer Kinzkofer zusammen mit Pfarrer Robert Borawski, Kindergartenleiterin Gaby Treutlein und Sponsor Joachim Reuß von der VR-Bank das Band zum Spielplatz durchschnitten und diesen damit offiziell freigaben.
Keine Frage, dass es nach dem offiziellen Teil dann auch beim gemütlichen Teil des Fests unter den Eltern viel über das gemeinsam Erlebte zu erzählen gab.