Reiner Jünger stellt ausdrucksstarke Madagaskar-Fotos in der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof aus
"Piroguées de Madagascar" taufte der pensionierte Würzburger Polizeihauptkommissar Reiner Jünger seine bis 31. Januar 2014 dauernde Foto-Ausstellung im Lesecafé der Bücherei im Bahnhof. Der Kunst-, Musik- und literaturbegeisterte Hobby-Journalist und -Fotograf war sechs Jahre lang als Matrose auf einem Container-Schiff in allen Weltmeeren und Kontinenten unterwegs, bevor er dann bis zu seiner Pensionierung bei der Wasserschutzpolizei und zuletzt als Dienststellenleiter in Lohr tätig war. Bis heute ist ihm seine Reiselust und das Erkunden fremder Kulturen erhalten geblieben. Ständig frischt er dazu in Kursen seine Englisch-, Französisch- und Italienisch-Kenntnisse auf. Angetan hat es ihm vor allem Afrika.
So führte ihn im Frühjahr 2012 eine Reise nach Madagaskar, weil man dort, so schwärmt der 62jährige, vielfältige Kontraste erleben kann. Die nun in der Bücherei während der Öffnungszeiten ausgestellten Bilder stammen von einem längeren Aufenthalt an der Südwest Küste in der Provinz Toliara. Es herrschte Regenzeit, so dass er das Land nicht mit Touristen teilen musste.
Das Leben in dieser Region ist nach Jüngers Worten geprägt von einer traditionellen Lebensweise der Küstenbewohner. In schmalen Holzbooten, Pirogen genannt, mit Auslegern, einem einfachen Mast, dessen Segel oftmals aus Kaffeesäcken zusammengenäht ist, fahren die Fischer meilenweit aufs Meer. Die Fischer seien hervorragende Seeleute und würden es verstehen, souverän mit diesen leichten, schmalen, beinahe primitiv gezimmerten Booten bei oft hoher Dünung und starken Winden vor der Küste bis zum Festlandsockel zu segeln und sicher zu navigieren. Da die Landessprache - neben madagassisch – französisch ist, nennen sie sich Piroguées. Durch eine Freundschaft mit den Einheimischen André, Mike und Donald konnte Jünger mit diesen immer wieder mit hinaus aufs Meer fahren und die Kraft, Mut, Abenteuer- und Lebenslust dieser Naturmenschen bewundern.
Während seines Aufenthalts sind sehr einfühlsame und vertraute Bilder entstanden.
Besonders auffallend sind die gesunden, kraftvollen Burschen in einer für uns ungewöhnlichen Gelassenheit und Entspanntheit - die man laut Jünger auch als Überlegenheit uns Europäern gegenüber deuten kann.
Den Artenreichtum des Meeres erlebt man in den Fischerdörfern, in denen der Fischfang angelandet und vermarktet wird.
Schön sind die Bilder der jungen Frauen, die in Körben Hummer zum Markt tragen.
Auf einem Bild sieht man eine Frau, die mit einem Hummer tanzt.