Pure Malt Trio und Walter Renneisen faszinierten in Veitshöchheim
Moderner Klang und Morgenstern
„Koan Geist hob i net“ – dieser Satz, von Walter Renneisen aus Christian Morgensterns „Gockel“ rezitiert, war so ziemlich das einzige, was an diesem Nachmittag nicht stimmte. Denn außer Geist bestimmten Witz, Humor, Niveau und Können das Auftreten des Pure Malt Trio mit dem Schauspieler im voll besetzten Lesecafé der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof.
„…wenn der Hecht den Nebel küsst“ lautete das Programm mit Texten von Christian Morgenstern, gekonnt kombiniert mit modernen Kompositionen.
Pure Malt – das sind Gisela Anneser, Hildrun Wunsch und Dieter Leppich. Seit 1994 spielen sie zusammen, in dieser Besetzung ausschließlich Musik des 20.und 21. Jahrhunderts. Das Blockflötentrio überraschte sein Publikum mit immer wieder neuen Klängen, Harmonien und Rhythmen. Zum exzellenten Können kam spürbarer Spaß an der Musik und am Programm. Der Funke sprang schnell auf die Zuhörer über, die staunten, wenn eine Subbass-Flöte einem satt geslappten Kontrabass täuschend ähnlich ertönte.
Hinreißend ließ Walter Renneisen Christian Morgensterns hintergründige Texte lebendig werden, arbeitete Ironien heraus und ließ dem Humor freien Lauf so wie beim „Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst“.
Nach zwei vergnüglichen Stunden auf hohem Niveau belohnten die Zuhörer die vier Protagonisten mit stürmischem Applaus.