Beeindruckende Vorführung beim Florianstag: Was Rettungshunde alles können
Rettungshundestaffel-Vorführung
Die Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Würzburg mit Bereitschaftsdienstleiter Gottfried Dülk und Fachdienstleiter Christian Hille an der Spitze faszinierte die zahlreichen Besucher des Florianstages 45 Minuten lang mit Elementen des Trainings und der Prüfung sowie von Trümmereinsätzen zweier Rettungshunde. Alle zwölf gekommenen Hundeführer und ihre vier Helfer sind geprüfte Sanitäter und finden sich überall im fremden Gelände mit Karte, Kompass und GPS zurecht. Prinzipiell ist jeder mittelgroße Hund für die Rettungshundearbeit geeignet, wie die Rassevielfalt der vorgestellten Hunde vom Schäferhund über Dobermann, Labrador, Flat Coated Retriever bis Australian Sheperd offenbarte. Die Staffel mit ihren derzeit 19 Hundeführern, sechs geprüften Flächenhunden und zwei Trümmerhunden trainiert rund acht Stunden auf dem BRK-Hundeplatz in Neubrunn und in verschiedenen Wald- und Trümmergebieten. Es bedarf einer bis zu dreijährigen Ausbildung, um den Hund auf die menschlichen Opfer zu prägen und ihm Motivation und Durchhaltevermögen zu vermitteln.
Den Fress- und Spieltrieb nutzend, lernen die Kleinsten zunächst die "Opferbindung", dass es sich lohnt zu sitzenden oder liegenden Personen zu laufen, wo auf die sechs Monate alte Schäferhündin Leni ihr Lieblingsessen oder auf die neun Monate alte altdeutsche Schäferhündin Cooper ihr Spielzeug wartet.
Wichtig ist dass alle Hunde sehr gehorchen, damit sie im Einsatz gelenkt und in jeder Gefahrensituation zurückgerufen werden können, wie dies im Foto links Ginja, Grace und Lou mit ihrer Unterordnung in "Sitz" und "Steh" zeigen. Genauso wichtig ist, dass die Hunde geschickt klettern, Höhen und Tunnel überwinden und sich überall ausbalancieren können, so wie im Foto rechts auf dem aufgebauten Gerätekurs die Labradorhündin Pauline.
Diese von den Rettungshunden bis dahin gezeigten Sachen lernen Hunde auch in jeder Hundeschule.
Doch nun zeigte sich, was im Gegensatz dazu Rettungshunde können müssen: Sie müssen die verlorene Person nicht nur finden, sondern dies ihren Hundeführen auch etwa durch "Verbellen" anzeigen, wie im Foto Pauline beim Fund von Bereitschaftsleiter Gottfried als Opfer.
Nach aufwendiger Ausbildung können Hunde wie die Schäferhündin Grace im Ernstfall auch verloren gegangene Kinder wie hier diesen in einer kleinen Hütte versteckten Jungen aufspüren.
Als Höhepunkte der Vorführung ging es dann in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hoch hinaus mit der Drehleiter.
Im Korb der Drehleiter wurde die Trümmerhündin Pauline zu den Fenstern des Vereinstrakts hochgehievt, um hier nach im Ernstfall verschütteten Personen zu suchen.
Mit ihrer Trümmerhündin Grace zeigte Hundeführerin Anke, wie diese im Einsatzfall mittels Kran in ein schwer zugängliches Gelände oder auf eine andere Arbeitsebene mittels abgesichertem Abseilgeschirr umgesetzt werden kann. Der Hund muss bei solchen Aktionen absolutes Vertrauen haben und sehr gelassen reagieren.