Florianstag der Feuerwehr mit Kirchgang, Ehrung Rainer Kinzkofer und Rettungshunde-Vorführung

In Anerkennung und dankbarer Würdigung der außerordentlichen Verdienste um die Gemeinde Veitshöchheim überreichte beim Florianstag  Veitshöchheims neuer Bürgermeister Jürgen Götz seinem Vorgänger Rainer Kinzkofer die Urkunde über die Verleihung des Ehrentitels "Altbürgermeister".

Der Altbürgermeister verewigte sich dann im Goldenen Buch der Gemeinde mit den Worten:

Stets sinnvolles, nachhaltiges Gedeihen und keine unlösbaren Probleme für unser liebens- und lebenswertes Veitshöchheim und seiner Bürgerinnen und Bürger!

18.5.Mai 2014 Rainer Kinzkofer, Altbürgermeister

Der Gemeinderat hatte in seiner konstituierenden Sitzung am 06. Mai einstimmig beschlossen, Rainer Kinzkofer für seinen Einsatz und seine Leistungen für die Gemeinde Veitshochheim den Ehrentitel Alt-Bürgermeister zu verleihen. Wie Götz sagte, habe Kinzkofer als Kapitän vor fast 28 Jahren ein flottes Schiff übernommen und dieses in seiner Wirkungszeit zu einem stolzen Luxusliner ausgebaut. Wie bei einem Kapitän üblich, habe er seine nautischen Fähigkeiten eingebracht und das Schiff Veitshöchheim durch alle Untiefen und Hindernisse gesteuert. So freute sich Götz, ihm nun am Florianstag ganz offiziell im Namen des Gemeinderates die Ernennungsurkunde überreichen zu können, verbunden mit einem kleinen Geschenk-Memory mit Motiven aus dem Rathaus zum Spielen mit den Enkeln.

Zuvor verabschiedeten auch die beiden Kommandanten Robert Röhm (rechts) und Michael Birk mit Geschenkenihren langjährigen Dienstherrn in den wohlverdienten Ruhestand.

Feuerwehrkommandant Robert Röhm betonte, dass Rainer Kinzkofer in seiner fast 28jährigen Amtszeit große Spuren in der Feuerwehr Veitshochheim hinterlassen habe. In seiner Verantwortung als Bürgermeister habe die Gemeinde über vier Millionen Euro in neues Feuerwehrhaus und neue Fahrzeuge investiert. Die größten Ausgaben waren 3,1 Millionen Euro für Neubau des Feuerwehrhauses im Jahr 1995, 800.000 Euro für die Anschaffung der Drehleiter und ein Löschgruppenfahrzeug im Jahr 2001. Mit seiner Unterstützung sei es gelungen, die First-Responder-Gruppe in Veitshochheim ins Leben zu rufen. Für seine Verdienste im Löschwesen sei er vom Landesfeuerwehrverband bereits mit dem Bayerischen Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet worden. Der Kommandant bedankte sich auch bei Kinzkofer dafür, dass er bei jeder Leistungsprüfung und bei allen Jahreshauptversammlungen der Aktiven und der Jugend anwesend war, für seine Unterstützung bei allen Beschaffungen (u.a. Boot, Wärmbildkamera, Atemschutz, Rettungssatz), die er nie in Frage gestellt habe und für die Einsatzleitung bei jedem Hochwasser vor Ort.

Fotos vom Kirchgang mit den Fahnenabordnungen der Vereine

Link auf Fotoshow (66 Fotos)

Festbetrieb

In seiner Ansprache erinnerte Bürgermeister Jürgen Götz als neuer Dienstherr der Feuerwehr daran, dass seit dem 15. Jahrhundert der Heilige Florian mit einem Kübel oder Eimer dargestellt werde, aus dem er Wasser ins Feuer gießt. Sein Name stehe für Menschen, die sich für andere einsetzen und dabei nicht selten ihr eigenes Leben oder die Gesundheit riskieren. Alljährlich würden die Feuerwehren Bayerns am 4. Mai den Sankt Florianstag begehen, bei uns erst jetzt, weil das Wetter besser ist.

Im Namen der Gemeinde sowie der gesamten Bürgerschaft sprach er  der Feuerwehr ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz und ihr Engagement zum Wohle von uns allen aus. Jeder einzelne der Feuerwehrkameraden bringe sich für seine Mitmenschen und damit für das Gemeinwohl ein, indem er seine Gesundheit aufs Spiel setze, um anderen zu helfen. Dabei beschranke sich der Einsatz nicht nur auf die reine Brandbekämpfung, er erstrecke sich vielmehr auch auf technische Hilfeleistung und medizinische Erstversorgung durch die sogenannten Helfer vor Ort (HvO).

Dem Ortsoberhaupt war es ein Anliegen, die „Aktion Heldensuche“ der Feuerwehr zu betonen: „Die Feuerwehr ist gut aufgestellt, aber was ist in ein paar Jahren. Unsere Feuerwehr sucht Nachwuchs. Wenn sie also technisches Interesse mitbringen, sich für die Gesellschaft einsetzten möchten, vielleicht zudem auch noch ein bisschen gesellig sind, sind sie bei unserer Feuerwehr genau richtig.“

Während der Musikverein zur Unterhaltung aufspielte, gab es an den gut besetzten Tischen viel zu erzählen, fanden Weißwurstfrühstück und das Mittagessen mit Braten, Klößen und Blaukraut reichlich Zuspruch.

Die Feuerwehrjugend bereitete sich derweilen auf den Nachmittag mit Vorführungen und Kinderprogramm vor.

Hier konnten die Kleinen eine "Ausbildung zum Kinderfeuerwehrmann" absolvieren. Gefragt waren zwei Geschicklichkeitsspiele, eine Geräte-Wissenstest und der Umgang mit dem Strahlrohr. Zur Belohnung gab es dann die erste Einsatzfahrt und Bootfahren.

Attraktiv: Rettungshundestaffel-Vorführung

Die Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Würzburg mit Bereitschaftsdienstleiter Gottfried Dülk und Fachdienstleiter Christian Hille an der Spitze faszinierte die zahlreichen Besucher des Florianstages 45 Minuten lang mit Elementen des Trainings und der Prüfung sowie von Trümmereinsätzen zweier Rettungshunde. Alle zwölf gekommenen Hundeführer und ihre vier Helfer sind geprüfte Sanitäter und finden sich überall im fremden Gelände mit Karte, Kompass und GPS zurecht. Prinzipiell ist jeder mittelgroße Hund für die Rettungshundearbeit geeignet, wie die Rassevielfalt der vorgestellten Hunde vom Schäferhund über Dobermann, Labrador, Flat Coated Retriever bis Australian Sheperd offenbarte. Die Staffel mit ihren derzeit 19 Hundeführern, sechs geprüften Flächenhunden und zwei Trümmerhunden trainiert rund acht Stunden auf dem BRK-Hundeplatz in Neubrunn und in verschiedenen Wald- und Trümmergebieten. Es bedarf einer bis zu dreijährigen Ausbildung, um den Hund auf die menschlichen Opfer zu prägen und ihm Motivation und Durchhaltevermögen zu vermitteln.

Den Fress- und Spieltrieb nutzend, lernen die Kleinsten zunächst die "Opferbindung", dass es sich lohnt zu sitzenden oder liegenden Personen zu laufen, wo  auf die sechs Monate alte Schäferhündin Leni ihr Lieblingsessen oder auf die neun Monate alte altdeutsche Schäferhündin Cooper ihr Spielzeug wartet.

Wichtig ist dass alle Hunde sehr gehorchen, damit sie im Einsatz gelenkt und in jeder Gefahrensituation zurückgerufen werden können, wie dies im Foto links Ginja, Grace und Lou mit ihrer Unterordnung in "Sitz" und "Steh" zeigen.  Genauso wichtig ist, dass die Hunde geschickt klettern, Höhen und Tunnel überwinden und sich überall ausbalancieren können, so wie im Foto rechts auf dem aufgebauten Gerätekurs die Labradorhündin Pauline.

Diese von den Rettungshunden bis dahin gezeigten Sachen lernen Hunde auch in jeder Hundeschule.

Doch nun zeigte sich, was im Gegensatz dazu Rettungshunde können müssen: Sie müssen die verlorene Person nicht nur finden, sondern dies ihren Hundeführen auch etwa durch "Verbellen" anzeigen, wie im Foto Pauline beim Fund von Bereitschaftsleiter Gottfried als Opfer.

Nach aufwendiger Ausbildung können Hunde wie die Schäferhündin Grace im Ernstfall auch verloren gegangene Kinder wie hier diesen in einer kleinen Hütte versteckten Jungen aufspüren.

Als Höhepunkte der Vorführung ging es dann in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hoch hinaus mit der Drehleiter.

Im Korb der Drehleiter wurde die Trümmerhündin Pauline zu den Fenstern des Vereinstrakts hochgehievt, um hier nach im Ernstfall verschütteten Personen zu suchen.

Mit ihrer Trümmerhündin Grace zeigte Hundeführerin Anke, wie diese im Einsatzfall mittels Kran in ein schwer zugängliches Gelände oder auf eine andere Arbeitsebene mittels abgesichertem Abseilgeschirr umgesetzt werden kann. Der Hund muss bei solchen Aktionen absolutes Vertrauen haben und sehr gelassen reagieren.