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700.000 Euro investiert - Seyfi Aksar eröffnete türkisches Spezialitäten-Restaurant "Aksar Kebap" inmitten des Veitshöchheimer Altortes

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

aksarFamily
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von Dieter Gürz

Über die gelungene Fertigstellung und Neueröffnung seines türkischen Spezialitäten-Restaurants im Veitshöchheimer Altort freut sich Seyfi Aksar mit v.l. Tochter Sevda, Ehefrau Seriye und Tochter Sinem. Das türkische Ehepaar hat daneben noch eine weitere Tochter, die neunjährige Sema.

aksarkirchstraße
aksarkirchstraße 

„Was lange währt wird endlich gut.“ Dieses Sprichwort des Volksmundes kann sich Seyfi Aksar zu eigen machen, der am 5. März im Veitshöchheimer Altort die Neueröffnung seines türkischen Spezialitäten-Restaurants feiern konnte.

Den Veitshöchheimern ist Aksar längst bekannt, seit er 1999 auf der anderen Mainseite in Margetshöchheim und dann 2004 an den Mainfrankensälen einen Döner Imbiss eröffnete. Einen dritten hatte er gemeinsam mit seinem Bruder Yusuf in Karlstadt aufgebaut.

700.000 Euro investierte der 50jährige Gastronom nun in sein neues Projekt in bester Altort-Lage in der Nähe des Veitshöchheimer Rathauses, errichtete das mittlere Gebäude nach Abbruch neu und baute das vordere und das hintere Gebäude von Grundauf um.

gastraum1
gastraum

 So entstanden neben dem Gastraum mit bis zu 40 Sitzplätzen, der sich im Erdgeschoss über die beiden vorderen Gebäude erstreckt, in den übrigen Geschossen noch drei größere Wohneinheiten. Der Innenarchitektin Slavica Negic gelang es, den Gastraum mit Holzböden, Ziegelsteinwand, dezenter Beleuchtung, schweren Ledersitzmöbeln und sonstigem modernem Mobiliar eine wohlige Atmosphäre zu schaffen, die auch zum längeren Verweilen einlädt.

Schließlich will Seyfi Aksar mit einem reichhaltigen Angebot mit 30 verschiedene Gerichten aus frischen Zutaten für ein pures Essvergnügen sorgen. Dafür hat er neben einem Pizzaofen auch einen Blattgrill und einen Lavasteingrill angeschafft. So gibt es bei ihm nicht nur die typischen Dönergerichte in verschiedenen Varianten wie etwa den Iskender Kebap mit Kalbfleisch, sondern ab April neben italienischen Pizzas und Pasta-Speisen auch Lamm, Putenspieße und andere Fleischspezialitäten, serviert mit Salat und Reis oder auch mit Nudeln. Ab April gibt es unter anderem auch Raki, Weine aus dem türkischen Weingut Villa Doluca und Erfes-Bier.

Serviceraum
Serviceraum

Um dieses Angebot jeden Tag bis 23 Uhr machen zu können, hat er zwei Fachkräfte angestellt und auch seine Frau Seriye und seine Töchter Sevda und Sinem helfen mit beim Service und in der Küche.

Bis es allerdings soweit war, benötigte der Gastwirt enormes Durchhaltevermögen und starke Nerven. Vor zwei Jahren hatte der seit 31 Jahren in Karlstadt beheimatete Türke die drei hintereinander liegenden, maroden Altgebäude erworben. Doch zog sich dann das Baugenehmigungsverfahren aufgrund der räumlichen Enge und der Brand- und Abstandsflächen-Vorschriften eineinhalb Jahre hin, bis er mit dem Bau beginnen konnte. Zwischenzeitlich war es ihm gelungen, um Probleme mit dem südlichen Nachbarn aus dem Weg zu räumen, auch noch dessen Anwesen zu erwerben.

Servicetheke
Servicetheke

 

Beispiel für eine gelungene und erfolgreiche Integration

Seyfi Aksar ist zugleich auch ein Beispiel für die gelungene Integration von Ausländern. Seine Lebens-Geschichte hört sich an wie die eines Tellerwäschers, der in die USA auswanderte und dort vermögend wurde. Nur wanderte Aksar nicht in die USA, sondern nach Deutschland aus und diente sich innerhalb von zehn Jahren mit Dönerläden hoch. In dieser Zeit gelang es ihm, neben einem Eigenheim in Karlstadt auch noch ein Haus in seiner Heimat zu errichten.

Bevor der Geschäftsmann 1980 im Alter von 20 Jahren nach Karlstadt kam, wo bereits seine Schwester wohnte, hatte er in der Türkei drei Jahre lang Physik, Biologie und Chemie studiert. Das hier dann in Erlangen begonnene Studium der Elektrotechnik gab er auch aus Geldmangel wieder auf, zumal es mit nur drei Monaten Deutschunterricht nicht zu meistern war. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich anschließend vier Jahre lang bei der Karlburger Verputzerfirma Kühl als Hilfsarbeiter und dann von 1985 bis zur Schließung 1998 bei der Firma Frankenfenster. Arbeitslos geworden hatte er plötzlich viel Zeit. So eröffnete er 1999 in einem kleinen Haus, das er zuvor in Margetshöchheim gekauft hatte, seinen ersten Dönerladen, wo er an sieben Tagen in der Woche von 10 bis 22 Uhr zugegen war. Den Laden dort hat er nun seinem Bruder Hasan übertragen.

Zugute kam dem geschäftstüchtigen Türken auf dem Weg in die Selbständigkeit ein Fernstudium der Betriebswirtschaft, das er ab 1993 viereinhalb Jahre lang neben seiner Arbeit in Frankfurt nach türkischem Recht absolviert hatte und das in Deutschland als Vordiplom anerkannt wurde. Mit Beharrlichkeit und Fleiß hat er so erreicht, wovon andere nur träumen können.

 


 

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