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Jazztime in Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zum ersten Mal hatten die Organisatoren des Würzburger Jazzfestival in diesem Jahr auch einen Abend in Veitshöchheim eingeplant. Dies war der Tatsache zu verdanken, dass sowohl die Leiterin des Kulturamtes, Dr. Martina Edelmann, als auch der Kulturreferent des Gemeinderates, Bernhard von der Goltz, Mitglied in der Jazzinitiative Würzburg sind.

Der Zufall wollte es, dass die Band um den ehemaligen Veitshöchheimer (und in Berlin lebenden) Jazzpianisten Christian von der Goltz gerade auf Tour ist und pünktlich zum Start des Festivals einen Abend in Veitshöchheim einplanen konnte. Christian zeigte sich sehr bewegt in der Aula seiner ehemaligen Grundschule 55 Jahre nach seinem letzten Schulbesuch aufzutreten.

Martina Edelmann,. die gute Kontakte zur Münchner Jazzszene unterhält, organisierte als zweiten Act an diesem Abend einen Auftritt mit der Band "Blue in Green" um den Jazztrom-"Peter" Tuscher. Die Trompeter der beiden Bands, Martin Klingeberg und Peter Tuscher,  kannten sich schon von früher, hatte doch der einen beim anderen schonmal Unterricht genommen.

Peter Tuschers Blue in Green

Die Münchner Band "Blue in Green" eröffnete den Abend mit der Komposition "Black Nile" von Wayne Shorter, und machte damit gleich klar: hier geht es handfest zur Sache. Die Rhythmuscombo mit dem amerikanischen Pianisten Sam Hylton, dem Bassisiten Thomas Stabenow und dem Drummer Matthias Gmelin legten ein vorwärts  treibenden Groove, worrüber die beiden Solisten Michael Lutzeier(Bariton Saxophon, der für den erkrankten August Wilhelm Scheer kurzfristig eingesprungen war) und Peter Tuscher zunächst zweistimmig die Themen vorstellten, um im Anschluss virtuos zu improvisieren.

Peter Tuscher hatte sich einen Namen gemacht als Dozent beim Landesjugend Jazzorchester Bayern und als Dozent an der Hochschule in Linz. Scheer war kurzfristig eingesprungen für den erkrankten Saxophonisten und meisterte trotz der Kurzfristigkeit diesen Part souverän. Die Tonsprache des Quintetts war geprägt von Kompositionen der Hardbobmusiker wie Art Blakey, Harace Silver u.a. und ließ viel Raum für Improvisationen aller Beteiligten.

Berliner Band "das cvdg-projekt"

Nach einer kurzen Umbau- und Getränkepause setzte die Berliner Band "das cvdg-projekt" den Abend fort, mit einer Quasi-CD-Präsentation ihrer zweiten CD - "Limbo". Die Band hatte vor etwa drei Jahren eine erste CD unter dem Titel "Paradise" eingespielt und beste Besprechungen in den einschlägigen Medien bekommen. Wie auf der ersten CD finden sich bei der "Limbo"- CD fast ausschließlich Kompositionen und Arrangements des Pianisten und Bandleaders, Christian von der Goltz.

Die Kompositionen waren geprägt von einem meist dreistimmigen Bläsersatz in den Themen, gespielt von dem Nürnberger Rudi Mahall (Bassklarinette), Henrik Walsdorf (Altsaxophon) und dem Würzburger Martin Klingeberg (Trompete und Tenorhorn). Bei den anschließenden Soli begleitete die Rhythmuscombo einfühlsam - der ganze Abend wurde ohne elektronische Verstärkung gespielt - und in den schnellen Tempi vorrantreibend die Solisten.

Spannend zu sehen und hören war die unterschiedliche Tonsprache der Musiker, Mahall eher verspielt bis ins atonale, Walsdorf, von der Goltz und Klingeberg eher dem Bebop verhaftet. Kay Luebke (Schlagzeug) und Jan Roder (Bass) waren der Motor der Musik, handwerklich souverän und gut aufeinander eingespielt.

Christian von der Goltz, und Peter Tuscher bedankten sich herzlich im Namen ihrer Bands bei Martina Edelmann und Bernhard von der Goltz für die Planung und Durchführung dieses gelungenen Abends in der gut besetzten Eichendorffschule.

https://youtu.be/tfokJ2ttTVU - Das cvdg-projekt

https://youtu.be/V_V4Zuk69bc - Peter Tuschers "Blue in Green"

Text und Fotos: Bernhard v.d.Goltz

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