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2023 war für die Veitshöchheimer Feuerwehr eine Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller Erfolge und toller gemeinsamer Erlebnisse - Kommandanten nahmen umfangreiche Umstrukturierung in Angriff

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend gab es zahlreiche Beförderungen und Ehrungen von Aktiven mit Jubiläums-Dienstzeiten, v.l.n.r. vorne Pascal Birk (Hauptfeuerwehrmann + 10 Jahre), Renè Gütling (Feuerwehrmann), Konstantin Tempel (Oberfeuerwehrmann + 10 Jahre), Louis Birk (Hauptfeuerwehrmann + 10 Jahre), Herbert Götz  (Ernennung zum Ehrenmitglied), Florian Fischer (1. Kommandant, 30 Jahre), Martin Hagenau (2. Kommandant, 30 Jahre), Udo Backmund (2. Vorstand, 20 Jahre) und Werner Heß (1. Vorstand, Hauptfeuerwehrmann), hinten Marlow Röhm (Oberfeuerwehrmann), Tobias Reitz (Feuerwehrmann), Dirk Seeberg (25 Jahre), Marcel Wirsing (Feuerwehrmann), Stefan Hirn (Hauptfeuerwehrmann), Luboslav Ulicný (Feuerwehrmann), Jakob Grunwald (Feuerwehrmann), Robert Röhm (40 Jahre), Maximilian Walter (20 Jahre), Christian Taupp (Hauptfeuerwehrmann), Andrea Knorz (30 Jahre), Elmar Knorz (2. Bürgermeister)

Zum Ehrenmitglied ernannt wurde Herbert Götz, der 1960 der Wehr beitrat, einige Jahre Schriftführer war und 47 Jahre bis 2022 die Kasse des Feuerwehrvereins geprüft hat.

Viel Beifall gab es für Werner Heß, dem ersten Vorstand des 538 Mitglieder zählenden Feuerwehrvereins (links), als er die Vielzahl gesellschaftlicher Aktivitäten der Feuerwehr im Berichtszeitraum schilderte, bevor dann die beiden im letzten Jahr neugewählten Kommandanten die beeindruckende, in 19 Fachbereiche strukturierte Leistungsbilanz der 113 Aktiven der Wehr (davon 23 Jugendliche) bei 333 Einsätzen, 1774 Einsatzstunden, 59 Übungseinheiten und 992 geleisteten Stunden der Gerätewarte vor Augen führten. Zur Führungscrew der Veitshöchheimer Feuerwehr gehören neben Heß im Bild oben v.l.n.r. Schriftführer Florian Leberfinger, Kassiererin Heike Frauendorff, 2. Kommandant Martin Hagenau, 1. Kommandant Florian Fischer und 2. Vereinsvorstand Udo Backmund.

Heß: "Das vergangene Jahr war für unsere Feuerwehr eine Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller Erfolge und gemeinsamer Erlebnisse und haben uns als wieder starkes Team bewiesen."

Ein bedeutender Moment war zweifellos die Kommandantenwahl. Er gratulierte den beiden neuen Kommandanten und bedankte sich für ihr Engagement und die Bereitschaft, dass sie nach Ende der 24jährigen Ära von Robert Röhm nach Bestätigung durch den Gemeinderat am 9. Mai 2023 die Verantwortung für die Wehr übernommen haben. Der im Bauamt der Gemeinde angestellte Fischer hatte zuvor schon seit 2017 das Amt des 2. Kommandanten inne. Dieses wird nun nach der Wahl durch die Versammlung der Feuerwehrdienstleistenden am 26. April 2023 durch Martin Hagenau ausgeübt, der hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr Würzburg tätig ist.

Ein Führungswechsel steht nun 2025 auch im Vorstand des Feuerwehrvereins an. Wie Heß ankündigte, sollen sich die Vereinsmitglieder Gedanken machen, wer sich bei der nächsten Jahreshauptversammlung zur Wahl stellt. Heß, der kommissarisch nach dem Rücktritt von Marco Karg zum 29.4.2020 als dessen Stellvertreter die Führung übernommen hatte und dann im Juli 2021 zum 1. Vorstand gewählt wurde, will dann nicht mehr kandidieren, ebenso wollen dies dann auch nicht mehr 2. Vorstand Udo Backmund, Kassiererin Heike Frauendorf und Schriftführer Florian Leberfinger.

Heß: "Wir wollen dies frühzeitig bekannt geben und allen anbieten, die sich berufen fühlen, als stiller Beisitzer an der Vorstandssitzung teilzunehmen, um so den Start nächstes Jahr zu vereinfachen."
 

In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 lobte Heß die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein, was insbesondere bei den traditionellen Veranstaltungen der Maibaumaufstellung mit über 800 Gästen und dem Florianstag mit über 500 Gästen laut Bericht der Kassiererin einen Erlös von insgesamt 7700 Euro ermöglichte.

Gelungene Veranstaltungen waren für den Vorstand auch das erste gemeinsame Oktoberfest mit Sportverein und die alljährliche Weihnachtsfeier. Heß: "Diese Momente des Zusammenseins und der Geselligkeit sind von
unschätzbarem Wert für unsere Feuerwehrfamilie und tragen dazu bei, unsere Gemeinschaft zu stärken und neue Energie zu tanken für alle Herausforderungen."

Als Termine stehen für 2024 bereits fest der Florianstag am 12. Mai und das Grillfest für Aktive und Ehemalige am 20. Juli.

Für das zunächst im Jahr 2025 geplante 160jährige Stiftungsfest mit großem Festzelt wurde bereits ein Festausschuss unter der Führung von Robert Röhm und Christian Mager gebildet. Dieses kann jedoch nicht stattfinden, da durch die verzögerte Fertigstellung des Höchheimer Steges der geplante Umbau des Parkplatzes an den Mainfrankensälen südlich der Parkstraße aller Voraussicht nach bis dahin noch nicht erfolgt ist.

Im Gespräch ist nun ein Eröffnungsfest für den umgestalteten Fest-Parkplatz im Jahr 2026.

Beim Feuerwehrverein steht auch wieder die Ehrung langjähriger Mitglieder an, die beim Festkommers anlässlich des 160jährigen Vereinsjubiläums am 8. November 2025 in den Mainfrankensälen durchgeführt werden sollen.

 

Zu Beginn der Versammlung hatte die Versammlung den im Berichtszeitraum verstorbenen Mitgliedern gedacht.

2. Kommandant Martin Hagenau lobte die gute Arbeit, die die beiden Jugendwarte Andrea Knorz und Christian Taupp mit zur Zeit 24 Jugendlichen, davon sechs Mädchen, leisten .

Die Jugend vertreten nach der Wahl vor der Versammlung Timka Ulicna (1.) und Felizia Leberfinger (2.), Vertrauensperson Luisa Jantsch.

Die Jugendfeuerwehr übt jeden Donnerstag vor Ort. Hagenau: "Es ist schön, ein so großes Team zu haben."

Bestens ausgebildet führt das Jugendbetreuerteam elf Teilnehmende der Jugendgruppe der Feuerwehr zur diesjährigen bayerischen Jugendleistungsprüfung. Unter den kritischen Augen der Schiedsrichter absolvieren die Prüflinge zehn feuerwehrspezifische Aufgaben, jeweils fünf als Einzelprüfung sowie fünf Aufgaben, die im Trupp zu lösen sind. Abgeschlossen wird die Prüfung durch einen schriftlichen Teil.

unter

Eine ganz große Hilfe für die Kommandanten ist, dass unter den 90 Aktiven im Erwachsenenbereich 22 im Ort beschäftigte auswärtige Feuerwehrleute durch eine doppelte Mitgliedschaft im Tagalarm zur Verfügung stehen.

 

 

 Bei einem Böschungsbrand entlang der Bahnstrecke Würzburg - Aschaffenburg im Juni fängt in Höhe Veitshöchheim ein vollgetankter Bagger Feuer und brennt vollständig aus. Insgesamt sind 50 Feuerwehrleute aus Veitshöchheim, Thüngersheim, Unterdürrbach und Zell am Main im Einsatz, die die Brände schnell löschen.

Bei einem Verkehrsunfall kommen im Mai 2023 am frühen Nachmittag zwei Menschen auf der Bundesstraße 27 zwischen Veitshöchheim und Thüngersheim ums Leben.  Der Feuerwehr Veitshöchheim verbleibt die schwere Aufgabe, die Verstorbenen aus dem Fahrzeugwrack zu bergen.

Aufgabe der Feuerwehr ist auch die Tierrettung, so bei einem Einsatz mit der Drehleiter im Mai Tauben, die sich in neu installierten Schutznetzen der Maintalbrücke der DB-Schnellfahrstrecke verfangen haben oder die Aussetzung eines Bibers, der in einem Gartenteich in der Herrnstraße eingefangen wurde.

Über das ganze Jahr verteilt kommt es immer wieder zu Hilfeleistungseinsätzen mit den Alarmschlagworten „Rettung - Wohnung öffnen akut“ oder „Rettung - Aufzug öffnen akut“, für die die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Veitshöchheimer Feuerwehrkräfte jeweils ihren Alltag unterbrechen und zum Einsatz ausrücken.

Bei einer Vielzahl an Übungen und Ausbildungsveranstaltungen halten sich die Wehrleute fit für den Ernstfall.

Ein ABC-Gefahrgutunfall wird im Mai 2023 geübt. Übungsaufgabe für die Feuerwehr ist unter anderem das Niederschlagen der Dämpfe, die Abdichtung des leckgeschlagenen IBC-Behälters, Menschenrettung und der Aufbau und Betrieb von Not-Dekontaminationsplätzen.

Im August 2023 nehmen 14 Veitshöchheimer Feuerwehrleute an einem Realbrand-Ausbildungstag beim IFRT in Külsheim teil. In vier Durchgängen lernen die Atemschutzgeräteträger im holzbefeuerten Brandraum die Gewöhnung ans Feuer, das reale Erleben von gefährlichen Rauchgas-Durchzündungen (Rollover) und Erlernen von Techniken, um diese zu verhindern. Weiterhin stehen Strahlrohrtraining und zum Abschluss ein Innenangriff mit Brandbekämpfung auf dem Programm, bei dem die Kameraden kontrolliert bis an die persönlichen Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gehen.

Voll erfüllt die Feuerwehr bei einer Einsatzübung am 14. Dezember 2023 die Einsatzaufgaben Personensuche, Brandbekämpfung, Menschenrettung und Schutz der bestehenden Gebäude bei einem simulierten Brand einer Hütte auf dem Weihnachtsmarkt im Rathaushof in nur 25 Minuten.

Zwei Gruppen mit insgesamt 18 Teilnehmern treten im November zur Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung an. Neben Truppaufgaben mit dem Schwerpunkt auf Hilfeleistungsgeräten steht eine Einsatzübung mit einem simulierten Verkehrsunfall im Mittelpunkt.

Hagenau: "Sehr viele Aktive haben eine Doppelfunktion. Es wäre schön, die Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen."

Sehr viel zu tun hatten 2023 die Gerätewarte der Wehr mit fast 1000 Stunden.

 Insgesamt 13 neu gewonnene aktive Feuerwehrleute sowie Feuerwehranwärter aus der Jugendfeuerwehr legen im April erfolgreich die Prüfung zum Basisteil der modularen Truppausbildung (MTA) ab und unterstützen seitdem im Einsatzdienst.

Bereits im November startet eine weitere MTA-Basisausbildung, bei der wieder Jugendfeuerwehrleute, erwachsene Quereinsteiger und eine bereits im gesellschaftlichen Leben engagierte Gruppe junger Menschen sich in den Dienst für die Allgemeinheit stellen.

Über die nach seiner Amtsübernahme im Mai letzten Jahres angestrebte Umstrukturierung, bereits durchgeführte, aktuelle und im nächsten Jahr anstehende Projekte gab 1. Kommandant Florian Fischer einen Überblick, zunächst im Bereich der Führung (grüner Haken = bereits erledigt). Er sprach über eine sehr gute Personaldecke, die es ihm ermöglichte,   Führungspositionen (neu drei Gruppen- und zwei Zugführer) mit jungem Personal nachzubesetzen.

Ausbildungstermine finden nun im Wochenrhythmus statt (Mittwoch = Feuerwehrtag für alle Aktiven).

Weiter ausbauen will er den EDV-Einsatz hinsichtlich Datenablage und Dokumentationen, Alarmierungs-App und flächendeckendes WLAN im Feuerwehrhaus.

Fischer nannte eine Menge Projekte, die er kurzfristig umsetzen möchte, wie auf diesen Folien nachgelesen werden können, wie beispielsweise die Beschaffung von spezieller Löschausrüstung bei Vegetationsbränden in der Flur.

Erstellt werden soll noch das Konzept für das neue Mehrzweckboot, das am 21. März 2024 ausgeliefert werden soll.

In trockenen Tüchern sei auch die Beschaffung des neuen HLF 20, das in einem Jahr zur Verfügung stehen soll.

In trockenen Tüchern ist auch die Beschaffung des neuen HLF 20, das in einem Jahr zur Verfügung stehen soll, das neue MTW, ein Ford Transit noch in diesem Jahr.

 

 

Als Ergebnis aus dem Feuerwehrbedarfsplan ist es notwendig, das Feuerwehrhaus zu erweitern, um neue Stellplätze, Lagermöglichkeiten und einen Schleusenraum für Atemschutzgeräte zu schaffen. Neben der Erweiterung soll auch eine Bestandssanierung erfolgen, wobei die Sanierung der Fassade, der Austausch von Toren und Fenstern, sowie die Erneuerung der Heizung vorgesehen ist. Auch die Errichtung einer Kalthalle zu Lagerzwecken und als Stellplatz für das Feuerwehrboot ist Teil der Maßnahme. Mit dieser Maßnahme betritt die Gemeinde Neuland. Die Sanierung wird in einem Bauherrnmodell durch die Firma BayernGrund durchgeführt, die anstelle der Gemeinde die Bauherrnrolle von Leistungsphase 1 bis 9, also einschließlich Bauüberwachung und Bauabnahme übernimmt und auch die Förderanträge stellen. Geplanter Baubeginn ist noch 2024 mit Fertigstellung 2026. Wie Kommandant Fischer sagte, hat die beauftragte Firma nun die Entwurfsplanung vorgelegt. In seinem Grußwort führte zweiter Bürgermeister Elmar Knorz dazu aus, dass die Entwurfspläne im Rathaus zurzeit überprüft werden und dann vor einer Entscheidung im Gemeinderat auch mit dem Arbeitskreis der Feuerwehr abgesprochen wird.

Ehrungen für langjährigen aktiven Feuerwehrdienst v.l.n.r. vorne Konstantin Tempel (10 Jahre), Louis Birk (10 Jahre), Florian Fischer (30 Jahre) und Maximilian Walter (20 Jahre), hinten Werner Heß (1. Vorstand), Dirk Seeberg (25 Jahre), Robert Röhm (40 Jahre), Elmar Knorz (2. Bürgermeister), Andrea Knorz (30 Jahre), Bernd Diegel (30 Jahre) , Martin Hagenau (30 Jahre) und Christian Kordmann (Kreisbrandmeister)

Beförderungen zum Hauptfeuerwehrmann: v.l.n.r. Christian Taupp, Pascal Birk, Werner Heß und Stefan Hirn

Beförderungen  zum Oberfeuerwehrmann: v.l.n.r. Louis Birk, Marlow Röhm und Konstantin Tempel

Beförderungen zum Feuerwehrmann: v.l.n.r. Marcel Wirsing, Luboslav Ulicný, Tobias Reitz , Renè Gütling und Jakob Grunwald

In seinem Grußwort dankte 2. Bürgermeister Elmar Knorz in Vertretung des verhinderten 1. Bürgermeisters Jürgen Götz allen Feuerwehrleuten für die sehr intensiv und sehr zweitaufwändig für das Gemeinwohl geleistete Arbeit im Ehrenamt.

Auch Kreisbrandmeister Christian Kordmann bestätigte den Aktiven der Veitshöchheimer Wehr, im Berichtszeitraum wieder voll motiviert jede Menge geleistet zu haben, worüber er sehr stolz sei. Positiv bewertete er auch das Bemühen der Kommandanten, neue Strukturen zu etablieren, wie von Fischer in seiner Präsentation aufgezeigt.

Fotos Dieter Gürz

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