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Veitshöchheimer Grüne besuchten den Internet-Provider Rockenstein AG im Gewerbegebiet der Gemeinde

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Auf dem Foto sind von links: Alexandra Rockenstein, Dirk Wössner (beide Firma Rockenstein), Kerstin Celina MdL, Bernd Müsing, Beate Hofstetter, Günter Thein, Martin Husch, Christina Feiler, Patrik Friedl MdL, Manfred Dürr (alle Grüne), Lorena Weidner (Firma Rockenstein)

300.000 Liter Wasser zur Nutzung der Abwärme im Rechenzentrum der Firma Rockenstein

Auf Initiative des grünen Ortsvorstandes in Veitshöchheim trafen sich Vorstand und Fraktion mit den grünen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und Patrick Friedl zum Besuch der Firma Rockenstein im Gewerbegebiet Veitshöchheim.

Wie aus der Pressemitteilung des Ortsvorstandes hervorgeht, hat der Internet-Service-Provider Rockenstein-AG seit 2022 den Hauptsitz in Veitshöchheim. Bereits 2019, nachdem die Pläne für den Neubau ihres Firmensitzes in Veitshöchheim bekannt wurden, hatte Günter Thein, Vorsitzender und Gemeinderat der Veitshöchheimer Grünen Kontakt zur Firma Rockenstein in Würzburg aufgenommen und sich über die energetischen Pläne informiert. Nach dem Umzug von Würzburg nach Veitshöchheim war es nun an der Zeit, den damals angekündigten Besuch anzugehen. Spannend war zu sehen, was konkret umgesetzt wurde.

Besonders interessiert waren die Grünen am energetischen Konzept der Firma. Rechenzentren erzeugen sehr viel Abwärme, die es bestmöglich zu nutzen gilt. Die Firma Rockenstein hat, wie 2019 angekündigt, versucht, einiges umzusetzen – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Gegründet wurde die Firma Rockenstein von Christoph Rockenstein. Am Beginn stand eine der ersten Mailboxen in Deutschland, die „Happy Rocky box“. 1992 gründete er dann die Firma Rockenstein, die sich in 30 Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen mit inzwischen etwa 50 Mitarbeiter*innen entwickelte.

Die Nutzung der Abwärme aus dem Rechenzentrum war anspruchsvoll, da die einfachste Lösung, nämlich die Einspeisung in ein Wärmenetz, mangels Wärmenetz im Gewerbegebiet, nicht möglich war. Dennoch gelang es einen großen Teil der Abwärme zu verwenden, wie sich die Grünen vor Ort anschauen konnten. Grundbausteine dafür sind drei ehemalige Löschwassertanks mit jeweils 100.000 Liter Wasser. Diese Wassertanks nehmen Abwärme auf und geben sie mittels Wärmepumpe zum Heizen oder Kühlen zurück in das Gebäude. Obwohl die Kapazität des Rechenzentrums noch längst nicht ausgelastet ist, kann nicht die gesamte Wärme im Unternehmen verwendet werden. Die nicht genutzte Wärme aus den Wassertanks wird an die Umwelt abgegeben. Um den Energiebedarf bei der Abgabe der Wärme an die Umwelt möglichst gering zu halten wird die Wärme zeitversetzt zu einer kühleren Tageszeit abgegeben.

Wenn das Rechenzentrum einmal voll genutzt sein wird, entsteht etwa die sechsfache Menge an Wärme. Um diese dann zu verwenden, wäre es sinnvoll ein Nahwärmenetz vor Ort aufzubauen, um die kostbare Energie für Nachbarfirmen zur Verfügung zu stellen. Die Grüne Fraktionsvorsitzende Christina Feiler wies darauf hin, dass zurzeit eine Untersuchung durch den Energieversorger „Die Energie“ stattfindet, bei der geprüft wird, wo in Veitshöchheim ein Nahwärmenetz möglich ist. Die Firma Rockenstein wäre dafür sicher erste Wahl als Wärmelieferant.

Leider ist auf dem großen Dach des Firmengebäudes keine Photovoltaik-Anlage möglich, da dies aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt wird. Eine PV-Anlage auf dem großen Parkplatz könnte dagegen noch eine Option sein. Bereits seit 2017 wird in der Firma überall Ökostrom verwendet. Für die Beschäftigten und Gäste stehen zahlreiche Ladeboxen für E-Autos zur Verfügung und Green IT zur Energie- und Ressourcenschonung gehört zur Firmenphilosophie. Demnächst wird noch eine Arbeitsgruppe „Energie- und Umweltmanagement“ eingesetzt, um noch nachhaltiger zu werden.

Die eigentliche Aufgabe des Unternehmens steht natürlich im Vordergrund, sie bewegt sich um Rechenzentren, Globale Netzwerke, Cloud as a Service und IT-Management. Auch hier zeigt sich die Firma von den Anfängen an sehr innovativ, es wird großen Wert auf hochverfügbare hochsichere Internetangebote gelegt.

Spannend fand die grüne Delegation das Co-Working-Konzept. Dabei stehen verschiedene Arbeitsplätze mit bester IT- und Internetversorgung für andere Firmen und Einzelpersonen zur Verfügung. Die Firma Rockenstein schafft damit eine Möglichkeit für temporäre, projektbezogene Arbeitsplätze, aber auch für Homeoffice, als sinnvolles Angebot in einer sich veränderten Arbeitswelt.

Sehr angetan verabschiedete sich die Grüne Besuchergruppe nach diesem spannenden Einblick in ein zukunftsweisendes Firmenkonzept mit hohem Verantwortungsbewusstsein für Nachhaltigkeit.

 Foto: Grüne

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B
Lieber Herr Thein, wie hoch ist der Stromverbrauch und die daraus resultierende CO2-Emissionen?
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